Ed Wood

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Das Plakat zu Ed Wood (© Touchstone Pictures)

Ed Wood ist ein Schwarz-Weiß-Spielfilm aus dem Jahre 1994 von Touchstone Pictures, der unter der Regie von Tim Burton entstand. Er spiegelt das Leben des Regisseurs und Produzenten Ed Wood wieder und basiert auf dem Buch Nightmare of Ecstasy von Rudolph Grey. Tim Burton und Denise Di Novi produzierten den Spielfilm.

Inhalt

Ausschnitt aus dem Stück "The Casual Company" (© Touchstone Pictures)

Ed D. Wood Jr. ist ein junger Regisseur der 50er-Jahre, der von sich selbst glaubt, mit seinen Geschichten und seiner Inszenierung Erfolg haben zu können. Der Film beginnt damit, dass Ed Woods Stück "The Casual Company" seine Premiere feiert. Allerdings ist das Theater fast leergefegt und der einzige Kritiker bekommt eine Geschichte über Krieg und den Wunsch nach Frieden zu sehen. Die Kritiken in den Zeitungen sind dementsprechend schlecht, aber Ed Wood sieht in Kritiken – wie die, dass die Hauptdarstellerin Dolores Fuller ein Gesicht wie ein Pferd hat oder die Kostüme der Soldaten sehr realistisch sind – etwas Positives und ist zufrieden mit der Leistung seiner Schauspielerriege.

In seinem Inneren jedoch sieht es ganz anders aus, er vergleicht sich mit seinem Idol Orson Welles, der mit 26 Jahren den Durchbruch schaffte. Da er schon über 30 ist, befürchtet er, es nicht zu schaffen und es kommen leichte Zweifel in ihm hoch. Doch seine Freundin Dolores Fuller baut ihn wieder etwas auf. Bei einem Archivar erhält Ed Wood die Rechte an einigen Archivmaterialen, wie die Szenen mit einem Oktopus oder Szenen des Krieges, die er begeistert für seine Filme verwenden möchte.

Als Ed schließlich erfährt, dass George Weiss einen Spielfilm über die Geschichte von Christine Jorgensen drehen möchte, beginnt er – in der Hoffnung auf einen großen Durchbruch -, sich bei ihm vorzustellen. Christine Jorgensen wurde als George William Jorgensen, Jr. geboren und 1952 durch eine Geschlechtsumwandlung zu Christine. Diese Geschichte der Geschlechtsumwandlung ging damals um die Welt. George Weiss hoffte, mit diesem Film einen schnellen Erfolg erzielen zu können. Ed versucht, ihn durch die Tatsache, dass er hin und wieder Frauenkleider trägt, auf seine Seite zu bringen, aber George ist davon nicht gerade begeistert und wirft ihn heraus.

Wenig später trifft Ed auf den ehemaligen Horrorstar Béla Lugosi, der sich gerade einen Sarg ansieht, und bringt ihn nach Hause. Zwischen den beiden entsteht eine tiefe Freundschaft, die man fast als Vater-und-Sohn-Beziehung bezeichnen möchte.

Es gelingt ihm sogar, Béla für sein neues Projekt zu gewinnen. Als George von diesem Schnäppchen eines Stars erfährt, übergibt er ihm – in der Hoffnung auf einen noch größeren Gewinn – die Regie, das Drehbuch und das Casting. Ed beginnt schließlich mit den Arbeiten zu seinem Drehbuch und durch Bélas Idee wird dann der legendäre Satz Pull the String in den Film Glen or Glenda eingebaut.

Als er das Drehbuch seiner Freundin übergibt und sich wenig später in Frauenkleidern präsentiert, ist ihr klar, dass Ed Wood gern ihre Sachen trägt und sie diese Tatsache überhaupt nicht mag. Ed Woods Film wird innerhalb von 4 Tagen abgedreht. Diese Schnelligkeit ist zum einen Teil des Vertrages und zum anderem dem Umstand zu verdanken, dass er meist nach nur einer Aufnahme einer Szene Cut ruft und damit zufrieden ist. Als Béla sein Labor betritt, in dem er als Wissenschaftler auftritt, wird er um ein Autogramm gebeten und darauf verwiesen, was für ein toller Sidekick von Boris Karloff er in dem Film Frankensteins Sohn war. Daraufhin flippt dieser total aus und ist über diesen Kommentar total empört. Beim Schminken fallen dem Betrachter zahlreiche Nadelstiche auf, die überschminkt werden.

Als der Film schließlich abgedreht ist, bewirbt sich Ed Wood mit den Filmrollen von Glen or Glenda bei den Warner Bros. Studios . Die Reaktion endet in einem Gelächter und einer späteren Absage. Der Film wurde schließlich nur in wenigen Kinos in Alabama und Missouri gezeigt und George Weiss hat in einen Flop investiert.

Bei einer Wrestling-Show offenbart Ed Wood sein guter Freund Bunny Breckinridge, dass er sich aufgrund des Films Glen or Glenda einer geschlechtsangleichenden Operation unterziehen möchte. Während Bunny sich darüber Gedanken macht, steigt in der Wrestling-Show der Wrestler Tor Johnson in den Ring und gewinnt. Ed Wood ist von diesem Berg von einem Mann begeistert und kann ihn zum Film locken.

