Es war einmal in Amerika

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Cover des Sammelbandes Es war einmal in Amerika ( © Egmont Ehapa)

Es war einmal in Amerika (ital. C'era una volta... in America ) ist eine italienische Comicserie aus dem Maus-Universum, die zwischen 1994 und 1999 entstand. Sie umfasst 14 Kapitel um historische Abenteuer aus der Geschichte der USA und wurde durchgängig von Giorgio Pezzin erdacht. Zwölf Episoden wurden von Massimo De Vita zeichnerisch umgesetzt.

Hintergrund[Bearbeiten]

Die Comic-Serie stellt eine Hommage an den Film Es war einmal in Amerika (1984) von Sergio Leone dar, der wiederum auf dem Roman The Hoods von Harry Grey basiert. Inhaltliche Parallelen sind jedoch nicht vorhanden.

Geburt einer Nation (© Egmont Ehapa)

Die Serie handelt von den imaginären gleichnamigen Vorfahren von Micky Maus, deren Schicksale und Abenteuer eng mit der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika verwoben ist. Auch die Vorfahren von Goofy und Kater Karlo sind in fast allen Episoden präsent, außerdem kommt der männliche Held am Ende fast immer mit einem schönen Mädchen zusammen, das Minnie Maus sehr ähnlich sieht.

Prominente Danksagung (© Egmont Ehapa)

Dabei geraten die Figuren immer wieder in historische Verwicklungen, nehmen teils unscheinbare Einflüsse auf den Verlauf der Geschichte und treffen auf bedeutende Persönlichkeiten der jeweiligen Epoche (gleich mehrfach auf Benjamin Franklin, aber auch auf George Washington, General Houston oder die Gebrüder Wright). Außerdem werden die Entwicklungen und Zusammenhänge in der Politik, Wirtschaft, aber auch der Gesellschaft und dem maßgeblichen Stand der Technik aufgezeigt. In den Schauplätzen der Abenteuer spiegelt sich die geographische und kulturelle Vielfalt der USA wieder. Manche Geschichten spielen in Wäldern, an Flüssen, in grünen Ebenen, Canyons oder Hochebenen. Nicht selten geht es inhaltlich um ernste Themen wie Gewalt, Verrat oder Betrug. In vielen Geschichten spielt Rassismus eine Rolle. Auf der anderen Seite werden viele positive Werte und Normen besetzt, wie zum Beispiel Gerechtigkeit, Freundschaft, Kameradschaft, Neugier oder Liebe. Durchgängige Motive in allen Geschichten sind der unerschöpfliche Drang nach Freiheit und Abenteuern, häufig verknüpft mit Sehnsüchten.

Es ist bis heute der einzige Versuch, die Geschichte der Familie Maus über die Jahrhunderte hinweg relativ zusammenhängend zu erzählen (ähnlich wie Guido Martina oder Don Rosa es für die Familie Duck taten).

Kapitel-Übersicht[Bearbeiten]

Titel Originaltitel Storycode Erstveröffentlichung Skript Zeichnungen Seiten Deutschsprachige Veröffentlichungen
Der Schatz der Pilgerväter Topolino e il tesoro della Mayflower

I TL 1996-A

27.02.1994 Giorgio Pezzin Massimo De Vita 34 LTB 202, LTB Spezial 10, LTB History 5, LTB präsentiert 3, Hardover-Ausgabe
Die Händler von Boston Topolino e i trafficanti di Boston

I TL 1999-A

30.03.1994 Giorgio Pezzin Massimo De Vita 35 LTB 202, LTB Spezial 10, LTB präsentiert 3, Hardover-Ausgabe
Im Indianerland Topolino e il grande cielo

I TL 2015-1

12.07.1994 Giorgio Pezzin Massimo De Vita 40 LTB 206, LTB Spezial 56, LTB präsentiert 3, Hardover-Ausgabe
Ein Interview mit George Washington Intervista a George Washington

I TL 2025-1

20.09.1994 Giorgio Pezzin Massimo De Vita 30 LTB 209, LTB Spezial 10, LTB Sonderedition 1/2008, LTB präsentiert 3, Hardover-Ausgabe
Der vorletzte Mohikaner Topolino e il penultimo dei mohicani

I TL 2055-1

18.04.1995 Giorgio Pezzin Silvia Ziche 35 LTB 218, LTB Spezial 10, LTB präsentiert 3, Hardover-Ausgabe
Die Flussprinzessin Topolino e la bella del fiume

I TL 2059-1

16.05.1995 Giorgio Pezzin Massimo De Vita 32 LTB 219, LTB präsentiert 3, Hardover-Ausgabe
Micky und die Schlacht um Alamo / Die Schlacht um Fort Alamo Topolino e la battaglia di Alamo

I TL 2156-1

25.03.1997 Giorgio Pezzin Fabrizio Petrossi 33 Abenteuer Team 27, LTB Spezial 41, LTB präsentiert 3, Hardover-Ausgabe
Der Treck nach Oregon Topolino e la via dell'Oregon

I TL 2162-1

06.05.1997 Giorgio Pezzin Massimo De Vita 40 LTB Sonderedition 1/2008, LTB präsentiert 4, Hardover-Ausgabe
Goldfieber Topolino e la febbre dell'oro

I TL 2177-1

19.08.1997 Giorgio Pezzin Massimo De Vita 34 LTB 248, LTB Spezial 32, LTB präsentiert 4, Hardover-Ausgabe
Das eiserne Pferd Topolino e il cavallo di ferro

I TL 2195-1

23.12.1997 Giorgio Pezzin Massimo De Vita 30 LTB 253, LTB Spezial 46, LTB präsentiert 4, Hardover-Ausgabe
Das Gesetz des Westens Topolino e la legge del Far West

I TL 2210-1

07.04.1998 Giorgio Pezzin Massimo De Vita 35 LTB präsentiert 4, Hardover-Ausgabe
Tausend Rinder, tausend Meilen Topolino e il lungo sentiero

I TL 2223-1

07.07.1998 Giorgio Pezzin Massimo De Vita 31 LTB Spezial 46, LTB präsentiert 4, Hardover-Ausgabe
Der letzte Cowboy Topolino e l'ultimo cow-boy

I TL 2236-1

06.10.1998 Giorgio Pezzin Massimo De Vita 34 LTB präsentiert 4, Hardover-Ausgabe
Der amerikanische Traum Topolino e il sogno americano

I TL 2275-1

06.07.1999 Giorgio Pezzin Massimo De Vita 41 LTB Spezial 16, LTB präsentiert 4, Hardover-Ausgabe

Kapitel[Bearbeiten]

1.
Der Schatz der Pilgerväter
Topolino e il tesoro della Mayflower

I TL 1996-A

Erstveröffentlichung
27.02.1994
Deutsche Veröffentlichungen
LTB 202, LTB Spezial 10, LTB History 5, LTB präsentiert 3, Es war einmal in Amerika (ECC)
Seitenzahl
34 Seiten
Zeit
September 1620
Ort
England (Southampton und Umgebung, Höllenforst)
Figuren: Micky Maus (Schneider), Goofy (Bergmann), Minnie Maus (Magd), Kater Karlo (Bandit), Kommandeur der Gendarmerie, Tante Therese Maus, John Robinson
Handlung
Im Jahre 1620 lebt der pfiffige Schneider Micky in der englischen Stadt Southampton. Abgelenkt von den Gedanken an ihren Verlobten Micky, ruiniert die junge Magd Minnie beim Bügeln die Jacke eines Kunden. Da sie nicht weiter weiß, eilt sie rasch zu ihrem Freund Micky, der ihr anbietet, den Schaden zu reparieren. Dabei entdeckt sie in einer versteckten Tasche ein Blatt Papier, auf dem eine Karte gezeichnet ist. Anhand der Wegbeschreibung erkennt Micky, dass es sich um den Plan für einen Raubüberfall auf emigrierende Pilger handelt. Nachdem er von der Karte eine Kopie angefertigt hat, bringt er das Original wieder an seinen Platz und gibt die Jacke an den Kunden, einen Vorfahren von Kater Karlo, zurück.
Aufbruch in die neue Welt (© Egmont Ehapa)

Nun beschließt Micky, die Behörden zu warnen und spricht beim undurchsichtigen Kommandanten der Gendarmerie vor. Da dieser ihm gar nicht richtig zuhört, stellt Micky selbst Nachforschungen an. Er hält es für wahrscheinlich, dass das Ziel des Raubüberfalls der gesamte Besitz der Pilger ist. Der junge Schneider begibt sich zu dem auf der Karte angegebenen Ort im Höllenforst und wird unvermittelt Zeuge, wie der Hinterhalt vonstattengeht. Wie sich zeigt, sind keine der versprochenen Ordnungshüter zur Stelle. Der Kommandant, der die Anzeige von Micky aufgenommen hat, ist ein Verbündeter des Schurken Karlo und steckt mit diesem unter einer Decke. Der verlogene Beamte beschuldigt nun Micky Maus der Mitschuld an der Tat.

Der Schneider landet daraufhin im Gefängnis, wo er auf den ehemaligen Bergmann Goofy trifft, der ihm nur wenig später zur Flucht verhilft. Micky, der die Räuber ausspioniert hat, ist der Einzige, der weiß, wo die Beute versteckt ist. Er eilt zu dem Versteck, kehrt in die Stadt zurück und übergibt das geraubte Geld an die Pilgerväter zurück. Deren Patriarch, John Robinson, bietet Micky einen Platz auf der Mayflower an, um zu verhindern, dass er erneut inhaftiert wird. Micky nimmt das Angebot an, und zusammen mit ihm verlassen auch Minnie und Goofy das Land, um in Amerika ihr Glück zu machen.

In der Zwischenzeit entdecken die Behörden die wahren Schuldigen und nehmen sie fest: Kater Karlos schurkischer Vorfahre wird in die Strafkolonien der Neuen Welt deportiert. Auf diese Weise gelangen alle Figuren nach Amerika, wo sich die folgenden Abenteuer über Generationen hinweg fortsetzen sollen.

Historischer Hintergrund
Der Patriarch der Pilger, John Robinson, bietet Micky an, mit ihm an Bord der Mayflower nach Amerika zu gehen, um einer erneuten Inhaftierung zu entgehen. Die Pilger stammten aus den Niederlanden, wo sie aus ideologischen Gründen verfolgt wurden. Der Gag, dass Goofy sich allein mit einem Löffel aus einer Gefängniszelle freigegraben habe, ist der Comicgeschichte Dieser Schütze macht wohl Witze! (1975) von „Clever & Smart“ entnommen.
2.
Die Händler von Boston
Topolino e i trafficanti di Boston

I TL 1996-A

Erstveröffentlichung
30.03.1994
Deutsche Veröffentlichungen
LTB 202, LTB Spezial 10, LTB History 5, LTB präsentiert 3, Es war einmal in Amerika (ECC)
Seitenzahl
35 Seiten
Zeit
1716
Ort
Boston und Umgebung
Figuren: Micky Maus (Tuchhändler), Karlowski (Kaufmann), Goofy (Algenfischer), Benjamin Franklin (Junge), Lord Lister (org. Lord Birban), Herr Pencil, Micky Jr. und seine Amme
Handlung
Krisensitzung in Boston (© Egmont Ehapa)
Der junge Micky Maus ist ein aufstrebender Tuchhändler im Boston des Jahres 1716 und stolz auf seine Vorfahren, die es in den Kolonien zu etwas gebracht haben. Er hat einen Sohn, Micky Junior, der als Schulkamerad mit dem fröhlichen Jungen Benjamin Franklin befreundet ist, und größtenteils von einer Amme großgezogen wird.

Das historische Familiengeschäft mit dem treuen Angestellten Herrn Pencil befindet sich jedoch in einer wirtschaftlichen Krise, weil ein englischer Adliger namens Lord Lister mit seinen Billigpreisen für Stoffe den heimischen Markt zerstört. Micky beschließt, sich mit den anderen Kaufleuten der Stadt, die das gleiche Problem haben, zu verbünden. Die Idee, den englischen König um Hilfe zu bitten, ist zum Scheitern verurteilt, weil Lord Lister nach wie vor höchste Verbindungen zum englischen Hof unterhält. Micky stellt Nachforschungen an und findet heraus, dass Lord Listers Schiff Victor, das eigentlich nach England fahren sollte, um Stoffe zu importieren, stattdessen an der amerikanischen Küste entlangfährt und anstatt nach Osten zu fahren einen südlichen Kurs einschlägt.

In der Klemme (© Egmont Ehapa)

Lord Lister ist daraufhin alarmiert, dass Micky sein Geheimnis aufdecken könnte, und beauftragt seinen niederträchtigen Handlanger Karlowski damit, ihn zu beseitigen. Der Schurke schlägt Micky hinterrücks nieder und wirft ihn in einem Sack ins Meer. In letzter Sekunde gelingt es Micky, sich zu befreien. Wieder an die Wasseroberfläche gespült wird Micky vom Algenangler Goofy gerettet. Mit dessen Hilfe erreicht Micky eine versteckte Bucht, in der Lord Listers Schiff angelegt hat. Dort entdeckt er eine große, geheime Tuchfabrik; und das, obwohl die englischen Gesetze es den Siedlern verbieten, eigene Stoffe zu produzieren). Die Arbeiter sind Engländer, die, um in die Neue Welt zu gelangen, Schulden bei Lord Lister gemacht haben und nun gezwungen sind, für diesen schuften zu müssen.

