Alan Young

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Alan Young (© MY DAILY FIND)

Alan Young (* 19. November 1919 in North Shields, Tyne and Wear; eigentlich Angus Young; † 19. Mai 2016 in Woodland Hills, Kalifornien) war ein kanadisch-britischer Schauspieler. Als Synchronsprecher wurde er vor allem für seine Vertonung von Dagobert Duck bekannt.

Biographie[Bearbeiten]

Jugend[Bearbeiten]

Alan Young wurde am 19. November 1919 im englischen North Shields geboren. Sein Vater war als Arbeiter in einer Werft tätig, seine Mutter war Sängerin. Als er noch ein Kleinkind war, zog die Familie in die schottische Großstadt Edinburgh. Im Alter von sechs Jahren siedelte Alan Young zusammen mit seiner Familie nach West Vancouver in Kanada um.

Nachdem er seinen Werdegang in den USA fortgesetzt hatte, ließ er im Alter von 20 Jahren seinen Vornamen von Angus in Alan ändern. Laut seiner Autobiografie "Mister Ed and Me and More!" (2007) war er stolz auf seinen Geburtsnamen, aber die Amerikaner machten immer wieder unschmeichelhafte Bemerkungen über ihn, wie z. B. die falsche Aussprache "Agnes", was ihn dazu veranlasste, den Vornamen ändern zu lassen

Als Junge litt er an schwerem Asthma, das ihn für lange Zeit ans Bett fesselte, aber seine Liebe zum Radio förderte. Während des Zweiten Weltkriegs gab er seinen Job als Radiomoderator vorübergehend auf, um in der Royal Canadian Navy zu dienen. Wenig später trat er allerdings von der Navy zurück, nachdem er erfahren hatte, dass er seine Zeit damit verbringen würde, für eine Navy-Show zu schreiben. Folglich versuchte er, der kanadischen Armee beizutreten. Einigen Quellen zufolge lehnte die Armee ihn aufgrund seines Asthmas in der Kindheit ab.[1]

Karriere im Radio[Bearbeiten]

Bereits als Teenager erhielt Alan Young seine ersten Rollen im Radio und betätigte sich dort auch als Autor, nachdem sein Talent erkannt worden war.

Im Alter von 13 Jahren wurde Young Radiomoderator in Vancouver und mit 17 Jahren schrieb er seine eigene Radioshow für die Canadian Broadcasting Corporation, in der er selbst auftrat. Die Show wurde in den USA ausgestrahlt und bescherte ihm eine Einladung nach New York, die Youngs Karriere als "All-American Boy" einleitete – trotz seiner nicht-amerikanischen Herkunft und seines rudimentären schottischen Akzents, der zu seinem Markenzeichen werden sollte.

„Als ich jung war, habe ich 3 Dollar für einen kurzen Monolog bekommen. Das beeindruckte meinen Vater, der damals den gleichen Betrag für einen ganzen Tag Arbeit in einer Werft verdiente. Er sagte zu mir: 'Mach weiter so mit dem Reden, denn Lippen schwitzen nicht‘. Das war ein guter Rat.“

Von 1944 bis 1949 erlangte er mit seiner Alan Young Radio Show beim US-amerikanischen Radiosender NBC Bekanntheit. In dieser Sendung konnte Young sein Talent für Musik und Stimmen-Imitationen zeigen und sein Publikum damit zum Lachen bringen. Als jedoch das Medium Radio in der Bevölkerung an Popularität verlor und seine Show abgesetzt wurde, beschloss Young, eine Comedy-Nummer zusammenzustellen und damit durch die amerikanischen Theater zu touren.

Nach dieser Erfahrung schrieb er 1950 einen Fernsehpiloten für CBS, aus dem 1950 die The Alan Young Show hervorging. Bei dieser halbstündigen Show handelte es sich um eine viel beachtete Live-Revue aus New York, die drei Jahre lang im TV lief. Mit ihr gewann Young mehrere Emmy Awards (u.a. 1951 als bester Darsteller) und erhielt später einen eigenen Stern auf dem berühmten Walk of Fame in Hollywood.

Die Belastung, eine wöchentliche Show zu schreiben und aufzuführen, machte Young jedoch zu schaffen. Auch die Qualität der Show nahm spürbar ab, was schließlich zu seinem Ausstieg aus der Show und ihrer Einstellung führte.

