Entenhausen

Aus Duckipedia
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Splash-Panel aus „Die magische Sanduhr“ (© Disney)
Karte aus „Die große Flut“, LTB 259 (© Disney)

Entenhausen (engl. Duckburg) ist die Heimatstadt von sowohl Donald Duck als auch Micky Maus, und häufiger Schauplatz von deren Abenteuern. Gegründet wurde die spätere Großstadt von Emil Erpel. Das Aussehen Entenhausens ist in den diversen Geschichten inkonsistent, und es waren im Laufe der Jahre verschiedene Pläne von Stadt und Umgebung zu sehen (z.B. in „Die große Flut“, siehe Bildbeispiel). Erfunden wurde Entenhausen von Carl Barks, der deutsche Name stammt von Dr. Erika Fuchs.

Der Name im Original

WDC 49 – Erstmals taucht der Name „Duckburg“ auf (© Disney)
Lost In the Andes!“ – Letztmalige Erwähnung von Burbank als Donalds Heimat bei Barks (© Disney)
„Donald Duck Captures the Range Rustlers“ – Hier befindet sich das Duck'sche Bankhaus in Sanifornia, Califrisco (© Disney)

Der Name „Duckburg“ tauchte im amerikanischen Original erstmals 1944 auf einem Wegweiser im letzten Panel von Auf dem hohen Seil von Carl Barks auf, etablierte sich aber erst in den 50er Jahren. Noch in Kampf der Drachen war auf einer Zeitung der Name „Quackville“ zu sehen gewesen. Bis zu den späten 40er Jahren wurde Donalds Heimat gelegentlich auch mit Burbank (Hollywood) angegeben, wie es sich für einen parallel als Filmstar arbeitenden Comic-Helden gehört. Bei Barks tauchte der Name Burbank z. B. in „Maharadscha für einen Tag“ (1946), dem Zehnseiter „Traum oder Wirklichkeit“ in WDC 101 (1949) (Zitat Donald: „Don't make me walk the plank! Let me go back to Burbank!“) und in „Im Land der viereckigen Eier“ (1949) auf, während Donald in WDC 61 (1945, der Name ist auf einem Stadtplan zu sehen) oder in „Der goldene Weihnachtsbaum“ (1948) in Duckburg wohnte. In „Donald Duck Captures the Range Rustlers“ (1951) von Paul Murry ist von „Sanifornia“ (im Bundesstaat „Califrisco“) die Rede, und beim Texter Don Christensen tauchte gelegentlich der Name „Duckville“ auf (z. B. in „The Crocodile Collector“, 1951).

Bewohner

Nationale Unterschiede

In Deutschland ist Entenhausen die Heimat sowohl der Ducks als auch der Figuren aus dem Maus-Universum. In Ländern außerhalb von „Egmontland“ ist letzteren mitunter eine eigene Stadt zugewiesen worden: In Frankreich wird zwischen „Mickeyville“ und „Donaldville“ unterschieden, in Italien zwischen „Paperopoli“ und „Topolinia“. Dennoch treten Donald und Micky in Italien, gerade in jüngerer Zeit, des öfteren auch gemeinsam auf (z.B. in der Geschichte SEOUL 1988 – Olympisches Fieber aus LTB 130). Für manche Zeichner und Autoren ist die Vermischung beider Welten allerdings tabu. In den USA sind Micky & Co heute in Mouseton ansässig.

Mouseton

„Mickey Mouse Outwits the Phantom Blot“ – Auf dem Telegramm ist der Name Mouseville zu lesen (© Disney)

Nachdem er sich anfangs mit Namensgebungen wie „Silo Center“ oder „Hometown“ amüsiert hatte, führte Floyd Gottfredson in „Mickey Mouse outwits the Phantom Blot“ für Mickys Stadt 1939 den Namen Mouseville ein, der auch später wieder von ihm aufgegriffen wurde (z.B. in „Dr. X“). In den seit den frühen 60er Jahren für den ausländischen Markt produzierten S-Code-Comics war dieser Name ursprünglich ebenfalls gebräuchlich. Unklar ist hingegen, in welcher Stadt man sich befand, als Micky und Donald Mitte der 60er bei Paul Murry in Geschichten mit dem Schwarzen Phantom gemeinsam auftraten.