Allerdings entdeckt Karlowski nun Mickys Anwesenheit und stellt ihn zur Rede: Bei dem Kampf fängt die Fabrik Feuer und alle müssen fliehen. Micky wird fast von einem von Karlowskis Männern getötet, aber Goofy rettet ihn ein zweites Mal. Mit Goofys Boot erreicht Micky seine Heimat Boston rechtzeitig vor Karlowski. Vor Ort warnt er die Behörden und organisiert außerdem einen Volksaufstand gegen Lord Lister. Die britischen Soldaten verhaften die Verbrecher und zerstören die Reste der Fabrik, die nach wie vor das Monopol des Mutterlandes bedroht. Die Zwangsarbeiter nutzen jedoch die Verwirrung, um einige Webstühle zu retten und in einer Höhle zu verstecken. Mit ihnen wollen sie selbst Stoffe herstellen und sich aus der Abhängigkeit von England befreien. Angesichts ihres Enthusiasmus sagt Micky voraus, dass aus den jetzigen Kolonien eines Tages eine große Nation werden wird.

Historischer Hintergrund
3.
Im Indianerland
Topolino e il grande cielo

I TL 2015-1

Erstveröffentlichung
12.07.1994
Deutsche Veröffentlichungen
LTB 206, LTB Spezial 56, LTB präsentiert 3, Es war einmal in Amerika (ECC)
Seitenzahl
40 Seiten
Zeit
ca. 1730
Ort
Springfield, Connecticut
Figuren: Mick (Kartograf), Jacques de Goof (org. Jean de Pippe), Die-mit-den-Augen-strahlt (org. Minou), Black Jack, Donnernder Magen, Schlaue Ratte
Handlung
Verständigung der Völker (© Egmont Ehapa)
Der lebenslustige Micky „Mick“ Maus lebt in der Stadt Springfield und zeichnet leidenschaftlich gern. Er schließt sich einer Erkundungsexpedition auf dem Connecticut River an, um neue Motive zu finden, und wird als Kartograf angestellt. Durch ein Unglück fällt Micky eines Tages aus dem Boot und stürzt einen Wasserfall hinab. Seine Gefährten geben nach kurzer Suche jede Hoffnung auf, Micky lebend wiederzufinden. In Wirklichkeit konnte er sich jedoch mit letzter Kraft aus dem Wasser ziehen. Fernab der Zivilisation beschließt er, als Trapper in den Wäldern zu leben. Da er jedoch an die Annehmlichkeiten des Stadtlebens gewöhnt ist, fällt es ihm schwer, sich an dieses neue Leben anzupassen. Als er eines Tages versucht, in einem teilweise zugefrorenen Bach einen Fisch zu fangen, sieht er einen Indianerhäuptling auf sich zukommen. Ohne zu Überlegen hält Micky den dicken Indianer für einen Feind und rennt auf der Suche nach einer Waffe davon, rutscht aber auf dem Eis aus, schlägt sich den Kopf an und verliert das Bewusstsein. Der Indianer hat jedoch keine bösen Absichten und erkennt, dass der junge Mann kaum eine Chance hat, im Wald zu überleben. Er vertraut er ihn der Obhut seines weißen Freundes Jaques de Goof an, einem echten Greenhorn.

Mit Hilfe seines neuen „Meisters“ lernt Micky, in der Wildnis zu leben und auch die schwierigsten Situationen zu meistern (z. B. einem Bären ohne Waffen gegenüberzutreten). Eines Tages besuchen die beiden den Indianerhäuptling mit dem Namen Donnernder Magen. Im Dorf verliebt sich Micky in Die-mit-den-Augen-strahlt, die Tochter des Häuptlings. Ihr Vater glaubt jedoch nicht, dass Micky der richtige Mann für sie ist, und tauft ihn wegen dieses komischen Ausrutschers in Der-auf-dem-Eis-tanzt.

In der Zwischenzeit verbündet sich der ehrgeizige Indianerkrieger Schlaue Ratte mit einigen weißen Banditen, die von dem miesen Black Jack Karlo angeführt werden. Sie wollen den Häuptling stürzen, dessen Tochter heiraten und sich das Land unter den Nagel reißen. Zum Glück findet Jaques alles über das Komplott heraus, aber diesmal ist er derjenige, der sich den Kopf stößt und niedergeschlagen wird. Micky stellt sich den Banditen allein und besiegt sie alle - auch dank der Hilfe desselben Bären, mit dem er während seiner „Ausbildung“ zu tun hatte. Auch mit Schlaue Ratte hat Micky noch eine Rechnung zu begleichen. Zum Dank dafür, dass er den Stamm gerettet hat, gibt ihm der Häuptling die Hand seiner Tochter.

Historischer Hintergrund
4.
Ein Interview mit George Washington
Intervista a George Washington

I TL 2025-1

Erstveröffentlichung
20.09.1994
Deutsche Veröffentlichungen
LTB 209, LTB Spezial 10, LTB Sonderedition 1/2008, LTB präsentiert 3, Es war einmal in Amerika (ECC)
Seitenzahl
30 Seiten
Zeit
ca. 1752
Ort
Philadelphia
Figuren: Mick, Oliver Goof, Carlo Cat, George Washington, Benjamin Franklin
Handlung
In den Händen der Briten (© Egmont Ehapa)
In den Händen der Briten (© Egmont Ehapa)

Der bei den Indianern aufgeachsene Micky Maus, Sohn des gleichnamigen Zeichners, Kartografen und Trappers, verlässt seine Heimat in den Wäldern, um in Philadelphia als Journalist zu arbeiten. Er macht sich auf die Suche nach Benjamin Franklin und findet ihn bei einem seiner Experimente mit Elektrizität. Der clevere Erfinder Benjamin Franklin, der sich an seine Freundschaft mit Micks Vater erinnert, stellt ihn bei der Pennsylvania Gazette (einer patriotischen Zeitung) ein und bringt ihn mit dem erfahrenen Journalisten Oliver Goof zusammen. Doch zunächst wird der arme Micky zu niedersten Tätigkeiten in der Redaktion verdonnert. Sein Vorbild, der berühmte und begnadete Journalist Oliver Goof, blickt zunächst auf ihn herab, da Micky den Wäldern des Nordens entstammt. Als sich Micky eines Tages darüber aufregt, dass Oliver hinterfragt, ob er überhaupt schon alphabetisiert sei, imponiert er damit dem arrivierten Journalisten. Oliver führt seinen neuen Freund fortan in die Kunst des Journalismus ein. Zu berichten gibt es viel, da der amerikanische Unabhängigkeitskrieg ausgebrochen ist. Mit seiner informativen Berichterstattung gepaart mit aufrüttelnden Botschaften, die der Sache der Unabhängigkeitsbewegung dienen, und seinem begnadeten Schreibstil macht sich Micky schnell einen Namen und erhält Lob von Benjamin Franklin. Zusammen verfassen Micky und Goofy viele Reportagen, sowohl über die langweiligen Sitzungen des Kongresses als auch über die gefährlichen Erlebnisse an der Front, wo die freiwilligen Minutemen gegen die englische Krone kämpfen. Die Zeitung hat allerdings auch mit der harten Konkurrenz durch das Blatt „Kolonie heute“ zu kämpfen, das eine England-freundliche Berichterstattung pflegt.

Jedoch ist Oliver Goof auf der Jagd nach einem noch größeren Knüller: Er schafft es, die Erlaubnis zu bekommen, den angesehenen General George Washington persönlich zu interviewen. Doch zwei Spione der Engländer, die zudem Reporter bei „Kolonie heute“ sind, wollen dies für ein Attentat auf den General und Führer der Unabhängigkeitsbewegung ausnutzen. Mit den Engländern verbündete Indianer überfallen in der Nacht das Wirtshaus, in dem Micky und Oliver nächtigen, entführen die beiden Journalisten und übergeben sie den Engländern. Inzwischen können die Spione die Passbriefe an sich nehmen und das Dokument mit der Genehmigung für das Interview beschlagnahmen. Der hundgesemeine Attentäter Carlo Cat und sein Spießgeselle reiten mit den Unterlagen zu dem eigentlich geheimen Aufentshaltort von Washington, wo sie sich als Micky Maus und Oliver Goof ausgeben wollen.

Angriff auf den Attentäter (© Egmont Ehapa)

Im englischen Fort eingesperrt, entwickeln die beiden mutigen Journalisten und amerikanischen Patrioten einen Plan, wie sie aus ihrem Gefängnis entkommen können. Sie machen es sich zunutze, dass der Wachtposten vor der Gefängnistüre nicht der hellste ist und schützen vor, ein Interview mit ihm führen zu wollen. Dieser fühlt sich geschmeichelt und erzählt bereitwillig aus seinem Leben. Am Ende wollen Micky und Oliver noch ein Bild des Soldaten anfertigen; dieser öffnet die Tür und bekommt von Oliver eins übergezogen. Aus dem Gefängnis sind sie damit raus, doch noch immer befinden sie sich im feindlichen Fort. Diesem entkommen sie in den Wasserfässern, die ein Soldat zum Fluss transportiert. Nun heißt es für die beiden Freunde, im gestreckten Galopp zu Washingtons Hauptquartier zu reiten und den General vor der Gefahr zu warnen. Den beiden gelingt es gerade noch rechtzeitig, das mörderische Komplott zu verhindern. Die Schurken von „Kolonie heute“ werden nicht zu George Washington vorgelassen, doch die tapferen Micky und Goofy ziehen sich dabei arge Blessuren von der mitgebrachten Bombe der Attentäter zu. Im Krankenzimmer verfassen Micky und Oliver im Auftrag Benjamin Franklins und für Washington den Text der Unabhängigkeitserklärung, inklusive der berühmten Präliminarien.

Historischer Hintergrund
In Interview mit George Washington erleben wir, wie die britischen Kolonien stärker werden und sich nach Unabhängigkeit sehnen. In Boston machte sich Unzufriedenheit breit und Patrioten widersetzen sich dem König, indem sie sich weigerten, die neue Teesteuer zu zahlen. Es waren turbulente Tage, als Rebellen ein Schiff der British East India Company im Hafen der Stadt überfielen (16. Dezember 1773). Im Juli 1775 brach der Unabhängigkeitskkrieg aus, eine Folge des erdrückenden Drucks, den die britische Regierung auf die amerikanischen Kolonien ausübte. Diese wurden wirtschaftlich ausgepresst, um die klammen Kassen des britischen Empire zu füllen, was ihre Entwicklung stark behinderte. Am 4. Juli 1776 wurde die Amerikanische Unabängigkeitserklärung unterzeichnet, an deren Formulierung Benjamin Franklin wesentlich beteiligt war.


Die „Pennsylvania Gazette“ mit Sitz in Philadelphia war von 1728 bis 1800 eine der bedeutendsten Zeitungen der Vereinigten Staaten. In den Jahren vor der Amerikanischen Revolution diente die Zeitung als Stimme der kolonialen Opposition gegen die britische Kolonialherrschaft, insbesondere gegen den Stamp Act und die Townshend Acts. Die Zeitung wurde erstmals 1728 von Samuel Keimer herausgegeben, der sie ein Jahr später vor seiner Flucht nach Barbados an Benjamin Franklin und seinen Partner Hugh Meredith verkaufte. Franklin ließ die Zeitung nicht nur drucken, sondern steuerte auch häufig unter Pseudonymen Beiträge zu der Zeitung bei, so zum Beispiel einen Aufruf auf seinen 1741 verstorbenen Freund Andrew Hamilton. „The Pennsylvania Gazette“ wurde bald die erfolgreichste in den Kolonien. Neben einigen Neuheiten der „Pennsylvania Gazette“ war die Zeitung die erste, die die von Franklin verfasste politische Karikatur „Join or Die“ veröffentlichte. Der Cartoon tauchte später im 18. Jahrhundert als Symbol zur Unterstützung der Amerikanischen Revolution wieder auf[1]. Am 19. Oktober 1752 veröffentlichte Franklin in der Pennsylvania Gazette einen in der Dritten Person verfassten Bericht über sein bahnbrechendes Drachenexperiment – ohne jedoch zu erwähnen, dass er es selbst durchgeführt hatte. Ob er tatsächlich beim Drachensteigen vom Blitz getroffen wurde und diesen Unfall unglaublicherweise überlebte, ist bis heute umstritten.

