Der Fuehrer’s Face: Unterschied zwischen den Versionen

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eh was habt ihr alle der führer war doch geil
{{Infobox Cartoon
| CARTOONTITEL = Der Fuehrer's Face
| CARTOONTITEL-DE = Donald Duck in Nutzi Land (Arbeitstitel)
| TITELHELD = [[Donald Duck]]
| URDATUM = 1. Januar 1943
| LAENGE = 8
| PRODUKTION = [[Walt Disney]]
| QUELLE = duckfilm.de
| ANIMATION = [[Les Clark]], [[Bob Carlson]], [[Andy Engman]], [[Bill Justice]], [[Milt Neil]], [[Charles Nicholas]], [[John Sibley]], [[Don DaGradi]] (Layout)
| PLAKAT = Führersface.jpg
| REGIE = [[Jack Kinney]]
| AUTOR = [[Joe Grant]] und [[Dick Huemer]]
| MUSIK = ''unbekannt''
}}'''Der Fuehrer's Face''' (zu deutsch: '''Des Führers Angesicht''') ist ein 1942 produzierter Propagandakurzfilm der [[Walt Disney Studios]]. Regie führte [[Jack Kinney]], das Drehbuch schrieben [[Joe Grant]] und [[Dick Huemer]]. Er wurde am 1. Januar 1943 als ein Anti-Nazi-Propagandafilm zur Untermauerung des US-Einsatzes im Zweiten Weltkrieg uraufgeführt.
 
== Handlung ==
[[Bild:Oscarwinner.jpg|thumb|left|Donald als Nazi (© Disney)]]
Zu Beginn des Films befindet sich Donald Duck in Deutschland, wo er durch den Lärm einer vorbei marschierenden Blaskapelle geweckt wird. Nachdem er die Portraits von Adolf Hitler, Kaiser Hirohito und Benito Mussolini, die in seiner Wohnung hängen, ordnungsgemäß gegrüßt hat, setzt er sich an den Frühstückstisch und holt aus einem Tresor, welcher hinter einem Hitlerportrait versteckt ist, eine Kaffeebohne heraus, um - seinem paranoiden Gesichtsausdruck zufolge - verbotenerweise seinem Wasser etwas Kaffeegeschmack zu verleihen. Danach sprüht er sich ein Mundspray in den Mund um einen Geschmack von Eiern und Schinken zu haben und holt einen steinharten Brotlaib hervor, schneidet sich mit einer Säge ein Stück ab, und verzehrt es anschließend mühsam kauend. Ein Bajonett kommt von der Seite und hält ihm „Mein Kampf“ unter die Augen mit der auffordernden Geste, das Buch zu lesen.
 
Der zweite Akt zeigt den mühseligen und eintönigen Arbeitsalltag am Fließband einer Munitionsfabrik, wo Donald von Lautsprechern gequält wird, die ihm - gemäß der damaligen Propaganda - vorgaukeln wie glücklich er denn nicht sei, die ihn aber auch anbrüllen und als „Schweinhund“ bezeichnen. Eine weitere Parodie findet man in der Szene wo den Granaten, bei denen Donald die Zünder einschrauben muss, jeweils ein Bild von Hitler folgt, worauf Donald ordnungsgemäß mit dem Führergruß grüßen muss. Sein in rascher Folge gequaktes "Heil Hitler" mit der unvergleichlichen Stimme von Clarence Nash zählt zu den unverwechselbaren Charakteristika des Cartoons. Es folgt ein Drill in der Firma mit einem Bild der Alpen im Hintergrund - das dem Fabrikarbeiter das Gefühl geben soll, dass er auf Urlaub sei - um sich für den Führer fit zu machen.
Donald hält es aber nicht lange in der grausamen Fabrik aus und wird irgendwann verrückt. Die nachfolgenden, verworrenen Szenen zeigen den Irrsinn des Krieges, die Personifikation von Waffen (beispielsweise Munition, die "Heil" schreit, oder Munition, die die Funktion der Blaskapelle übernimmt) und Materialisation von Personen (beispielsweise Hitler als Granate vor einem als Hitler verkleideten Donald).
 