Béla Lugosi ist der Droge Morphin verfallen und benötigt mehrfach die Hilfe von Ed, um wieder einigermaßen fit zu sein. Die Hilfe folgt meistens nach einem Telefonanruf, in dem er um Hilfe bettelt.

Béla Lugosi in der Fernsehshow Friday Night (© Touchstone Pictures)

Nach der Absage der Warner Bros. Studios bringt ihn seine Freundin auf die Idee, selbst das Geld für den Film zu organisieren. Nach einigen Telefonaten werden Ed und Béla von der Fernsehshow Friday Night eingeladen. Hier treffen sie auf den Parapsychologen The Amazing Criswell, der in der Show verkündet, dass im April 1979 der Mars von Millionen von Menschen besiedelt wird. Ed Wood ist von ihm begeistert.

Lorreta King wickelt Ed geschickt um den Finger (© Touchstone Pictures)

Ed Wood und sein Filmteam veranstalten eine Benefiz-Party für den neuesten Smash-Hit des nächsten Jahres, "Bride of the Atom". Der Erfolg hält sich in Grenzen, jedoch gelingt es Ed Wood, die Newcomerin Loretta King zu engagieren. Für die Hauptrolle bezahlt sie 300 Dollar, doch Ed Wood nimmt an, dass sie auch die restlichen Kosten von 60.000 Dollar übernehmen würde, und beginnt zu drehen.

Ed Woods erste Begegnung mit Vampira (© Touchstone Pictures)

In den nächsten Tagen werden Szenen für den Film Bride of the Atom gedreht, hierbei schleichen sich auch viele offensichtliche Filmfehler ein. Doch diese bezeichnet Ed Wood als ehrlich und originell. Die Dreharbeiten gehen voran, aber da die finanziellen Mittel ausgehen, wird das Filmteam aus dem Studio ge0worfen. Erneut versucht Ed, mit seinem Team das Geld zusammenzubringen, dabei treffen sich Ed und Vampira erstmals. Sie lehnt sein Angebot, in seinem Film mitzuspielen, ab.

Notgedrungen wendet sich Ed Wood an den Fleischgroßhändler Don McCoy und er gibt das Geld nur unter zwei Bedingungen: erstens, dass der Film mit einer riesigen Explosion endet, und zweitens, dass sein Sohn Tony McCoy mitspielt. Sein Sohn sei etwas langsam im Kopf und Don fühlt, dass dieser Film ihn zu einem Mann machen würde. Er übergibt ihm die Rolle von Lt. Dick Craig.

Der Fleischgroßhändler Don McCoy gibt Ed das Geld für seinen nächsten Film (© Touchstone Pictures)

Für den Film wird ein riesiger Oktopus benötigt, und um diesen zu bekommen, wird mitten in der Nacht in ein Requisitenlager eingebrochen und ein Audio-Animatronic-Oktopus ohne Motor gestohlen. Die Szenen mit diesem Tier werden noch in der Nacht gedreht. Um dem Oktopus Leben einzuhauchen, werden die Arme durch die Schauspieler bewegt. In der Todesszene von Dr. Eric Vornoff wedelt Béla in seiner Rolle als Dr. deutlich mit den Oktopusarmen.

Nach dem Dreh in der Nacht wird die letzte Szene schließlich abgedreht. In dieser geht es um die Heimat und Béla liefert eine glanzvolle Vorstellung ab. Am Ende wird gefeiert, bis Ed als Bauchtänzerin auftritt und Dolores sich schließlich verärgert von ihrem Freund trennt.

Zwischen Ed Wood und Béla Lugosi entsteht eine Vater-Sohn-Beziehung (© Touchstone Pictures)

Kurz danach beginnt Béla, mit dem Leben zu hadern, da seine Ersparnisse aufgebraucht und sein Ruhm verblasst ist. Er versucht, sich selbst und Ed im Drogenrausch das Leben zunehmen. Aber Ed bringt ihn wieder zur Vernunft und er lässt sich in die Klinik einweisen, um sein Suchtproblem zu beheben. Ed lernt Kathy O'Hara kennen und lieben. Sie hat kein Problem mit seinem Hang zum Transvestismus und unterstützt ihn zukünftig. Béla hat keine Kraft mehr für die Therapie, lässt sich zuerst von den Paparazzis im Krankenhaus ablichten und möchte dann wieder nach Hause. Die letzten Tage seines Lebens darf der alte Filmstar zu Hause verbringen.

Der Selbstmordversuch von Béla (© Touchstone Pictures)

Ed dreht auf Wunsch von Béla einige Szenen für einen neuen Film, der noch gar nicht geplant ist. Währenddessen läuft die Premiere des Films Bride of the Monster an, der Titel Bride of the Atom musste auf Wunsch des Publishers abgeändert werden. Ed gelingt es sogar, für die Premiere Vampira auf die Bühne zu bekommen. Die Premierenfeier wird von einem wütenden Mob vorzeitig beendet. Dadurch konnte Béla seinen letzten Film nicht mehr sehen. Wenig später verstirbt er im Alter von 73 Jahren.