5.
Der vorletzte Mohikaner
Topolino e il penultimo dei mohicani

I TL 2055-1

Erstveröffentlichung
18.04.1995
Deutsche Veröffentlichungen
LTB 218, LTB Spezial 10, LTB präsentiert 3, Es war einmal in Amerika (ECC)
Seitenzahl
35 Seiten
Zeit
ca. 1760
Ort
Grüne Berge (Vermont)
Figuren: Mick, Oliver Goof, Notar Timberton, Arianna Ferguson alias Sonnenhaar, Heller Wahnsinn, Jess McGuish, Stamm der Mohikaner
Handlung
Der Unabhängigkeitskrieg ist vorbei und die ehemaligen 13 englischen Kolonien haben infolgedessen die Vereinigten Staaten von Amerika gegründet. Die Reporter Mick und Oliver Goof befürchten, dass es nun nichts mehr Spannendes zu berichten gibt. Eines Tages kommt ein Notar nah Boston, der auf der Suche nach einer aristokratischen Erbin aus gutem Hause ist. Ihr Name ist Arianna und ihre Spuren gingen vor vielen Jahren verloren, als sie noch ein siebenjähriges Kind war. Die beiden neugierigen Reporter und ein machen sich auf die Suche nach dem jungen Frau, die das Erbe antreten soll.
Erklärungsversuche von Sonnenhaar (© Egmont Ehapa)

Sie treffen den verwegenen Trapper Jess McGuish, der behauptet, in einer kleinen Gruppe von nomadisierenden Mohikanern ein blondes Mädchen gesehen zu haben, das genau diejenige sein könnte, das die beiden Journalisten suchen. Mit Hilfe von Jess McGuish gelingt es Mick und Goof, das Lager der Mohikaner zu erreichen, wo sie tatsächlich Arianna finden. Die junge und selbstbewusste Frau betrachtet sich nun als Mohikanerin betrachtet und hört auf den Namen Sonnenhaar. Die blonde Frau hat nicht die Absicht, nach Philadelphia zurückzukehren, und erläutert den Grund hierfür.

Als sie noch ein Kind war, wurde die Reise-Kutsche von einem Bären angegriffen. Der Kutscher floh und ließ sie Arianna allein zurück, doch plötzlich erschien ein Indianerhäuptling, der den Bären vertrieb und sie rettete. Bei dieser Gelegenheit stieß sich der Indianer den Kopf, verlor sein Gedächtnis und erhielt den neuen Namen Heller Wahnsinn. Die Folgen für den einst mächtigen Stamm sind schwerwiegend: Bei seinem Sturz hat Heller Wahnsinn nämlich auch die Karte verloren, die den Standort einer heiligen Höhle verrät, in der unter anderem ein Dokument aufbewahrt wird, das die Mohikaner zu Besitzern eines riesigen Territoriums macht. Dieses Land wurde ihnen einst von den Briten als Belohnung für ihre Hilfe im Krieg gegen die Franzosen überschrieben.

Mick und Goof, die bei ihren Streifzügen durch den Wald die Unfallstelle entdeckt haben, kehren dorthin zurück, um die verlorene Karte zu finden, was ihnen glücklicherweise gelingt. Doch als plötzlich derselbe Bär auftaucht, der vor so vielen Jahren schon einmal da war, erleidet Heller Wahnsinn einen weiteren Schlag auf den Kopf und erlangt sein Gedächtnis zurück. Dadurch ist er wieder in der Lage, sich an die versteckte Höhle und den Schatz der Mohikaner zu erinnern. Mit vereinten Kräften schaffen sie es, den Dieb Jess McGuish außer Gefecht zu setzen und die Besitzurkunde sicherzustellen. Oliver Goof und Arianna verlieben sich ineinander, woraufhin der ehemalige Journalist beschließt, sie zu heiraten und mit ihr im Dorf zu bleiben.

Historischer Hintergrund
6.
Die Flussprinzessin
Topolino e la bella del fiume

I TL 2059-1

Erstveröffentlichung
16.05.1995
Deutsche Veröffentlichungen
LTB 219, LTB präsentiert 3, Es war einmal in Amerika (ECC)
Seitenzahl
32 Seiten
Zeit
ca. 1800
Ort
Oak Ridge (Tennessee), Chattanooga
Figuren: Mick, Jeremias Pepper, Menny, Kater Karloff
Handlung
Verabschiedung von Benjamin Franklin (© Egmont Ehapa)
Nachdem sein treuer Freund Oliver Goof bei den Indianern geblieben ist, verspürt Mick das Bedürfnis, zu neuen Ufern aufzubrechen. In einer kleinen Stadt in der Nähe von Chattanooga trifft er einen gewissen Jeremias Pepper, einen verrückten Erfinder und Baumwollfarmer, der mit seiner adoptierten Tochter Menny auf einer großen Farm lebt. Dort hat der hilfsbereite Jeremias eine Gruppe junger Findelkinder aufgenommen, um deren Erziehung sich Menny liebevoll kümmert. Es dauert nicht lang, bis Mick sich in das Mädchen verliebt und Menny gegen die ungebetenen "Aufmerksamkeiten" des arroganten Kater Karloff verteidigen muss. Dieser versucht mit allen Mitteln, Onkel Jeremias Aktivitäten zu sabotieren, der ihm viel Geld schuldet, um sich seinen gesamten Besitz anzueignen. Schließlich zündet Kater Karloff als letzten Ausweg eine große Menge Sprengstoff entlang der einzigen Straße, die von Peppers Farm nach Chattanooga führt, und blockiert damit die Durchfahrt, damit Onkel Jeremias seine Geschäfte nicht mehr abwickeln kann.
Onkel Jeremias macht Dampf! (© Egmont Ehapa)

Mick und Menny sind verzweifelt, weil sie nicht mehr wissen, wie sie die Baumwollernte zum Markt transportieren sollen, aber glücklicherweise gelingt es Jeremias Pepper nach einer langen Reihe erfolgloser Versuche, eine funktionierende Dampfmaschine zu bauen. Mick kommt sofort auf die Idee, diese in ein Boot einzubauen, das er zu Ehren von Menny auf den Namen Flussprinzessin tauft. Zusammen mit Pepper fährt er mit dem neuen Transportmittel flussaufwärts, das dank seiner Maschine gegen die Strömung fahren kann, obwohl es eine große Menge Baumwolle transportiert. Die Baumwolle verschafft Onkel Jeremias ein gutes Einkommen und ermöglicht es ihm, seine Schulden bei Kater Karloff auf einen Schlag zu begleichen. Natürlich beschließt Mick, auf der idyllisch gelegenen Farm zu bleiben und Menny zu heiraten.

Historischer Hintergrund
7.
Die Schlacht um Fort Alamo
Topolino e la battaglia di Alamo

I TL 2156-1

Erstveröffentlichung
25.03.1997
Deutsche Veröffentlichungen
Abenteuer Team 27, LTB Spezial 41, LTB präsentiert 3, Es war einmal in Amerika (ECC)
Seitenzahl
33 Seiten
Zeit
1836
Ort
Fort Alamao (Texas)
Figuren: Mick Jr. (Sohn von Mick Sr. und Menny), Pecos Goof (Pecos Bill), Kater Karlo alias General Santa Anna, General Houston, Colonel Travis, Davy Crockett, Jim Bowie (Messerwerfer), Herr Benson
Handlung
Der quicklebendige Mick Jr. strotzt nur so vor Abenteuergeist und sagt sich von seinem Vater Mick Sr. Und seine Mutter los. Eines Tages trifft er einen gewissen Pecos Goof, der im mexikanisch-amerikanischen Krieg kämpfen will und dafür Freiwillige anwirbt. Mit seinem Gerede über Texas steckt er viele freiheitsliebende Männer an, darunter auch Mick Jr. Gegen den Rat seiner Eltern beschließt Mick, Pecos Goof nach Texas zu folgen. Nach einigen Zwischenfällen erreichen die beiden das Fort Alamo, wo sie auf waschechte Persönlichkeiten wie Colonel Travis, Davy Crockett und Jim Bowie treffen.
Flucht aus dem Fort (© Egmont Ehapa)

Das Fort wird von der mexikanischen Armee belagert, die von General Santa Anna angeführt wird. Der Vorfahre von Kater Karlo droht den Amerikanern damit, den Deguello "ohne Gnade" zu spielen. Wenn die Mexikaner angreifen, werden sie bis zum Ende kämpfen, ohne Gefangene zu machen. Santa Anna fordert die Kapitulation von Alamo. Dem mutigen Colonel Travis gelingt es, die Frauen und Kinder zu befreien, entschließt sich jedoch, dass er nicht kapitulieren wird. Als die Schlacht näher rückt, ruft Colonel Travis die beiden Freiwilligen Mick und Pecos Goof zu sich und befiehlt ihnen, General Houston eine dringende Nachricht zu überbringen. Mick zieht es vor, zu kämpfen, willigt aber schließlich ein. Während der Reise kreuzen sich die Wege der beiden mit denen von Frauen und Kindern, die aus Alamo fliehen. Einige mexikanische Soldaten wollen die wehrlose Karawane angreifen, doch dank Micks und Pecos Goofs Eingreifen löst sich ihr Plan in Luft auf.

In San Antonio angekommen, überbringen sie General Houston die Nachricht und stellen fest, dass alles nur vorgetäuscht war: Colonel Travis wollte nur den unreifen Mick Jr. vor dem sicheren Tod bewahren, damit Houston seinen Enthusiasmus besser nutzen kann. Der Rest der Geschichte spielt sich wie folgt ab: Die Mexikaner nehmen Alamo ein, indem sie alle Verteidiger töten; später besiegt die von Houston zusammengestellte Armee die Armee von Santa Anna und Texas wird Teil der Vereinigten Staaten von Amerika.

Historischer Hintergrund
8.
Der Treck nach Oregon
Topolino e la via dell'Oregon

I TL 2162-1

Erstveröffentlichung
06.05.1997
Deutsche Veröffentlichungen
LTB Sonderedition 1/2008, LTB präsentiert 4, Es war einmal in Amerika (ECC)
Seitenzahl
40 Seiten
Zeit
ca. 1866
Ort
Fort Laramie (Texas), Oregon
Figuren: Mick Maus, Colonel Goofson, Minnie Clementine, Mister Carlo, Clarette, Captain O'Connor (Befehlshaber des 5. Kavallerie-Regiments))
Handlung
Ein Wolf im Schafspelz (© Egmont Ehapa)

Seit der Schlacht von Alamo sind ein paar Jahre vergangen. Immer mehr Staaten gehören zur Union und viele Menschen schließen sich zu Siedlertrecks zusammen und ziehen westwärts, um dort ihr Glück zu machen. Der wehmütige Mick Jr., der weit im Wilden Westen umhergezogen ist, kehrt gedankenversunken zurück, um einen letzten melancholischen Blick auf die Ruinen von Fort Alamo zu werfen, bevor er die Gegend verlässt. Er kommt in Fort Laramie an, wo er die Bekanntschaft der hübschen Frauen Minnie Clementine und Clarette macht, die zu Colonel Goofson Wagenzug auf dem Weg nach Oregon gehören. Mick hilft den beiden Damen gegen unanständige Schürzenjäger, muss jedoch selbst eine Abfuhr von der durchsetzungsbereiten Clementine hinnehmen, die sich nicht als schwache und hilfsbedürftige Frau abstempeln lassen will. Der Colonel traut dem von ihm angeheuerten Führer Mister Carlo nicht und bittet Mick insgeheim, sich dem Treck anzuschließen; auch, um im Zweifelsfall die beiden Frauen zu schützen. Vor allem aber misstraut Goofson dem Führer des Trecks, Mister Carlo, und ist deswegen froh, Mick als schlagkräftige Unterstützung gewinnen zu können.

Früh am nächsten Morgen macht sich der Treck auf den Weg. Während der Reise lernen sich Mick und die selbstbewusste Minnie Clementine besser kennen, aber sie ist sehr stolz und aufbrausend, was Mick nachdenklich werden lässt. Nach einigen Tagen kommt es zu den ersten Pannen und Mick beginnt zu glauben, dass Colonel Goofsons Verdacht begründet ist. Wie es scheint, spielt Mister Carlo ein doppeltes Spiel und versucht mit seinen Spießgesellen, die Weiterreise zu verzögern. Als der Treck in Indianergebiet kommt, soll Mick in der Nacht die Pferde bewachen, wird aber von hinten niedergeschlagen. Am nächsten Tag versucht er, die gestohlenen Pferde wiederzufinden, wird dabei aber von Indianern angegriffen und springt schließlich auf der Flucht mitsamt seinem Pferd in den Fluss. Das Pferd verletzt sich dabei den Knöchel und kann nun nicht mehr laufen. Mick trifft flussabwärts auf Kavalleristen und erfährt von ihnen, dass die Indianer trotz eines mit ihnen geschlossenen Vertrages immer wieder Trecks der Siedler angreifen.

Als Mick weiterzieht, entdeckt er allerdings, dass es sich bei den Schurken nicht um echte Indianer handelt, sondern um verkleidete Bandenmitglieder von Mister Carlo. Gerade ziehen die Ganoven aus, um Colonel Goofsons Treck zu überfallen. Mit der Hilfe der von Captain O’Connor angeführten Kavallerie, die Mick mit Rauchzeichen verständigt hat, gelingt es, den Angriff abzuwehren. Da Mick im Prozess gegen Mister Carlo aussagen muss, ist er gezwungen, die Wagenkolonne und die schöne und hartnäckige Minnie Clementine zu verlassen, die ihre romantischen Gefühle für den gutaussehenden Cowboy unterdrückt und ihr aufbrausendes Temperament walten lässt.