Nach seinem Alptraum erwacht Donald in seinem Bett in den USA und bemerkt einen Schatten an der Wand neben seinem Bett, der dem Führer ähnelt. Er will gleich wieder ordnungsgemäß grüßen, bemerkt aber dann, dass der Schatten jener eines Modells der Freiheitstatue ist und er in seinem Bett aufgewacht ist, und ist überglücklich, dass er alles nur geträumt hat.
Hier wechselt die Stimmung ins geradezu lächerlich pro-amerikanische. Donald trägt als Schlafanzug die Stars & Stripes, seine Gardinen und die Tapete sind ebenfalls mit Sternen bedruckt und auf der Fensterbank thront ein Modell der Freiheitsstatue, das er umarmt, küsst und dann sein Glück - über die Tatsache, dass er ein US-Bürger ist - ausspricht.
 
Der Film endet mit den letzten Sätzen des Titellieds und es erscheint eine Comicabbildung Adolf Hitlers Kopf, der eine Tomate in das Gesicht bekommt.
 
 
== Das Lied ==
Neben dem Film existiert auch ein gleichnamiges Lied, gesungen von „Spike Jones and his City Slickers“. Es ist in der ersten Szene des Cartoons zu hören und war in den 1940er Jahren sehr populär. Die Melodie parodiert das Horst-Wessel-Lied. Eine Variation des Liedes verwendete Mel Brooks in seinem Film „Sein oder Nichtsein“ („To Be or Not to Be“) (1983). Außerdem ist das Lied in Das Tribunal zu hören.
 
 
 
== Entstehung ==
Oliver Wallace erinnerte sich folgendermaßen an die Entstehung des Titelsongs:
:"''Walt encountered me in the hall and gave me a rush order. 'Ollie, I want a serious song, but it's got to be funny.' The further information that is was going to be for a picture telling Donald Duck's adventures in Naziland didn't help very much. 'What do you mean?' I asked. 'Suppose the Germans are singing it,' Walt offered. 'To them it's serious. To us it's funny.' Walt walked away. I stood in the hall. Once more I was on the spot.''"
Wallace schrieb den Refrain, während er mit seiner Frau mit dem Fahrrad einkaufen fuhr – eine halbe Stunde später sei der Song vollendet gewesen.  Am nächsten Tag trug er das Ergebnis im Studio vor:
:"''I sang it all over the place. The sound brought Walt out into the hall. 'Let's hear it,' Walt said. I stalled. 'Orchestration...there's a funny sound in it...can't be made without an instrument...has to be practised.' The truth is, I didn't know what Walt would think of a highly robust Bronx cheer. Could such a sound be used in a Disney picture? 'Let's hear it,' Walt said. I let loose. Walt laughed. The rest is history.''"[[Der Fuehrer’s Face#Quellen|<sup>[1]</sup>]]
 
Am 28. Juli 1942 nahm Spike Jones den Song auf.
 
==Hintergrund==
„Der Fuehrer’s Face“ steckt voller zynischer Anspielungen auf das Dritte Reich und vermeintlich „typisch deutsche“ Tugenden. Die Absicht des Films war es, den Alltag eines Durchschnittsdeutschen so negativ wie möglich darzustellen, um so die Überlegenheit der USA, der Demokratie und der Freiheit zu demonstrieren.
 
