Bearbeiten von „Dagobert Duck“

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Manche Autoren sehen in Barks-Geschichten nicht nur eine Darstellung Dagoberts als skrupellosen Kapitalisten; auch für ihn gebe es „tiefergehende Bindungen als die zwischen Käufer und Verkäufer.“<ref>[Geoffrey Blum: Kalter Krieg, warmes Herz, in: [[Barks Library Special Onkel Dagobert]] 12 (2000), S. 31.</ref> Russel W. Belk etwa sagt, dass Dabobert trotz seines Reichtums ein liebenswürdiger Charakter sei, da er sein Vermögen durch Intelligenz und eigene harte Arbeit erlangt habe.<ref name="Russel B. Welk">Vgl. Russell W. Belk: Material Values in Comics: A Content Analysis of Comic Books Featuring Themes of Wealth, in: Journal of Consumer Research Vol. 14 (1987), No. 1, S. 33–36.</ref><ref>Vgl. Geoffrey Blum: Bodenschätze, in: [[Barks Library Special Onkel Dagobert]] 14 (2000), S. 31.</ref> Dagobert verkörpere damit zwar konservative Werte und eine protestantische Ethik,<ref name="welt 2">Vgl. [https://www.welt.de/kultur/article1485028/.html Enten-wie-Dagobert-sind-keine-Heuschrecken Matthias Heine: Enten wie Dagobert sind keine Heuschrecken], Welt Online, 24.12.2007, abgerufen am: 05.12.2018.</ref><ref>Vgl. [https://www.heise.de/tp/features/Dagobert-Duck-wird-60-3416571.html Peter Mühlbauer: Dagobert Duck wird 60], heise online, 24.12.2007, abgerufen am: 05.12.2018.</ref>, die Komplexität der Geschichten transportiere jedoch stets einen zweischneidigen Blick auf materiellen Reichtum.<ref name="Russel B. Welk"/><ref>Vgl. Geoffrey Blum: Die Quelle des güldenen Wasserfalls – Teil I: Der leidende König, in: [[Barks Library Special Onkel Dagobert]] 14 (2000), S. 61.</ref> Russel W. Belk hat zudem 60 Comics analysiert, nur in sieben Prozent davon findet sich eine uneingeschränkt positive Darstellung eines solchen Reichtums.<ref>Russell W. Belk: Material Values in Comics: A Content Analysis of Comic Books Featuring Themes of Wealth, in: Journal of Consumer Research Vol. 14 (1987), No. 1, S. 36.</ref>
Manche Autoren sehen in Barks-Geschichten nicht nur eine Darstellung Dagoberts als skrupellosen Kapitalisten; auch für ihn gebe es „tiefergehende Bindungen als die zwischen Käufer und Verkäufer.“<ref>[Geoffrey Blum: Kalter Krieg, warmes Herz, in: [[Barks Library Special Onkel Dagobert]] 12 (2000), S. 31.</ref> Russel W. Belk etwa sagt, dass Dabobert trotz seines Reichtums ein liebenswürdiger Charakter sei, da er sein Vermögen durch Intelligenz und eigene harte Arbeit erlangt habe.<ref name="Russel B. Welk">Vgl. Russell W. Belk: Material Values in Comics: A Content Analysis of Comic Books Featuring Themes of Wealth, in: Journal of Consumer Research Vol. 14 (1987), No. 1, S. 33–36.</ref><ref>Vgl. Geoffrey Blum: Bodenschätze, in: [[Barks Library Special Onkel Dagobert]] 14 (2000), S. 31.</ref> Dagobert verkörpere damit zwar konservative Werte und eine protestantische Ethik,<ref name="welt 2">Vgl. [https://www.welt.de/kultur/article1485028/.html Enten-wie-Dagobert-sind-keine-Heuschrecken Matthias Heine: Enten wie Dagobert sind keine Heuschrecken], Welt Online, 24.12.2007, abgerufen am: 05.12.2018.</ref><ref>Vgl. [https://www.heise.de/tp/features/Dagobert-Duck-wird-60-3416571.html Peter Mühlbauer: Dagobert Duck wird 60], heise online, 24.12.2007, abgerufen am: 05.12.2018.</ref>, die Komplexität der Geschichten transportiere jedoch stets einen zweischneidigen Blick auf materiellen Reichtum.<ref name="Russel B. Welk"/><ref>Vgl. Geoffrey Blum: Die Quelle des güldenen Wasserfalls – Teil I: Der leidende König, in: [[Barks Library Special Onkel Dagobert]] 14 (2000), S. 61.</ref> Russel W. Belk hat zudem 60 Comics analysiert, nur in sieben Prozent davon findet sich eine uneingeschränkt positive Darstellung eines solchen Reichtums.<ref>Russell W. Belk: Material Values in Comics: A Content Analysis of Comic Books Featuring Themes of Wealth, in: Journal of Consumer Research Vol. 14 (1987), No. 1, S. 36.</ref>


