Die Stadt der goldenen Dächer

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Die Stadt der goldenen Dächer
City of Golden Roofs
Erstveröffentlichung: 24. Oktober 1957
Entstehungsdatum: 23. Mai 1957
Storycode: W US 20-01
Story: Carl Barks
Zeichnungen: Carl Barks
Seiten: 26
Deutsche Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: Micky Maus Magazin 44/1959
Weiterführendes

Ind.PNG Infos zu Die Stadt der goldenen Dächer

beim I.N.D.U.C.K.S.

Die Stadt der goldenen Dächer (engl. City of Golden Roofs) oder Onkel Dagobert und die Stadt der goldenen Dächer, bzw. Bongo-Fieber in Kumbalesien ist eine von Carl Barks gezeichnete und getextete Comicgeschichte aus den Jahr 1957. Donald und Dagobert befinden sich dabei in einem Wettstreit. Es geht darum, in moderner Zeit noch einmal mit Null anzufangen und Geld zu verdienen…


Figuren

  • Dagobert Duck
  • Donald Duck
  • Tick, Trick und Track
  • Die Einwohner, Palastwachen und Tänzerinnen von Tangkor
  • Der König von Tangkor (bei Penndorf: Der König von Auripur)
  • Bob Trott (engl. Shoeless Pashly, bei Penndorf: Billy Boy, der Bongokönig) (wird erwähnt)

Handlung

„Du kannst froh sein, Onkel Dagobert, daß du dein Vermögen schon in der guten alten Zeit zusammengerafft hast. Damals war sowas noch leicht.“
  „Willst du damit andeuten, daß ich dazu heut nicht mehr imstande wäre?“
„Allerdings! Zugegeben, du bist nicht dumm. Aber ich sage dir, heutzutage würde es dir nicht mehr gelingen, Milliardär zu werden!“
Donald Duck & Dagobert Duck

Donald wirft Dagobert vor, dass es ihm in den heutigen, modernen Zeiten als alter Mann auf keinen Fall noch einmal gelingen würde, ein Vermögen anzuhäufen. Das sieht dieser völlig anders. Die Diskussion führt zu einer Wette: beide müssen ohne Startkapital versuchen, möglichst viel Geld zu verdienen. Dagobert versucht, heimlich Geldscheine in seinem Zylinder zu schmuggeln, doch Donald durchschaut dies. Auch gelingt es Donald mit ein wenig Hartnäckigkeit, eine Arbeit als Vertreter bei der Bandofon-GmbH zu erhalten. Er soll Ware in Koriam in Indochina an den Mann bringen. Bei Dagobert läuft die Arbeitssuche dagegen alles andere als erfolgreich, denn er wird von den Personalchefs als zu alt angesehen.

Schwere Zeiten für den weltgewandten Geschäftsmann…
(Panel aus Klassik Album 37 © Egmont Ehapa)

Schließlich wird es ihm zu dumm und er gibt sich bei einem misslungenen Einstellungsgespräch als Dagobert Duck zu erkennen. Er verlangt eine Beschäftigung als Vertreter in Koriam, sonst würde er die Firma kaufen und den Personalchef entlassen. Dieser knickt ein und kommt Dagoberts Forderung nach. Bei der Abfahrt gibt Dagobert ein weiteres geheimes Geldversteck in seinem Gehstock preis. Er hat Mitleid mit Tick, Trick und Track und spendiert den Drillingen Fahrkarten, damit sie ihre beiden Onkel auf der Reise begleiten können.

In Indochina angekommen, begutachtet Donald die Ladung, über deren Inhalt er bisher noch gar keine Ahnung hatte. Onkel Dagobert bricht in schallendes Gelächter aus, als sich herausstellt, dass es sich um kleine Tonbandgeräte mit den neuesten Hits des Bongotrommlers Bob Trott handelt. Er ist der Meinung, dass sich hier in diesem tropischen Klima niemand für schweißtreibende Musik interessiert. Noch mehr Grund zum Lachen hat dann allerdings Donald, als sein reicher Onkel erfährt, was er hier verkaufen soll. Es handelt sich um einen übergroßen Ofen, mit dem man eigentlich einen Flugzeug-Hangar in Grönland heizen sollte.

Der große Meister hat weltweit Fans…
(Panel aus Klassik Album 37 © Egmont Ehapa)

Und die nächste Schlappe für Dagobert bahnt sich in der Folge an: Denn die Mini-Tonbandgeräte der Bandofon-GmbH finden trotz der schwülen Hitze reißenden Absatz. Die Einwohner sind das Klima gewohnt und hüpfen trotz glühender Temperaturen zur beliebten Musik des Bob Trott in der Gegend herum. Das an dem Riesenofen keinerlei Interesse besteht, verwundert keinen der Ducks. Die Bevölkerung besitzt zwar kein Geld im üblichen Sinne, kann aber mit Gold und Edelsteinen bezahlen.

Nach einigen Tagen Handelsreise auf dem Fluss Gung Ho gelangt die Duck-Sippe schließlich in die bisher noch unentdeckte Stadt Tangkor, deren Dächer aus purem Gold bestehen. Auch hier bricht der bisherige Trend nicht ab. Die Einwohner sind von Bob Trott und seiner schmissigen Bongo-Musik geradezu begeistert. Die Bevölkerung tanzt wild zu den neumodischen Klängen und lässt die Arbeit einfach ruhen.