Der Film verspottet diverse Personen und Symbole des Dritten Reichs:
*Das Hakenkreuz ist allgegenwärtig: Als Tapetenmuster in Donalds Zimmer, in Form von Büschen und Bäumen vor dem Haus, an Stelle von Ziffern auf Donalds Wecker sowie als Flügel von Windmühlen im Hintergrund.
*Besonders Adolf Hitler, der Führer Nazideutschlands bzw. dessen charakteristischen äußerlichen Merkmale werden im Film mehrfach zur Zielscheibe des Spotts: Der Kuckuck aus der – typisch deutschen – Kuckucksuhr trägt Bärtchen und Seitenscheitel und erhebt "Heil!"-schreiend die Hand zum Hitlergruß und auch das Haus von Donald Duck trägt dank gekonnt eingesetzten Schatten (als Scheitel), Dachgiebeln und dem Fenster (als Bart) das Gesicht von Adolf Hitler.
*Eine vorbeiziehende Blaskapelle spielt Marschmusik. Die Musiker ähneln diveren Nazigrößen: Göring spielt Klarinette, Goebbels spielt Posaune, Hirohito spielt Sousaphon, Mussolini die große Trommel etc.
*Donalds Wecker trägt eine Pickelhaube, seine Zeiger deuten einen Hitlergruß an.
*„Mein Kampf“ ist Donalds Pflichtlektüre am Frühstückstisch.
*Es herrscht Lebensmittelknappheit: Donald hat für die Zubereitung einer Tasse Kaffee nur eine Bohne zur Verfügung. Er benötigt eine Säge, um das steinharte Brot zu schneiden.
*Auf dem Weg zur Arbeit erhält Donald knapp gebrüllte Anweisungen von einem deutschen Soldaten („Auf! Sofort! Mach schnell!“) und wird dabei mit einem Bajonett bedroht.
 
Dem gegenüber steht die heile amerikanische Welt, in der Donald am Ende des Films erwacht. Hier ist die US-Flagge das vorherrschende Symbol. Über dem Bett hängt ein Schild mit der Aufschrift „Home Sweet Home“ und das Zimmer ist hier, im Gegensatz zur grauen Welt der Deutschen, sonnendurchflutet. Eine Miniatur der Freiheitsstatue, deren erhobene Fackel im ersten Moment an einen Hitlergruß erinnert, steht auf dem Fensterbrett und wird von Donald freudig in den Arm geschlossen. Der Cartoon endet mit den Worten „''Oh boy! Am I glad to be a citizen of the United States of America!''“ („Bin ich froh, ein Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika zu sein!“).
Aufgrund der Tatsache, dass Donald Duck im Film zeitweise als Nazi porträtiert wird, wurde der Film von Disney lange unter Verschluss gehalten. Seit 2004 ist er in den USA auf DVD erhältlich, in Deutschland wurde er jedoch nie offiziell veröffentlicht oder aufgeführt.
 
Neben dem Film existiert auch ein gleichnamiges Lied, gesungen von „Spike Jones and his City Slickers“. Es ist in der ersten Szene des Cartoons zu hören und war in den 1940er Jahren sehr populär. Die Melodie parodiert das Horst-Wessel-Lied. Eine Variation des Liedes verwendete Mel Brooks in seinem Film „Sein oder Nichtsein“ („To Be or Not to Be“, 1983).
Interessant ist, dass das Lied für den Cartoon an einigen Stellen dem - in Amerika geläufigen - deutschen Akzent angepasst wurde. So brüllt Goebbels nicht "''Are we not the Supermen''" sondern "''Ist wir not der Supermen?''", Görings feistes Gesicht verspricht dem Seher nicht "''We bring the World to order''", sondern "''Wir bring der World new Order''" - worauf ihm Hirohito statt mit "''Heil Hitler's World new order''" in breitestem japanischem Akzent ('r' statt 'l' und 'l' statt 'r') "''Heir Hitrel's Wolrd and Oldel''" antwortet.
 
== Sonstiges ==
[[Bild:Der fuehrers face.jpg|right|thumb|Storyboard (© Disney)]]
*Der Film erhielt den [[Oscar]] für den besten animierten Kurzfilm 1942
*Ursprünglich sollte der Film den Titel "Donald Duck in Nutziland" tragen, doch nachdem der vorab veröffentlichte Titelsong "Der Fuehrer's Face" von Oliver G. Wallace vorab ein Hit wurde, benannte man dem Film entsprechend um.
*Es existieren keine deutschen Video- oder DVD-Veröffentlichungen, allerdings kann man im TV-Special [[Zoff in Entenhausen]] einen kurzen Ausschnitt sehen
 
== Siehe auch ==
*[[Die Disney-Studios im Krieg]]
 
== Quellen ==
<sup>[1]</sup>Die Zitate stammen aus dem Studio-Newsletter "Dispatch From Disney's" von 1943.
 