Ed Wood sieht sich in Erinnerung an seinen Freund nochmals das Filmmaterial an und kommt auf die Idee, einen neuen Film für Béla zu drehen. Sein Vermieter Mr. Renolds möchte für seine Bapistengemeinde der Southern Baptist Convention Geld auftreiben. Diese plant, einen Film über die 12 Apostel von Jesus Christus zu drehen. Es gelingt Ed, ihn davon zu überzeugen, dass man mit einer billigen Science-Fiction-Filmproduktion viel Geld für das epische Filmprojekt verdienen kann. Zufälligerweise hat er schon ein passendes Drehbuch und den Star Béla Lugosi durch Archivmaterial an der Hand.

Die Taufzeremonie der Bapisten an Ed Wood (© Touchstone Pictures)

Ed und sein Filmteam bereiten alles für ihren Blockbuster Grave Robbers from Outer Space vor. Währenddessen wird die beliebte Vampira Show abgesetzt, da diese sich weigerte, die Rechte an ihrer Figur an die ABC zu verkaufen. Aufgrund der Arbeitslosigkeit von Vampira gelingt es Ed, sie für seinen neuen Film zu verpflichten. In dem Chiropraktiker Tom Mason fand Ed schließlich den Doppelgänger von Béla, der ihm nicht einmal ähnlich sah.

Das Filmteam von Grave Robbers from Outer Space lässt sich in der Bapistengemeinde taufen und kann schließlich mit den Dreharbeiten beginnen. Doch die Geldgeber mischen sich in den Film ein. Sie verlangen, dass der Film in Plan 9 from Outer Space umbenannt wird. Außerdem zweifeln sie an, dass Ed Wood überhaupt weiß, was er da tut und sprechen ihn auf offensichtliche Filmfehler an. Als dann noch Gregory Walcott als Hauptdarsteller eingesetzt werden soll, verlässt Ed Wood das Studio und trifft in einer Bar auf Orson Welles. Er baut ihn wieder auf und spricht zu ihm: "Visionen sind dazu da, um für sie zu kämpfen."

Schließlich wird der Film abgedreht und die Premiere für Béla feierlich zelebriert. Außerdem macht Ed seiner Freundin einen Heiratsantrag.

Die Besetzung in der Analyse

  • Johnny Depp in der Rolle von Edward D. Wood, Jr.: Um sich der Figur von Ed Wood anzunähern, studierte er die Verhaltensweisen und Reden von Andy Hardy, Mickey Rooney, Ronald Reagan und Casey Kasem. Vor allem die Reden von Ronald Reagan, die blinden Optimismus und Überzeugungskraft vermittelten, beeindruckten Johnny Depp sehr intensiv, und so legte er auch seine Filmfigur an.
  • Sarah Jessica Parker in der Rolle von Dolores Fuller: Sarah Jessica Parker sieht im Film Dolores Fuller zum Verwechseln ähnlich. Sie spielt ihren Charakter so, als würde es aus dem Bauch heraus kommen.
  • Martin Landau in der Rolle von Béla Lugosi: Um Martin Landau in die Rolle von Béla Lugosi schlüpfen zu lassen, verwendete Rick Baker das Prosthetic Makeup und glich seine Konturen an das Vorbild an. Der Schauspieler selbst sah sich zahlreiche Spielfilme aus den Jahren 1931 bis 1956 mit Béla Lugosi an und fand, dass er theaterialisch wirkte – und setzte genau an diesen Punkten seine Rolle an.
  • Bill Murray in der Rolle von Bunny Breckinridge: Bill Murray versuchte, seine Figur so schwul wie möglich rüberkommen zu lassen und gab der Rolle viel Raum für Selbstzweifel, die besonders in den Szenen mit dem Lied Que Sera, Sera und in der Szene während der Wrestling-Show zur Geltung kommen.
  • Max Casella und Brent Hinkley in den Rollen von Paul Marco und Conrad Brooks: Max Casella und Brent Hinkley zeigen, wie sie Ed vertrauen und bei allen Plänen beinahe blind unterstützen.
  • Mike Starr in der Rolle von George Weiss: Mike Starr spielt George Weiss, er lässt die Figur des Filmproduzenten fies, geldgeil und arrogant auf die Zuschauer wirken.
  • George "The Animal" Steele in der Rolle von Tor Johnson: George "The Animal" Steele sieht Tor Johnson zum Verwechseln ähnlich. Er wurde sehr oft mit Tor Johnson verwechselt und übernimmt seine Rolle mit voller darstellerischer Kraft als guter Riese.
  • Juliet Landau in der Rolle von Loretta King: Juliet Landau ist die Tochter von Martin Landau und spielt hier die Rolle der gewitzten und geschickten Loretta King mit einer schnippischen Zunge.
  • Patricia Arquette in der Rolle von Kathy O'Hara: Patricia Arquettes Rolle ist sehr naiv und charmant angelegt.
  • Lisa Marie in der Rolle von Vampira: Lisa Marie spielt die Rolle von Vampira mit einer unterkühlten, aber dennoch eindrucksvollen Stimmung. Sie lässt der Vampira-Figur etwas Gruseliges abgewinnen.
  • Jeffrey Jones in der Rolle von The Amazing Criswell: Jeffrey Jones versucht, die Art und Weise, wie der Parapyschologe The Amazing Criswell sprach, zu kopieren und seine Worte mit gleicher Intensität herüberzubringen.
  • Ned Bellamy in der Rolle von Tom Mason: Ned Bellamy spielt Tom Mason als geistig zurückgebliebenen Menschen, der pausenlos seinen Text übt und auf diese Art und Weise ein Mann wird.

