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Das goldene Vlies

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Das goldene Vlies
The Golden Fleecing
Erstveröffentlichung: 1. November 1955
Entstehungsdatum: 2. Juni 1955
Storycode: W US 12-02
Story: Carl Barks
Zeichnungen: Carl Barks
Seiten: 32
Deutsche Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: Ich Donald Duck 2
Weiterführendes

Ind.PNG Infos zu Das goldene Vlies

beim I.N.D.U.C.K.S.

Das goldene Vlies (im Original: The Golden Fleecing) oder Donald Duck und das goldene Vlies ist eine von Carl Barks gezeichnete Comicgeschichte aus dem Jahr 1955. Auf der Suche nach dem mythischen goldenen Widderfell bekommt Dagobert es nicht nur mit Harpyien und einem Drachen zu tun – schlimmer sind die verhassten Pastinaken.

Der Originaltitel ist ein Wortwitz: Das Vlies selbst heißt eigentlich "Golden Fleece", unter "fleecing" versteht man „Betrügen“.[1]

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Dagobert äußert den Wunsch, seine alte Jacke aus schottischem Tweed zu ersetzen, denn bekanntlich machen Kleider Leute. Dafür würde er gerne ein paar Goldbarren opfern. Doch der Schneider weist ihn darauf hin, dass das Gewebe knittern würde. Nur mit dem sagenumwobenen, nicht greifbaren Goldenen Vlies könne es gelingen, einen Goldrock herzustellen. Dagobert wird am Heimweg verfolgt, vermutlich von einem Räuber, der ihm seine Barren stehlen will. Doch obwohl Donald ihn versucht zu verstecken, findet der Fremde ihn, denn Dagobert riecht stark nach Geld. Es handelt sich nicht um einen Räuber, sondern um den Prinz Eiyprah, der ein Stück Goldwolle aus dem alten Colchis mitgebracht hat – Dagobert erkennt darin einen Rest des Goldenen Vlieses. Dagobert folgt dem angeblichen Prinzen auf das Schiff, die „Argo“. Ihm folgen allerdings Donald und die Kinder, die auf dem Schiff den Schatten eines seltsamen Vogels mit Pferdeschwanzfrisur sehen. Eiyprah und seine „Brüder“ bemerken, dass sie beobachtet werden und schicken Dagobert noch einmal zurück. Donald, der die drohende Gefahr kommen sieht, versucht seinen Onkel von der Reise abzuhalten. Der aber ist geblendet von der Vorstellung, das Goldene Vlies in Händen halten zu können.

Echte Wolle vom Goldenen Vlies? Dagobert ist begeistert (© Egmont Ehapa, © Disney)

Im Geldspeicher findet sich bereits Prinz Eiyprah, der durch das Fenster hereingeflogen ist – für einen Mann aus Colchis kein Problem. Mit einem Stück Goldwolle kann er Dagobert dazu bewegen mitzukommen. Donald läuft ihnen hinterher und kommt gerade noch rechtzeitig an Bord der Argo an. Die Kinder zu Hause haben inzwischen die Legende des Goldenen Vlieses nachgelesen und sind darauf gestoßen, dass noch heute in Colchis Harpyien leben sollen. Auf der Argo entledigen sich die angeblichen Männer aus Eiyprah ihrer Umhänge – es sind die Harpyien. Sie entführten Donald und Dagobert und die eilig zum Hafen laufenden Kinder können nur mitansehen, wie die Harpyien mit dem Schiff davonfliegen.

Die Harpyien haben Dagobert und Donald nach Colchis in ihr Nest gebracht und freuen sich, dass Dagobert auf ihre Geschichte hereingefallen ist. Das Goldene Vlies gibt es zwar tatsächlich, es hängt im alten Königspalast, wird jedoch vom schlaflosen Drachen aus der Legende bewacht und ist deshalb unerreichbar. Die Harpyien haben einen besonderen Grund, warum sie Dagobert entführt haben: Sie denken, er, als reichster Mann der Welt, äße nur das Beste vom Besten, und so soll er entscheiden, welche Harpyie die beste Köchin sei. Eine der Harpyien, Sirene, sinnt allerdings auf Verrat. Wenn Dagobert ihr Gericht als das Beste erklärt und ganz aufisst, sagt sie ihm, wie er das Goldene Vlies holen und aus Colchis entkommen kann. So einigen sie sich. Beim Festmahl werden den Ducks eine Menge furchtbare Gerichte vorgesetzt. Essen muss Dagobert jedoch nur eines: den Pastinakenpudding von Sirene – dabei verabscheut er Pastinaken! Sirene wird „Königin der Kochkunst“ und verrät, wie man am Drachen vorbeikommt. Der „Gang des Bumerangsteins“, der das Echo zurückwirft, führt direkt dorthin, wo sich das Goldene Vlies befindet.

