Geld

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Micky mit Falschgeld
(© Egmont Ehapa)

Wichtige Aspekte zu Entenhausen sind das Geld sowie ganz allgemein alle finanziellen Dinge.

Geld ist in Entenhausen genauso selbstverständlich wie auch in unserer Gesellschaft. Dort regiert auch ebenso der Kapitalismus, wie man an Dagobert Duck und anderen Reichen erkennt. Es gibt eine Börse, riesige Wirtschaftsimperien und Luxus, aber auch Korruption, Falschgeld und Betrug.

Währungen[Bearbeiten]

Mark in Entenhausen
Der Perlsamen (MM 01/1951)
(© Egmont Ehapa)
Dollar in Entenhausen
Vom Pech verfolgt (MM 30/1962)
(© Egmont Ehapa)
Euro in Entenhausen
Ein Geldspeicher in Mausfelde! (Micky & Donald – eine fantastische Welt)
(© Disney)

Im amerikanischen Original zahlt man in Entenhausen von jeher mit Dollar. Erika Fuchs übersetzte das zuerst mit Mark, bis sie die Währungseinheiten Taler und Kreuzer einführte. Ausnahmen gab es in mehreren Geschichten, die 1962 in Deutschland veröffentlicht wurden. Hier zahlte man in Entenhausen plötzlich mit Dollar und Cent, wie es in den Vereinigten Staaten üblich ist. Bis heute ist unklar, ob Erika Fuchs diese Währungsreform selbst durchgeführt hat oder ob ihre Übersetzungen während dieser Zeit von der Redaktion geändert wurden. Bereits im darauffolgenden Jahr kehrte man wieder zum Taler zurück.

In neueren deutschsprachigen Abdrucken der Geschichten von Don Rosa wird wiederum, auf Wunsch des Autors, mit Dollar bezahlt.[1]

Fiktive fremdländische Währungen kommen beinahe so häufig vor wie die erfundenen Länder selbst. Aber auch echte Währungen wie der südafrikanische Rand Mac Moneysacs finden Erwähnung.

Der Taler[Bearbeiten]

Wieviel ein Taler wirklich wert ist, kann man nicht genau sagen, er bewegt sich jedoch offensichtlich in den Größenordnungen von einem Dollar, einem Euro bzw. einer Mark. Das Micky-Maus-Museum hat dazu folgende interessante Aufstellung gemacht:

Kaufkraft des Geldes: Was bekommt man für einen Taler?

  • Das Briefporto beträgt 20 Kreuzer (DDTB 27, S. 43) bzw. 30 Kreuzer (LTB 20, S. 210).
  • Die Grundgebühr für ein Ortsgespräch von einer öffentlichen Fernsprechzelle beträgt 20 Kreuzer (TGDD 100, S.38). Die Privatgesellschaft „Telekrumm“ verlangt allerdings 30 Kreuzer (MV 21/91, S. 31). Und sollte man von einem Lokal aus telefonieren wollen, verlangt der Wirt i.d.R. 50 Kreuzer (LTB 102, S. 253).
  • Eine Trambahnfahrt kostet 1 Taler (MM 31/97, S. 39).
  • Der Eintritt für den Aussichtsturm beträgt für Erwachsene 1 Taler, für Kinder die Hälfte (MM 48/73, S. 30).
  • 1 Pfund Äpfel wird im Straßenverkauf für 10 Kreuzer angeboten (LTB 20, S. 155).
  • Eine Dose „Duckcola“ kostet im Automatenverkauf 1 Taler (MM 50/96, S. 8).
  • Eine Riesenportion Eis in der Waffeltüte mit Sahne kommt auf 2,50 Taler (LTB 25, S. 150).
  • Zehn Kugeln Eis kosten 5 Taler (ODTB 78, S. 71).
  • Ein Glas Sprudel ohne Geschmack kostet in der Imbissbude 1 Taler (TGDD 109, S. 56).
  • Der Meter Holz kostet 6 Taler (TGDD 108, S. 62).
  • Eine Tageszeitung ist für 10 Kreuzer zu haben (LTB 16, S. 135).
  • Eine Konzertkarte (bester Platz) kann man für 100 Taler ergattern (MM 51/93, S. 32).
  • Eine Schreibtischlampe kostet 20,95 Taler (TGDD 63, S. 23).
  • Raumkreuzfahrten durch's Weltall schlagen mit 60000 Talern zu Buche, falls es sich um ein neues Raumschiff handelt. Entscheidet man sich für ein gebrauchtes Raumschiff, reduziert sich der Preis auf 6000 Taler pro Kopf (LTB 14, S. 221).
  • Der Liter Benzin kostet 1,45 Taler, der Liter „Diesel“ 1,20 T (MM 9/92, S.22). Für „Super Bleifrei“ werden 2,09 T verlangt (MM 11/02, S. 45).