Historischer Hintergrund
9.
Goldfieber
Topolino e la febbre dell'oro

I TL 2177-1

Erstveröffentlichung
19.08.1997
Deutsche Veröffentlichungen
LTB 248, LTB Spezial 32, LTB präsentiert 4, Es war einmal in Amerika (ECC)
Seitenzahl
34 Seiten
Zeit
ca. 1870
Ort
Mount Shasta (Kaskadengebirge)
Figuren: Mick Maus, Goofeyo, Krieger der Shoshonen, Mister Carlo, Pomfrittontas, Minnie Clementine (Flashback), Häuptling Triefauge, Stamm der Shshonen, Stamm der Shasta, Richter
Handlung
Der einsame Cowboy Mick ist in seinem Sattel irgendwo unterwegs in der tief verschneiten Grenzregion zwischen Oregon und Kalifornien und stapft mit seinem Pferd durch den weißen Pulverschnee. In seinen Träumen verfolgt ihn noch immer die schöne Clementine, von der er sich einfach nicht lossagen kann. Im Wald beobachtet Mick, wie ein groß gewachsenerr Indianer von zwei anderen feindlichen Indianern an einen alten Baum gebunden und mit Waffen bedroht wird. Der Eindringling habe ihre Tierfallen sabotiert und sich damit den Zorn des Stammes auf sich gezogen. Der Schoschone namens Goofeyo ist sich jedoch keiner Schuld bewusst und hält es nicht für richtig, Tiere mit Fallen zu jagen. Mick hat Mitleid mit dem Tierfreund, kriecht in einen hohlen Baum und vertreibt die beiden bösen Indianer, die panisch die Flucht ergreifen. Nun schließen Mick und Goofeyo eine Blutsbruderschaft ab und reiten in das Lager der Shshonen, wo Goofeyo seinem neuen Freund seine Verlobte vorstellt. Diese ist die Tochter des Häuptlings und daher nur für fünf Pferde zu haben. Daher sammelt Goofeyo gelbe Steine und spart eisern, um seine Geliebte eines Tages für sich zu gewinnen. Für einige Zeit lebt Mick bei den Indianern und kuriert seinen hartnäckigen Schnupfen aus.
Ausbruch des Goldfiebers (© Egmont Ehapa)

Er staunt nicht schlecht, als Goofeyo eines Tages mit fünf Pferden bei den Tipis ankommt und steif und fest behauptet, er habe die Pferde nicht von den Goldsuchern gestohlen, sondern die Tiere geschenkt bekommen. Mick hat Zweifel an dieser Geschichte und begibt sich zu den gierigen Goldsuchern, die unerlaubterweise auf dem Land der Indianer im Fluss nach Nuggets waschen. Nach einem gemeinen Mordanschlag auf Mick bekommt er mit, dass der fiese Mister Carlo aus dem Gefängnis ausgebrochen sein muss und sich nun in Kalifornien herumtreibt. Als Carlo die Pferde von Goofeyo zurückfordert, stehen die Zeichen auf Krieg zwischen den Siedlern und den Indianern. Im Galopp reitet Mick in das Fort der Armee, wo Goofeyo der Prozess gemacht wird. Mick versucht, auf den vorsitzenden Richter einzureden und diesen davon zu überzeugen, dass Karlo ein verurteilter Strauchdieb ist. Am Ende gelingt es ihn tatsächlich, Goofeyo frei zu bekommen und den Frieden zu sichern. Goofeyo, der kein Interesse an dem Gold im Fluss hat, überschreibt das Land auf Mick, der es kurzerhand Mister Carlo schenkt. Doch der Ganove will nichts ausbeuten, was er nicht offen und ehrlich gestohlen hat. Auf seinem Pferd zieht Mick dem Sonnenuntergang entgegen.

Historischer Hintergrund
10.
Das eiserne Pferd
Topolino e il cavallo di ferro

I TL 2195-1

Erstveröffentlichung
23.12.1997
Deutsche Veröffentlichungen
LTB 253, LTB Spezial 56, LTB präsentiert 4, Es war einmal in Amerika (ECC)
Seitenzahl
30 Seiten
Zeit
ca. 1880
Ort
Ebenen von Kansas, Saint Joseph (Missouri)
Figuren: Mick Maus, Charles Katzynski (Bauleiter), John Hunter (Sicherheitschef der Union Pacific), Major Carpenter (Louis H. Carpenter?), Cheyenne-Indianer
Handlung
Fortschritt im Westen (© Egmont Ehapa)

Mick ist berittener Eilbote des Pony-Expresses, beobachtet aber bereits den fortschreitenden Bau der Eisenbahn. Schließlich verlässt er den Pony-Express und schließt sich der Eisenbahn an. Dort ist John Hunter für die Sicherheit zuständig und nimmt Mick sofort auf, als er erfährt, dass Mick derjenige war, der den großen Siedlertreck nach Oregon geführt hat. Hunter erklärt Mick, dass in jüngerer Vergangenheit eine Vereinbarung mit den Indianern getroffen wurde, die ihnen im Gegenzug für Lebensmittel und alles, was sie brauchen, die Durchfahrt durch ihr Gebiet gestatten, damit sie den Bau der Eisenbahnlinie beschleunigen können. Er führt weiterhin aus, dass die Regierung den Bau der transkontinentalen Eisenbahn ausgeschrieben hat und dass zwei Unternehmen um den Auftrag konkurrieren, obwohl nur eine von ihnen den Rest der Strecke bauen kann. Die Union Pacific-Gesellschaft befindet sich in einem Wettkampf mit der Overland Trade. Diejenige Bahngesellschaft, welche zuerst den North Platte River erreicht, darf auch den Rest der Bahnstrecke bis Kalifornien bauen. Die Union Pacific ist schon viel weiter als ihre Konkurrenz. Sorgen bereitet Hunter aber der neue Bauleiter Charles Katzynski, denn der sorgt nur für Unfrieden und scheint die Indianer bewusst aufzubringen. Katzynski hat Major Carpenter ersetzt, der mutmaßlich ertrunken ist.

In der Nacht belauscht Mick ein geheimes Treffen von Katzynski mit Männern der Overland Trade und erfährt, dass Katzynski im Auftrag der Konkurrenz den Eisenbahnbau der Union Pacific sabotiert. Als Hunter ebenfalls mitbekommt, dass Katzynski wach ist, stellt er ihn zur Rede und wird kurzerhand überwältigt. Katzynski bringt Hunter zu seinem Schlupfwinkel in einem verlassenen Pueblo in den Bergen, wo er auch Major Carpenter gefangen hält. Doch ohne es zu wissen, führt Katzynski auch Mick zu seinem Versteck. Nachdem er sich in die verfallene Ruinenstadt geschlichen und die Wachen ausgeschaltet hat, findet er den Hunter und Colonel Carpenter und befreit sie. In einem Zweikampf besiegt Mick den übermütigen Betrüger Katzynski. Mit der Rückkehr von Carpenter gehen die Arbeiten an der Eisenbahn wieder zügig voran, so dass Carpenter und sein Unternehmen den Zuschlag für den Bau der restlichen Strecke erhalten. Dank Mick beruhigen sich auch die Beziehungen zu den Indianern wieder, sodass dieser daraufhin seine Reise auf der Suche nach seiner geliebten Minnie Clementine fortsetzt.

Historischer Hintergrund
11.
Das Gesetz des Westens
Topolino e la legge del Far West

I TL 2210-1

Erstveröffentlichung
07.04.1998
Deutsche Veröffentlichungen
LTB präsentiert 4, Es war einmal in Amerika (ECC)
Seitenzahl
35 Seiten
Zeit
ca. 1890
Ort
Gold City (Kalifornien)
Figuren: Mick Maus, Sheriff Wild Bill Goofok (Wild Bill Hickok), Minnie Maus, Carl Catman (Tycoon), Clarette, Rudy Rossum, Colt McBang (Revolvergangster)
Handlung

Der ruhelose Cowboy Mick wandert, nachdem er den Planwagenzug Richtung Oregon eskortiert hat, ziellos durch den Westen. Er kommt in der kleinen Goldgräberstadt Gold City an. Hier trifft er durch Zufall eine alte Freundin aus dem Treck: Die großgewachsene Clarette führt zusammen mit ihrem ehemann Rudy Rossum ein Gasthaus mit angrenzender Bar. In dem Gasthaus, dem "Blue Belle Saloon", tritt Clarette selbst auf und ist inzwischen in der ganzen Region zum lokalen Star lanciert. Das Gasthaus ist sehr erfolgreich, sodass auch der gewissenlose Geschäftsmann Carl Catman darauf ein Auge geworfen hat. Mithilfe der von ihm angeheuerten Schläger versucht er, die Leute mit Terror zu überziehen und sie dazu zu bewegen, ihre Geschäfte für ein paar Dollar an ihn abzutreten.

Eine lebendige Westernlegende (Egmont Ehapa)

Während des letzten Überfalls von Carl Catmans Männern versucht Mick, sich deren gewalttätigen Schikanen im Saloon zur Wehr zu setzen, aber er wird aber von Rudy aufgefordert, sich zu beruhigen. Genau in diesem Moment betritt der Sheriff die Szene, aber er kann nicht mehr gut sehen und stößt gegen einen Pfeiler der Bar. Die Schläger nutzen die Gelegenheit, um ihn anzugreifen, doch Mick geht mit seinem Gewehr dazwischen und rettet ihn. Mick begleitet den Sheriff nach Hause, der ihm anvertraut, dass er der berühmt-berüchtigte Revolverheld Wild Bill Goofok ist, der beste Schütze des Westens. Jetzt ist er ein alter Mann und kann an manchen Tagen wie ein Adler sehen, an anderen ist er blind wie ein Maulwurf. Carl Catman erfährt von der wahren Identität des Sheriffs und beschließt, ihn zu beseitigen und durch einen seiner Männer zu ersetzen. Daraufhin organisiert er ein Duell mit Colt McBang, dem zweitbesten Revolvermann des Westens.

Am Tag des Duells ist Goofok nicht gerade in Form und Mick sucht in der ganzen Stadt nach Hilfe, aber nur Clarette und Horace bieten ihm ihre Hilfe an. Mick will Goofock davon überzeugen, sich in Sicherheit zu bringen, aber der alte Sheriff ist bereit, die Herausforderung anzunehmen. Auf dem Weg nach draußen stößt er gegen einen Verandapfeiler, fällt hin und verliert seine Brille. Mick gibt ihm die Brille und stellt fest, dass es sich um astigmatische Gläser handelt. Darin liegt die Ursache für Goofocks verändertes Sehvermögen: Tatsächlich setzte Goofock die Gläser an manchen Tagen in die richtige Richtung und sah gut, an anderen in die entgegengesetzte Richtung. Jetzt ist Goofok bereit und stellt sich Colt McBang und seinen "Assistenten".

Es ist pünktlich 12 Uhr mittags. Vor dem "Blue Belle Saloon" zieht Goofok mit unglaublicher Geschwindigkeit seine Pistolen und McBang und seine Schergen werden mindestens achtmal erschossen, bevor sie erkennen, dass es besser ist, die Flucht zu ergreifen. Nach der Herausforderung flieht Carl Catman aus der Stadt und Sheriff Goofock hängt seine Waffen endgültig an den Nagel. Der Cowboy Mick ist bereit zu gehen, als er einen Brief von Clementine von Clarette erhält. Er fasst dadurch neuen Mut und ist sich nun sicher, dass Minnie Clementine ihn ebenfalls schon immer verbunden war.

Historischer Hintergrund
12.
Tausend Rinder, tausend Meilen
Topolino e il lungo sentiero

I TL 2223-1

Erstveröffentlichung
07.07.1998
Deutsche Veröffentlichungen
LTB Spezial 46, Die besten Geschichten von Massimo De Vita, LTB präsentiert 4, Es war einmal in Amerika (ECC)
Seitenzahl
31 Seiten
Zeit
ca. 1900
Ort
Triple-O-Ranch (Texas), Tired-Owl-Canyon
Figuren: Mick Maus, Goof Carson (Kit Carson), Minnie Clementine, Mister Carlo (Bandit), Mister Blackspot (Tycoon), John Hunter
Handlung
Auf der Suche nach seiner geliebten Minnie Clementine ist der schlaue Cowboy Mick wieder in Texas angekommen. Auf der Suche nach einem Job stellt er sich dem Leiter der "Triple O"-Ranch namens Goof Carson vor, der ihn beauftragt, sein ungestümstes Pferd zu zähmen, um ihn zu testen. Mick besteht den Test mit Bravour und wird eingestellt.
Drei Retter der Triple-O-Ranch (© Egmont Ehapa)

Als er vom Besitzer der Ranch zum Abendessen eingeladen wird, erkennt Mick in ihr seine geliebte Clementine wieder. Unser Held verbringt ein paar glückliche Tage, in denen er unter Carsons Anleitung die Kunst des Schießens erlernt, doch schon bald erfährt er, dass die Lage auf der Ranch nicht so heiter ist, wie sie scheint. Da die Rinderverkäufe in Texas aufgrund des Überangebots wenig einbringen, ist Clementine hoch verschuldet und läuft Gefahr, ihre Ranch an den benachbarten Pferdezüchter Mister Blackspot verkaufen zu müssen.