Gastauftritte

Vincent D'Onofrio übernahm die Rolle von Orson Welles, allerdings wurde er durch die Voice-Over-Stimme von Maurice LaMarche synchronisiert. Außerdem treten Gregory Walcott und Conrad Brooks in dem Film auf. Beide Schauspieler hatten größere Rollen in dem Ed-Wood-Film Plan 9 From Outer Space. Gregory Walcott spielte die Hauptrolle von Jeff Trent. Conrad Brooks war einer der Drehassistenten von Ed Wood.

Die gezeigten Filmproduktionen von Ed Wood

Glen or Glenda

Ed Wood bei den Regieanweisungen zu Glen or Glenda (© Touchstone Pictures)

Der Film Glen or Glenda wurde 1953 innerhalb von 4 Tagen gedreht und veröffentlicht. Die Geschichte des Films erzählt davon, wie sich ein Mensch, der den Hang zur Travestie hat, von der Gesellschaft ausgegrenzt fühlt. Auf Wunsch von George Weiss wurden zwei erotische Szenen mit Softcore Bondage (Fesselspiele) eingefügt. Die Rolle von Béla Lugosi ist die eines Marionettenspielers, der die Gefühle von Glen und Alan dank mystischer Formeln und schwerwiegender Sätze kontrolliert. Dies tut er von seinem gemütlichen Labor aus. Hier spricht er von Drachen und Schlangen und sagt den berühmten Satz "Pull the Strings!". Die Musik stammt von William Lava, der nicht im Intro genannt wird. Der Film wurde in dem Buch The Golden Turkey Awards als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten genannt und genießt seitdem Kultstatus. Leonard Maltins Buch Movie and Video Guide bezeichnet den Film als vielleicht schlechtesten Film, der je gedreht wurde. In der Zwischenzeit gehört dieser Film zu den Public-Domain-Filmen in Amerika.

Bride of the Monster

Ed Wood und sein Team bei Aufnahmen zu Bride of the Monster (© Touchstone Pictures)

Der Film Bride of the Monster wurde 1955 innerhalb weniger Tage gedreht. In diesem Film versucht Dr. Eric Vornoff (Béla Lugosi), eine Rasse von atomaren Superwesen zu züchten. Dabei wird er von seinem Riesen Lobo (Tor Johnson) unterstützt, der ihm bei der Suche nach Opfern hilft. Dr. Eric Vornoff wird von der Reporterin Janet Lawton und Professor Strowski aufgespürt. Er versucht dabei alles, um Zeugen aus dem Wege zu räumen. Schließlich wird er von seinen Dienern Lobo und der Krake doch zur Strecke gebracht. Der Film genießt genauso wie Glen or Glenda Kultstatus, der durch das Buch The Golden Turkey Awards hervorgerufen wurde. Trotz allem ist der Film voller kleiner und großer Filmfehler. Mittlerweile zählt dieser Film ebenfalls zu den Public-Domain-Filmen in Amerika. Die Szene, in der Ed Wood mit seinem Team in das Lager einbricht, gehört in den Bereich der Mythen und Legenden Hollywoods. Der Film wurde mit dem Film Night of the Ghouls fortgesetzt.

Plan 9 from Outer Space

Béla Lugosi erhält Eds letzte Regieanweisungen (© Touchstone Pictures)

Der Film Plan 9 from Outer Space aus dem Jahre 1959 wurde 1980 als Schlechster Film aller Zeiten posthum für Ed Wood mit dem The Golden Turkey Awards ausgezeichnet. Béla Lugosi starb am 16. August 1956 und war gerade dabei, mit Ed Wood den Horrorfilm Tomb of the Vampire zu drehen, wofür dieser das Haus von Béla Lugosi und den dortigen Friedhof in der Nähe als Kulisse nutzte. Der Rest des neuen Films wurde im Studio gedreht. Als Béla starb, gab Ed das Projekt auf und archivierte die Aufnahmen. 1959 gelang es ihm, von einer Bapistengemeinde der Southern Baptist Convention Geld für den Film Plan 9 from Outer Space zu bekommen. Für den Film kann er Vampira, The Amazin Criswell, Gregory Walcott und Tom Mason als Schauspieler gewinnen. Die Geschichte des Film erzählt davon, dass die Außerirdischen die Welt übernehmen möchten. Allerdings sind bereits 8 Pläne gescheitert, so muss jetzt mit dem 9. Plan die Erde erobert werden. Dies tun die Außerirdischen, indem sie einige Tote wiedererwecken, die auf der Erde für einige Tumulte sorgen. Die größte Panne, die Ed Wood bei diesem Film passierte, war, dass er Béla Lugosi durch ein Double ersetzen ließ, das ihm nicht einmal ähnlich sah, und diesem einfach durch den Umhang spielen ließ. Der Film wurde aufgrund der Auszeichnung mit dem Golden Turkey Award zum Kultfilm der B-Moviefans. An der Kinokasse konnte die Bapistengemeinde keinen Gewinn erzielen und so wurde ein Film über die 12 Apostel von Jesus Christus nie gedreht.

