Franz Gans

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Franz (© Disney)

Franz Gans (englisch Gus Goose, italienisch Ciccio) ist ein Cousin Donald Ducks und fauler Knecht auf Oma Ducks Bauernhof. Allerdings schläft und vor allem frisst er mehr und lieber, als dass er arbeitet und der „Frau Großmutter“, wie er Oma nennt, hilft. Dennoch ist er ein freundlicher Geselle.

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten]

Franz Gans bei seinem Hobby (Ausschnitt aus seinem einzigen Cartoon) (© Disney)

Franz wurde 1937 von Carl Barks und Jack Hannah erdacht und sollte ursprünglich in dem nie realisierten Cartoon Interior Decorators auftreten. Stattdessen hatte er seinen Erstauftritt am 3. Mai 1939 im Kurzfilm Donalds fetter Vetter. Ursprünglich sollte er noch in weiteren Trickfilmen mitwirken, die allerdings alle wie sein erster Film nicht verwirklicht wurden und so bleibt Donalds fetter Vetter der einzige Film mit Franz Gans. Interessanterweise plante Barks mit Lost Prospectors einen weiteren Film mit Franz, in dem dieser zusätzlich durch Glück charakterisiert wurde und damit einen Vorläufer von Gustav Gans darstellte.

Franz bei seinem Erstauftritt im Donald-Tagesstrip vom 9. Mai 1938 (© Disney)

Damals war es jedoch üblich, die Filmfiguren auch bald in den Zeitungsstrips zu verwenden und so fand sich auch Franz bald im damaligen täglichen Donald-Strip von Al Taliaferro und Bob Karp wieder. Erstmals war er im Strip vom 6. April 1938 zu sehen, als Donald versuchte, sein Porträt an die Wand zu nageln (hierbei handelt es sich um eine Art Taliaferro-Running Gag: auch Oma Duck und Primus von Quack kamen so zu ihren Comic-„Debüts“), seinen ersten richtigen Comic-Auftritt hatte er im Strip vom 9. Mai 1938 (Just In Time For Dinner). Wie der aufmerksame Leser bemerkt haben wird, erschienen diese Strips gut einem Jahr vor dem Zeichentrickfilm, in dem Franz seinen Erstauftritt hatte. Trotzdem gelten Carl Barks und Jack Hannah als Erfinder der Figur (und nicht Bob Karp und Al Taliaferro), da Zeichentrickfilme eine deutliche längere Arbeitszeit haben und die Filme daher zwar erst später zu sehen waren, aber dennoch früher entstanden.

Franz im Comic[Bearbeiten]

Nach seinem Erstauftritt in den Strips ließen Bob Karp und Al Taliaferro Franz in etlichen weiteren auftreten. Während 1938 zunächst Franz Donald besuchte, entspannen die beiden schon im November etliche Gags um einen Besuch Donalds bei seinem Vetter am Land und den zahlreichen Missgeschicken, die Donald auf einem Bauernhof zustoßen konnten. 1941 folgte der nächste Besuch Donalds, diesmal in Begleitung von Tick, Trick und Track. Daisys Präsenz auf dem Bauernhof brachte ebenfalls Probleme mit sich, denn Franz begann mit Daisy zu flirten und zeigter also auch hier Charaktereigeschaften, die später auf Gustav übertragen werden sollten. In diesen Comicstrips besaß Franz noch einen eigenen Bauernhof, den er bewirtschaftete. Nach diesen ersten Einsätzen wurde die Figur jedoch auf Eis gelegt.

Ihren ersten richtigen Auftritt in einer größeren Comicgeschichte hatte sie erst 1950 in Ländliches Treiben von Chase Craig und Carl Barks – der Mitschöpfer der Figur ist also auch der Wiederbeleber im Comic. In dieser Geschichte war Franz erstmals Knecht auf Oma Ducks Bauernhof und trat damit in die Rolle, die er bis heute beibehalten hat. Noch im selben Jahr wurde Franz von etlichen anderen Autoren aufgegriffen und war seitdem regelmäßig im amerikanischen Comicheft zu finden. 1954 hatte er dann schließlich auch in einer italienischen Geschichte seinen Erstauftritt, er ist in der auf Deutsch noch unveröffentlichten Geschichte Paperino al Tour von Guido Martina und Giuseppe Perego zu sehen.

Während Franz in den USA in der Regel in Oma-Duck-Geschichten, etwa im Rahmen der Serie Grandma Duck's Farm Friends, auftauchte, konnte er in Italien auch in anderen Kontexten angetroffen werden. Die Figur war insbesondere bei Luciano Bottaro von enormer Bedeutung, der mit ihr auch mehr anzufangen wusste als viele andere Italiener. In Bottaros Bearbeitungen des Karolingischen Sagenzyklus (Auf hohem Ross in LTB 21 und König Drachoberts Dukaten in LTB 51) sowie in seiner Adaption von Orlando Furioso (LTB 21) war Franz Donalds tölpelhafter Knappe. Auch in weiteren Parodien Bottaros war Franz eine nicht unwesentliche Nebenfigur, die neue Rollen ausfüllen und mit den restlichen Ducks abseits seiner üblichen Welt interagieren konnte.