Außerdem spricht gegen eine Einordnung Dagoberts als Kapitalisten, dass er sein Geld in erster Linie sammelt, was für einen Kapitalisten großen Stils unvorstellbar wäre, und nur ausnahmsweise in waghalsige Expeditionen investiert.<ref>[https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.65-jahre-dagobert-duck-ein-kapitalist-nein-ein-sparer.024f3e60-c47e-49d3-8d06-94f7106a7556.html Rupert Koppold: 65 Jahre Dagobert Duck: Ein Kapitalist? – Nein, ein Sparer!], Stuttgarter Zeitung.de, 23.11.2012, abgerufen am: 05.12.2018.</ref><ref>Vgl. Dirk Müller, in: Immer schön dem Schnabel nach, Sonntags-Echo [Wochenend-Magazin des Darmstädter Echos], 24. November 2012, S. 5.</ref> „Heute käme gewiss kein Kapitalist großen Stils mehr auf die Idee, Geld herumliegen zu lassen, bis es schimmlig oder von Mäusen gefressen wird (zwei immer wiederkehrende Heimsuchungen Dagoberts), sondern er würde es investieren, damit es sich mehrt oder es für prestigeträchtige Anschaffungen (Fußballclubs, Models, Wolkenkratzer, Politiker) ausgeben.“<ref name="welt 2"/> Zudem spielten auch Entlassungen spielten bei Dagobert Duck, im Unterschied zum kapitalistischen Mechanismus (besonders in Amerika: ''hire & fire'') nie eine Rolle.<ref name="welt 2"/> Auch die emotionale Struktur Dagoberts, geprägt von Leidenschaft und theatralischen Wutausbrüchen (man denke auch an sein Auf- und Abwandeln im [[Sorgenraum]] sowie an das Bezahlen Donalds als „Jammermädchen“ in ''[[Der Selbstschuß]]''), passe nicht in das Bild des ausbeuterischen Kapitalisten.<ref name="Robert Boyd"/>. Matthias Heine von der Zeitung ''Die Welt'' äußerte sich folgendermaßen dazu: „Verglichen mit diesen Vertretern des Kalte-Fische-Kapitalismus ist der temperamentvolle Onkel Dagobert ein wandelnder kleiner Heizofen, der nach allen Seiten weihnachtliche Wärme ausstrahlt.“<ref name="welt 2"/> Zudem würde sich Dagobert durch seine emotionale Struktur wie Heulen/Sorgen haben und seine Wutausbrüche unter den [[CEO]]s internationaler Konzerne der Gegenwart völlig unmöglich machen. Denn schon auf ihren US-Eliteuniversitäten werden die angehenden Manager in Psychologie-Seminaren darauf getrimmt, bloß keine Gefühle zu zeigen, vor allem aber nicht wütend zu werden.“<ref name="welt 2"/> Heine sprach in diesem Zusammenhang auch von Dagobert als „Anti-Heuschrecke“.<ref name="welt 2"/>
Außerdem spricht gegen eine Einordnung Dagoberts als Kapitalisten, dass er sein Geld in erster Linie sammelt, was für einen Kapitalisten großen Stils unvorstellbar wäre, und nur ausnahmsweise in waghalsige Expeditionen investiert.<ref>[https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.65-jahre-dagobert-duck-ein-kapitalist-nein-ein-sparer.024f3e60-c47e-49d3-8d06-94f7106a7556.html Rupert Koppold: 65 Jahre Dagobert Duck: Ein Kapitalist? – Nein, ein Sparer!], Stuttgarter Zeitung.de, 23.11.2012, abgerufen am: 05.12.2018.</ref><ref>Vgl. Dirk Müller, in: Immer schön dem Schnabel nach, Sonntags-Echo [Wochenend-Magazin des Darmstädter Echos], 24. November 2012, S. 5.