Informationen über Ed Wood und sein Team

Ed Wood und ein Großteil seines Filmteams präsentieren sich (© Touchstone Pictures)

Ed Wood wurde am 10. Oktober 1924 in Poughkeepsie geboren. Laut seiner eigenen Aussage soll er Frauenunterwäsche während seiner Zeit als Soldat im 2. Weltkrieg getragen haben. Für weitere Produktionen wie Glen or Glenda schlüpfte er gern auch mal komplett in Damenkleidung. Seinen ersten Film The Streets of Laredo drehte er bereits 1948. Während der 50er-Jahre drehte er einige spätere B-Movie-Kultfilme wie Glen or Glenda, Jailbait, Bride of the Monster und Plan 9 from Outer Space. Um das Geld für die Produktion von Plan 9 from Outer Space zu bekommen, ließ er sich in einer Baptistengemeinde taufen, angeblich soll er in einem Kommunionskleid erschienen sein. Nachdem seine Filme floppten, versuchte er, seine Werke unter einem Pseudomyn zu vermarkten. Ein Beispiel hierfür ist der Film Married too Young aus dem Jahre 1961. Ab 1965 wendete er sich mit seinem Team der Produktion von Pornofilmen zu, der erste hieß Orgy of the Dead und es sollten noch weitere folgen. Ed Wood verstarb vermutlich alkoholsüchtig an einem Herzinfarkt am 10. Dezember 1978 in Hollywood im Alter von nur 54 Jahren. 2 Jahre später wurden seine Filme für die Golden Turkey Awards nominiert und erhielten dadurch Kultstatus.

Dolores Fuller wurde im Jahre 1923 in South Bend geboren. Ihre Filmkarriere begann 1934 mit dem Film It Happened One Night an der Seite von Clark Gable. Später verliebte sie sich in Ed Wood und drehte mit ihm einige Filme wie Glen or Glenda, Jail Bait und Bride of the Monster. Doch sie konnte mit seinem Hang zur Travestie nicht umgehen und verließ ihn schließlich. Für den Film Tomb of the Vampire wurde für sie eine Hauptrolle geplant, aber da dieser Film niemals gedreht wurde, arbeitete sie nie mehr mit Ed Wood zusammen und begann, für die Musikbranche tätig zu werden. Sie schrieb zahlreiche Lieder wie Do the Clam und Rock-a-Hula, Baby für Elvis Presley. Sie arbeitete außerdem mit Dinah Shore für The Dinah Shore Show zusammen, wurde aber aufgrund einer schlechten Formulierung gefeuert.

Béla Lugosi wurde am 20. Oktober 1882 in Lugos, einem damaligen Teilgebiet von Österreich und Ungarn, das heute Rumänien ist, geboren. 1893 sollte er aufs Gymnasium geschickt werden, aber Béla träumte von einer Schauspielkarriere und riss aus. Er war in Ungarn auf mehreren Bühnen zu sehen, bevor er im Jahre 1917 in dem Stummfilm Nászdal unter dem Namen Arisztid Olt sein Debüt feierte. Als die politische Führung in Ungarn durch rumänischen Truppen niedergeschlagen wurde und eine Treibjagd nach den Mitgliedern der Anhänger der Regierung veranstaltet wurde, floh er 1919 nach Deutschland. Dort war er in den ersten Karl-May-Filmen Die Todeskarawane und Die Teufelsanbeter zu sehen. Außerdem drehte er zusammen mit dem Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau den Film Der Januskopf, der heute als verschollen gilt. 1921 emigrierte er nach Amerika und war in mehreren Nebenrollen zu sehen. 1927 war er auf Bühne als Dracula zu sehen, 1931 durfte er die Rolle auch im Kino verkörpern und wurde damit zu einem der größten Horrorstars der Filmgeschichte. Es folgten zahlreiche Spielfilme, aber der Erfolg schwand mit den Jahren. Mit der Filmkomödie Abbott und Costello treffen Frankenstein aus dem Jahre 1948 konnte er seinen letzten großen Erfolg als Dracula feiern. Er wandte sich zuerst dem Alkohol und der Droge Morphin zu. Eine Entziehungskur scheiterte und seine Frau sowie sein Sohn verließen ihn. In den 50er-Jahren traf er auf Ed Wood und gemeinsam verwirklichten sie die Filme Glen or Glenda und Bride of the Monster. Der dritte Film mit ihm sollte mit Tomb of the Vampire folgen, aber Béla starb am 16. August 1956, bevor der Film fertiggedreht werden konnte. Ed Wood verwahrte das Archivmaterial weitere 2 Jahre, schrieb das Skript um und schnitt die Szenen für den Film Plan 9 from Outer Space neu zusammen.

Conrad Brooks wurde am 3. Januar 1931 in Baltimore geboren. Er arbeitete zusammen mit Paul Marco für Ed Wood als Assistent und Statist. Gemeinsam hatten sie zahlreiche Auftritte in verschiedenen Spielfilmen von Ed Wood. Zu dem Film Plan 9 from Outer Space hat er eine besondere Beziehung, da er mehrfach in Hommagen wie Flying Saucers Over Hollywood: The Plan 9 Companion zu sehen ist. In dem Film Ed Wood spielte er einen Barkeeper.