Maus und Anhang wären in den USA wohl auch heute noch in Mouseville ansässig, hätte der Medienkonzern Viacom die Rechte an diesen Namen nicht für sein Mighty Mouse (Oskar die Supermaus)-Universum beansprucht. So kam es, dass seit 1989 der Name Mouseton für die Micky-Metropole herhalten muss (während Mouseville für alte Nachdrucke weiterhin geduldet wird). Die aktuelle Namensschöpfung lehnt sich an Boston/Houston an und wird gelegentlich zu Mousetown verfälscht.

Film

Im Gegensatz zu den Comics haben die Trickfilme, in denen der Name Entenhausen eher selten fällt, ihre eigenen Regeln. Was das Maus-Universum betrifft, so leben beispielsweise in der TV-Serie „Goofy & Max“ (engl. „Goof Troop“) Hunde wie Goofy getrennt von Mausens in ihrer eigenen Stadt Hundhausen (im Original: Spoonerville). Der Titelheld der durch die Figur des Bruchpiloten Quack mit dem restlichen Entenuniversum verwobenen Serie „Darkwing Duck“ hinwiederum ist in St. Erpelsburg (im Original: St. Canard), vermutlich einer Nachbarstadt von Entenhausen, ansässig. Dies verdeutlicht, dass im TV (und auf TV-Serien basierenden Comics) Hauptfiguren, die der Spezies Ente angehören, nicht zwangsläufig in Entenhausen angesiedelt sein müssen.

Geschichte von Entenhausen

(© Disney)
Sir Francis Drake gründet das Fort Entenhausen (© Egmont Ehapa)

Geschichte laut Don Rosa

Don Rosa baute in seine Geschichten eine ganze Menge Anspielungen und Rückblenden ein, die die Geschichte Entenhausens zeigen. Diese basieren zum Teil auf Bemerkungen aus Geschichten von Carl Barks.
Am 17. Juni 1579 gründete Sir Francis Drake Fort Entenhausen, um dort einige Bücher zu verstecken. 1818 wurde das Fort jedoch von Spaniern angegriffen und dem Pionier Emil Erpel übergeben, der es schaffte, die Spanier zu vertreiben und so in Besitz des Forts gelangte. So gründete er die Stadt Entenhausen. Doch diese blieb lange klein und unbedeutend. Bis zum Jahr 1902, als der Milliardär Dagobert Duck sich dort niederließ. Er brachte auch zahlreiche Unternehmen und somit Arbeitsplätze und Reichtum und so wuchs Entenhausen in unglaublicher Geschwindigkeit. Es wuchs sogar so schnell, dass man sich gezwungen sah, die alte Stadt zuzuschütten und zu überbauen. Teile der alten Stadt sind immer noch unterirdisch zugänglich. Und so entstand dann die Großstadt Entenhausen.

Literatur:

Andere Theorien

Grundsätzlich wird die Theorie, dass Emil Erpel Gründer der Stadt ist, von allen vertreten. Jedoch gibt es einige Geschichten, die aus dem Rahmen fallen, bspw. „Die Maske fällt“ (LTB 354) von Caterina Mognato und Vincenzo Arcuri: „Einst zog ein Siedlertreck über Berg und Tal, durch Wald und Wüste seines schweißtreibenden Weges. Erschöpft waren die Menschen und am Ende ihrer Hoffnung, als sie mit einem Mal ein lichtes Tal an den friedvollen Gestaden des Meeres erblickten. Dies war der Ort, von dem sie kaum mehr zu träumen gewagt hatten, und sie beschlossen, hier eine Stadt zu gründen.“ Die Panels zeigen: Die Männer wollen sofort mit dem Hausbau beginnen, die Frauen möchten aber lieber näher am Wasser wohnen. Weiter heißt es: „Und alsbald hob ein lebhafter Meinungsaustausch („Klops!“) über den Standort der künftigen Siedlung an („Watsch!“), bis endlich durch das schicksalhafte Eingreifen eines unschuldigen Kindes der Platz gefunden war, auf den sich alle Siedler frohen Sinnes einigen konnten!“ Im Panel erkennt man, dass die Kinder ein Ei gefunden haben, vielleicht aus Holz, wenn man der Kolorierung glauben darf. Jedenfalls ist es heutzutage das Wahrzeichen Entenhausens.