== Weblinks ==
*[http://german.imdb.com/title/tt0035794/ ''Der Fuehrer's Face'' in der IMDb]] {{imd}} {{deu}}/{{eng}}
*[http://www.duckfilm.de/cartoons/derfuehrersface.htm ''Der Fuehrer's Face'' auf Duckfilm]] {{deu}}
*[http://toonsatwar.blogspot.com/search/label/der%20Fuehrer%27s%20Face Der Fuehrer's Face im Blog von David Lesjak] {{eng}}
 
 
[[Kategorie: Cartoon]]

Version vom 20. September 2007, 19:28 Uhr

Donald Duck in Nutzi Land (Arbeitstitel)
Der Fuehrer's Face
Datei:Führersface.jpg
© Disney • Quelle: duckfilm.de
Uraufführung: 1. Januar 1943
Titelheld: Donald Duck
Regie: Jack Kinney
Animation: Les Clark, Bob Carlson, Andy Engman, Bill Justice, Milt Neil, Charles Nicholas, John Sibley, Don DaGradi (Layout)
Drehbuch: Joe Grant und Dick Huemer
Produktion: Walt Disney
Musik: unbekannt
Länge: 8 Minuten

Der Fuehrer's Face (zu deutsch: Des Führers Angesicht) ist ein 1942 produzierter Propagandakurzfilm der Walt Disney Studios. Regie führte Jack Kinney, das Drehbuch schrieben Joe Grant und Dick Huemer. Er wurde am 1. Januar 1943 als ein Anti-Nazi-Propagandafilm zur Untermauerung des US-Einsatzes im Zweiten Weltkrieg uraufgeführt.

Handlung

Donald als Nazi (© Disney)

Zu Beginn des Films befindet sich Donald Duck in Deutschland, wo er durch den Lärm einer vorbei marschierenden Blaskapelle geweckt wird. Nachdem er die Portraits von Adolf Hitler, Kaiser Hirohito und Benito Mussolini, die in seiner Wohnung hängen, ordnungsgemäß gegrüßt hat, setzt er sich an den Frühstückstisch und holt aus einem Tresor, welcher hinter einem Hitlerportrait versteckt ist, eine Kaffeebohne heraus, um - seinem paranoiden Gesichtsausdruck zufolge - verbotenerweise seinem Wasser etwas Kaffeegeschmack zu verleihen. Danach sprüht er sich ein Mundspray in den Mund um einen Geschmack von Eiern und Schinken zu haben und holt einen steinharten Brotlaib hervor, schneidet sich mit einer Säge ein Stück ab, und verzehrt es anschließend mühsam kauend. Ein Bajonett kommt von der Seite und hält ihm „Mein Kampf“ unter die Augen mit der auffordernden Geste, das Buch zu lesen.

Der zweite Akt zeigt den mühseligen und eintönigen Arbeitsalltag am Fließband einer Munitionsfabrik, wo Donald von Lautsprechern gequält wird, die ihm - gemäß der damaligen Propaganda - vorgaukeln wie glücklich er denn nicht sei, die ihn aber auch anbrüllen und als „Schweinhund“ bezeichnen. Eine weitere Parodie findet man in der Szene wo den Granaten, bei denen Donald die Zünder einschrauben muss, jeweils ein Bild von Hitler folgt, worauf Donald ordnungsgemäß mit dem Führergruß grüßen muss. Sein in rascher Folge gequaktes "Heil Hitler" mit der unvergleichlichen Stimme von Clarence Nash zählt zu den unverwechselbaren Charakteristika des Cartoons. Es folgt ein Drill in der Firma mit einem Bild der Alpen im Hintergrund - das dem Fabrikarbeiter das Gefühl geben soll, dass er auf Urlaub sei - um sich für den Führer fit zu machen. Donald hält es aber nicht lange in der grausamen Fabrik aus und wird irgendwann verrückt. Die nachfolgenden, verworrenen Szenen zeigen den Irrsinn des Krieges, die Personifikation von Waffen (beispielsweise Munition, die "Heil" schreit, oder Munition, die die Funktion der Blaskapelle übernimmt) und Materialisation von Personen (beispielsweise Hitler als Granate vor einem als Hitler verkleideten Donald).

