Der Fuehrer’s Face

Aus Duckipedia
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"Der Fuehrers Face" ist ein 1943 produzierter Film von den Walt Disney Studios.

Hauptfiguren

Inhalt

Zu Beginn des Films befindet sich Donald Duck in Deutschland, wo er durch den Lärm einer vorbeimarschierenden Blaskapelle geweckt wird. Nachdem er die Portraits von Adolf Hitler, Kaiser Hirohito und Benito Mussolini, die in seiner Wohnung hängen, ordnungsgemäß gegrüßt hat, setzt er sich an den Frühstückstisch, um in „Mein Kampf“ zu lesen. Der zweite Akt zeigt den mühseligen und eintönigen Arbeitsalltag am Fließband einer Munitionsfabrik. Als die Situation unerträglich wird, erwacht Donald in seinem Bett in den USA und bemerkt überglücklich, dass er alles nur geträumt hat.


Kurzinformationen

  • Erhielt den Oscar für den besten animierten Kurzfilm 1942
  • Hatte ursprünglich den Titel "Donald Duck in Nutziland"
  • Es existieren keine deutschen Video/DVD-Veröffentlichungen
  • Im TV-Special Zoff in Entenhausen kann man einen kurzen Ausschnitt sehen

Hintergrundinformationen

Der Fuehrer’s Face (sinngemäß „Das Gesicht des Führers“) ist ein US-amerikanischer Zeichentrickfilm von 1942. Die Walt-Disney-Produktion mit dem Publikumsliebling Donald Duck in der Hauptrolle diente der Propaganda gegen das Dritte Reich und gewann einen Oscar. Ursprünglich war der Cartoon unter dem Titel „Donald Duck in Nutzi Land“ (engl. „nuts“: „verrückt“) geplant, der Titel wurde jedoch geändert, nachdem das vorab veröffentlichte Titellied ein großer Erfolg wurde.

„Der Fuehrer’s Face“ steckt voller boshaft-ironischer Anspielungen auf das Dritte Reich und vermeintlich „typisch deutsche“ Tugenden und Bräuche. Die damalige Absicht des Films war es, den Alltag eines Durchschnittsdeutschen so negativ wie möglich darzustellen, um so die Überlegenheit der USA zu demonstrieren. Dabei wird etwa auf folgende Darstellungen zurückgegriffen: Das Tapetenmuster in Donalds Zimmer, die Büsche und Bäume vor dem Haus und die Ziffern des Weckers sowie die Mühlräder an den Windmühlen im Hintergrund haben die Form von Hakenkreuzen. Der Kuckuck aus der – typisch deutschen – Kuckucksuhr erhebt die Hand zum Hitlergruß und schreit „Heil!“. Er hat ein Bärtchen und einen Seitenscheitel. Das Haus von Donald Duck karikiert mit gekonnt eingesetzten Schatten (als Scheitel), Dachgiebeln und dem Fenster (als Bart) das Gesicht von Adolf Hitler. Der Wecker trägt eine Pickelhaube, seine Zeiger deuten einen Hitlergruß an. Die Blaskapelle aus der ersten Szene karikiert den „Marschmusik liebenden Deutschen“. Sie marschiert im Stechschritt. „Mein Kampf“ wird als Pflichtlektüre aller Deutschen dargestellt. Donald erhält knapp gebrüllte Anweisungen von einem deutschen Soldaten („Auf, sofort!“ „Mach schnell!“). Wenn er nicht sofort gehorcht, wird er mit einem Bajonett bedroht. Donald hat für die Zubereitung einer Tasse Kaffee nur eine Bohne zur Verfügung. Er benötigt eine Säge, um das steinharte Brot zu schneiden. Dem gegenüber steht die heile amerikanische Welt, in der Donald am Ende des Films erwacht - jedoch wird teilweise auch die USA etwas "auf die Schippe genommen". Ähnlich wie zuvor das Hakenkreuz ist hier die US-Flagge das vorherrschende Symbol. Über dem Bett hängt ein Schild mit der Aufschrift „Home Sweet Home“ und im Gegensatz zur grauen Welt der Deutschen ist das Zimmer sonnendurchflutet. Eine Miniatur der Freiheitsstatue, deren erhobene Fackel im ersten Moment an einen Hitlergruß erinnert, steht auf dem Fensterbrett und wird von Donald freudig in den Arm geschlossen. Der Cartoon endet mit den Worten „I'm glad to be a citizen of the United States of America!“ („Bin ich froh, ein Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika zu sein!“). Aufgrund der Tatsache, dass Donald Duck im Film zeitweise als Nazi porträtiert wird, wurde der Film von Disney lange unter Verschluss gehalten. Seit 2004 ist er in den USA auf DVD erhältlich, in Deutschland wurde er jedoch nie offiziell veröffentlicht oder aufgeführt.

Neben dem Film existiert auch ein gleichnamiges Lied, gesungen von „Spike Jones and his City Slickers“. Es ist in der ersten Szene des Cartoons zu hören und war in den 1940er Jahren sehr populär. Die Melodie parodiert das Horst-Wessel-Lied. Eine Variation des Liedes verwendete Mel Brooks in seinem Film „Sein oder Nichtsein“ („To Be or Not to Be“) (1983). Interessant ist, dass das Lied für den Cartoon an einigen Stellen dem - in Amerika geläufigen - deutschen Akzent angepasst wurde. So brüllt Goebbels nicht "Are we not the Supermen" sondern "Ist wir not der Supermen?", Görings feistes Gesicht verspricht dem Seher nicht "We bring the World to order", sondern "Wir bring der World new Order" - worauf ihm Hirohito statt mit "Heil Hitler's World new order" in breitestem japanischem Akzent ('r' statt 'l' und 'l' statt 'r') "Heir Hitrel's Wolrd and Oldel" antwortet, und so weiter. Daher ist das Lied des Cartoons nicht identisch mit dem Lied von Spike Jones.

Siehe auch