Die Botschaft der Säulen

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Die Botschaft der Säulen
The Treasury of Croesus
Erstveröffentlichung: 02.01.1995
Entstehungsdatum: 1994
Storycode: D 94012
Story: Don Rosa
Zeichnungen: Don Rosa
Seiten: 24
Deutsche Übersetzung: Peter Daibenzeiher, Jano Rohleder
Deutsche Erstveröffentlichung: MM 2–4/1995
Weiterführendes

Ind.PNG Infos zu Die Botschaft der Säulen

beim I.N.D.U.C.K.S.
© Egmont Ehapa

Die Botschaft der Säulen (Original The Treasury of Croesus) ist eine Comicgeschichte von Don Rosa, die die Suche nach dem Schatz des Krösus, des angeblich reichsten Mannes der Geschichte behandelt.

Figuren

Handlung

Gundel Gaukeley hat wieder einmal versucht, in den Geldspeicher einzubrechen. Donald wirft seinem Onkel vor, sowohl er als auch Gundel glaubten, sie würden nur glücklich werden, wenn sie so reich wie Krösus wären. Dagobert ist sich aber ziemlich sicher, dass er reicher als Krösus ist. Im Völkerkundemuseum findet eine Ausstellung zu Krösus statt, wo sie Professor Sulzram von der Suhle sie über Krösus und sein Herrschaftsgebiet Lydien informiert. Der Professor erzählt auch, dass Krösus einen Teil seines Schatzes dafür benutzte, den Tempel der Artemis bauen ließ, eines der sieben Weltwunder. Die Säulen des Tempels, in einzelne Teile zerlegt, sind immer noch, über die ganze Welt verstreut, vorhanden. Auf der im Museum ausgestellten Säulentrommel sind griechische Buchstaben zu sehen, deren Sprache allerdings noch niemand entziffern konnte. Trick schlägt im Schlauen Buch nach und kann damit die Schrift entziffern. Darauf wird die Lage von Krösus gewaltigem Schatz vermerkt, allerdings endet die Beschriftung unvermittelt und wird auf der nächsten Säule fortgesetzt. Um die Lage des Schatzes zu erfahren, muss Dagobert daher alle Säulenteile des Artemistempels zusammentragen. Und so reist er quer durch Europa und sammelt Säulen, von London bis Istanbul. Diese bringt er zum antiken Ephesos, wo der Tempel einst stand und lässt sie dort wieder aufbauen.

Dagobert sammelt Säulen (© Egmont Ehapa)

Nun beginnt für Trick die Arbeit, denn er muss die Inschrift auf den Säulenkapitellen, in 18 Metern Höhe, lesen und übersetzen. Donald derweil stößt in der näheren Umgebung auf Professor Sulzram von der Suhle, der das Geschehen mit dem Fernrohr verfolgt hat. Dagobert will sein Stöckchen mit dem Professor nähere Bekanntschaft machen lassen, doch aus Versehen greift er nach dem Griff eines Wagenhebers, der die erste Säule gehalten hat. Diese beginnt umzukippen und wirft, Dominosteinen gleich, alle anderen Säulen um. Die Kinder müssen sich nun beeilen. In allerletzter Sekunde schaffen sie es, die ganze Inschrift zu lesen, bevor alles zusammenstürzt. Doch leider Fehlanzeige: Die Inschift besteht nur aus einer endlosen Kette an Litaneien, verrät also auch nicht, wo sich der Schatz befindet.

Der Tempel der Artemis (© Egmont Ehapa)

Trick entdeckt jedoch, dass eines der Kapitelle aufgebrochen ist und zum Vrschein kommen – Münzen aus Elektron, einer Gold-Silber-Legierung, die Krösus einst für seine Münzen benützte. Auf der Münze befindet sich das Wort Tmolus, der Name des Bergs, von dem Krösus' Gold stammte. Krösus' Schatzkammer befindet sich offenbar auf dem Gipfel des Tmolus. Professor Sulzram, den die Ducks völlig vergessen haben, verrät ihnen, dass der Berg heute Bozdağ heißt. Er scheint ihnen auch zuvorzukommen, denn er hat einen Hubschrauber zur Verfügung. Doch Dagobert sorgt mit einem Trick dafür, dass eine Säulentrommel den Hubschrauber zertrümmert. Die Ducks machen sich auf zum Bozdağ.

Der Gipfel des Berges ist mit Steinen bedeckt, die offensichtlich den Schatz verbergen. Dagobert schickt seine Neffen weg, um Lastwagen holen zu gehen, denn die Zeit drängt. Deshalb verteilt er auch Dynamit rund um den Berg. Professor Sulzram hat die Ducks wiedergefunden und die türkische Armee mitgebracht, denn er ist Leiter des staatlichen Antikenamts. Als solcher will er verhindern, dass Dagobert einen weiteren Schatz findet und der Türkei wegnimmt, wie dies bereits früher mit Troja geschehen ist. Doch Dagobert lässt sich nicht abhalten. Er zündet das Dynamit, die gewaltige Explosion verjagt die Armee.

