Der teure Smoking

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Der teure Smoking
Clothes Make the Duck
Erstveröffentlichung: 18. Oktober 1960
Entstehungsdatum: 17. Mai 1960
Storycode: W US 32-04
Story: Carl Barks
Zeichnungen: Carl Barks
Seiten: 7 ½
Deutsche Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: Micky Maus Magazin 49/1961
Weiterführendes

Ind.PNG Infos zu Der teure Smoking

beim I.N.D.U.C.K.S.

Der teure Smoking (engl. Clothes Make the Duck) ist eine von Carl Barks im Jahr 1969 gezeichnete und getextete Comicgeschichte. Um sich die Kosten für einen neuen Smoking zu sparen, flieht Dagobert vor seiner Familie und ist dabei vom Unglück verfolgt.

Figuren

Handlung

Dagoberts Garderobe leidet…
Panel aus DDSH 141 (© Egmont Ehapa)
…in dieser Geschichte wirklich arg.
Panel aus DDSH 141 (© Egmont Ehapa)
„Wenn ich etwas hasse, dann sind es Gesellschaften oder Partys, wie man heutzutage sagt. Weiß überhaupt nicht, wozu solche Zusammenrottungen gut sein sollen! Wenn ich denke, daß man von den Gästen verlangt, im Smoking zu erscheinen! Eine Zumutung! Bei so einer Gelegenheit würde ich mit meinem mir lieb gewordenen Bürofräckchen direkt auffallen.“
Dagobert Duck

Während Dagobert im seinem Büro im Geldspeicher einen Blick auf die Gesellschaftsnachrichten in der Zeitung wirft, geht ihm durch den Kopf, wie sehr ihm seine gesellschaftlichen Verpflichtungen manchmal doch zuwider sind. Gerade noch gelingt es ihm Donald und Daisy aus dem Weg zu gehen – denn als er spitzbekommen hat, dass die Beiden ihn zu einer Gesellschaftsveranstaltung in Daisys Kegelklub einladen wollen, hat er keinerlei Lust mehr ihnen zu begegnen. Als geübter Geldschwimmer taucht er einfach in seinem Tresor unter. Leider beschließen sein Neffe und dessen Freundin einfach im Büro auf ihn zu warten. Also taucht Dagobert durch seine Münzen bis er zu einem Lüftungsschacht gelangt, durch den er auf das Dach des Speichers gelangt. Dabei reißt er sich zu seinem Ärger eine Triangel in seinen Frack. Und dummerweise macht Donald den Vorschlag, auf dem Dach ein wenig Luft zu schnappen. Dagobert hüpft beherzt in eine breite Regenrinne und kommt unten in der Tonne unsanft auf. Das Rohr war voll mit Dreck – dieser Dreck klebt nun an Dagobert, der seinen Zylinder zwar wie durch ein Wunder noch auf hat, aber auch dieses gute Stück ist nun arg ramponiert.

Das Pech verfolgt den Großbankier weiter. Er schämt sich wegen seines Aufzugs und erblickt Tick, Trick und Track aus der Ferne. Gerade als er seine Großneffen bitten will, für ihn neue Kleidung zu beschaffen, bekommt er mit, dass die drei den Auftrag haben, ihn zu suchen. Sie sollen ihn zu Tante Daisy bringen. Dagobert zieht es vor, sich in einer Mülltonne zu verstecken. Zu seinem verdreckten Aussehen hat er nun auch noch den passenden Gestank angenommen. Als er versucht, einige Fliegen zu vertreiben, passiert ihm das nächste Unheil. Die Mülltonne kippt um und rollt samt Dagobert den Hang hinunter, begleitet von einer Hundemeute, die laut am kläffen ist. Dem reichsten Mann der Welt ist auch weiter keine Verschnaufpause vergönnt, denn die Tonne kam ausgerechnet vor Daisys Kegelklub zum Stillstand. Er verwendet sie weiter als Tarnung und öffnet einen Kanaldeckel. In der Entenhausener Kanalisation kennt er sich aus, da er sie selber bauen lies. Kein Wunder, schließlich war er der erste Geschäftsmann, der sich in dieser Gegend niedergelassen hatte. Als er den Kanal wieder verlässt, muss er jedoch feststellen, dass der Entenhausener Zoo mittlerweile hierher verlegt wurde. Zu allem Übel ist Dagobert ausgerechnet im Löwengehege herausgekommen. Es gelingt ihm, unbeschadet zu entkommen – doch die Löwen zerfetzen ihm seine geliebte Jacke um ein weiteres Mal.

„Jetzt ist mein treues Fräckchen endgültig hin.“
Dagobert Duck

Derweil hat Daisy die Suche nach Dagobert aufgegeben. Sie und ihre Kegelschwestern müssen ihren Ehrengast wählen. Da Dagobert aber vom Pech verfolgt scheint, treffen sie sich dazu genau unter dem Baum, auf dem er sich gerade versteckt. Verzweifelt beschließt er die Stadt zu verlassen und springt auf einen Tieflader voll Kohlen. Als dieser seine Fracht auf einen Güterzug umlädt, springt er mit. Dagobert will einfach nur weg, je weiter desto besser, auch wenn er sich zwischen den Kohlen noch mehr Schmutz einfängt. Es dauert aber nicht lange bis zum nächsten Schicksalsschlag – ein Schaffner erwischt ihn, und wirft ihn vom Zug. Wieder unverletzt, aber völlig durchnässt, weil er in der Gumpe gelandet ist, findet Dagobert ein Landstreicherlager. Dort wird er freundlich aufgenommen, da man ihn in seinem Aufzug für einen Kollegen hält. Er bittet um einen Platz an dem er ein Nickerchen machen kann und fällt in tiefen Schlaf.