Paul Marco wurde am 10. Juni 1927 als Angelo Inzalaco geboren. Im Film Bride of the Monster übernahm er die Rolle des Officer Kelton – eine Rolle, die ihm auf den Leib geschneidert wurde. Er verkörperte die Rolle des Polizisten Kelton in den Filmen Night of the Ghouls, Plan 9 from Outer Space, The Naked Monster und Kelton's Dark Corner: Trilogy One noch weitere 4 Mal. Die Filme The Naked Monster und Kelton's Dark Corner: Trilogy One wurden in den Jahren 2005 und 2009 veröffentlicht. Paul Marco starb am 14. Mai 2006 in Hollywood. Die Ed-Wood-Filme mit Kelton werden gern auch als Kelton-Trilogie bezeichnet.

Tor Johnson wurde am 19. Oktober 1903 geboren. Er litt bis 1931 an einem rheumatischen Herzleiden, das er durch einen Umzug nach L.A. lindern konnte. Später begann er eine Wrestlerkarriere unter dem Künstlernamen The Super Swedish Angel. Er wog 181 kg und begann bereits 1934 seine Filmkarriere als Nebendarsteller, in der er meistens die Rolle des stärksten Mann der Welt (Attraktion auf dem Jahrmarkt) oder des Gewichthebers übernahm. 1944 konnte er in seinem größten Spielfilm Das Gespenst von Canterville mitwirken. Während einer Wrestlingshow wurde er von Ed Wood entdeckt und für die Rolle des Lobo im Film Bride of the Monster eingesetzt. Ed Wood war von seiner Statur begeistert und so drehte er zusammen mit ihm weitere B-Filme. Aber auch außerhalb der Zusammenarbeit mit Ed Wood war Johnson als B-Filmschauspieler erfolgreich. Mit Béla Lugosi verband ihn eine enge Freundschaft. Am 19. Mai 1971 starb er nach mehreren Jahren von krankheitsbedingtem Leid im Alter von 67 Jahren in San Fernando. Später wurde sein Gesicht als populäre Halloween-Maske vermarktet. Sein Charakter lässt sich mit einem Filmzitat aus dem Film Bride of the Monster beschreiben: "Er ist zwar ein Riese, ist aber sanft wie ein Kätzchen."

The Amazing Criswell schlief gern auch mal im Sarg (© Touchstone Pictures)

The Amazing Criswell wurde am 18. August 1907 als Jeron Criswell Konig geboren. Er ergriff den Beruf des Parapsychologen und trat in zahlreichen Radio- und Fernsehshows auf, um Prophezeiungen zu verkünden. Darunter waren auch die Werbeshow Criswell Family Vitamins und die Fernsehshow The Jack Paar Show. Er hatte eine lebenslange Beziehung zur Schauspielerin Mae West und war ein guter Freund von Exotica-Sänger Korla Pandit, der ihn oftmals zu Partys einlud. Durch seine Freundschaft zu Ed Wood begann er, auch für ihn in Filmen mitzuspielen. Seine schauspielerische Karriere begann mit dem Film Plan 9 from Outer Space und endete mit dem Pornofilm Necromania. Am 10. März 1963 machte er seine berühmteste und zutreffendste Prophezeiung, nämlich dass Präsident J. F. Kennedy nicht wiedergewählt werden könne, da ihm vorher etwas zustoßen würde. Diese Prophezeiung trat leider am 22. November 1963 in Dallas ein, da J. F. Kennedy dort während einer Parade erschossen wurde. Criswell schlief gern in Särgen. Seine Prophezeiung über seine eigene Zukunft sollte niemals eintreten, er prophezeite, dass er von den Außerirdischen abgeholt würde. Doch er starb am 4. Oktober 1982 in Burbank, dort wurde er eingeäschert und nicht in einem Sarg bestattet.

Vampira wurde am 11. Dezember 1922 in Petsamo als Maila Elizabeth Syrjäniemi geboren. Im Alter von 17 Jahren entschloss sie sich, Schauspielerin zu werden. Dort begann sie ihre Karriere zusammen mit Norma Jean Baker (später Marilyn Monroe) als Fotomodell. Ihr großer Durchbruch erfolgte mit dem Theaterstück Katharina die Große von Mike Todd, das in New York aufgeführt wurde. Im Jahre 1953 wurde sie für eine Fernsehshow von Mike Todd als Vampir verpflichtet. Die Show wurde zwar nach einer Folge eingestellt, jedoch legte sie den Grundstein für ihre Rolle als Vampira. Es folgte ein erfolgloser Versuch, in Hollywood den Durchbruch zu schaffen, bevor sie für den Sender 7 KABC, einem Spartenkanal von ABC, als Vampira für The Vampira Show verpflichtet wurde. Sie wurde die erste Fernsehhorrorqueen in der amerikanischen Geschichte. Die Show endete mit Kultspruch: „Gute Nacht und schlechte Träume, Darlings!” Als sie schließlich die Rechte an der Figur nicht an die ABC verkaufen wollte, wurde sie gekündigt und Ed Wood verschaffte ihr die Rolle, die ihr später Kultstatus verlieh. Sie spielte die stumme Ghoulfrau in dem Film Plan 9 from Outer Space. Später war sie in dem Pornofilm Orgy of the Dead zu sehen. 1998 spielte sie ihre letzte ernste Filmrolle in I Woke Up Early the Day I Died. Im Jahr 2006 wirkte sie bei der Dokumentation Vampira: The Movie mit, in der einige verschollene Clips aus der Show und Interviews gezeigt wurden. Über ihr Liebesleben ist bekannt, dass sie 1961 mit Dean Riesner zusammen war. Sie starb am 10. Januar 2008. Doch ihre Figur ist nicht vergessen, sie wurde im Jahr 2009 in dem Film Pretty Bloody: The Women of Horror als Horrorqueen erwähnt. Außerdem haben die Simpsons-Macher ihr die Figur Booberella gewidmet.