Karriere in Film und Fernsehen[Bearbeiten]

In der Zwischenzeit hatte Alan Young sich aufgrund seiner Popularität in Radio auch eine Karriere in Film und Fernsehen aufgebaut. Diese begann bereits mit seinem Debüt in Margie (1946), einer Teenager-Komödie unter der Regie von Henry King, in welcher er mit der Figur des Margie den trotteligen Verehrer von Jeanne Crain spielte.

Es folgten Besetzungen in Chicken Every Sunday (1949), Mr. Belvedere Goes to College (1949) und Punkin Crick (1952). Anschließend spielte er etwa neben Jean Simmons die Titelrolle in Androkles und der Löwe (1952). Im Jahr 1955 war er in So liebt man in Paris zu sehen.

Im Anschluss daran folgten große Rollen in den von George Pal inszenierten Fantasyfilmen Der kleine Däumling (1958) und Die Zeitmaschine (1960). In letzterem verkörperte er den 18-jährigen James Filby, obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits 40 war. In der Neuverfilmung aus dem Jahr 2002 hatte Young einen Cameo-Auftritt und ist der damit der einzige Darsteller, der sowohl im klassischen Original als auch im Remake von Die Zeitmaschine zu sehen ist.[2]

Außerdem spielte Young aber auch Gastrollen in zahlreichen weiteren Fernsehserien, u.a. in einer ersten ungesendeten Pilotfolge von Stanley Beamish/ Mr. Terrific (dt.: Mr. Fabelhaft). Da er nicht den Vorstellungen der Produzenten entsprach, wurde eine weitere Pilotfolge gedreht, in der Stephen Strimpell die Rolle übernahm. Die Serie wurde in Deutschland unter dem Titel Immer wenn er Pillen nahm ausgestrahlt.

Seine bekannteste Rolle hatte Alan Young in der Fernsehserie Mister Ed, die von 1961 bis 1966 gedreht und bei CBS ausgestrahlt wurde. Young spielte darin den liebenswerten Architekten Wilbur Post, der mit dem aufmüpfigen „Mr. Ed“ ein sprechendes Palomino-Pferd besaß, welches aber ausschließlich bereit war, mit ihm zu reden.

Alan Young mit „Mr. Ed“ (© MY DAILY FIND)

Die beim Publikum ausgesprochen beliebte Sitcom gewann den Patsy Award (Picture Animal Top Star of the Year), der für den besten tierischen Darsteller vergeben wurde. "Ed hat ihn sogar so oft gewonnen, dass die American Humane Association, die den Preis vergibt, mich fragte, ob es mir etwas ausmachen würde, wenn er einmal nicht gewinnen würde. Sie waren besorgt, dass die Leute denken könnten, der Preis sei "manipuliert"! Also gewann im nächsten Jahr Lassie und Ed wurde Zweiter." erzählte Young einige Jahrzehnte später.

Young, der Zeit seines Lebens von Zuschauern gefragt wurde, wie die Lippen des Pferdes bewegt wurden, brachte kurzerhand selbst das Gerücht in Umlauf, dass Erdnussbutter unter die Lippen des Pferdes geschmiert wurde, die es dann versuchte abzulecken. "Al Simon und Arthur Lubin, die Produzenten, schlugen vor, die Methode geheim zu halten, weil sie dachten, die Kinder wären enttäuscht, wenn sie die technischen Details herausfinden würden", so Young. "Also habe ich mir die Erdnussbutter-Geschichte ausgedacht – und alle haben sie geglaubt. Ursprünglich wurde ihm ein Stück Nylonfaden in den Mund gesteckt. Aber Ed lernte tatsächlich, seine Lippen auf Kommando zu bewegen, wenn der Trainer seinen Huf berührte. Er lernte sogar bald, es zu tun, wenn ich während einer Szene aufhörte zu sprechen! Ed war sehr schlau."[3]

In einem Interview ließ Alan Young 2007 durchblicken, dass er an der TV-Serie Mister Ed einige Anteile hielt, die ihn in relativ kurzer Zeit zu einem wohlhabenden Mann machten. Stars wie Clint Eastwood, Mae West sowie der Baseballspieler Sandy Koufax hatte Gastauftritte bei Mr. Ed.. Die Serie wurde zudem mit einem Golden Globe ausgezeichnet.