In Betracht des bisherigen Verlaufes der Geschichte wird es nun wohl Keinen mehr wundern, dass Daisy und ihr Kegelklub kurz darauf ausgerechnet in diesem Landstreicherlager auftauchen. Sie bitten die Tippelbrüder, den Ärmsten der Armen unter ihnen auszuwählen. Diesen sollen sie frisch gewaschen, frisch gekämmt und neu eingekleidet Punkt 7 Uhr an ihrem Klubhaus abliefern. Die freundlichen Landstreicher erklären sich gerne dazu bereit und sind der Meinung, dass der vergammelte Alte, den man vorhin vom Zug geworfen hat, es am nötigsten habe. In Unkenntnis dessen hält Daisy Abends eine feierliche Ansprache und öffnet den Vorhang um den Ehrengast dieser Veranstaltung zu präsentieren. Der allgemeine Schock ist groß, als der reichste Mann der Welt fesch herausgeputzt auf der Bühne steht.

Die Überraschung des Abends…
Panel aus DDSH 141 (© Egmont Ehapa)

Für Dagobert ist die ganze Sache aber keineswegs eine peinliche Angelegenheit – er ist am Ende sogar sehr zufrieden.

„Ich bin in Ungnade gefallen. Daisy hat mir geschworen, daß sie mich nie wieder einlädt. Das ist an sich schon eine große Erleichertung. Aber daß ich außerdem noch umsonst zu einem neuen Smoking gekommen bin, ist einfach großartig!“
Dagobert Duck

Hintergrund

Der reichste Mann der Welt…
Panel aus DDSH 141 (© Egmont Ehapa)

Dagoberts Geiz, pardon, seine Sparsamkeit, prallt in dieser kurzen aber ereignisreichen Geschichte auf das Unverständnis seiner Verwandtschaft. Seine Versuche, einer in seinen Augen unnötigen Ausgabe zu entfliehen erinnern ein wenig an Barks Geschichte Verhängnisvolle Verkleidung. Sie haben eine Reihe comedyartiger Unfälle zur Folge. Dabei bleibt er selbst zwar unverletzt, doch seine Kleidung, um die sich in dieser Geschichte von Anfang alles dreht, wird immer mehr ruiniert. Schließlich erweist sich das sogar als zweifelhafter Glücksfall für Dagobert – in doppelter Hinsicht, wie er selbst findet.

Dagoberts mittlerweile recht veraltete Bekleidung spielt in Der teure Smoking eine tragende Rolle. Im Lauf der Handlung wird seine Garderobe zwar stark ramponiert, aber man kann davon ausgehen, dass er sie anschließend kostengünstig wieder instand setzen lässt. Schließlich sind die Sachen so gut wie neu – vor weniger als 60 Jahren aus zweiter Hand erworben: Laut Don Rosa, der sich in Onkel Dagoberts Biographie so gut wie möglich an alle von Barks erwähnten Fakten hielt, erhielt Dagobert seinen roten Frack im Jahr 1902 von einem Händler im schottischen Hochmoor, nahe der Duckenburgh.[1] Seinen Zylinder erstand er dann im Jahr 1910 im russischen St. Petersburg.[2]

Rezension

Wolfgang J. Fuchs äußerte sich in der 35. Folge seiner Rubrik Entenhausener Geschichte(n) wie folgt:

„Die Geschichte „Der teure Smoking“ erinnert in einigen Punkten an den Film „Sullivan's Travels“ von Preston Sturges. Während bei Sturges der Filmemacher Sullivan keine Komödien mehr machen will und als Aussteiger zum sozialen Absteiger wird, der (unter anderem danke eines Mickey-Maus-Filmes) letztlich wieder in seine Position zurückkehrt, versucht Onkel Dagobert vor Daisy und Donald zu fliehen, die ihn zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung einladen wollen. Er gerät dabei, wie Sullivan, immer tiefer ins Dilemma, bis er schließlich und endlich bei den Landstreichern landet.
Der größte Witz an der Geschichte ist, daß der reichste Mann der Welt am Ende tatsächlich den neuen Smoking von Daisys Damenkegelkränzchen zum Geschenk erhält, weil er am armseeligsten von allen aussieht.
Die Aussage dieser Geschichte könnte man allerdings auch, wie oft bei Carl Barks, in der milden Kritik an übertriebener und falsch verstandener Hilfsbereitschaft sehen…“[3]

Anm.: Der Film „Sullivan's Travels“ stammt aus dem Jahr 1941, eine Beeinflussung auf die Geschichte Der teure Smoking ist somit theoretisch möglich.

Veröffentlichungen

Weblinks

Einzelnachweise