Geographie

Lage

Plan aus Der Eroberer von Fort Entenhausen (© Egmont Ehapa)
Das englische Original mit Originalnamen (© Disney)

In Deutschland ist Entenhausen traditionell eine deutsche Stadt (dank der klassischen Übersetzung von Erika Fuchs, bei der Gundel Gaukeley zunächst auch auf dem Brocken und nicht auf dem Vesuv wohnte), während sich das Duckburg des amerikanischen Originals ausdrücklich in den USA befindet, genauer gesagt im Westen der Vereinigten Staaten, wie es Forscher vor allem anhand der Barks-Geschichte „Die Sieben Städte von Cibola“ festmachten. Vermutungen zufolge liegt das Barks'sche Entenhausen in der Morro Bay, aber auch Los Angeles und San Francisco sind wahrscheinlich, Burbank aufgrund seiner relativen Meeresferne ist hingegen eher unwahrscheinlich. Rosa hingegen platziert sein Entenhausen auf Karten dort, wo in der realen Welt die Stadt Eureka liegt. In „Jagd nach der Roten Magenta“ wurde mit „Calisota“ erstmals der (fiktive) Bundesstaat erwähnt, dem Duckburg angehört. Auch in einigen italienischen Geschichten kann man die US-amerikanische Flagge sehen.

In der Geschichte „Mit achtzig Talern um die Welt“ (LTB 123) ist Entenhausen auf der Position von Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien als Ausgangsposition einer Weltreise zu sehen. In der italienischen Version der Geschichte „Der Tierkreisstein“ (LTB 156) liegt Entenhausen ebenfalls auf der Position von Los Angeles, Mouseton im US-Bundesstaat Florida. In der deutschen Version wurde „Mouseton“ allerdings retuschiert, da in Deutschland nicht zwischen einer „Duck“- und einer „Mäusestadt“ unterschieden wird und Micky, Goofy, Rudi Ross & Co. ebenso wie die Ducks in Entenhausen wohnen.

Manche deutsche Donaldisten nehmen aufgrund des hohen Sprachniveaus der Fuchsschen Übersetzungen an, bei den Ducks handele es sich um „Teutonen“ und Entenhausen läge in Deutschland.

Da es bezüglich der Lage der Stadt etliche Ungereimtheiten gibt, vertreten einige Donaldisten die These, Entenhausen existiere auf einem anderen Planeten, der unserer Erde sehr ähnlich ist und, in abgewandelter Form, die meisten Länder, Städte und geographischen Gegebenheiten der Erde aufweist (in einem „Paralleluniversum“, genannt „Anaversum“). Der Planet wird von den Donaldisten „Stella Anatium“ (dt.: „Entenstern“) genannt. Diese These stützt sich v. a. auf die donaldistische Arbeit von Hans von Storch, der erkannt hat, dass im „Anaversum“ der zweite Hauptsatz der Thermodynamik nicht in Kraft ist. Dies bedeutet, dass, anders als in unserer Welt, ungeordnete Zustände sich selbsttätig, ohne Einwirkung äußerer Kräfte, ordnen. Als Beispiel führt Storch etwa an, dass sich in der Geschichte „Die Dokumente im Tropenwald“ eine von Donald vorher zerrissene Schatzkarte sich unter den Augen von Gustav Gans selbsttätig wieder zusammenfügt.[1][2][3]

Eine andere Theorie vertritt der Donaldist Ernst Horst: Der ungezwungene Umgang mit Radioaktivität in den Comics von Carl Barks bringt ihn zur Schlussfolgerung, dass ganz Entenhausen radikal verseucht ist und damit nach einem großen Atomknall auf der Erde entstehen wird. Er verpflanzt Entenhausen daher in die Zukunft und deutet die Enten als Genmutationen.[4][5][6][7]

Kurzum: eine allgemeingültige Festlegung des Standorts von Entenhausen ist nicht möglich.

Größe

Informationen zur Größe Entenhausens sind so widersprüchlich wie die zur Lage, die meisten Angaben bezüglich der Einwohnerzahl befinden sich jedoch irgendwo im Hunderttausender- oder Eine-Million-Bereich. Die Fläche der Stadt des M.Ü.C.K.E.-Stadtplans (siehe Stadtpläne) entspricht etwa einer mit 200.000 bis 400.000 Einwohnern. In dem Barks-Comic „Das Fähnlein Fieselschweif bannt die Gefahr für den Bärenforst“ soll der Stadtteil Entenhausen-Ost nach geplantem Ausbau zwei Millionen Bürger beherbergen. Zwar wird dieser Ausbau verhindert, aber eine Stadt, die in einem solchen Stil plant, dürfte selber schon sehr groß sein, was die vermutete Einwohnerzahl des Barks'schen Entenhausens weit in den Millionenbereich verschiebt. Laut einem Ortsschild in der italienischen Geschichte „Maß für Maß“ in LTB 23 hat die Stadt 1.320.000 Bewohner. Im Taliaferro-Tagesstrip vom 4. Februar 1966 redet Donald von 30.000 erwachsenen Entenhausenerinnen, was auf eine Gesamtbevölkerung von 100.000 oder mehr schließen lässt. Zum Thema wird die Einwohnerzahl Entenhausens schließlich im Comic „Willkommenskultur“ (TGDD 362), in der der Bürgermeister versucht, sie über 10.000 zu bringen, damit die Stadt auf künftigen Landkarten als Stern statt als Punkt dargestellt wird.

