Emile Kuri

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Emile Kuri (* 11. Juni 1907 in Cuernavaca, Morelos; † 10. Oktober 2000 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Szenenbildner mexikanischer Abstammung, der achtmal für den Oscar nominiert wurde. Er gilt als einer der wichtigsten Szenenbildner, der je für die Disney gearbeitet hat. Kuri leitete lange Zeit das Decorating Department, während er sowohl im Fernseh- als auch Kinogeschäft von 1952 bis 1972 in über 100 Produktionen half, das Disney-Studio im Realfilm voran zu bringen.

Biographie

Emile Kuri wurde am 11. Juni 1907 in Cuernavaca, in der mexikanischen Provins Morelos geboren. Seine Familie wanderte früh in die USA aus, wahrscheinlich wurde er am „Chaminade College“ in Missouri unterrichtet. Als er Ende Zwanzig war, arbeitete er zum ersten mal beim Film. Seine Karriere kam aber erst während der Kriegsjahre in Schwung, 1943 konnte er seine erste Oscar-Nominierung für „Silver Queen“ verbuchen. Als Szenenbildner spielte er eine zentrale Rolle, wenn es um den Erfolg eines Films ging. Er muss versuchen, für das Drehbuch passende Standorte zu suchen und entscheiden, wenn nicht vorgegeben, in welcher Umgebung und Zeit ein Geschichte spielt. Dabei darf er auch den finanziellen Aspekt nicht außer Acht lassen, auch wenn das Künstlerische weitaus bedeutender ist.

Mit seiner Oscar-Nominierung wurden die großen Studios, wie MGM, auf ihn aufmerksam. In der Folge arbeitete er erfolgreich mit den größten Regisseuren der Zeit zusammen, darunter Frank Capra und Alfred Hitchcock. Mit „Die Erbin“ von William Wyler (drei Oscars für die Regie) gewann er 1950 einen von zwei Oscars. Im Jahr 1952 wechselte er zu Walt Disney, um an dessen ersten großen Realfilm, „20.000 Meilen unter dem Meer“ zu arbeiten. Diese erste Arbeit wurde gleich mit einem Oscar ausgezeichnet, so dass Disney und Kuri eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses vereinbarten, die bis über den Tod des Studiogründers hinausgehen sollte. Zusammen mit Clark und Gausman sollte er die nächsten Jahrzehnte für Disney prägen.

Emile Kuri wurde zum Kopf des Decorating Department ernannt und blieb Disney bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1972 treu. Bis dahin hatte er nach dem Gewinn des Oscars für „20.000 Meilen unter dem Meer“ dem Studio noch drei weitere Nominierungen eingebracht; 1962 für „Der fliegende Pauker“, 1965 für „Mary Poppins“ und, abschließend zum Ende seiner Karriere, 1972 für Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett. Dabei arbeitete Kuri nicht nur für das Kino, sondern beteiligte sich auch an zahlreichen Fernsehproduktionen Disneys, darunter 59 Folgen von Disneyland. Insgesamt wirkte er an über 100 Produktionen von Disney, die in etwa die Hälfte seines Schaffens beim Film ausmachten.

Emile Kuri war elf Jahre lang im Rat der „Academy of Motion Picture Arts and Sciences“ (AMPAS), die den Oscar vergibt. Er verstarb am 10. Oktober 2000 im hohen Alter von 93 Jahren in Woodland Hills, einem Stadtteil Los Angeles', Kalifornien.

Filmographie

Insgesamt wirkte Emile Kuri nach belegten Unterlagen an knapp 120 Filmen (Serien nicht mit einberechnet) als Szenenbildern. Seine Karriere dauerte von 1936 bis 1972 über 36 Jahre. Die letzten 20 Jahre arbeitete er nur für Disney. Kuri arbeitete ausschließlich als Szenenbildner.

  • „Todeskarawane“, 1941
  • „Die Wölfe von Kansas“, 1941
  • „Silver Queen“, 1942
  • „Es geschah morgen“, 1944
  • „Ist das Leben nicht schön?“, 1946
  • „Der beste Mann“, 1948
  • „Cocktail für eine Leiche“, 1948
  • „Die Erbin“, 1949
  • „Carrie“, 1952
  • „Mein großer Freund Shane“, 1953
  • „Die Intriganten“, 1954

Auszeichnungen

Emile Kuri wurde achtmal für einen Oscar nominiert, zweimal konnte er ihn gewinnen. Er gehört damit zu den häufigst dekorierten Szenenbildnern überhaupt.

  • 1943: Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bestes Szenenbild in einem Schwarz-Weiß-Film“ für „Silver Queen“ (zusammen mit Ralph Berger)
  • 1950: Oscar in in der Kategorie „Bestes Szenenbild in einem Schwarz-Weiß-Film“ für „Die Erbin“ (zusammen mit John Meehan und Harry Horner)
  • 1953: Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bestes Szenenbild in einem Schwarz-Weiß-Film“ für „Carrie“ (zusammen mit Hal Pereira und Roland Anderson)
  • 1955: Oscar in der Kategorie „Bestes Szenenbild in einem Farbfilm“ für „20.000 Meilen unter dem Meer“ (zusammen mit John Meehan)
  • 1955: Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bestes Szenenbild in einem Schwarz-Weiß-Film“ für „Die Intriganten“ (zusammen mit Cedric Gibbons, Edward Carfagno und Edwin Willis)
  • 1962: Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bestes Szenenbild in einem Farbfilm“ für „Der fliegende Pauker“ (zusammen mit Carroll Clark und Hal Gausman)
  • 1965: Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bestes Szenenbild in einem Farbfilm“ für „Mary Poppins“ (zusammen mit Carroll Clark, Hal Gausman und William Tuntke)
  • 1972: Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bestes Szenenbild“ für „Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett“ (zusammen mit Peter Ellenshaw, John Mansbridge und Hal Gausman)

Weblinks