John Cabell Breckinridge, genannt "Bunny", wurde am 6. August 1903 in Paris geboren. Während seiner Studienzeit besuchte er das Eton College und die Oxford University in England. Bis 1920 spielte er auf englischen Bühnen in Stücken von William Shakespeare mit. Daneben trat er 1927 noch als Drag-Queen als Burlesque-Künstler in Paris auf. Dort heiratete er eine Frau, von der er sich nach der Geburt eines Sohnes scheiden ließ. Er brach auf zu anderen Ufern und emigrierte nach Amerika. Dort traf er auf seinen guten Freund Ed Wood, den er bei der Produktion der Filme unterstützte. In der Liebe fühlte er sich laut einigen Gerüchten zu seinem Sekretär hingezogen. Er dachte in der Öffentlichkeit über eine Geschlechtsumwandlung nach und vollzog sie doch niemals. Im Film Plan 9 from Outer Space spielte er die Rolle des Imperators und wurde so einem breiten Publikum bekannt. Es wurde seine einzige Filmrolle. Er starb am 5. November 1996 im Alter von 93 Jahren in San Francisco. In seiner Todesanzeige war dieser Satz zu lesen: "I was a little bit wild when I was young, darling, but I lived my life grandly." (Ich war etwas wild, als ich jung war, Liebling, aber ich hatte ein großartiges Leben.)

Die Hommagen im Film

Der Film ist auch im Bezug auf die Kulissen eine Hommage an die Filme von Ed Wood, sämtliche Gebäude und Sets wurden originalgetreu nachgebaut (© Touchstone Pictures)

Der Film enthält mehrere große und kleine Hommagen. In erster Linie verbeugt sich der Film natürlich vor Ed Wood und Béla Lugosi, dessen gemeinsame Arbeit und Zeit hier gewürdigt wird. Des Weiteren wird das restliche Filmteam von Ed Wood hier restlos als positive Optimisten dargestellt und gewürdigt.

Im Büro von Ed Wood hängen die Poster von Dracula, Citizen Kane und Bride of the Monster. Der Auftritt von Orson Welles, der Ed wieder den Glauben an sich selbst gibt, ist ein Kniefall vor dem Regisseur von Citizen Kane und weiteren Filmklassikern. Des Weiteren verbeugt sich Tim Burton vor dem Film Dracula, aus diesem Film werden einige großartige Szenen mit Béla Lugosi gezeigt. Auch vor Vampira verbeugt er sich und stellt sie als brillante Schauspielerin mit einem Diva-Tick vor.

Für den Musikscore wurden Stücke aus dem Film Glen or Glenda von William Lava ausgewählt und erneut aufgenommen. Auch das Stück Schwanensee aus den Film Dracula fand bei bewegenden Szenen zwischen Eddy und Belá seinen Weg in den Film. Bill Murray verbeugt sich vor Doris Day, indem er ihren Klassiker Que Sera, Sera aus dem Alfred Hitchock-Film Der Mann, der zuviel wusste voller Melancholie mit seinen Worten über die Liebe und den Tod untermalte.

The Amazing Criswell, gespielt von Jeffrey Jones, begrüßt die Zuschauer, indem er aus einem Sarg herausschaut und die Zuschauer darüber informiert, dass sie hier die wahre Geschichte über Ed Wood sehen. Dies ist eine Hommage an den Film The Night of Ghouls, in dem Criswell die Zuschauer auf die gleiche Art begrüßt.

Im Intro sind die Grabsteine aus dem Intro von Plan 9 from Outer Space zu sehen, ferner fliegen Untertassen, die wie Radkappen eines Cadillacs aussehen, herum. Des Weiteren sind der Mutterplanet der Außerirdischen aus Plan 9 sowie die Krakenarme eines Octopuses im Intro zusehen, die an den Film The Bride of the Monster erinnern.

Informationen über den Film

Ähnlich wie Ed Woods Team arbeitete auch Tim Burtons Team an der Fertigstellung seines Films. (© Touchstone Pictures)

Ursprünglich sollte der Film bei Columbia Pictures veröffentlicht werden. Als das Studio erfuhr, dass Ed Wood in Schwarz-Weiß gedreht werden sollte, sprangen sie von dem Projekt ab und Tim Burton konnte für dieses Projekt die Warner Brother Studios sowie Walt Disney Pictures begeistern. Aufgrund des Erfolges des Films The Nightmare Before Christmas nahm er das Angebot von Disney an. Diese veröffentlichten den Film schließlich unter dem Banner von Touchstone Pictures, da sich der Film mit einem R-Rating an erwachsene Zuschauer richtete. Dies war Tim Burtons erster Spielfilm mit einem R-Rating.