Als Faustregel kann man etwa davon ausgehen, daß „Taler“ vielfach mit „D-Mark“ gleichgesetzt wurde. Wie sich Preise im Zeitablauf ändern, lässt sich bei Reprints feststellen: in MM 1/60, S. 40 bietet Donald Duck eine Stunde Hausputz für 40 Kreuzer an. Als dieselbe Geschichte in MM 41/80, S. 15 (also zwanzig Jahre später) erneut erschien, waren es bereits 5 Taler.[2]

Die wirtschaftliche Bedeutung des Talers wird vielfach subtil implementiert, so z.B. wird an so gut wie allen ausländischen Orten die Bezahlung durch Taler akzeptiert, außerdem besitzen die drei reichsten Enten ihr Vermögen in Talern, in modernen Comics auch der aus Südafrika stammende Mac Moneysac.

„Auf jedem Taler ist auf der Rückseite ein Bäumchen!“ bemerkt Onkel Dagobert Duck im DD 184 (Unbezahlbare Oma Duck). Die Geldscheine sind grün mit unterschiedlichen Aufdrucken; bekannt sind Entenköpfe, Zahlen und auch Bäumchen, die in die Ecken eingedruckt sind. Sie scheinen recht groß zu sein: LTB 42 verrät uns das Format von 15 cm x 10 cm[2].

Geld wird natürlich direkt in Entenhausen hergestellt: Es gibt die Staatliche Notendruckerei (MMM 19/1972) und außerdem die Privatfirma Scheinemann (LTB 63). Ferner existiert ein Städtisches Münzamt (LIMC 01/1999)[2].

Börse[Bearbeiten]

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Onkel Dagoberts Verhältnis zur Börse ist sehr unterschiedlich. In manchen Geschichten hält er überhaupt nichts von ihr und lobt seine bisherige Lebensweise des harten Geldverdienens, andere Storys implementieren den Handel mit Wertpapieren durch lautes Ausrufen von "Kaufen!" und "Verkaufen!" durch Dagobert am Telefon.

In „Bulle und Bär“ (DD 454, LTB Enten-Edition 2) lässt sich Onkel Dagobert sogar die Börse von Finanzberatern erklären. Dabei lernt auch der Leser die Fachbegriffe kennen – sodass die Panzerknacker bei ihrem Einbruch nur Wertpapiere vorfinden. Aber Klaas Klever überlistet ihn und kauft die Aktienmehrheit des Duck-Imperiums. Zum Schluss gewinnt Dagobert jedoch und zieht sich aus dem Börsengeschäft zurück.

Geld und Verbrechen[Bearbeiten]

Diebstahl[Bearbeiten]

Da es im „sauberen“ Entenhausen weder Morde noch Körperverletzung mit schlimmen Folgen gibt, konzentriert sich kriminelles Treiben im wesentlichen auf Banküberfälle und alle möglichen Arten von Gelddiebstahl[2].

Geldfälscherei[Bearbeiten]

Ein anscheinend häufiges Delikt in Entenhausen ist die Fälschung von Geld. In Duck- und Maus-Geschichten gleichermaßen tauchen Banden mit Druckerpressen und trocknenden Scheinen an der Wäscheleine auf. Jedoch sind es nie die Panzerknacker und auch selten werden Karlo oder Schnauz dabei erwischt. Verbrecher wie das Schwarze Phantom hingegen erpressen gern die Polizei mit Blüten.