„Was ist das für ein Lärm? Wer wagt es, meinen Schlummer zu stören!“
Der König von Tangkor

Nur einer in Tangkor ist nicht begeistert, denn der König ist alles andere als erfreut darüber, dass sowohl die Palastwachen als auch alle seine Diener am Tanzen sind. Als konservativer und traditioneller Monarch ist er über das zügellose Benehmen seiner Untertanen sehr empört. Zudem gilt es in Tangkor als Sakrileg, den Schlaf des Königs zu stören, doch anscheinend ist gemeinsam mit der Bongo-Musik auch die Anarchie eingezogen…

Des Einen Schweiß, des Anderen Freud'…
(Panel aus Klassik Album 37 © Egmont Ehapa)

Nun ist endlich Dagoberts Stunde gekommen – Er verkauft dem König den Ofen. Mit Unterstützung von Tick, Trick und Track, die ihrem Großonkel wegen der spendierten Fahrkarten gerne zu Hilfe kommen, schafft er das Ungetüm ins Zentrum der Stadt. Dort wird dann erst einmal gründlich eingeheizt. Der Ofen hält, was er verspricht – den Einwohnern vergeht bei der utopischen Hitze die Lust auf Musik und Tanz sehr schnell.

Schadenfroh reibt sich der König die Hände, als er seine Untertanen wieder zur Besinnung gebracht hat. Dankbar geht er mit Dagobert in die Schatzkammer, um ihn zu entlohnen. Doch ein weiterer Rückschlag steht dem schottischen Milliardär dort bevor: Die Schatzkammer wurde geplündert, die Wachen haben sich Tonbandgeräte von den Wertgegenständen gekauft.

Eine Lösung ist jedoch nicht schwer zu finden. Dagobert legt noch ein wenig Holz im Ofen nach, sodass sogar die goldenen Dächer zu schmelzen beginnen. Das zähflüssige Metall läuft durch die Regenrinnen. Dagobert lässt sich einfach mit einem Regenfass voll Gold bezahlen. So gewinnt er die Wette am Ende trotz aller Rückschläge doch noch.

Großhändler Duck hat wieder mal zugeschlagen…
(Panel aus Klassik Album 37 © Egmont Ehapa)

Hintergrund

Die Stadt der goldenen Dächer stammt aus der Ära, in der Barks gerne lange Dagobert-Duck-Comics erstellte. Die Grundlage der Geschichte ist ein Zweikampf zwischen Donald und Dagobert, bei dem sich Tick, Trick und Track die meiste Zeit über recht neutral verhalten. Obwohl Donald sich bei vielen seiner zahlreichen neuen Jobs recht tollpatschig anstellt, zieht er Dagobert diesmal gnadenlos ab und hat nach anfänglichen Schwierigkeiten in jeder Hinsicht mehr Glück und mehr Erfolg – obwohl sein Onkel notgedrungen auch zu unlauteren Mitteln greift, um überhaupt im Rennen zu bleiben. Das Blatt wendet sich erst in letztem Augenblick zu Gunsten Dagoberts. Am Ende haben beide Rivalen einen großen Erfolg zu verbuchen.

Auch wenn es erst einmal verwunderlich wirken mag, dass der geizige Dagobert seinen Großneffen die Fahrkarten spendiert, so macht es auf den zweiten Blick doch recht viel Sinn. Schließlich haben sich die Drillinge bei Reisen in ferne Länder schon mehrfach als sehr nützlich erwiesen. Dagobert tätigt hier gewissermaßen eine weitsichtige Investition, denn die Unterstützung von Tick, Trick und Track sichert ihm am Ende den Sieg und er gewinnt die Wette.

Die Idee, Donald zu einem Vertreter für kuriose Produkte in einem fernen Land zu machen, hatte Barks bereits in der Geschichte Die Macht der Töne aus dem Jahr 1949.

Bereits seit Jahrzehnten nicht mehr zeitgemäß ist das Elfenbein, das unter anderem als Zahlungsmittel verwendet wird. Aus Tierschutzgründen wäre dies in heutigen Disney-Publikationen wohl ein No-Go.

Bezug bei Don Rosa

Dagobert tätigt in dieser Geschichte die Aussage, er habe in seiner Jugend den Truppen des Zaren Ziehharmonikas verkauft. Das wird aber nur im englischen Original von Die Stadt der goldenen Dächer erwähnt und ging bei Frau Dr. Fuchs’ Übersetzung unter. Don Rosa baute diese Bemerkung Dagoberts als Randelement in die Geschichte Der gewissenlose Geschäftsmann aus Entenhausen ein.

Versionen

Übersetzungen

Neben der originalen und der überarbeiteten Textfassung von Dr. Erika Fuchs wurde die Geschichte auch von Gudrun Penndorf übersetzt.

  • Das fiktive Land Koriam ist namentlich recht offensichtlich an Vietnam angelehnt. Bei Penndorf heißt das Land Kumbalesien.
  • Die Stadt Tangkor heißt bei Barks Tangkor Wat, was deutlich an die Tempelanlage Angkor Wat in Kambodscha erinnert. Gudrun Penndorf nannte sie Auripur, was wohl vom Lateinischen abgeleitet ist, und für „reines Gold“ stehen soll.
  • Die Bandofon-GmbH klingt im Original weniger comicartig und heißt dort Hi-Fi Recording Co. In der LTB-Version von Penndorf wurde die Firma Phonofix genannt.
  • Der Fluss Gung Ho (dem beide Übersetzerinnen seinen originalen Namen ließen) ist mutmaßlich nach einem englischen Kunstwort benannt, das in etwa die Bedeutung von „übermäßig enthusiastisch“ oder „sehr energisch“ hat.

Veröffentlichungen

Weblinks