Stadtpläne

Im Micky Maus Magazin erschienen mehrmals Stadtpläne von Entenhausen als Poster, u. a. in den Jahren 1991, 1996 und 2006 (MMM 36/2006). Diese Pläne orientieren sich jedoch nicht allzusehr an existierenden Geschichten. Das Entenhausen der Pläne von 1991 und 1996 sieht ähnlich aus, ist aber nicht identisch. (Beispiel: Das Sportstadion von 1991 ist länglich und beinhaltet ein Fußballfeld, das Stadion von 1996 ist hingegen rund.)

2008 präsentierte der Donaldist Jürgen Wollina nach mehrjähriger Forschungsarbeit den ausschließlich auf Barks-Quellen basierenden und somit – nach Meinung der D.O.N.A.L.D. – einzig wahren und authentischen M.Ü.C.K.E.-Stadtplan von Entenhausen. Darauf verzeichnet sind alle aus Barks-Geschichten bekannten Straßennamen, alle bekannten Wohnsitze der Duck-Sippe, sonstige bekannte Gebäude, Brücken, Denkmäler, etc. Der Stadplan Wollinas erschien als Der Donaldist – Sonderheft Nr. 55 (Titel: Jürgen Wollina: Der einzig wahre Stadt- und Umgebungsplan von Entenhausen). Die Ehapa Comic Collection brachte 2010 einen von Wollina geschriebenen Reiseführer heraus, dem der ausfahrbare Plan beigelegt ist.

Entenhausen – Stadt oder Staat?

Recht hat der alte Weise. (© Egmont Ehapa)

In vielen Geschichten weist Entenhausen Merkmale eines eigenständigen (Stadt-)Staates auf. Zwar untersteht es lediglich einem Bürgermeister, jedoch hat Entenhausen in seiner näheren Umgebung Länder und Städte als direkten Freund oder Feind. Außerdem tritt es in mehreren Geschichten in sportlichen Wettbewerben gegen andere Länder an oder hat in UNO-ähnlichen Gremien einen eigenen Sitz. Ebenso hat es in einigen Ländern eine eigene Botschaft. Wird einer der Charaktere im Ausland von Beamten nach seiner Herkunft gefragt, ist die Antwort stets Entenhausen.

Entenhausen in anderen Sprachen

  • Englisch: Duckburg
  • Französisch: Donaldville, Duckburg, Canardville
  • Griechisch: Λιμνούπολη (Limnupoli = Seestadt)
  • Indonesisch: Kota Bebek
  • Italienisch: Paperopoli
  • Schwedisch: Ankeborg
  • Dänisch: Andeby

Nachbarorte


(© Disney)

Sonstiges

Auch in Entenhausen hat mittlerweile der digitale Wandel Einzug erhalten und die Einwohner nutzen in den Comics Smartphones, Tablets, etc. Weiterhin nutzen sie Soziale Netzwerke wie Faceduck, Zwitscher oder Instaduck.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans von Storch: Klima in Entenhausen. Physikalische Grundlagen. In: Der Hamburger Donaldist 13 (1978).
  2. Hans von Storch: Anatidische Physik. In: Der Donaldist 55 (1986).
  3. Vgl. PaTrick Bahners: Entenhausen. Die ganze Wahrheit. (München: C.H. Beck, 2013), S. 59–63.
  4. Ernst Horst: Unser Freund – das Atom. Teil 1: Die Wahrheit über Entenhausen. In: Der Hamburger Donaldist 34 (1982).
  5. Ernst Horst: Nur keine Sentimentalitäten. Wie Dr. Erika Fuchs Entenhausen nach Deutschland verlegte, Blessing, München 2010: S. 282-283.
  6. Eckert Sackmann: Hans von Storch (Interview) in: Klaus Strzyz/Andreas C. Knigge: Disney von innen. Gespräche über das Imperium der Maus, Ullstein, Frankfurt am Main/Berlin 1988: S. 317.
  7. Vgl. Bahners: Entenhausen, S. 171–173.