Die sieben Städte von Cibola

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Die sieben Städte von Cibola
The Seven Cities of Cibola
Erstveröffentlichung: 27. Juli 1954
Entstehungsdatum: 28 Januar 1954
Storycode: W US 7-02
Story: Carl Barks
Zeichnungen: Carl Barks & Garé Barks
Seiten: 28
Deutsche Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: Micky Maus 38/1961
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Carl Barks

Ind.PNG Infos zu Die sieben Städte von Cibola

beim I.N.D.U.C.K.S.

Die sieben Städte von Cibola (engl. The Seven Cities of Cibola ) oder Donald Duck und der Schatz der sieben Städte ist eine Abenteuergeschichte von Carl Barks aus dem Jahre 1954. Die Geschichte war prägend für das Genre der Schatzsuche bei Barks, und inspirierte später auch Don Rosa.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Dagobert langweilt sich (© Egmont Ehapa)

Dagobert Duck langweilt sich, denn es gibt keinen Industriezweig, an dem er nicht mit Erfolg beteiligt ist. Selbst seine Versuche, eine neue Erfindung von Daniel Düsentrieb und einen Verkaufsstand für gebrannte Mandeln zu kaufen, scheitern, denn beides ist schon vom Duckschen Konzern aufgekauft worden. Da kommen Donald, Tick, Trick und Track des Wegs, die in die Wüste fahren, um indianische Pfeilspitzen zu sammeln und sie für 50 Kreuzer zu verkaufen. Dagobert ist begeistert, denn im Pfeilspitzengeschäft war er bisher noch nicht aktiv.

In der Wüste finden sie viele Pfeilspitzen, besonders in einer Schlucht. Da kommt ein Sandsturm auf und die Ducks finden eine alte Indianerstraße, die ihnen das Leben rettet, da sie zu einer Oase führt. Als sich der Sandsturm gelegt hat, sehen sie einige Steinhaufen und darunter verbergen sich Tontöpfe mit Schmuck. In der nächsten Stadt lassen sie von einem Professor für indianische Kunst den Schmuck analysieren und er stellt fest, dass der Schmuck aus den Sieben Städten von Cibola stammt. Niemand weiß, wo sich die Städte genau befinden, aber Dagobert glaubt, dass die alte Indianerstraße zu ihnen führt. In einem Café feiern sie ihre Entdeckung, doch die Panzerknacker hören verdeckt mit und beschließen, ebenfalls auf Schatzsuche zu gehen.

Der Professor weiß: Cibola gibt es wirklich (© Egmont Ehapa)

Die Ducks machen sich der Indianerstraße entlang auf den Weg, die Panzerknacker folgen ihnen. Mithilfe des Schlauen Buches gelingt es Tick, Trick und Track, die Straße in der Wüste wiederzufinden, denn nicht immer ist sie gut sichtbar. Sie überqueren den Colorado. Dahinter ist meilenweit keine Straße zu erkennen, denn einst hat eine Flutwelle alle Spuren der Straße beseitigt. Die Ducks können nur hoffen, in den Bergen, die man am Horizont sieht, die Straße wiederzufinden. Die Panzerknacker folgen ihnen, haben allerdings zu wenig Wasser mitgenommen und sind am Verdursten, als die Ducks zufällig auf sie stoßen. Die Panzerknacker trinken das Wasser der Ducks und machen sich auf den Rückweg, denn die Wüste kann ihnen nun gestohlen bleiben.

Die sieben Städte (© Egmont Ehapa)

Die Ducks gehen weiter, obwohl es auch ihnen nun an Wasser mangelt. Am Rande der Wüste finden sie ein altes Schiffswrack, das in der Zeit der Konquistadoren durch eine Flutwelle vom Meer bis in die Wüste getragen wurde. Das Logbuch des Schiffs berichtet, dass damals Indianer mit Gewändern aus Gold aus einer engen Felsschlucht kamen. Dagobert ist begeistert, denn die Sieben Städte können nicht mehr weit sein. Und tatsächlich, als sie die Schlucht durchqueren, sind sie am Ziel. In Cibola gibt es mit Gold gepflasterte Straßen, Nuggets in Körben aus geflochtenem Gold, Brunnen voller Opale und Saphire. Doch der größte Schatz ist ein Götze aus einem riesigen Smaragd. Dagobert will ihn schon von seinem Sockel hinunternehmen, doch Tick warnt ihn gerade noch rechtzeitig: Der Götze ist an eine Falle gekoppelt, die einen riesigen runden Felsen herabstürzen lässt und die gemauerten Säulen zerstört, die die Stadt stützen.

Die Ducks suchen weiter. Auf einer Steintafel lesen sie, dass die Indianer einst von einer Krankheit dahingerafft wurden, die die Spanier auf ihrem Schiff mitbrachten. Doch was ist mit den Konquistadoren passiert? Man sieht Männer in Rüstungen kommen, sie scheinen noch zu leben! Doch es sind nur die Panzerknacker, die umgekehrt sind und die Rüstungen zum Spaß angezogen haben. Sie mauern die Ducks ein, dann entdecken sie den Götzen und zerren ihn von seinem Sockel. Der Stein kommt ins Rollen und zerstört Cibola. Die Ducks und die Panzerknacker können sich aus den Trümmern befreien, doch sie haben ihr Gedächtnis verloren.