Mick hat eine geniale Idee, um das Problem zu lösen: Er will das Vieh von Texas nach Kansas und von dort mit der neu gebauten Eisenbahn in die großen Städte des Ostens bringen. Damit beginnt eine abenteuerliche Reise. Mick, Goof Carson und Clementinas Cowboys müssen sich auf dem langen Weg allen möglichen Gefahren und Entbehrungen stellen, von einem Wirbelsturm bis hin zu einer Diät, die nur aus Bohnen besteht. Das größte Hindernis aber besteht in Form einer Intrigen von Blackspot, der fest entschlossen ist, die Triple-O-Ranch zu übernehmen. Der rachsüchtige Bandit Mister Carlo hat mit Mick noch eine Rechnung offen und stellt sich bereitwillig in dessen Dienst, um die Reise der Herde zu sabotieren.

Als sie den Eisenbahnknotenpunkt Abilene erreicht haben, werden Mick, Carson und Clementine am Tired-Owl-Canyon von den beiden Verbrechern überfallen. Blackspot hat seine Identität bei dieser Gelegenheit durch das Tragen einer schwarzer Kapuzen vollständig verschleiert. Die mutigen Cowboys schaffen es dank Micks heftigem Widerstand und der Ankunft seines alten Freundes John Hunter, die Banditen in die Flucht schlagen.

Der Eisenbahnchef Carpenter bietet Clementine als ersten Kunden an, die Rinder zu günstigen Konditionen zu befördern. Zudem erhält Mick eine verantwortungsvolle Position bei der Eisenbahn. Mick und Clementine, die inzwischen ihre Liebe zueinander erklärt haben, heiraten und ziehen in den Osten. Der treue Cowboy Goof Carson hingegen bleibt in Texas, um die Triple-O-Ranch weiter zu führen.

Historischer Hintergrund
13.
Der letzte Cowboy
Topolino e l'ultimo cow-boy

I TL 2236-1

Erstveröffentlichung
06.10.1998
Deutsche Veröffentlichungen
LTB präsentiert 4, Es war einmal in Amerika (ECC)
Seitenzahl
34 Seiten
Zeit
ca. 1910
Ort
Triple-O-Ranch (Texas)
Figuren: Michael Maus (Sohn von Mick Maus und Minnie Clementine), Goof Carson (Cowboy), Carlo James (Eisenbahnräuber), Rudbur und Rudville Wright (Brüder Wright), P.T. Barnum
Handlung
Aeromobil im Anflug (Egmont Ehapa)
Der aufgeweckte Michael „Micky“ Maus, der Sohn von Mick und Clementine, fährt mit einer sehr jungen Erfindung, dem Automobil, zur Triple-O-Ranch, die immer noch von Goof Carson geführt wird. Es ist der Beginn des 20. Jahrhunderts und der Fortschritt hat nun auch den Fernen Westen erreicht. Der Ackerbau hat die Viehzucht verdrängt und das meiste Land ist mit Stacheldraht eingezäunt, sehr zum Leidwesen des alten Goof Carsons, der immer noch an den Traditionen des Grenzlandes hängt.

Der junge Micky hingegen ist für die Zukunft gerüstet und nach Texas gekommen, um als Pilot das Flugzeug zu testen, das seine Erfinderfreunde Rudbur und Rudville Wright gebaut haben. In den nächsten Tagen probiert Goof Carson das Automobil aus und baut immer wieder Unfälle damit, während Micky die Gebrüder Wright dabei unterstützt, das Flugzeug zu verbessern. Er hat sich in den Kopf gesetzt, unbedingt ein richtiger Pilot zu werden und die Welt von oben zu sehen. Als „Air Micky“ jedoch versucht, das Flugzeug kommerziell zu nutzen, stößt er auf die Feindseligkeit und den Konservatismus der Farmer, denen er vorschlägt, die Felder aus der Luft zu bewässern.

Auch der Bandit Carlo James lebt noch immer in der Vergangenheit und will der Tradition der Zugüberfälle treu bleiben. Nach einem missglückten Raubüberfall versteckt sich Carlo, der von der Polizei zu Pferd verfolgt wird, in Mickys Flugzeug, kurz bevor es zu einem seiner Flüge abhebt. Der Bandit versucht die erste Flugzeugentführung der Geschichte und zwingt den Piloten, Dallas anzusteuern, aber Micky weigert sich, zu landen. Nach einem erbitterten Kampf und mehreren Stunts stürzt das Flugzeug auf den Boden.

Die Szene wird von Impresario Phineas T. Barnum beobachtet, der sich unter den Passagieren des von Carlo James überfallenen Zuges befindet. Er wittert eine neue spektakuläre Attraktion und engagiert die beiden Anwärter, um die Szene für die Zuschauer seines Zirkus' zu wiederholen - gegen einhundert Dollar pro Vorstellung. Micky wird als Pilot populär, bis sein Partner Carlo James endlich verhaftet wird. Glücklicherweise hat Micky bereits genug Geld verdient, um ein vielversprechendes neues Projekt zu starten: Ölbohrungen auf der ausgedienten Triple-O-Ranch. Goof Carson freut sich über das Glück seines jungen Freundes, fühlt sich aber von der neuen Welt, die sich anbahnt, völlig ausgeschlossen und verlässt Texas, um einen Ort zu suchen, an dem er noch in Freiheit leben kann.

Historischer Hintergrund
14.
Der amerikanische Traum
Topolino e il sogno americano

I TL 2275-1

Erstveröffentlichung
06.07.1999
Deutsche Veröffentlichungen
LTB Spezial 16, LTB präsentiert 4, Es war einmal in Amerika (ECC)
Seitenzahl
41 Seiten
Zeit
ca. 1925
Ort
Hollywood (Kalifornien)
Figuren: Michael Maus (Chef von Mickymount Pictures), Goof Carson, Mina McMickey, Thompson und Simpson (Betrüger), Erich von Ekelberg alias Jack Moresco (org. Joseph De Bleers, Hochstapler), Eufelma von Ekelberg (Hochstaplerin), Papa Razzo (Investigativjournalist), Rudbur und Rudville Wright, Tom Bis (Tom Mix)
Handlung
Auf seiner Reise in den Westen kommt Goof Carson in Kalifornien an und landet in Hollywood, wo mit der aufkommenden Filmindustrie gerade eine neuer Wirtschaftszweig entsteht. Der Cowboy wird als Statist angeheuert, ohne wirklich zu verstehen, worin seine Aufgabe besteht. Wenig später wird er vom Regisseur bemerkt, als Goof Carson dank seiner Fähigkeit, richtig zu reiten und geschickt das Lasso zu werfen, das Leben des Stars Tom Bix rettet.

Für Goof Carson ist dies der Beginn einer triumphalen Karriere als Leinwand-Cowboy, obwohl er die frivole Welt des Kinos nicht wirklich mag. Bei einem Geschäftstreffen mit dem Präsidenten von Mickymount Pictures ist Goof Carson überrascht, in dem Geschäftsmann seinen alten Freund Michael „Micky“ Maus zu erkennen. Dieser will Carson als Leinwandhelden für einen neuen Kinofilm anheuern, zeigt ihm gegenüber aber ansonsten eine eisige Kälte. Mickys Sekretärin Mina McMickey erklärt Carson, warum ihr Chef so anders ist als der fröhliche und großzügige Junge, der er einst war.

Der fremd gewordene Freund (© Egmont Ehapa)

Nachdem Micky auf seinem Land Öl entdeckt hatte, ließ er sich von einer Gangsterbande aus dem dubiosen Finanzier Thompson, und dem zwielichtigen Bankier Simpson täuschen, die ihm alles wegnahm, einschließlich des Eigentums an der Triple-O-Ranch. Seine Freunde Rudbur und Rudville versetzten ihm den letzten Schlag und flohen mit dem Geld, mit dem er seine Schulden bei der Bank begleichen sollte.

Nach seiner Ankunft in Los Angeles gelang es Micky dank der hübschen Mina, die ihm alle seine Ersparnisse lieh, wieder auf die Beine zu kommen. Ausgehend von einem kleinen Ölhandel gelang es ihm, ein Imperium aufzubauen, das von Fluggesellschaften bis hin zur Filmproduktion reichte. Doch die Enttäuschungen, die er in der Vergangenheit erlitten hatte, raubten ihm das Vertrauen in andere Personen und alle menschlichen Gefühle. Gleichgültig gegenüber Minas Liebe zu ihm bereitet er sich aus reinem Interesse darauf vor, Eufelma, die hochnäsige Tochter des Finanzmagnaten Erich von Ekelberg zu heiraten.

Doch Goof Carson ist misstrauisch gegenüber dem undurchsichtigen Aufstieg der Familie Ekelberg und führt mit Hilfe seines Journalistenfreundes Papa Razzo eine Untersuchung gegen ihn durch, die ihn in den Wilden Westen seiner Jugend zurückführt. Zurück in Hollywood verrät er Micky, dass Erich von Ekelberg in Wirklichkeit der berüchtigte Betrüger Jack Moresco ist. Anstatt Dankbarkeit zu zeigen, beschuldigt Micky, der immer paranoider wird, seine ehemaligen Freunde Goof Carson und Mina, gegen ihn eine Verschwörung zu planen. Der alte Cowboy geht verächtlich davon, nachdem er seinem alten Freund mit seinen Fäusten eine gute Lektion erteilt hat. Am selben Tag bestätigt die Zeitung jedoch Goof Carsons Anschuldigungen gegen von Ekelberg, woraufhin ein Gerichtsverfahren in Gang kommt.

Micky erkennt nun den Fehler, den er gemacht hat, in dem er Minas Liebe und Carsons Freundschaft ablehnte. Er beschließt, sein Leben radikal zu ändern und sich wieder auf das zu besissen, worauf es wirklich ankommt. Er heiratet seine treue Sekretärin Mina, liquidiert sein Vermögen und spendet den Großteil des Erlöses für wohltätige Zwecke. Sein Rückzug aus dem Geschäftsleben war rechtzeitig vor dem großen Börsencrash von 1929.

Außerdem spüren Goof Carson und Papa Razzo die Brüder Wright an einer Tankstelle in Kansas auf. Nach vielen verlorenen Jahren können sich die beiden gegenüber Micky rechtfertigen: Nicht sie seien mit dem Geld durchgebrannt, sondern Thompson habe sie entführt und ausgeraubt, sodass sie Mickys Schulden bei der Bank nicht bezahlen konnten.

Auf der Triple-O-Ranch, die wieder ihm gehört, feiert Micky mit seiner Frau und seinen Freunden ein Fest an der Seite seines neugeborenen Sohn Micky. Goof Carson gibt dem Jungen ein Detektivspiel, doch die Prägung durch seine Ahnen wird Micky Maus erst später verinnerlichen.

Historischer Hintergrund

Zusammenfassung der Kapitel[Bearbeiten]

Für ausführlichere Inhaltsangaben zu den einzelnen Kapiteln bitte die einzelnen Registerkarten ausklappen.

Der Schatz der Pilgerväter[Bearbeiten]

England im Jahr 1620: Der Wirtin Minnie geschieht beim Bügeln ein Missgeschick, wodurch sie die Jacke eines Gastes verbrennt. Ihre große Liebe Micky ist von Beruf Schneider und soll das Unheil korrigieren. Dabei findet er zufällig den Plan eines Raubüberfalles, den er nun natürlich verhindern möchte. Was er nicht weiß ist, dass die Gendarmerie mit dem Drahtzieher unter einer Decke steckt und so wird ihm der Raubüberfall in die Schuhe geschoben. Er landet im Gefängnis wo er Goofy kennenlernt und mit seiner Hilfe ausbrechen kann. Von nun an sind die Schicksale von Micky, Minnie und Goofy miteinander verwoben und gemeinsam fliehen sie mit der Mayflower aus England.

Die Händler von Boston[Bearbeiten]

Im Jahr 1716 ist der Nachfahre der Pilger aus der ersten Geschichte Stoffhändler geworden. Doch die Zeiten sind schlecht für Micky Maus, da ein Konkurrent Stoffe wesentlich günstiger verkauft und Micky zu Existenzsorgen verleitet. Der scheinheilige Lord Lister importiert die Waren nicht aus der Heimat England, sondern produziert sie unerlaubterweise selbst. Micky kommt ihm auf die Schliche und sabotiert seine Produktion. Die englische Krone duldet die Gefährdung ihres Monopols natürlich nicht und zerstört die Anlage. Doch die amerikanische Kolonie will sich von der Unterdrückung durch die Engländer befreien und lässt sich nicht mehr so einfach unterdrücken.