Heraus kommt Krösus' Schatzkammer, der stark Onkel Dagoberts Geldspeicher gleicht. Und auch das Innere ist ziemlich ident, inklusive des großen Geldbehälters. Dagobert will gerade hineinspringen, doch Tick, Trick und Track haben etwas Interessantes entdeckt: Ein Raum, in dem sich Krösus' allergrößter Schatz befindet. In der Erwartung, vor einem sagenhaften Schatz zu stehen und in Furcht vor dem jahrelangen Rechtsstreit, in den ihn Professor Sulzram verwickeln will, verzichtet Dagobert auf die Münzen. Doch hinter der Tür befindet sich – Krösus' allererste Münze, die er mit eigenen Händen gemacht hat.

Der Geldspeicher des Krösus (© Egmont Ehapa)

Schauplatzwechsel: Dagobert bringt Krösus' Münze zu Gundel, die sich daraus ihr heißbegehrtes Amulett schmiedet. Sie gibt Donald die Hand, doch der verwandelt sich nicht in Gold, wie es hätte passieren sollen. Dagobert hat nur eine Erklärung dafür: Er, nicht Krösus, ist der reichste Mann aller Zeiten. Gundel wird nun aber weiterhin versuchen, seinen Glückszehner zu stehlen.

Hintergrund

Krösus

Krösus war der letze König des antiken Lydien, einer Landschaft in der heutigen Westtürkei. Krösus war bereits in der Antike seines sagenhaften Reichtums wegen bekannt, er hat auch angeblich die ersten Metallmünzen geprägt. Krösus verlor später Land und Leben, als er sich der großen Expansion des Perserreiches entgegenzustellen versuchte.

Krösus war jedoch auch ein geschickter König, dem es gelang, die griechischen Städte an der türkischen Westküste zu unterwerfen und seine Hauptstadt zu einer blühenden Stadt auszubauen. Er förderte auch die griechischen Kulte und stiftete einige Säulen des Artemistempels in Ephesos (allerdings nicht den ganzen Tempel, wie von Don Rosa dargestellt).

Krösus' Münze (© Egmont Ehapa)

Am Schluss des Comics vergleichen Tick, Trick und Track Dagobert mit Krösus und Gundel mit der Hexe Circe, die nur nach Reichtum streben. Circe, eine Gestalt aus der homerischen Odyssee, hat allerdings nie gelebt und auch Krösus nicht getroffen. Donald vergleichen sie mit Solon, dem weisen athenischen Politiker, der Krösus angeblich einst sagte, dass niemand nur durch Reichtum Glück finden könne. Diese Passage stammt aus der Geschichtsschreibung des Herodot, es gibt allerdings keinerlei Belege dafür, dass Solon und Krösus jemals zusammentrafen.

Die Schrift und Sprache des antiken Lydiens ist inzwischen längst entziffert worden. Nurt am Rande sei bemerkt, dass etliche der von Don Rosa verwendeten Schreibweisen der antiken Namen falsch sind.

Der Artemistempel in Ephesos

Der Artemistempel oder das Artemision in Ephesos, heute in der Türkei gelegen, war eines der Sieben Weltwunder der Antike und einer der größten damals errichteten Tempeln. Wie Don Rosa in seiner Geschichte richtig berichtet, sind etliche Säulenteile noch erhalten, allerdings ist es unwahrscheinlich, dass alle Stücke gefunden werden könnten und man das Artemision wieder aufbauen könnte.[1]

Donald hat es wieder mal erfasst (© Egmont Ehapa)

Bezüge

Carl Barks hat in Reise in die Vergangenheit Dagobert in einem möglichen früheren Leben als Palastwache von König Krösus dargestellt, aber seine Hauptfigur nie nach dem Schatz suchen lassen. Für Don Rosa war es schon früh klar, dass er diese Schatzsuche nachholen wollte.[1]

Als Running Gag der Geschichte verwechselt Donald ständig das Land Lydien mit dem Lied Lydia, the Tattooed Lady aus dem Film Die Marx-Brothers im Zirkus.

Bedeutung

Stärker als viele andere Rosa-Geschichten thematisiert Die Botschaft der Säulen die Frage, wem ein Schatz gehört. In der Geschichte wird Krösus' Schatz als türkisches Kulturerbe betrachtet (darüber können allerdings gewisse Zweifel bestehen).

Veröffentlichungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Don Rosa: Der Geldspeicher des Krösus. In: Don Rosa Collection 5, S. 92.