Das Götzenbild und die Panzerknacker (© Egmont Ehapa)

Hintergrund[Bearbeiten]

Cibola[Bearbeiten]

Die Legende von sieben goldenen Städten – eine davon mit Namen Cibola – stammt aus der Zeit der spanischen Konquistadoren. In ihrem Begehr Gold zu finden stießen die Spanier von Mexiko kommend nach Nordamerika vor, da sie meinten, auch dort müssten sich sagenhafte Schätze verbergen. Álvar Núñez Cabeza de Vaca, der den nordamerikanischen Kontinent durchquerte, entdeckte in der Wüste Arizonas Pueblodörfer und übertrieb später nach wochenlangem Aufenthalt in der Wüste den Reichtum der Dörfer. So entstand die Sage der mit Gold gepflasterten Städte. Die Spanier sandten mehrere Expeditionen aus. Francisco Vásquez de Coronado eroberte schließlich einige Pueblodörfer, erkannte jedoch, dass Cibola lediglich eine Legende war und die Pueblos nicht den Reichtum hatten, den er sich erhofft hatte.

Francisco de Ulloa[Bearbeiten]

Das Schiff, das die Ducks in der Wüste finden, gehörte zur Flotte von Francisco de Ulloa, der im Auftrag von Hernán Cortés die Westküste Mexikos erforschte und die Halbinsel Niederkalifornien entdeckte, die er zunächst für eine Insel hielt. Ulloa gelangte tatsächlich bis zur Mündung des Colorados, für die große Flutwelle, die Barks erwähnt, gibt es allerdings keinen Beleg. Ebenso ist nicht gesichert, dass Ulloa auf der Suche nach Cibola war, es kann jedoch auch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Zerstörung! (© Egmont Ehapa)

Entstehung[Bearbeiten]

Barks begann sich für die Legende von Cibola zu interessieren, als er seinen Freund Al Koch in Indio besuchte, der das dortige Wohlfahrtbüro leitete. Koch, der Experte für die Indianerstämme der Umgebung war, nahm ihn mit auf eine alte Indianerstraße, wo Barks zu Kreisen angeordnete Steine sah sowie andere Überreste, die zeigten, dass der Pfad jahrhundertelang benutzt worden war. Bereits am Abend dieses Tages skizzierte Barks die ersten Seiten von Die sieben Städte von Cibola. Seinen Freund Koch baute er in seine Geschichte ein und ließ ihn die Panzerknacker hinauswerfen.[1]

Die Legende der Galeone in der Wüste hörte Barks von einem Farmer, der das Schiff nach einem Sturm zu sehen geglaubt hatte. Barks glaubte die Geschichte zwar nicht, begab sich aber trotzdem auf Recherchearbeit und stellte fest, dass die Legende des Schiffs in der Wüste bereits lange existierte und sich gut für seine Dagobert-Geschichte eignete. Der Name Ulloas verlieh zusätzliche Authentizität, die Hintergründe kamen wie bei Barks üblich aus dem „National Geographic“.[2]

Bedeutung[Bearbeiten]

Die sieben Städte von Cibola gehört zu den bekanntesten Schatzsuchen von Barks. Sie ist auch ein Musterbeispiel für das Genre, das Barks gerade erst entwickelte und zu den prägenden Elementen von Dagobert-Duck-Geschichten wurde. Die Ducks verfolgen mehrere Hinweise, wobei ihnen das Schlaue Buch sehr hilft, und finden am Ende den Schatz, der Dagobert aber nicht die Freude bringt, die er erhofft hat. In dieser Geschichte zerstören die Panzerknacker Cibola und den Ducks bleibt nichts vom Schatz. Die ganze Schatzsuche spielt vor authentischem, gut recherchiertem Hintergrund und bedient sich existierender Legenden zu sagenhaften Schätzen. Don Rosa sollte später viele Geschichten schreiben, die genau diesem Muster folgen.

Mitunter wird die Geschichte kritisiert, weil sie zu statisch sei und mit Ausnahme der großen Zerstörung der sieben Städte nichts passiere.[2] Dennoch ist die Geschichte, die erste große, klassische Schatzsuche bei Barks, von enormer Bedeutung. Später adaptierte Barks Elemente der Geschichte für Das Gold der Inkas und brachte mehr Dynamik hinein.

Die Geschichte ist die erste, die die Panzerknacker als Gegner einsetzt und wo es nicht darum geht, dass die Panzerknacker Dagoberts Geld rauben. Dies machte die Figuren universeller einsetzbar.

Das schlaue Buch (© Egmont Ehapa)

Die sieben Städte von Cibola ist die erste Geschichte, in der das Schlaue Buch eine bedeutende Rolle spielt. Bereits in Der verlorene Zehner hatte Barks die Neffen ein Buch benutzen lassen, aber nun ist die Gestaltung abgeschlossen, der richtige Name wird verwendet und das Buch hilft den Ducks entscheidend bei ihrer Schatzsuche.

Trivia[Bearbeiten]

Fortsetzung[Bearbeiten]

Vito Stabile und Nicola Tosolini gestalteten mit Die sieben Sande von Cibola (erschienen in LTB 521) eine Fortsetzung der Barks-Geschichte. Da sich die Ducks und die Panzerknacker nicht mehr an ihr Abenteuer erinnern können, suchen sie Cibola erneut.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Geoffrey Blum: Frischer Wind von einer toten Galeone. In: Barks Library Special Onkel Dagobert 7, S. 31f.
  2. 2,0 2,1 Geoffrey Blum: Frischer Wind von einer toten Galeone. In: Barks Library Special Onkel Dagobert 7, S. 32.
  3. Geoffrey Blum: Frischer Wind von einer toten Galeone. In: Barks Library Special Onkel Dagobert 7, S. 31.