Abramo und Giampaolo Barosso: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Brüder '''Abramo''' (*28. April 1931 in Turin; † 11. Januar 2013 in Genua) und '''Giampaolo Barosso''' (*8. Juni 1937 in Turin; † 27. Februar 2014) waren von 1960 bis 1976 als Autoren italienischer Disney-Comics fast ausschließlich "im Doppelpack" tätig. Nachdem Giampaolo Ende 1960 mit der Ausarbeitung einer [[Floyd Gottfredson|Gottfredson]]-Vorlage debütiert hatte, starteten die Brüder 1961 ihre Zusammenarbeit, die bis 1973 andauerte: Abramo war jeweils für den Plot verantwortlich, der dann von Giampaolo in ein Skript umgesetzt wurde. Im Anschluss, 1975/76, schrieb Abramo noch vier Geschichten im Alleingang.  
Die Brüder '''Abramo''' (* 28. April 1931 in Turin; † 11. Januar 2013 in Genua) und '''Giampaolo Barosso''' (* 8. Juni 1937 in Turin; † 27. Februar 2014) waren von 1960 bis 1976 als Autoren italienischer [[The Walt Disney Company|Disney]]-[[Comic]]s fast ausschließlich „im Doppelpack“ tätig. Nachdem Giampaolo Ende 1960 mit der Ausarbeitung einer [[Floyd Gottfredson|Gottfredson]]-Vorlage debütiert hatte, starteten die Brüder 1961 ihre Zusammenarbeit, die bis 1973 andauerte: Abramo war jeweils für den Plot verantwortlich, der dann von Giampaolo in ein Skript umgesetzt wurde. Im Anschluss, 1975/76, schrieb Abramo noch vier Geschichten im Alleingang.  


Besonders gut waren die Brüder ganz am Anfang ihrer Karriere, als ihnen etliche Geschichten gelangen, die in Erinnerung bleiben, unter anderem "Onkel Dagoberts alte Schreibmaschine" mit [[Romano Scarpa|Scarpa]]. Mit "Die Zebramuschel" und "Der Fall XYZ" erschienen zu dieser Zeit auch zwei ihrer insgesamt nur drei Sechzigseiter, wobei letzterer bezeichnenderweise eher ein Konglomerat aus drei kürzeren Geschichten ist. Mit der Musketier-Mär "Der Zauberrubin" gelang 1969 eine überzeugendere lange Geschichte, die allerdings unter der zeichnerischen Fehlbesetzung mit [[Sergio Asteriti]] litt.  
Besonders gut waren die Brüder ganz am Anfang ihrer Karriere, als ihnen etliche Geschichten gelangen, die in Erinnerung bleiben, unter anderem „Onkel Dagoberts alte Schreibmaschine“ mit [[Romano Scarpa|Scarpa]]. Mit „Die Zebramuschel“ und „Der Fall XYZ“ erschienen zu dieser Zeit auch zwei ihrer insgesamt nur drei Sechzigseiter, wobei letzterer bezeichnenderweise eher ein Konglomerat aus drei kürzeren Geschichten ist. Mit der Musketier-Mär „Der Zauberrubin“ gelang 1969 eine überzeugendere lange Geschichte, die allerdings unter der zeichnerischen Fehlbesetzung mit [[Sergio Asteriti]] litt.  


Die beiden weitblickenden Brüder waren die ersten, die die [[Carl Barks|Barks]]-Figuren [[Gundel Gaukeley]] und [[Klaas Klever]] aufgriffen, die in der Folgezeit zu den populärsten Gegenspielern [[Dagobert Duck|Dagobert Ducks]] avancierten, letzterer gerade in den italienischen Comics. Ihre Wiederbelebung der Figur des Käpt'n Kakadu aus dem Barks'schen Comic-Debüt "Piratengold" in der Geschichte "Zurück zur See" fand hingegen keine Nachahmer.
Die beiden weitblickenden Brüder waren die ersten, die die [[Carl Barks|Barks]]-Figuren [[Gundel Gaukeley]] und [[Klaas Klever]] aufgriffen, die in der Folgezeit zu den populärsten Gegenspielern [[Dagobert Duck|Dagobert Ducks]] avancierten, letzterer gerade in den italienischen Comics. Ihre Wiederbelebung der Figur des Käpt'n Kakadu aus dem Barks'schen Comic-Debüt „Piratengold“ in der Geschichte „Zurück zur See“ fand hingegen keine Nachahmer.