Ab 2001 ist Franz in der Serie Spezialagent Franz Gans ein Polizist der G.A.G., die Verbrechen in Bezug auf das Essen auf die Spur gehen. 2002 erschien eine weitere Comicserie namens Magier Franz, in welcher Franz einen Zauberer in einem mittelalterlichen Dorf darstellte. Auch 2008 bekam Franz eine neue Identität, nämlich die des Superhelden Mampfer in der Comicserie „Ultrahelden“.

Eigenschaften[Bearbeiten]

Franz der faule Vielfraß in Ländliches Treiben (© Egmont Ehapa)

Bereits bei seinen ersten Auftritten in Film und Comic waren Franz' wichtigste Charaktereigenschaften so gut wie festgelegt: Es handelt sich um einen fetten Vielfraß, der nahezu unersättlich und außerdem unglaublich faul ist. Allerdings entwickelte er sich natürlich auch charakterlich weiter: War er bei seinen ersten Auftritten noch kaum in der Lage, einen vollständigen Satz zu Ende zu bringen, so ist er in Ländliches Treiben schließlich zu einem intelligenten Burschen geworden. Tatsächlich handelt es sich bei dieser Geschichte um einen Meilenstein in der Entwicklung des Charakters: Hier ist Franz erstmals als Knecht Oma Ducks zu sehen, außerdem wird er hier zwar immer noch als gefräßig und faul gezeigt, aber auch als sehr einfallsreich und innovativ (vor allem wenn es darum geht, Arbeit zu umgehen…) und außerdem als sehr einfühlsam und freundlich.

Franz ist alleine in der großen Stadt ein wenig verloren… (© Egmont Ehapa)

Auch sonst hat Franz im Laufe der Jahre vor allem gute Eigenschaften angedichtet bekommen: Er will immer das Beste für alle und ist wie gesagt sehr mitfühlend und überaus freundlich. Allerdings steht das immer im Schatten seiner Faulheit und Gefräßigkeit, die ihn meistens nicht besonders gut aussehen lässt – trotzdem ist er, anders als beispielsweise sein ähnlich fauler Cousin Gustav, überaus beliebt. Oma beispielsweise bringt er als Arbeiter zwar gar nichts (er isst mehr, als er einbringt), dennoch behält sie ihn gerne auf ihrem Hof und zieht ihn jedem anderen Knecht vor, da die beiden sich perfekt ergänzen und er immer hinter ihr steht. Manchmal wirkt er allerdings auch naiv, leichtgläubig und nicht auf das „wahre“ Leben außerhalb von Hof, Schlaf und Fressen vorbereitet, so ist er zum Beispiel in Der richtige Mann am falschen Platz (Daan Jippes & Freddy Milton, unter anderem in Entenhausen – Weltstadt an der Gumpe) teilweise sehr unselbstständig und hilflos. Erwähnenswert ist schließlich noch die Serie Spezialagent Franz Gans, in der Franz als Ermittler fungiert.

Verwandtschaft[Bearbeiten]

Franz Gans wird in der Regel als Donalds Cousin und Omas Neffe bezeichnet. Laut Don Rosas Stammbaum der Ducks ist er:

Franz Gans in anderen Sprachen[Bearbeiten]

  • Englisch: Gus Goose
  • Italienisch: Ciccio
  • Französisch: Gus
  • Dänisch: Fætter Guf
  • Portugiesisch: Gansolino
  • Estnisch: Kalle Koduhani
  • Finnisch: Hansu
  • Griechisch: Πασχάλης Χήνος (Pashalis Chinos)
  • Indonesisch: Agus Angsa
  • Schwedisch: Mårten Gås
  • Isländisch: Gassi Gæs
  • Lettisch: Zosulis
  • Litauisch: Gargadonas
  • Niederländisch: Gijs Gans
  • Polnisch: Gęgul Gęg

Trivia[Bearbeiten]

  • Eigentlich wäre Gustav Gans die passendere Übersetzung für Gus Goose, doch war bei dessen deutschsprachigem Erstauftritt dieser Name bereits an Gladstone Gander vergeben. Zeitweise war Franz übrigens wie dieser Konkurrent Donalds um die Gunst Daisys.
  • Franz Gans ist damit einer der wenigen Charaktere des Duck-Universums, dessen Name eine Assonanz (Binnenreim: Franz Gans) und keine Alliteration (Stabreim: Gustav Gans, Donald Duck) darstellt.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]