Jerome Ranft
Jerome Ranft (* 23. November 1966) ist ein US-amerikanischer Bildhauer, der seit 1991 für Tim Burton und Pixar Skulpturen für Puppen- und Trickfilme erarbeitet. Er ist der jüngere Bruder von Joe Ranft (1960–2005).
Jerome Ranft wurde am 23. November 1966 geboren. Im Alter von 18 Jahren begann er, erste Plastiken anzufertigen, nachdem er seine Schule beendet hatte, wollte er studieren, fing aber stattdessen auf anraten seines Bruders im Animationsbereich an. Seine erste Assistenzarbeit als „Model Maker“ absolvierte er an Tim Burtons „Nightmare Before Christmas“ (1993), anschließend wechselte er, wie sein Bruder, zu Pixar.
Dort arbeitete er als „Character Sculptor“ an allen abendfüllenden Animationsfilmen des Studios. Die von ihm und den anderen Bildhauern entworfenen Figuren bieten einen ersten dreidimensionalen Blick auf die erdachten Charaktere. Genau genommen werden diese Figuren nicht „gehauen“, sondern plastisch zusammengesetzt, es folgt ein negativer Abguss, anschließend wird diese Form wiederum aufgegossen. Das entstandene Kunstwerk wird anschließend noch detalierter bearbeitet und verbleibt anschließend meist im farblosen Zustand.
Abgesehen von Ranfts ersten Arbeiten, als er Figuren modellierte, die anschließend in den Filmen zu sehen waren, verhält sich die Vorgehensweise nahezu immer so.
Für Pixar arbeitete er bisher am Kurzfilm „Geri's Game“ (1997), „Das große Krabbeln“ (1998), „Toy Story 2“ (1999), „Die Monster AG“ (2001), „Findet Nemo“ (2003) und „Cars“ (2006). Jerome Ranft berichtet Interessierten mehrmals im Jahr von seiner Arbeit als Bildhauer, privat wirkt er ebenfalls gerne an Skulpturen und verwendet verschiedene Techniken bei der Ausarbeitung.
Nach dem Unfalltod von Joe Ranft am 16. August 2005 rief er in einer Internetmitteilung dazu auf, die tragische Geschichte seines Bruders jedem zu erzählen und so das Andenken an seine außergewöhnliche Arbeit und seinen viel zu frühen Tod zu bewahren.
Jerome Ranft lebt heute in San Francisco.