Trotz der Beliebtheit der Serie wurde sie nach der Hälfte der sechsten Staffel plötzlich abgesetzt. "Das war für uns alle ein Schock", gab Young zu. "Die Sendung hatte gute Einschaltquoten, aber CBS bekam einen neuen Programmdirektor, der Sendungen wie Petticoat Junction, The Beverly Hillbillies und Mister Ed loswerden wollte. Ich glaube, er dachte, wir würden zum Hinterwäldler-Sender werden. Al Simon kam ans Set, während wir die Skripte für den nächsten Tag lasen, und sagte, wir würden auf der Stelle abgesetzt. Es war furchtbar, die Leute haben geweint, aber das war's. Wir haben nie wieder eine Folge gedreht."

Nach dem Ende von Mister Ed wandte sich Young zeitweise vom Schauspielgeschäft ab, um sich der Arbeit in der Glaubenslehre Christian Science zu widmen.

Karriere in der Synchronisation[Bearbeiten]

Ab Mitte der 1970er-Jahre startete Alan Young ein Comeback. Er übernahm die Sprechrolle der Comicfigur Dagobert Duck, den er in den englischen Originalfassungen bis zu seinem Tod sprach. Der reichsten Ente der Welt lieh Young unter anderem in Mickys Weihnachtserzählung (1983) und in der Zeichentrickserie DuckTales – Neues aus Entenhausen seine Stimme. In DuckTales sprach er Onkel Dagobert von 1987 bis 1990 und schlüpfte auch für den Kinofilm DuckTales: Jäger der verlorenen Lampe in diese Rolle.[4] Dabei konnte Young seine Kreativität voll entfalten und den Erpel wütend herumschreien lassen oder auch sanfte, wehleidige oder traurige Töne anschlagen. Sein schottischer Akzent harmonierte mit den Wurzeln der für ihren Geiz bekannten Disneyfigur und kam bei den Zuschauern gut an.

Wie es dazu kam, dass er Onkel Dagobert wurde, erklärte Alan Young folgendermaßen: "Disney hatte eine Platte mit Weihnachtsliedern gemacht, die sich aber nicht gut verkaufte. Sie hatten für die Platte ein wunderschönes und teures Albumcover mit Mickey und den Disney-Figuren auf dem Cover produziert. Also wollten sie ihr Geld zurückbekommen. Ich gehörte zu einer Dickens-Gesellschaft und wurde gefragt, ob ich eine Version von A Christmas Carol schreiben könnte, in der Micky, Goofy und die anderen die Figuren der Geschichte spielen. Ich tat es und nahm es als Schallplatte mit Mickey und Goofy auf. Die Platte verkaufte sich so gut, dass Disney beschloss, die Geschichte zu verfilmen, und auch Dagobert Duck wurde hinzugefügt. Daraus entstand schließlich die DuckTales-Serie."[5]

Weiterhin sprach Young den Schlumpf Farmi in der Fernsehserie Die Schlümpfe. Im Disney-Zeichentrickfilm Basil, der große Mäusedetektiv lieh er seine Stimme der Figur Xaver Hampelmann.

Späte Jahre und Tod[Bearbeiten]

Vor der Kamera war Young im Jahr 1994 neben Eddie Murphy im Film Beverly Hills Cop III in der Rolle des Onkel Dave zu sehen, dem Besitzer eines Freizeitparks, der Walt Disney nicht unähnlich war und der in seinem Duktus an Onkel Dagobert erinnert.

Im Jahr 2007 veröffentlichte Alan Young seine Autobiographie mit dem Titel Mister Ed and Me and More. Weitere Anekdoten trug er in seinem Buch There's no Business Like Show Business... Was zusammen. "Ich liebe es zu schreiben", sagte Young. "Ich hatte das Vergnügen, so viele wunderbare Menschen hier in Hollywood zu treffen und mit ihnen zu arbeiten. Ich habe so viele faszinierende Geschichten von ihnen gehört, also wollte ich sie alle zusammenfassen, damit die Fans über die Arbeit in Hollywood in den 'alten Tagen' lesen können."