Im Indianerland[Bearbeiten]

Mick, der Sohn des Stoffhändlers, ist voller Tatendrang. Er träumt davon, an einer Expedition teilzunehmen und bekommt sogar die Chance. Sein Abenteuer beginnt und die Expedition verläuft anfänglich sehr gut, bis er verloren geht und fast ertrinkt. Von nun an schlägt er sich alleine durch die Wildnis, bis er auf den Trapper Jacques de Goof trifft. Dieser lehrt ihn, im Einklang mit der Natur zu leben und gibt ihm sein geballtes Wissen weiter. Auch den Indianerstämmen kommt er auf diese Weise näher und verliebt sich in die Squaw „Die-mit-den-Augen-strahlt“. Allerdings bekommt Mick es auch noch mit hinterlistigen Händlern zu tun, die ihr eigenes Spiel spielen.

Ein Interview mit George Washington[Bearbeiten]

Mick und die schöne Squaw haben Nachwuchs bekommen und der Sprössling sucht wie sein Vater das Abenteuer. So macht er sich auf den Weg nach Philadelphia zu Benjamin Franklin, dem eine Tageszeitung gehört. Nun befinden wir uns in der Zeit kurz vor dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Turbulent und aufregend, genau das was der junge Micky sucht. In Philadelphia wird er dem einzigen Reporter Oliver Goof zur Seite gestellt. Sie berichten von den Geschehnissen an der Front und gelangen dann auch noch in Kriegsgefangenschaft. Allerdings können sie fliehen und wirbeln auch einiges an Staub auf …

Der vorletzte Mohikaner[Bearbeiten]

Der Krieg ist vorbei und die ehemaligen 13 englischen Kolonien haben die Vereinigten Staaten von Amerika gegründet. Die Reporter Micky und Oliver Goof befürchten, dass es nun nichts mehr Spannendes zu berichten gibt. Eines Tages kommt ein Notar nah Boston, der auf der Suche nach einer Erbin ist. Ihr Name ist Arianna und ihre Spuren gingen vor vielen Jahren verloren, als sie noch ein siebenjähriges Kind war. Die beiden neugierigen Reporter und ein Führer machen sich auf die Suche nach dem Mädchen und finden sie bei einem Indianerstamm. Doch damit ist das Abenteuer noch nicht vorbei, denn auch die Indianer bitten Micky und Goof um Hilfe.

Die Flussprinzessin[Bearbeiten]

Nachdem Oliver Goof bei den Indianern geblieben ist, verspürt Micky das Bedürfnis zu neuen Ufern aufzubrechen. Auf seiner Reise lernt er den Wissenschaftler Jeremias Pepper kennen, der sich intensiv mit Dampfkraft auseinandersetzt. Glücklicherweise hat dieser eine schöne Nichte, so findet auch dieser Micky seinen Kelomatdeckel.

Jeremias hat einen Kredit bei einem Kredithai aufgenommen und der will sein Grundstück haben sowie die Hand von der Nichte Menny. Es gäbe zwar ein riesiges Baumwollfeld, mit dessen Erlöse man den Kredit tilgen könnte, aber der Weg zum Markt von Chattanooga ist nicht ungefährlich. Doch glücklicherweise gibt es eine alternative Route …

Die Schlacht um Fort Alamo[Bearbeiten]

Irgendwo am Mississippi ist der junge Mick Jr. angeödet. Glücklicherweise gab es auch hier Konflikte. Diesmal in Texas, das damalige Gebiet wollte von Mexiko unabhängig werden und so kam es zu kämpferischen Handlungen. Also schließt er sich Pecos Goof an und landet schlussendlich im Fort Alamo. Dort wird er mit wichtigen Aufgaben beauftragt und soll eine Botschaft zu Gernal Houston bringen. Was er nicht ahnt, ist, dass er damit dem sicheren Tod entgangen ist.

Der Treck nach Oregon[Bearbeiten]

Mick Jr. ist erwachsen geworden und die Last von Alamo liegt noch auf seinen Schultern. So beschließt er, in den Westen aufzubrechen und neu anzufangen. Er schließt sich dabei einen Treck nach Oregon an und lernt dabei die liebreizende Clementine kennen sowie Clarette und Colonel Goofson. Die Zeiten waren aber gefährlich und auf einem Treck konnte viel passieren, vor allem, wenn er sabotiert wird. Wir treffen auf Indianer und die Kavallerie. Ob der Treck am Bestimmungsort angelangt? Mit dieser Geschichte beginnt eine Subserie, in der sich der junge Cowboy Mick auf die Suche nach seiner geliebten Clementina macht und die in bis zu Kapitel 11 andauert.

Goldfieber[Bearbeiten]

In dieser Geschichte ist Mick Jr. in Kalifornien und erlebt einen harten Winter. Der Krieger Goofeyo vom Stamm der Shshonen rettet ihn vor dem sicheren Kältetod. So werden die zwei echte Freunde, sodass Mick sich auch mit den anderen Indianern verbunden fühlt. Als in deren Tal Gold gefunden wird, bricht das Goldfieber vor Ort aus und zieht dutzende Schürfer an. Einige der Goldsucher um den Banditen Carlo Cat verwickeln Goofeyo in einen angeblichen Diebstahl und bringen den Indianer vor das Schnellgericht im Fort der weißen Männer. Nun ist es an Mick, die Unschuld seines Freundes zu beweisen und sicherzustellen, dass die Shshonen weiterhin in Frieden in ihrem Tal leben können.

Das eiserne Pferd[Bearbeiten]

Ponyexpress, der der einst schnellste Lieferdienst der Prärie, scheint im Zeitalter der Eisenbahn obsolet geworden zu sein. Mick Jr. ist mittlerweile einer der Boten und hat sich einen guten Ruf erarbeitet. Langsam geht diese Ära aber dem Ende zu, denn es wird fleißig an einer Eisenbahnstrecke gebaut. Zwei Unternehmen unterhalten einen Wettkampf darüber, wer die Strecke Richtung Osten zuende bauen darf. Mick Jr. kommt zufällig einem Komplott auf die Schliche und muss handeln, um einw eiteres Mal für Recht und Ordnung zu sorgen.

Das Gesetz des Westens[Bearbeiten]

Mick zieht weiter, noch immer auf der Suche nach seiner geliebten Clementine. In der Kleinstadt Gold City trifft Mick ihre alte Weggefährtin Clarette und derenMann Rudy Rossum. Im Saloon begegnet er zudem dem alten Sheriff, der aber nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Eine Bande treibt ihr Unwesen und der amtierende Sheriff kommt nicht gegen sie an. Dabei war Wild Bill Goofok einst eine gefürchtete Legende. Die schießwütige Bande legt es natürlich darauf an und so kommt es zum letzten Showdown.

Tausend Rinder, Tausend Meilen[Bearbeiten]

Die Suche nach Clementine treibt Mick wieder zurück nach Texas. Dort sucht er einen Job und findet einen Cowboy Posten auf der Triple-O-Ranch. Carson, der Obercowboy, testet Mick und ist zufrieden. Die Besitzerin ist erstaunt und lädt ihn zum Essen ein. So führt das Schicksal Mick und Clementine wieder zusammen. Sie ist die Besitzerin der Ranch und nimmt seine Dienste natürlich gerne in Anspruch. Doch wie immer gibt es auch hier missgünstige Personen, die verhindern wollen, das Clementine ihre Rinder rechtzeitig zum Verkauf nach Osten bringen kann.

Der letzte Cowboy[Bearbeiten]

Die Triple O Ranch wirkt verlassen, nur Goof Carson hütet die Stellung, bis ihn eines Tages Michael Maus besucht, der Sohn von Mick und Clementine. Wehmütig klagt Goof vom Ende der Cowboys und erzählt von der guten alten Zeit. Autos und Flugzeuge sind ihm suspekt, doch der Fortschritt lässt sich nicht mehr aufhalten. Als es zu einem bewaffneten Zugüberfall kommt, erkennt Goof aber auch die Vorteile der modernen Technik.

Der amerikanische Traum[Bearbeiten]

Nur in Amerika kann sich für Michael Maus der Traum vom Tellerwäscher zum Millionär realisieren. Goof Carson ist inzwischen ein berühmter Schauspieler in Hollywood und trifft auf den mittlerweile vermögenden Studiobesitzer Micky. Durch Öl ist er so reich geworden, musste aber auch durch die harte Schule des Lebens gehen. Er wurde übers Ohr gehauen und hat sich seitdem stark verändert. Aus dem warmherzigen jungen Kerl wurde ein eiskalter Unternehmer. Er ist beinhart, auch gegenüber seinem alten Freund Goof. Micky ist zwar verlobt, doch mit der Frau stimmt etwas nicht. Gut, dass man Freunde wie Goof hat, die sich, obwohl sie herablassend behandelt werden, noch um ihre Freunde kümmern. So deckt Goof einige Intrigen auf, bis nach einer langen Reise über die Jahrhunderte ein echtes Happy End steht.

Figuren[Bearbeiten]

Inkarnationen von Micky Maus[Bearbeiten]

Über die 14 Kapitel hinweg begleiten die Leser die Lebensgeschichte von verschiedenen Vorfahren von Micky Maus. In jedem Kapitel taucht mindestens ein Mitglied der Familie auf, manchmal sieht man auch den jeweiligen Sohn oder Vater. Insgesamt erscheinen in der Serie sieben verschiedene männliche Mäuse.

Der „echte“ Micky Maus (© Egmont Ehapa)

Die Familiengeschichte beginnt mit der Auswanderung des englischen Schneiders Micky Maus (1) im Jahr 1620. Dessen Nachfahre Micky Maus (2) ist als Tuchhändler in Boston tätig und ist kurz vor der Boston Tea Party 1716 im Widerstand gegen die britische Krone aktiv. Ein dritter Micky Maus reist als Kartograf ins Indianerland und beschließt, für immer bei den Indianern und der schönen Täuptlingstochter Minou zu bleiben. Die beiden Mitglieder der Familie Maus, denen die meisten Abenteuer gewidmet sind, sind die beiden Ahnen mit dem Namen „Mick Maus“. Ersterer wird zu Beginn von Im Indianerland ebenfalls „Micky Maus Jr.“ genannt, wird jedoch bei seinen Abenteuern als neugieriger Journalist fast durchgängig mit dem Vornamen „Mick“ angesprochen. Am Anfang von Die Schlacht um Fort Alamo nennt sich dieser Mick in einem Brief an seinen Sohn „Mick Sr.“, sodass der besagte Sohn von nun an „Mick Jr.“ ist. Dieser Mick streift als ruheloser Cowboy im Wilden Westen umher und ist von Kapitel 8 bis 12 auf der Suche nach seiner großen Liebe Minnie Clementine.

Nachdem Mick und Clementine endlich ihr Glück miteinander gefunden haben, geht aus der Verbindung der Sohn Michael Maus hervor, der sich ebenfalls den Kurznamen „Micky“ gibt. Michael Maus ist begeistert vom beginnenden Zeitalter der Technik, fährt ein Automobil und wird schließlich Pilot und Kunstflieger. Er erbt von seinen Eltern die Triple-O-Ranch, wo er nach Erdöl gräbt und durch einen Betrug alles verliert. Er kommt nach Los Angeles, wo er Mina McMickey kennenlernt und ins Immobiliengeschäft einsteigt. Später gründet er die Mickymount Pictures AG und wird ein schwerreicher Geschäftsmann. Rechtzeitig vor dem Börsencrash von 1929 veräußert er sein Imperium und zieht sich mit seiner Familie ins Private zurück. Sein Sohn Micky Maus (3) kam im Jahr 1928 zur Welt (der Uraufführung von Steamboat Willie) und tritt als abenteuerlustiger Privatdetektiv das Erbe seiner jahrhundertelangen Ahnenreihe an.

Folgende Übersicht fasst die Familie Maus auf Grundlage der deutschsprachigen Übersetzungen zusammen; im italienischen Original heißt jeder Vorfahre schlicht „Topolino“ (Micky Maus).

Vorfahren von Micky Maus
Name Auftritte Verwandtschaft Beschreibung
Micky Maus (1) Der Schatz der Pilgerväter Verlobter von Minnie Maus Schneider aus England, der nach Amerika emigriert
Micky Maus (2) Die Händler von Boston Vater von Micky Maus (3) Tuchhändler aus Boston, der Widerstand gegen die englische Krone formiert
Micky Maus (3) Im Indianerland heiratet Minou, Vater von Mick Maus Sr. zeichenbegabter Kartograf und Freund der Indianer
Mick Maus Sr. Ein Interview mit George Washington, Der vorletzte Mohikaner, Die Flussprinzessin Sohn von Micky Maus (3), heiratet Menny Maus reisender Journalist
Mick Maus Jr. Die Schlacht um Fort Alamo, Der Treck nach Oregon, Goldfieber, Das eiserne Pferd, Das Gesetz des Westens, Tausend Rinder, tausend Meilen Sohn von Mick Maus Sr. und Menny Maus, heiratet Minnie Clementine, Vater von Michael Maus umherziehender Cowboy
Michael Maus Der letzte Cowboy, Der amerikanische Traum Sohn von Mick Maus Jr. und Minnie Clementine, heiratet Mina McMickey, Vater von Micky Maus (4) technikaffiner Pilot, Ölbohrer und Film-Magnat
Micky Maus (4) Der amerikanische Traum Sohn von Michael Maus und Mina McMickey moderner Micky Maus, späterer Detektiv und Abenteurer

Inkarnationen von Minnie Maus[Bearbeiten]

Minnie Clementine (© Egmont Ehapa)

In den 14 Kapiteln der Serie treten insgesamt fünf Vorfahren von Minnie Maus auf. Die Familiengeschichte beginnt in Kapitel 1 mit der Auswanderung der englischen Dienstmagd Minnie Maus im Jahr 1620, die zuvor in einem Gasthaus bei ihrer Tante Therese gearbeitet hat und zusammen mit dem Schneider Micky Maus (1) ihre Heimat verlässt. Die nächste weibliche Maus ist erst wieder in Im Indianerland zu sehen und hört auf den Namen Die-mit-den-Augen-strahlt. Im italienischen Original heißt die Figur Minou, allerdings ist unklar, ob sie die leibliche Tochter von Häuplting Donnernder Magen ist. Sie heiratet Micky Maus (3), der fortan bei den Indianern lebt. Die kluge Menny Maus lernt Mick Sr. in Die Flussprinzessin kennen. Sie wurde von dem großherzigen Erfinder Jeremias Pepper in Obhut genommen und arbeitet auf dessen großer Ranch als Lehrerin für viele adoptierte Waisenkinder.