Nach seinem Alptraum erwacht Donald in seinem Bett in den USA und bemerkt einen Schatten an der Wand neben seinem Bett, der dem Führer ähnelt. Er will gleich wieder ordnungsgemäß grüßen, bemerkt aber dann, dass der Schatten jener eines Modells der Freiheitstatue ist und er in seinem Bett aufgewacht ist, und ist überglücklich, dass er alles nur geträumt hat. Hier wechselt die Stimmung ins geradezu lächerlich pro-amerikanische. Donald trägt als Schlafanzug die Stars & Stripes, seine Gardinen und die Tapete sind ebenfalls mit Sternen bedruckt und auf der Fensterbank thront ein Modell der Freiheitsstatue, das er umarmt, küsst und dann sein Glück - über die Tatsache, dass er ein US-Bürger ist - ausspricht.

Der Film endet mit den letzten Sätzen des Titellieds und es erscheint eine Comicabbildung Adolf Hitlers Kopf, der eine Tomate in das Gesicht bekommt.


Das Lied

Neben dem Film existiert auch ein gleichnamiges Lied, gesungen von „Spike Jones and his City Slickers“. Es ist in der ersten Szene des Cartoons zu hören und war in den 1940er Jahren sehr populär. Die Melodie parodiert das Horst-Wessel-Lied. Eine Variation des Liedes verwendete Mel Brooks in seinem Film „Sein oder Nichtsein“ („To Be or Not to Be“) (1983). Außerdem ist das Lied in Das Tribunal zu hören.


Entstehung

Oliver Wallace erinnerte sich folgendermaßen an die Entstehung des Titelsongs:

"Walt encountered me in the hall and gave me a rush order. 'Ollie, I want a serious song, but it's got to be funny.' The further information that is was going to be for a picture telling Donald Duck's adventures in Naziland didn't help very much. 'What do you mean?' I asked. 'Suppose the Germans are singing it,' Walt offered. 'To them it's serious. To us it's funny.' Walt walked away. I stood in the hall. Once more I was on the spot."

Wallace schrieb den Refrain, während er mit seiner Frau mit dem Fahrrad einkaufen fuhr – eine halbe Stunde später sei der Song vollendet gewesen. Am nächsten Tag trug er das Ergebnis im Studio vor:

"I sang it all over the place. The sound brought Walt out into the hall. 'Let's hear it,' Walt said. I stalled. 'Orchestration...there's a funny sound in it...can't be made without an instrument...has to be practised.' The truth is, I didn't know what Walt would think of a highly robust Bronx cheer. Could such a sound be used in a Disney picture? 'Let's hear it,' Walt said. I let loose. Walt laughed. The rest is history."[1]

Am 28. Juli 1942 nahm Spike Jones den Song auf.

Hintergrund

„Der Fuehrer’s Face“ steckt voller zynischer Anspielungen auf das Dritte Reich und vermeintlich „typisch deutsche“ Tugenden. Die Absicht des Films war es, den Alltag eines Durchschnittsdeutschen so negativ wie möglich darzustellen, um so die Überlegenheit der USA, der Demokratie und der Freiheit zu demonstrieren.

Der Film verspottet diverse Personen und Symbole des Dritten Reichs:

  • Das Hakenkreuz ist allgegenwärtig: Als Tapetenmuster in Donalds Zimmer, in Form von Büschen und Bäumen vor dem Haus, an Stelle von Ziffern auf Donalds Wecker sowie als Flügel von Windmühlen im Hintergrund.
  • Besonders Adolf Hitler, der Führer Nazideutschlands bzw. dessen charakteristischen äußerlichen Merkmale werden im Film mehrfach zur Zielscheibe des Spotts: Der Kuckuck aus der – typisch deutschen – Kuckucksuhr trägt Bärtchen und Seitenscheitel und erhebt "Heil!"-schreiend die Hand zum Hitlergruß und auch das Haus von Donald Duck trägt dank gekonnt eingesetzten Schatten (als Scheitel), Dachgiebeln und dem Fenster (als Bart) das Gesicht von Adolf Hitler.
  • Eine vorbeiziehende Blaskapelle spielt Marschmusik. Die Musiker ähneln diveren Nazigrößen: Göring spielt Klarinette, Goebbels spielt Posaune, Hirohito spielt Sousaphon, Mussolini die große Trommel etc.
  • Donalds Wecker trägt eine Pickelhaube, seine Zeiger deuten einen Hitlergruß an.
  • „Mein Kampf“ ist Donalds Pflichtlektüre am Frühstückstisch.
  • Es herrscht Lebensmittelknappheit: Donald hat für die Zubereitung einer Tasse Kaffee nur eine Bohne zur Verfügung. Er benötigt eine Säge, um das steinharte Brot zu schneiden.
  • Auf dem Weg zur Arbeit erhält Donald knapp gebrüllte Anweisungen von einem deutschen Soldaten („Auf! Sofort! Mach schnell!“) und wird dabei mit einem Bajonett bedroht.

Dem gegenüber steht die heile amerikanische Welt, in der Donald am Ende des Films erwacht. Hier ist die US-Flagge das vorherrschende Symbol. Über dem Bett hängt ein Schild mit der Aufschrift „Home Sweet Home“ und das Zimmer ist hier, im Gegensatz zur grauen Welt der Deutschen, sonnendurchflutet. Eine Miniatur der Freiheitsstatue, deren erhobene Fackel im ersten Moment an einen Hitlergruß erinnert, steht auf dem Fensterbrett und wird von Donald freudig in den Arm geschlossen. Der Cartoon endet mit den Worten „Oh boy! Am I glad to be a citizen of the United States of America!“ („Bin ich froh, ein Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika zu sein!“). Aufgrund der Tatsache, dass Donald Duck im Film zeitweise als Nazi porträtiert wird, wurde der Film von Disney lange unter Verschluss gehalten. Seit 2004 ist er in den USA auf DVD erhältlich, in Deutschland wurde er jedoch nie offiziell veröffentlicht oder aufgeführt.

Neben dem Film existiert auch ein gleichnamiges Lied, gesungen von „Spike Jones and his City Slickers“. Es ist in der ersten Szene des Cartoons zu hören und war in den 1940er Jahren sehr populär. Die Melodie parodiert das Horst-Wessel-Lied. Eine Variation des Liedes verwendete Mel Brooks in seinem Film „Sein oder Nichtsein“ („To Be or Not to Be“, 1983). Interessant ist, dass das Lied für den Cartoon an einigen Stellen dem - in Amerika geläufigen - deutschen Akzent angepasst wurde. So brüllt Goebbels nicht "Are we not the Supermen" sondern "Ist wir not der Supermen?", Görings feistes Gesicht verspricht dem Seher nicht "We bring the World to order", sondern "Wir bring der World new Order" - worauf ihm Hirohito statt mit "Heil Hitler's World new order" in breitestem japanischem Akzent ('r' statt 'l' und 'l' statt 'r') "Heir Hitrel's Wolrd and Oldel" antwortet.

Sonstiges

Storyboard (© Disney)
  • Der Film erhielt den Oscar für den besten animierten Kurzfilm 1942
  • Ursprünglich sollte der Film den Titel "Donald Duck in Nutziland" tragen, doch nachdem der vorab veröffentlichte Titelsong "Der Fuehrer's Face" von Oliver G. Wallace vorab ein Hit wurde, benannte man dem Film entsprechend um.
  • Es existieren keine deutschen Video- oder DVD-Veröffentlichungen, allerdings kann man im TV-Special Zoff in Entenhausen einen kurzen Ausschnitt sehen

Siehe auch

Quellen

[1]Die Zitate stammen aus dem Studio-Newsletter "Dispatch From Disney's" von 1943.

Weblinks

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