Der Film floppte an der Kinokasse und spielte seine Produktionskosten in der Höhe von 18 Millionen US-Dollar nicht ein. Die Einnahmen beliefen sich gerade mal auf 5,89 Millionen US-Dollar in Nordamerika. Dies lag vor allem daran, wie der Film promotet und veröffentlicht wurde. Durch eine limitierte Veröffentlichung am 30. September 1994 wurde er auf dem 32. New York Film Festival im Lincoln Center der Welt präsentiert. Am 7. Oktober 1994 wurde der Film in nur 623 Kinos gezeigt. Dies führte dazu, dass der Film am Startwochenende nur 1,9 Millionen US-Dollar einnahm.

Die Idee, ein Biotopic über Ed Wood zu drehen, ist auf die Drehbuchschreiber Scott Alexander und Larry Karaszewski zurückzuführen. Beide hatten schon während ihrer Studienzeit an der USC School of Cinematic Arts die Idee dazu. Scott Alexander drehte bereits als Schüler die Dokumentation The Man in the Angora Sweater über das Leben von Ed Wood.

Die beiden Drehbuchautoren versuchten später, einen Regisseur für das Projekt zu finden und schrieben ein etwa 10-seitiges Skript für den Film. Die Basis hierfür bildete Rudolph Greys Buch Nightmare of Ecstasy, das auf den Aussagen von Ed Woods Teams und seiner Familie basierte. Dieses Skript übergaben sie dem Regisseur Michael Lehmann, der zusammen mit ihnen die Universität besuchte. Mit Denise Di Novi und Tim Burton als Produzententeam wollte er die Regie übernehmen. Aber als sich Tim Burton, der bereits damals ein Fan von Ed Wood war, tiefer mit dessen Leben und der Art, wie er seine Filme sah, beschäftigte, konnte er gar nicht anders und übernahm die Regie über einige kleinere Umwege. Um Michael Lehmann nicht zu vergessen, wurde er als Executive Producer im Intro und Outro genannt. Da das Budget mit 18 Millionen US-Dollar sehr gering schien, wurde der Film vollständig unter Tim Burtons Führung innerhalb von nur 72 Tagen produziert.

Tim Burton brauchte nur 10 Minuten, um Johnny Depp für die Hauptrolle zu gewinnen. Dies hatte den Grund, dass Martin Landau in diesem Film mitspielen sollte.

Der Film wurde mit Preisen überhäuft. Er wurde für 30 Filmpreise nominiert, von denen er 19 gewann – davon zweimal den Oscar: Der erste ging an Martin Landau für dessen Darstellung des Béla Lugosi, der zweite an seinen Maskenbildner Rick Baker.

Historische Fehler und Ungenauigkeiten

Der Film basiert auf dem Buch Nightmare of Ecstasy von Rudolph Grey und der Fiktion von Scott Alexander und Larry Karaszewski. Die größten Teile des Films sind geschichtlich beweisbar, allerdings gibt es auch Teile des Films, die historisch nicht ganz korrekt sind.

Im Film spricht Béla Lugosi davon, dass er gern mal in der Geschichte von Dr. Jekyll und Mr. Hyde spielen würde. Dies hat er bereits während der 20er-Jahre in Deutschland in dem Film Der Januskopf unter der Regie von Friedrich Wilhelm Murnau getan. Der Film gilt allerdings als verschollen. Des Weiteren wird Béla Lugosi als einsamer Mann dargestellt; er wurde zwar 1953 von seiner Frau Lillian geschieden, heiratete aber 1955 seine Ehefrau Hope Lininger.

Die Darstellung von Dolores Fuller war ebenfalls nicht ganz fehlerfrei: Sie wurde zum einen als komplett humorlos dargestellt; besonders in der Szene, in der Ed Wood als Bauchtänzerin auftritt, ist ihre Humorlosigkeit zu spüren. Im Gegensatz zum Film sei sie laut der Aussage von Ken Hanke, dem Biografen von Tim Burton, eine lebenslustige Frau, die auch viel Humor besitzt. Des Weiteren wird ihre Arbeit beim Fernsehen in den Shows Queen for a Day und The Dinah Shore Show während der Beziehung zu Ed Wood nicht gezeigt.

Tor Johnson wusste bereits bevor er Ed Wood kennenlernte, wie man Filme dreht, da er sein Kinodebüt schon in den Jahren 1934 hatte und 1944 seinen größten Erfolg gefeiert hatte. Im Film wird er jedoch als Filmneuling dargestellt. Dies macht vor allem das Kennenlernen zwischen Ed und Tor ziemlich deutlich. Tor Johnson rempelte die Türe im Set von Bride of the Monster nicht an, sondern stand auf einmal verdutzt am Set herum.

Ed Wood traf niemals in seinem Leben auf Orson Welles. Zweifelhaft ist, ob Eds Team jemals in das Requisitenlager einbrach, um sich den Octopus auszuleihen. Sicher ist jedoch, dass der Motor des Tieres nicht genutzt wurde.

Trotz allem ist der Film einer der genauesten Darstellungen über das Leben von Ed Wood und erhält durchweg gute Kritiken.

Filmstab und weitere Informationen

  • Welturaufführung: 30. September 1994
  • Start des weltweiten Vertriebes: 7. Oktober 1994
  • Länge: 127 Minuten
  • Budget: 18 Millionen US-Dollar
  • Einspielergebnis: 5,89 Millionen US-Dollar in Nordamerika

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