Die zentrale weibliche Figur in vielen Kapiteln der Serie ist Minnie Clementine, die sich als Siedlerin dem Treck nach Oregon anschließt, aber kein vorbestimmtes Leben als Hausfrau zu führen gedenkt. Über ihre starken Gefühle zu Mick Maus Jr. ist sie sich anfangs noch unklar, erst im Verlauf des Abenteuers entwickelt sie eine aufrichtige Zuneigung zu dem Cowboy. Nachdem sie ihre Freundin Clarette in Gold City Lebewohl gesagt hat, reist sie umher und gründet schließlich in Texas die Triple-O-Ranch. Viele Jahre später folgt der sehnsüchtige Mick Jr. nach Jahren der rastlosen Suche den Spuren seiner Geliebten und hilft ihr dabei, die Ranch vor dem finanziellen Ruin zu retten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verliebt sich die aus einfachen Verhältnissen stammende Mina McMickey in den gescheiterten Michael Maus und unterstützt diesen dabei, ein erfolgreicher Geschäftsmann zu werden.

Vorfahren von Minnie Maus
Name Auftritte Verwandtschaft Beschreibung
Minnie Maus (1) Der Schatz der Pilgerväter Verlobte von Micky Maus (1), Nichte von Therese Maus Dienstmagd aus England, die nach Amerika emigriert
Minou Maus alias Die-mit-den-Augen-strahlt Im Indianerland Tochter von Häupling Donnernder Magen, heiratet Micky Maus (3) begehrte Tochter eines Indianerhäutplings
Menny Maus Die Flussprinzessin Adoptivtochter von Jeremias Pepper, heiratet Mick Maus Sr. Betreiberin eines Waisenhauses und Lehrerin
Minnie Clementine Der Trek nach Oregon, Goldfieber (Flashback), Das eiserne Pferd (Flashback), Das Gesetz des Westens (Flashback), Tausend Rinder, tausend Meilen heiratet Mick Maus Jr. selbstbewusste Siedlerin und später Besitzerin der Triple-O-Ranch
Mina McMickey Der amerikanische Traum heiratet Michael Maus Zimmermädchen aus Los Angeles, später Sekretärin von Michael Maus

Inkarnationen von Goofy[Bearbeiten]

Über die 14 Kapitel der Serie begegnt der männliche Vorfahre von Micky Maus fast immer einem liebenswerten Urahn von Goofy. Beide verbindet eine tiefe Freundschaft und gegenseitige Anerkennung. Lediglich in Kapitel 10 erlebt der Cowboy Mick Maus ein Abenteuer ohne einen Kameraden.

„Micky und Goofy sind ein perfektes Paar. Zeichnerisch ist es einfach, sie im Bild anzuordnen. Sie ergänzen sich perfekt: Der eine mit einem kleinen Kopf und runden Ohren, der andere schlacksig und mit Schlappohren. Helle und dunkle Farbflächen sind gleichmäßig verteilt.“
Massimo De Vita [2]

Massimo De Vita beschreibt das Verhältnis zwischen Micky und Goofy beim Erzählen einer Geschichte in der Art, als dass einer von beiden der Protagonist ist, der andere sein Begleiter. [3] Doch dabei sieht er die Sache in der Welt von Disneycomics durchaus komplexer, da es in dieser ermöglicht ist, jede beliebige Handlung zu erzählen. Deshalb tauschen Micky und Goofy in De Vitas Geschichten manchmal die Rollen: Wenn der eine den den Helden spielt, ist der andere sein Begleiter und umgekehrt. Dabei verweist De Vita auf Werke von Floyd Gottfredson, in denen Goofy der Protagonist ist und seinen Freund Micky sprachlos macht (zum Beispiel Goofy im Rampenlicht oder Dr. X).

Die Goofy-Inkarnationen sind durchgängig mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet und daher immer eine große Hilfe. Sie verfügen über zahlreiche Kenntnisse und sind meist kampferprobte Schützen. Dennoch sind sehr häufig eng mit der Natur verbunden und schätzen die Eigenständigkeit der verschiedenen Menschen. Es fällt ihnen meist schwer, sich von ihren Vorstellungen und Traditionen zu lösen. Manchmal sind Goofys Vorfahren älter als die jeweiligen Vorfahren von Micky und unterweisen diesen in ihren Fähigkeiten oder treten regelrecht als Ziehvater auf. In den Kapiteln 7, 10 und 12 bis 14 sind die Goofy-Inkarnationen realen Personen oder fiktiven Figuren der Popkultur nachempfunden, zum Beispiel der Westernlegende Wild Bill Hicock. Die meisten Auftritte hat Goof Carson, der als erfahrener Cowboy in den Kapiteln 12 bis 14 zu sehen ist und tief in den Traditionen des Wilden Westens verwurzelt ist, aber dennoch mit der Zeit geht und schließlich eine Karriere als Schauspieler in Hollywood startet.


Vorfahren von Goofy
Name Auftritte Beschreibung
Goofy (1) Der Schatz der Pilgerväter ehemaliger englischer Bergmann, emigriert 1620 nach Amerika
Goofy (2) Die Händler von Boston vegetarischer Algenfischer aus Boston
Jacques de Goof Im Indianerland erfahrenes Greenhorn und Freund der Indianer
Oliver Goof Ein Interview mit George Washington, Der vorletzte Mohikaner gewiefter Journalist aus Boston
Jeremias Pepper Die Flussprinzessin quirliger Erfinder, Baumwollplantagenbesitzer und Waisenhausbetreiber
Pecos Goof Die Schlacht um Fort Alamo kampferprobter Veteran und Cowboy
Colonel Goofson Der Treck nach Oregon ehrenvoller Südstaaten-Colonel
Goofeyo Goldfieber naturverbundener Krieger der Shshonen
Das Gesetz des Westens Wild Bill Goofok gealterte Westernlegende, Revolverheld und Sheriff
Goof Carson Tausend Rinder, tausend Meilen; Der letzte Cowboy, Der amerikanische Traum Chef-Cowboy der Triple-O-Ranch, später Schauspieler

Inkarnationen von Kater Karlo[Bearbeiten]

Über die 14 Kapitel der Serie hinweg geraten die Vorfahren von Micky und Goofy immer wieder mit verwegenen Urahnen von Kater Karlo aneinander. Diese sind oft besonders heimtückisch, brutal und gewissenlos. Durchgängig sind die Meister der Infiltration, der Hochstapelei und der Betrügerei. Manchmal arbeiten sie auf eigene Rechnung und befehligen ihre Gaunerbande oder sie werden von einflussreichen Geschäftsmännern für deren kriminellen Zwecke eingespannt, zum Beispiel von Lord Lister, Mister Blackspot oder einer großen Eisenbahngesellschaft. Die Bösewichter haben keinen Respekt vor den natürlichen Ressourcen und den menschlichen Schicksalen, sondern sind immer nur um ihren eigenen Vorteil bedacht. Manchmal verkörpern sie reale historische Persönlichkeiten, wie etwa den mexikanischen General und langjährigen Staatschef Santana oder den Eisenbahnräuber Jesse James. Die meisten Auftritte hat der rachsüchtige Mister Carlo, der es dreimal mit dem trickreichen Cowboy Mick Jr. Maus aufnimmt (Kapitel 8, 9 und 12). In Kapitel 6 hat Karlos Vorfahre auch ein Auge auf Minnies Urahnin geworfen und versucht vergeblich, positiven Eindruck bei ihr zu hinterlassen.

Vorfahren von Kater Karlo
Name Auftritte Beschreibung
(namenloser) Kater Karlo Der Schatz der Pilgerväter englischer Bandit, der Raubüberfälle begeht und in eine Strafkolonie in amerika verbannt wird
Mister Karlowski Die Händler von Boston Kaufmann und Handlanger von Lord Lister aus Boston
Black Jack (Karlo) Im Indianerland Fallensteller und Räuberhauptmann
Carlo Cat Ein Interview mit George Washington verräterischer Attentäter auf Seiten der Briten
Kater Karloff Die Flussprinzessin ruchloser Baumwollplantagenbesitzer und Kredithai
General Santa Anna Die Schlacht um Fort Alamo brutaler General im Texanisch-Mexikanischen-Krieg
Mister Carlo Der Treck nach Oregon, Goldfieber; Tausend Rinder, tausend Meilen verräterischer Reiseführer und Bandenchef
Charles Katzynski Das eiserne Pferd betrügerischer Bauleiter einer Eisenbahngesellschaft
Carl Catman Das Gesetz des Westens verwegener Tycoon und Bandenchef
Carlo James Der letzte Cowboy erfolgloser Eisenbahnräuber

Sonstige Inkarnationen[Bearbeiten]

Clarabelle und Rudy (© Egmont Ehapa)
  • Zwei Inkarnationen von Klarabella Kuh sind in der Comicserie auszumachen. In Kapitel 9 Goldfieber buhlt der Indianer Goofeyo um die Gunst der Meisterköchin Pomfrittontas. In den Kapiteln 8 und 11 verkörpert sie die großgewachsene Clarette, die als Siedlerin gen Westen zieht und sich dort selbständig machen will. Sie ist die beste Freundin von Minnie Clementine und hilft Mick Maus Jr. später dabei, Minnie zu finden. In Das Gesetz des Westens übernimmt sie eine größere Rolle als Eigentümerin des Blue Belle Saloon und ist dort mit Rudy Rossum verheiratet. Sie ist nicht nur erfolgreiche Barbesitzerin, sondern auch angehimmelte Sängerin.
  • Ein Urahn von Rudi Ross taucht in Kapitel 11 auf, wo Rudy Rossum der tatkräftige Ehemann von Clarette ist. In den Kapitel 13 und 14 sind dickere Inkarnationen von Rudi Ross als Rudbur und Rudville Wright (Brüder Wright) zu sehen.
  • Ein Vorfahre von Kommissar Hunter tritt in Gestalt von John Hunter in Kapitel 10 und Kapitel 12 auf. Im italienischen Original steht er im Rang eines Colonels, in der deutschsprachigen Übersetzung ist er als Sicherheitschef einer Eisenbahngesellschaft tätig. Bei seinem zweiten Auftritt revanchiert er sich dafür, dass der Cowboy Mick Maus ihn bei eihrem ersten Aufeinandertreffen aus den Fängen eines üblen Schurken befreit hat.
  • In Kapitel 12 Tausend Rinder, tausend Meilen tritt mit dem gewissenlosen Tycoon Mister Blackspot ein Vorfahre von Plattnase auf, der sich bei einem Überfall auf einen Viehtrieb eine schwarze Kapuze über den gesamten Körper zieht, um seine Identität zu verbergen.
  • Der Investigativjournalist Papa Razzo in Kapitel 14, dem letzten Kapitel der Saga, hat Ähnlichkeiten mit Inspektor Issel.

Veröffentlichung[Bearbeiten]

Eine stolze Ahnengalerie (© Egmont Ehapa)

Die erste Episode der Serie wurde am 21.02.1994 im italienischen Topolino-Magazin 1996 erstveröffentlicht. Die deutschsprachige Erstveröffentlichung erfolgte bereits im November 1994 in LTB 202. In dieser Ausgabe wurden die ersten beiden Kapitel als eine einheitliche Geschichte abgedruckt. Von nun an erschienen regelmäßig weitere Abenteuer der Western-Serie, die in kurzen Abständen auch im deutschsprachigen Raum publiziert wurden.

Vier Teile wurden im Jahr 2003 im LTB Spezial 10 nachgedruckt. Einzelne Episoden erschienen erneut im LTB Spezial 41 sowie LTB Spezial 56. Vollständig abgedruckt wurde die Serie erstmals 2016 im LTB präsentiert 3 und 4; nicht zuletzt aufgrund vielfachen Wunsches von Fans. Zwei Kapitel wurden erstmalig auf Deutsch veröffentlicht. Da die komplette Serie in zwei Bänden erschien, wurden die ersten sieben Kapitel unter der Überschrift „Die Gründungsjahre“ zusammengefasst. Für den zweiten Band wurde der passende Untertitel „Der Wilde Westen“ gewählt.