Weiterhin erwähnenswert ist, dass die Barossos sowohl für [[Giorgio Bordini]] als auch für [[Giorgio Cavazzano]] deren jeweils ersten Disney-Comic schrieben. Die letzten beiden in Teamarbeit entstandenen Storys waren 1973 das wenig überzeugende [[Carl Barks|Barks]]-Plagiat "Ein Geschenk, das hinhaut!" (mit [[Romano Scarpa]], [[LTB 60]]) sowie, als würdigerer Abschluss, die erheiternde Kurzgeschichte "Erziehungsprobleme". Zumindest Abramo Barosso soll auch als [[Fix und Foxi]]-Autor aktiv gewesen sein. Er starb Anfang 2013 im Alter von 81 Jahren, sein Bruder 76-jährig ein Jahr später.
Weiterhin erwähnenswert ist, dass die Barossos sowohl für [[Giorgio Bordini]] als auch für [[Giorgio Cavazzano]] deren jeweils ersten Disney-Comic schrieben. Die letzten beiden in Teamarbeit entstandenen Storys waren 1973 das wenig überzeugende [[Carl Barks|Barks]]-Plagiat „Ein Geschenk, das hinhaut!(mit [[Romano Scarpa]], [[LTB 60]]) sowie, als würdigerer Abschluss, die erheiternde Kurzgeschichte „Erziehungsprobleme“. Zumindest Abramo Barosso soll auch als [[Fix und Foxi]]-Autor aktiv gewesen sein. Er starb Anfang 2013 im Alter von 81 Jahren, sein Bruder 76-jährig ein Jahr später.


==Comics (Auswahl)==
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*Zurück zur See (1962, mit [[Giovan Battista Carpi]], [[TGDD 57]])
*Zurück zur See (1962, mit [[Giovan Battista Carpi]], [[TGDD 57]])
*'''Paperino e il nullintimismo astratto''' (1963, mit [[Pier Lorenzo De Vita]])
*'''Paperino e il nullintimismo astratto''' (1963, mit [[Pier Lorenzo De Vita]])
*Der Super-Papagei (1962, mit [[Romano Scarpa]] und [[Rodolfo Cimino]], [[LTB 500]])
*Der fliegende Kiwi (1963, mit [[Giorgio Bordini]], [[Heimliche Helden 10]], erste italienische Geschichte mit der [[Carl Barks|Barks]]-Figur [[Klaas Klever]])
*Der fliegende Kiwi (1963, mit [[Giorgio Bordini]], [[Heimliche Helden 10]], erste italienische Geschichte mit der [[Carl Barks|Barks]]-Figur [[Klaas Klever]])
*Onkel Dagobert in der Gewalt von Gundel Gaukeley (1963, mit [[Luciano Gatto]], [[LTB 14]])
*Onkel Dagobert in der Gewalt von Gundel Gaukeley (1963, mit [[Luciano Gatto]], [[LTB 14]])

Version vom 26. April 2019, 21:47 Uhr

Die Brüder Abramo (* 28. April 1931 in Turin; † 11. Januar 2013 in Genua) und Giampaolo Barosso (* 8. Juni 1937 in Turin; † 27. Februar 2014) waren von 1960 bis 1976 als Autoren italienischer Disney-Comics fast ausschließlich „im Doppelpack“ tätig. Nachdem Giampaolo Ende 1960 mit der Ausarbeitung einer Gottfredson-Vorlage debütiert hatte, starteten die Brüder 1961 ihre Zusammenarbeit, die bis 1973 andauerte: Abramo war jeweils für den Plot verantwortlich, der dann von Giampaolo in ein Skript umgesetzt wurde. Im Anschluss, 1975/76, schrieb Abramo noch vier Geschichten im Alleingang.

Besonders gut waren die Brüder ganz am Anfang ihrer Karriere, als ihnen etliche Geschichten gelangen, die in Erinnerung bleiben, unter anderem „Onkel Dagoberts alte Schreibmaschine“ mit Scarpa. Mit „Die Zebramuschel“ und „Der Fall XYZ“ erschienen zu dieser Zeit auch zwei ihrer insgesamt nur drei Sechzigseiter, wobei letzterer bezeichnenderweise eher ein Konglomerat aus drei kürzeren Geschichten ist. Mit der Musketier-Mär „Der Zauberrubin“ gelang 1969 eine überzeugendere lange Geschichte, die allerdings unter der zeichnerischen Fehlbesetzung mit Sergio Asteriti litt.

Die beiden weitblickenden Brüder waren die ersten, die die Barks-Figuren Gundel Gaukeley und Klaas Klever aufgriffen, die in der Folgezeit zu den populärsten Gegenspielern Dagobert Ducks avancierten, letzterer gerade in den italienischen Comics. Ihre Wiederbelebung der Figur des Käpt'n Kakadu aus dem Barks'schen Comic-Debüt „Piratengold“ in der Geschichte „Zurück zur See“ fand hingegen keine Nachahmer.

Weiterhin erwähnenswert ist, dass die Barossos sowohl für Giorgio Bordini als auch für Giorgio Cavazzano deren jeweils ersten Disney-Comic schrieben. Die letzten beiden in Teamarbeit entstandenen Storys waren 1973 das wenig überzeugende Barks-Plagiat „Ein Geschenk, das hinhaut!“ (mit Romano Scarpa, LTB 60) sowie, als würdigerer Abschluss, die erheiternde Kurzgeschichte „Erziehungsprobleme“. Zumindest Abramo Barosso soll auch als Fix und Foxi-Autor aktiv gewesen sein. Er starb Anfang 2013 im Alter von 81 Jahren, sein Bruder 76-jährig ein Jahr später.

Comics (Auswahl)