Falschgeldstorys sind z. B.:

  • LTB 65, Hall of Fame 7: Der Karate-Arm
  • LTB 73: Micky und die „Blütenmeer“-Blüten
  • LTB 111: Der Blütendetektor
  • LTB 238: Die Geldfälscher-Bande
  • LTB 351: Die Geldfälscher vom Ahornwald
  • MMM 37/1994: Falschgeld in der Bayermark
  • MMM 10/1996: Falschgeld macht nicht glücklich
  • MMM 42/2005: Gaunern ausgeliefert
  • Ein Fall für Micky 15: Die Blütenträume des Bankiers

Reiche[Bearbeiten]

In der Welt der Ducks und der Mäuse gibt es von jeher auch reiche Leute. Später wurde ein Vertreter dieser Klasse dank Carl Barks sogar zur Hauptperson: Es ist natürlich die Rede von Dagobert Duck, der reichsten Ente der Welt. Er bekam auch gleich einige schwerreiche Kollegen bzw. Konkurrenten zur Seite gestellt: Den Maharadscha von Zasterabad, Borstinger, Klaas Klever und Mac Moneysac. Später tauchte auch der Milliardärsklub auf.

Für die Wirtschaft scheint es in Entenhausen kein Problem zu sein, wenn ein Mann auf einem Berg von „Fantastilliarden“ (eine Wortschöpfung, die die Unmassen an Geld beschreiben soll) sitzt. Im Gegenteil, Entenhausen soll gerade dadurch aufgebaut worden sein (Sein goldenes Jubiläum, Don Rosa).

Die meisten Reichen, wenn es sich nicht gerade um Duck, Klever oder Moneysac handelt, werden als verwöhnt und überheblich dargestellt, jedoch auch als verschwenderisch und spendabel, sodass man es selten sieht, dass einem Hungernden oder Notleidenden nicht geholfen wird, wenn ein Entenhausener „Geldsack“ vorbeikommt (wie beispielsweise Gustav Gans in Rat einmal! von Carl Barks erfahren durfte).

Nachteil von großem Vermögen[Bearbeiten]

In den Comics trifft der Spruch „Geld macht nicht glücklich“ häufig zu. Oft ist bspw. den Mitgliedern des Milliardärsklubs langweilig, sodass sie sich auf Abenteuerreisen begeben, Wetten abschließen oder erfreut sind, wenn ihnen jemand die Vorzüge des einfachen Lebens ohne Luxus zeigt.

Dagobert Duck selbst ist in seinem Leben zumindest den amerikanischen Geschichten zufolge nur durch die Abenteuer und die Arbeit des harten Geldverdienens glücklich geworden. Das Geld selbst ist ihm nur deswegen etwas wert, weil er es mit eigenen Händen verdient hat und die Geschichte jeder einzelnen Münze erzählen kann (siehe auch Dagobert und das Geld). Während er bei Barks vorrangig mit gefühlsbedingten Schwierigkeiten im Bezug auf Geld zu kämpfen hat, sind es in den neueren italienischen Comics eher rationale, körperliche: Regelmäßig tauchen dort Krankheiten auf, beidngt durch zuviel Geld, Gold oder Wertgegenständen an sich. Da soll Dagobert nicht mehr reicher werden, weil sein Körper eine so starke Belastung durch Reichtum nicht mehr aushält, oder er bekommt ganz einfach eine Goldallergie (LTB 56, LTB 110, LTB 279). Doch auch bei Barks taucht schon das „Bankiersjucken“ auf (Die Schauergeschichte von Schloss Schauerstein), das allerdings eine Entzugserscheinung darstellt. In Der verhängnisvolle Kronenkork dagegen bewirkt die bloße Erwähnung von Geld einen Nervenzusammenbruch bei Dagobert, ähnlich wie in Weißes Gold vom Matterhorn von Miquel Pujol.

Die einzelnen Sonderformen der Geldkrankheiten haben viele verschiedene Namen und teilweise sehr verschiedene Wirkungen. Bei Dagobert Duck ist die Krankheit vermutlich auch psychosomatischer Art, so erstarrt er bspw. in einigen Comics bei zu viel Kontakt mit Geld, was sich dann durch gutes Zureden auflöst. Im stark materiell orientierten Entenhausen kann es sein, dass Dagobert Duck kein Einzelfall ist und auch andere Geldbesitzer an beispielsweise Heimweh nach ihren Bestitztümern „erkranken“.

Möglicherweise sollen die Krankheiten teilweise auch nur die beinahe krankhafte Beziehung vieler Menschen zu ihrem Besitztum versinnbildlichen. Und letztendlich bringt es in erzählerischer Hinsicht immer eine große Spannung, wenn die Handelnden genau das, was sie am meisten begehren, plötzlich meiden müssen, wie bei der „Glückstalerallergie“ Gundel Gaukeleys in LTB 218.

Quellen[Bearbeiten]