Die Harpyien (© Egmont Ehapa, © Disney)

Donald und Dagobert machen sich auf den Weg, doch die Harpyie Sirene bereut, was sie getan hat und legt beide hinein: Beim Hineingehen in den Gang sollen sie laut „Eiyprah“ rufen, was sie auch tun. Doch der Gang wirft das Echo umgekehrt zurück und heraus kommt – Harpyie (oder Harpies im englischen Lettering)! Die Harpyien sind alarmiert und bombardieren Dagobert und Donald mit Gemüse und Pastinaken.

Dagobert hasst Pastinaken (© Egmont Ehapa, © Disney)

Tick, Trick und Track haben inzwischen Dagoberts Gold, das die Harpyien in Entenhausen weggeworfen haben, gefunden und konnten sich so Flugscheine nach Colchis kaufen. Sie sehen nun die Gefahr, in der ihre Onkel sich befinden. Sie erschrecken die Harpyien erst mit Feuerwerk, dann mit an Ballons gebundene Mäuse. Die Harpyien fliehen. Wieder vereint finden die fünf Ducks das Goldene Vlies. Beim Hinauslaufen wird Dagobert aber vom Drachen verschluckt. Tick findet durch Nachschlagen im Schlauen Buch heraus, dass der Drache Dagobert nur ausspuckt, wenn er durch Pfeffer niesen muss. In ihrer Notration haben die Kinder welchen dabei und so geschieht es. Schließlich schafft es Tick, den Drachen einzuschläfern, indem er ihm Wolle aus dem Goldenen Vlies in die Augen streut. Die Ducks können entkommen.
In Entenhausen lässt sich Dagobert aus dem Vlies eine Jacke schneidern. Doch glücklich macht sie ihn nicht. Er friert darin ganz erbärmlich. Sein alter wollener Gehrock ist doch besser!

(© Egmont Ehapa, © Disney)

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten]

Als Barks die Geschichte einreichte, missfiel den Redakteuren bei Western Publishing die Szene auf Seite 16, als die Harpyien das Nest mit Donald und Dagobert umkreisen. Sie wandten ein, dass das Verhalten der Harpyien an Irrsinn gemahne und empfahlen Barks, die Szene abzuändern. Um sich die Mühe zu ersparen, strich Barks einige Panels der Seite.[2]

Einen Redakteur bei Western störte, dass Barks das Wort „harpy“ benutzte – er glaubte, es sei ein Slangausdruck für Prostituierte – und zwang Barks, es in „larky“ zu verändern. Laut Merriam-Webster bedeutet „harpy“ aber lediglich „zänkische Frau“.[3]

Fortsetzung[Bearbeiten]

Im Jahr 2020 schufen Maya Åstrup (Story) und Carlos Mota (Zeichnungen) mit der Geschichte „Rückkehr nach Colchis“ (engl. Original The Return to Colchis) eine Fortsetzung der Geschichte, welche 2023 in den Micky Maus Comics 76 auf Deutsch erschien.

Hintergrund[Bearbeiten]

Das Goldene Vlies[Bearbeiten]

Das Goldene Vlies ist der Sage nach das Fell eines fliegenden Widders, das die Kinder des Königs Athamas von Boöthien nach Kolchis in Sicherheit brachte, weil ihre Stiefmutter ihnen nach dem Leben trachtete. Aus Dankbarkeit ließ König Aietes von Kolchis den Widder opfern und hängte das Fell im Hain des Gottes Ares auf, den er von einem niemals schlafenden Drachen bewachen ließ.
Jahre später zogen die Argonauten (benannt nach ihrem Schiff, der Argo) unter der Leitung von Jason von Griechenland aus, um das Goldene Vlies zu rauben. Dies gelingt ihm auch tatsächlich dank der Hilfe von Medea, der Tochter des Aietes, welche sich in Jason verliebt hatte.

Die Harpyien[Bearbeiten]

Die Harpyien, Vogelgestalten mit Frauenköpfen, kommen in mehreren griechischen Sagen vor. Eine ihrer bekanntesten Erwähnungen findet sich allerdings in der Argonautensage, in der sie den blinden Seher Phineus quälen, indem sie ihm das Essen stehlen und durch ihren Kot ungenießbar machen. Bei Barks ist die Quälung genau umgedreht: Die Harpyien setzen Dagobert ekelerregendes Essen vor. Erika Fuchs hielt sich hier genau ans Original übersetzte Barks parsnip pudding passend mit Pastinaken-Pudding. In der alternativen Vertextung war das Renate Chotjewitz und Peter O. Chotjewitz wohl nicht widerlich genug, denn das Ehepaar setzte dem armen Dagobert noch etwas viel ekelhafteres vor. Wer es trotz Vorwarnung unbedingt wissen will, muss mit der Maus den folgenden unsichtbaren Text markieren: „Stinkende Kotpastete“.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Gekürzte Version[Bearbeiten]

Vollversion[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Fleecing im Cambridge Dictionary
  2. Geoffrey Blum: Schade drum! Beispiele unveröffentlichter Zeichnungen. Übersetzt von Johnny A. Grote. In: Barks Library Special Onkel Dagobert 4.
  3. Definition von „harpy“ im Merriam-Webster, abgerufen am 23.03.2020.