Wenige Monate später erschien Ende 2016 in der Egmont Comic Collection ein Sammelband im Hardcover-Format, der inhaltlich zu den LTB-Präsentiert-Bänden identisch ist.

In Italien erschien erstmalig im September 2001 ein Sammelband unter dem Titel Storie d'America in Form des Super Disney Nr. 22. Allerdings enthielt diese Taschenbuchausgabe nicht die Kapitel 5, 7 und 8. Im September 2017 kam unter dem Label von Giunta Editore ein 400 Seiten starker Sammelband auf den Markt, der jedoch ausschließlich die von Massimo De Vita gezeichneten Storys enthielt.

Erst zwischen August 2017 und März 2019 veröffentlichte Panini Comics die Serie vollständig innerhalb der Reihe Definitive Collection. Aufgeteilt auf vier monografische Bände (19, 25, 28 und 30) liegt die Reihe nunmehr in Gesamtheit als Sammelwerk vor. Im August 2017 hatte Panini Comics damit begonnen, die Serie Es war einmal in Amerika in der Reihe Disney Definitive Collection in monografischen Bänden neu zu veröffentlichen. Diese vollständige Sammlung wurde erst mit Erscheinen des letzten Sammelbandes am 15. März 2019 abgeschlossen.

Historische Abweichungen[Bearbeiten]

Das italienische Logo der Serie

Die Comicgeschichten bemühen sich zwar um eine gewisse Authentizität, erheben jedoch nicht den Anspruch, absolut historisch korrekt zu sein oder ein vollständiges Gesamtbild zu skizzieren. So gibt es immer wieder Auslassungen, Straffungen oder kleinere Abweichungen, die meist in der Handlung um die Protagonisten begründet sind. Nachstehend sind einige historische Abweichungen beispielhaft genannt.

  • Das Segelschiff Mayflower trat seine Überfahrt nach Amerika im Jahr 1620 nicht wie im ersten Kapitel Der Schatz der Pilgerväter von Southampton aus an, sondern von Plymouth.
  • Das Verdienst für die Eröffnung des Viehtrails von Texas nach Abilene, des so genannten Chisum-Trails, der in Kapitel 11 dem Cowboy Mick zugeschrieben wird, gebührt in Wirklichkeit den beiden Scouts Black Beaver (einem Indianer) und Jesse Chisolm.
  • Das Auftauchen von P.T. Barnum in Kapitel 12 ist ein Anachronismus: In Wirklichkeit war der legendäre Impresario bereits im Jahr 1891 gestorben, also mindestens zehn Jahre vor der Zeit, in der die Geschichte spielt. Die Figur wurde von Don Rosa übrigens auch in Der Rächer von Windy City verwendet.

Musikbezug „Oh My Darling, Clementine“[Bearbeiten]

Möglicherweise ließen Giorgio Pezzin und Massimo De Vita sich bei der Entwicklung der Comicserie von dem Spielfilmklassiker Faustrecht der Prärie (1936) mit Henry Fonda in der Hauptrolle inspirieren, der im US-amerikanischen Original den Originaltitel „My Darling Clementine“ trägt. Im Film wird der Musiktitel als Hintergrundmusik verwendet.

Die Kapitel 8 bis 12, in denen der rastlose Cowboy Mick Maus auf der Suche nach seiner großen Liebe Minnie Clementine ist, werden in den Comicgeschichten von einem muskalischen Rahmen in Form der Western-Ballade „Oh My Darling, Clementine“ umschlossen. Mitglieder der Western Writers of America wählten das Volkslied im Jahr 2010 zu einem der „Top 100 Western-Songs aller Zeiten“. Der eingängige Refrain des Liedes wird am Ende jeder der fünf Einzelepisoden im Final Panel aufgegriffen und zitiert.

Obwohl die Ballade weltweit bekannt ist, sind die genaue Herkunft und der Ursprung des Textes bis heute ungeklärt. Die Comicserie impliziert, dass die Vorfahren von Micky Maus und Minnie Maus die wahren Urheber von „Oh My Darling, Clementine“ sind. Inhaltlich weisen die Comics und der Songtext, der vom Ertrinken der besungenen Geliebten Clementine handelt, keinerlei Parallelen auf.

In Der Treck nach Oregon ist es Minnie Clementine selbst, die die Melodie vor sich hinsummt, als sie sich nach dem Fortgang von Mick Maus ihre Liebe zu dem gutaussehenden Cowboy eingesteht, der so ganz anders ist als die anderen Männer. In den drei darauffolgenden Geschichten reitet Mick auf seinem Pferd am Ende jedes Abenteuers dem Sonnenuntergang entgegen und wiederholt den Refrain des Songs. Dadurch wird immer wieder symbolisiert, dass seine Reise durch den unbeugsamen Wilden Westen solange kein Ende finden wird, bis seine Suche nach Minnie Clementine abgeschlossen ist. Nachdem er durch verschiedene Bundesstaaten gezogen ist und immer wieder für die Gerechtigkeit gekämpft hat, findet er Minnie Clementine nach einem Hinweis von Clarette schließlich in Kapitel 12 auf der Triple-O-Ranch in Texas – dem Ort, von dem beide ihre Reise gen Westen in Kapitel 8 angetreten haben. Nachdem beide nach so vielen Jahren der Sehnsucht endlich zueinander gefunden haben, beschließen sie, an die Ostküste zu ziehen. Auch diese Episode endet wieder mit der Verszeile „Oh My Darling, Clementine“.

In Kapitel 13 Der letzte Cowboy summt der melancholische Goof Carson die Melodie des gefühlcollen Songs My Rifle, My Pony And Me. Dieses Lied gab es sowohl als Solo-Aufnahme von Dean Martin als auch als Duett mit Ricky Nelson; die zuletzt genannte Version wurde für den Italo-Western Rio Bravo (1959) produziert.

Filmbezüge[Bearbeiten]

Rückblende auf die Ereignisse von Fort Alamo (© Egmont Ehapa)
„Ich war schon immer ein leidenschaftlicher Filmliebhaber. Western waren eine große Inspiration für diese Saga; neben The Big Sky – Der weite Himmel (1952) sind meine Favoriten Mein großer Freund Shane (1958) und Zwölf Uhr mittags (1952).“
Massimo De Vita [4]

Die Comicserie Es war einmal in Amerika enthält einige Bezüge und Anspielungen auf bekannte Filme, vor allen Dingen ikonischer Italo-Western. Nachstehend sind einige Bezüge beispielhaft genannt.

  • Der Kinofilm Es war einmal in Amerika gilt als dritter Teil der „Amerika-Trilogie“ des Regisseurs Sergio Leone. Die ersten beiden Teile sind Spiel mir das Lied vom Tod (1968) und Todesmelodie (1971) über die Eroberung des Wilden Westens durch die Eisenbahngesellschaften und die Revolutionswirren in Mexiko. Die drei Filme weisen keine inhaltlich-historischen Bezüge untereinander oder zur Comicserie Es war einmal in Amerika auf. Wenngleich der Film aus drei Abschnitten in verschiedenen Zeitebenen spielt (1922, 1932/33 und 1968), gibt es keine Parallelen mit den Comicgeschichten von Giorgio Pezzin.
  • Die im Wilden Westen spielenden Kapitel bedienen sich lose einiger Elemente der sognannten „Dollar-Trilogie“ von Sergio Leone, namentlich „Für eine Handvoll Dollar“ (Per un pugno di dollari, 1964), „Für ein paar Dollar mehr“ (Per qualche dollaro in più, 1965) sowie „Zwei glorreiche Halunken“ (Il buono, il brutto, il cattivo, 1966) (Prequel zu den zwei ersten Filmen).
  • In Kapitel 3 Im Indianerland erhält Micky von den Indianern den eher spöttischen Namen „Der auf dem Eis tanzt“, nachdem er unvorsichtigerweise auf einem zugefrorenen See gestolpert und weggerutscht ist. Der Name ist eine offensichtliche Anspielung auf den Kinofilm „Der mit dem Wolf tanzt“, den die Comicgeschichte zu großen Teilen adaptiert. Der Film erzählt von einem Offizier der Union, der sich während des Amerikanischen Bürgerkrieges auf einen Posten im Grenzland versetzen lässt, wo er Freundschaft mit Sioux-Indianern schließt, deren Leben und Kultur kennenlernt und in ihr Volk aufgenommen wird.
  • Das Kapitel 5 Der vorletzte Mohikaner spielt auf den Film „Der letzte Mohikaner“ (1992) an. Auch hier geht es um eine Person, die in jungen Jahren zu den Indianern stößt und von diesen großgezogen und in deren Kultur eingeführt wird. Wie im Film verbündet sich einer der Indianer hinterrücks mit den Bösewichtern und intrigiert gegen die Helden.
  • Die Kapitel 8 und 9 spielen nach dem Ende des Sezessionskrieges zu einer ähnlichen Zeit wie die sogenannte „Kavallerie-Trilogie“ von Regisseur John Ford, genauer gesagt den drei Western „Bis zum letzten Mann“ (1948), „Der Teufelshauptmann“ (1949), „Rio Grande“ (1950). Wie auch in „Der Teufelshauptmann“ begleitet ein vom Leben entfremdeter Kriegsveteran eher unfreiwillig einen Treck mit Frauen, die er nicht ihrem Schicksal überlassen will.
  • Kapitel 9 Goldfieber dreht sich wie auch der Western „Über den Todespaß“ (1954) um den Goldrausch am Klondike und die Gier nach entdecktem Gold.
  • Das Kapitel 10 Das eiserne Pferd basiert mit seinem gezeigten Wettrennen zwischen zwei Eisenbahngesellschaften auf dem gleichnamigen Stummfilm „Das eiserne Pferd“ von John Ford aus dem Jahr 1924 sowie auf dem Film „Union Pacific“, einem US-amerikanisches Westernepos aus dem Jahr 1939.
  • In Kapitel 11 Das Gesetz des Westens erzählt Rudy Rossum, dass Mister Catman jedes Geschäft, das seine Schläger terrorisirt haben, vom jeweilen Vorbesitzer „Für eine Handvoll Dollar“ übernimmt. Das ist eine Anspielung auf den gleichnamigen Westernklassiker von 1964, wo der Protagonist ebenfalls für jeden Verrat eine sprichwörtliche Handvoll Dollar erhält. Die Comicgeschichte enthält einige Elemente aus dem Film „Zwölf Uhr mittags“ (1952); u.a. ist niemand der Einwohner bereit, den Helden bei seinem Pistolenduell gegen einen Revolverheld zu unterstützen.
  • Kapitel 12 Tausend Rinder, tausend Meilen basiert inhaltlich auf dem Film „Red River“ (1948), in dem ein neuer Anführer eine Gruppe Cowboys dabei unterstützt, hunderte Rinder über den Chisholm Trail nach Abilene, Kansas, zur Bahnlinie der Kansas Pacific Railway zu bringen.
  • Ein desillusionierter Cowboy, der in Kapitel 13 Der letzte Cowboy das Ende des einst so glorreichen Wilden Westens verarbeiten muss, steht im Mittelpunkt des Films „Sacramento“ (1962). Dass ein erfolgloser Eisenbahnräuber ebenfalls in der Vergangenheit verhaftet ist und sich nicht im beginnenden 20. Jahrhundert zurechtfindet, wird in „The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz“ (1969) thematisiert.
  • Die Handlung von Kapitel 14 Der amerikanische Traum erinnert an das Drama „Die Unersättlichen“ (1964), das vom Leben von Howard Hughes inspiriert ist, dem legendären Geschäftsmannes, Piloten und Filmproduzenten. Die Rollen, die Micky und Goofy darstellen, wurden im Film von George Peppard und Alan Ladd gespielt. Wie auch im Film findet der gefühlskalte Filmproduzent am Ende zurück zu seiner Liebe und seiner Familie.
  • In Kapitel 14 Der amerikanische Traum bietet Michael Maus seinem altne Freund Goof Carson die Titelrolle im geplanten Film „Indiana Goof im Tal der Tränen“ an, eine gleich zweifache Anspielung auf die Indiana Jones-Filme sowie den Comiccharakter Indiana Goof.

Trivia[Bearbeiten]

Die drei teilweise übereinander liegenden Kreise im wiederkehrenden Emblem der Triple-O-Ranch bilden einen stilisierten Kopf von Micky Maus und damit das ikonographische Erkennungsmerkmal der berühmtesten Maus der Comicgeschichte.

Galerie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  1. https://en.wikipedia.org/wiki/The_Pennsylvania_Gazette
  2. Die besten Geschichten von Massimo De Vita Egmont Comic Collection, 2013, S. 12–13
  3. Die besten Geschichten von Massimo De Vita Egmont Comic Collection, 2013, S. 12–13
  4. [1] abgerufen am 14. April 2024; deutschsprachige Titel und Jahreszahlen ergänzt