Nachdem die Firmen Disney und Capcom bereits im Jahr 2010 Überlegungen anstellten und Planungen aufnahmen, ein Remake des gefeierten Videospiels DuckTales aus dem Jahr 1989 zu produzieren, begann die Entwicklung des Spiels Ende 2011. Der für das Projekt verantwortliche Director Austin Ivansmith verriet in einem Interview, dass es ursprünglich keine Pläne dafür gab, dass das Videospiel eine Sprachausgabe erhielt. Als jedoch Disney einige Monate nach Beginn der Entwicklung erklärte, dass einige der noch lebenden Original-Synchronsprecher angeworben werden konnten, war das Team von der Idee begeistert. Aus diesem Grund wurde das ursprüngliche Skript erweitert und inhaltlich ausgebaut, um die zusätzlichen Sprecher unterzubringen. Ohne zu Zögern erklärte sich Alan Young bereit, dutzende Voice-Clips für die Spielfigur Onkel Dagobert einzusprechen. Zu hören ist er selbstverständlich auch in den zahlreichen Zwischensequenzen. Im gleichen Jahre wirkte er als Synchronsprecher im Spiel DuckTales: Scrooge's Loot mit.

Zuletzt war Young 2015/2016 als Onkel Dagobert bei kleineren Gastauftritten in der Fernsehserie Micky Maus zu hören.

Im Fortsetzungsfilm Time Machine: The Journey Back wurde das Todesdatum des von Alan Young verkörperten Titelhelden David Filby mit dem 15. Mai 1916 angegeben. Alan Young selbst verstarb am 19. Mai 2016 im Seniorenzentrum Motion Picture & Television Country House and Hospital, Kalifornien. Seine Kinder seien bei ihm gewesen, als er friedlich eingeschlafen sei.[6] Seinem letzten Wunsch entsprechend wurde sein Leichnam auf hoher See bestattet.

Über das Älterwerden verriet Young: „Ein lieber alter Mann sagte mir einmal, dass Geburtstage eine schwere Last sind, die man sein ganzes Leben lang tragen muss. Also habe ich mit sechzehn Jahren aufgehört, Geburtstage zu zählen.“

Privates[Bearbeiten]

Alan Young war drei Mal verheiratet: Mit Mary Anne Grimes (1941 – 1947) mit Virginia Ethel McCurdy (1948 – 1995) und mit Mary Chipman (1996 – 1997).[7] Aus der ersten Ehe gingen die Söhne Cameron Angus Young und Alan Young Jr. hervor. Mit seiner zweiten Ehefrau bekam er die Töchter Alana Young und Wendy Young.[8]

Seine Cousine Laura Mennell ist ebenfalls Schauspielerin und vor allem in Fernsehfilmen und -serien zu sehen.

Von Geburt an war Young britischer Staatsangehöriger und erhielt 1925 die kanadische Staatsangehörigkeit. Young nahm 1944 die US-amerikanische Staatsangehörigkeit an.

Filmographie (Auswahl)[Bearbeiten]

  • 1946: Margie
  • 1949: Mr. Belvedere Goes to College
  • 1950–1953: The Alan Young Show (Fernsehserie)
  • 1952: Androkles und der Löwe (Androcles and the Lion)
  • 1955: So liebt man in Paris (Gentlemen Marry Brunettes)
  • 1958: Der kleine Däumling (Tom Thumb)
  • 1960: Die Zeitmaschine (The Time Machine)
  • 1961–1966: Mr. Ed (Fernsehserie, 143 Folgen)
  • 1976: Bakers Habicht (Baker’s Hawk)
  • 1978: Die Katze aus dem Weltraum (The Cat from Outer Space)
  • 1978–1980: Battle of the Planets (Fernsehserie)
  • 1987: Alice im Land des Zauberspiegels (Alice Through the Looking-Glass)
  • 1988–1989: Coming of Age (Fernsehserie, 15 Folgen)
  • 1994: Beverly Hills Cop III
  • 1994: Hart aber herzlich: Tod einer Freundin (Hart to Hart: Home Is Where the Hart Is, Fernsehfilm)
  • 1997 X-Factor (Der verlorene Sohn – Staffel 1 / Folge 6)
  • 2000: Emergency Room – Die Notaufnahme (Fernsehserie, eine Folge)
  • 2002: The Time Machine (Cameo-Auftritt)
  • 2004: Em und Ich (Em & Me)

Synchronsprecher (Auswahl)[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]