</ref> „Heute käme gewiss kein Kapitalist großen Stils mehr auf die Idee, Geld herumliegen zu lassen, bis es schimmlig oder von Mäusen gefressen wird (zwei immer wiederkehrende Heimsuchungen Dagoberts), sondern er würde es investieren, damit es sich mehrt oder es für prestigeträchtige Anschaffungen (Fußballclubs, Models, Wolkenkratzer, Politiker) ausgeben.“<ref name="welt 2"/> Zudem spielten auch Entlassungen spielten bei Dagobert Duck, im Unterschied zum kapitalistischen Mechanismus (besonders in Amerika: ''hire & fire'') nie eine Rolle.<ref name="welt 2"/> Auch die emotionale Struktur Dagoberts, geprägt von Leidenschaft und theatralischen Wutausbrüchen (man denke auch an sein Auf- und Abwandeln im Sorgenraum sowie an das Bezahlen Donalds als „Jammermädchen“ in ''[[Der Selbstschuß]]''), passe nicht in das Bild des ausbeuterischen Kapitalisten.<ref name="Robert Boyd"/>. Matthias Heine von der Zeitung ''Die Welt'' äußerte sich folgendermaßen dazu: „Verglichen mit diesen Vertretern des Kalte-Fische-Kapitalismus ist der temperamentvolle Onkel Dagobert ein wandelnder kleiner Heizofen, der nach allen Seiten weihnachtliche Wärme ausstrahlt.“<ref name="welt 2"/> Zudem würde sich Dagobert durch seine emotionale Struktur wie Heulen/Sorgen haben und seine Wutausbrüche unter den [[CEO]]s internationaler Konzerne der Gegenwart völlig unmöglich machen. Denn schon auf ihren US-Eliteuniversitäten werden die angehenden Manager in Psychologie-Seminaren darauf getrimmt, bloß keine Gefühle zu zeigen, vor allem aber nicht wütend zu werden.“<ref name="welt 2"/> Heine sprach in diesem Zusammenhang auch von Dagobert als „Anti-Heuschrecke“.<ref name="welt 2"/>


In der deutschen Übersetzung von einer von Barks letzten Geschichten, ''[[Der Rinderkönig]]'', bezeichnet sich Dagobert indirekt selbst als Kapitalisten (im Original fehlt diese Selbstzuschreibung)<ref>Vgl. [[Andreas Platthaus]]: Herzlichen Glückwunsch, Herr Duck!, in: 60 Jahre Onkel Dagobert, S. 4.</ref>, jedoch muss hierbei bedacht werden, dass Barks seine Comics dennoch stets für unpolitisch-ironisch erachtete.<ref>Vgl. Geoffrey Blum: Kalter Krieg, warmes Herz, in [[Barks Library Special Onkel Dagobert]] 12 (2000), S. 30.</ref>. Und Dagobert sei in erster Linie das Symbol für einen unerreichbaren Traum der Menschheit: unerschöpflichen Reichtum.<ref>Vgl. Russell W. Belk: Material Values in Comics: A Content Analysis of Comic Books Featuring Themes of Wealth, in: Journal of Consumer Research Vol. 14 (1987), No. 1, S. 33.</ref>
In der deutschen Übersetzung von einer von Barks letzten Geschichten, ''[[Der Rinderkönig]]'', bezeichnet sich Dagobert indirekt selbst als Kapitalisten (im Original fehlt diese Selbstzuschreibung)<ref>Vgl. [[Andreas Platthaus]]: Herzlichen Glückwunsch, Herr Duck!, in: 60 Jahre Onkel Dagobert, S. 4.</ref>, jedoch muss hierbei bedacht werden, dass Barks seine Comics dennoch stets für unpolitisch-ironisch erachtete.<ref>Vgl. Geoffrey Blum: Kalter Krieg, warmes Herz, in [[Barks Library Special Onkel Dagobert]] 12 (2000), S. 30.</ref>. Und Dagobert sei in erster Linie das Symbol für einen unerreichbaren Traum der Menschheit: unerschöpflichen Reichtum.<ref>Vgl. Russell W. Belk: Material Values in Comics: A Content Analysis of Comic Books Featuring Themes of Wealth, in: Journal of Consumer Research Vol. 14 (1987), No. 1, S. 33.</ref>

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