Felix Salten

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Siegmund Salzmann, besser bekannt als Felix Saltensiehe Bildbeschreibung)

Felix Salten (eigentlich Siegmund Salzmann) (* 6. September 1869; † 8. Oktober 1945) war ein ungarisch-stämmiger Schriftsteller, der mit seinem Buch Bambi, ein Leben im Walde und dem darauf basierenden Walt Disney Meisterwerk Bambi von 1942 weltberühmt wurde. Der Name Felix Salten tauchte um die Jahrhundertwende erstmals als ein Pseudonym des Autors auf, das er bei in Zeitungen veröffentlichten Kurzgeschichten verwendete.

Biographie[Bearbeiten]

Erste Jahrzehnte[Bearbeiten]

Siegmund Salzmann wurde am 6. September 1869 in Budapest, Ungarn geboren. Sein Vater, selbst Ungar, arbeitete dort als Ingenieur. Allerdings zog seine Familie schon drei Wochen nach seiner Geburt in die Hauptstadt der neu gegründeten österreich-ungarische Doppelmonarchie, Wien. Seine Familie entstammte einer lange von Rabbinern, so war auch Salzmann ein Jude, was auch der Grund für das verlassen der eigentlich Heimat darstellte. 1867 hatte Wien ein Gesetz verabschiedet, das es allen Juden ermöglichte, eine volle Staatsbürgerschaft zu erhalten. Allerdings hielt die erwartete bessere Zukunft, die Salzmanns Familie sich erhofft hatte, nicht lange, da sich bereits nach einigen Jahren hohe Schulden aufgehäuft hatten, was es Siegmund Salzmann auch unmöglich machte, sein Abitur auf dem Gymnasium abzuschließen. Um die Familie finanziell zu unterstützen, musste er eine Arbeit bei „Phönix-Versicherung“ annehmen, die ihn aber langweilte, so dass er nebenher Gedichte und Kurzgeschichten schrieb. Unter anderen für die ungarische Zeitschrift (die in deutscher Sprache erschien) Pester Lloyd. Hier tauchte zum Ersten mal sein später berühmtes und oft angewandtes Pseudonym Felix Salten auf. 1896 wurde er Nachfolger von Theodor Herzl, der bis dato Feuilletonchef der „Wiener Allgemeinen Zeitung“ gewesen war. Der Erfolg stellte sich schnell ein, nur wenige Jahre später schrieb er für viele bekannte deutsche Zeitungen, allerdings grundsätzlich unter den verschiedensten Pseudonymen, wie Sascha und Martin Finder. Sein Hauptfeld war zwar Journalismus, gleichzeitig schrieb er aber auch Prosa, Theaterstücke und Operettenlibretti, unter anderem für Oscar Strauß, diesesmal als „Ferdinand Stollberg“. Ab 1910 gab er auch regelmäßig Romane heraus, quasi jedes Jahr wurde ein neues Buch veröffentlicht.

Siegmund Salzmann befasste sich auch früh mit dem Film, gab ihm aber keine Bedeutung als Kunstrichtung, bis „[...] es Regisseuren und Schauspielern gelänge, sich vom Niveau armseliger Provinzbühnen abzuheben“. Die kommenden Erfolge schien er aber schon vorrauszusehen und sagte dem Film eine goldene Zukunft vorraus. Er betätigte sich erst als Drehbuchautor und später auch, erfolgreich, als Regisseur für Stummfilme.

Von 1925 bis 1934 war er Präsident des österreichischen P.E.N.-Clubs, einer Schriftstellervereinigung, die ursprünglich 1921 von der Britin Catharine Amy Dawson Scott gegründert worden war.

Bambi[Bearbeiten]

Felix Salten auf einem Schriftstellerkongress (1930) (Von [1])

Bei einer Reise in die Alpen wurde 1923 die Idee entwickelt, „Bambi, ein Leben im Walde“ zu schreiben. Und tatsächlich, drei Jahre später, 1926 wurde das Tierbuch mit großem Erfolg veröffentlicht. Daraufhin drängten seine Verleger Salzmann, sich beim schreiben vollkommen auf das Profit-versprechenden Genre zu konzentrieren. Zu seinen bekanntesten, daraufhin folgenden Werke gehören „Der Hund von Florenz“ und „Perri“. Es existieren zwei verschiedene Versionen der Geschichte, wie Walt Disney an die Rechte zu Salzmanns „Bambi, ein Leben im Walde“ kam; bei beiden kommt der Autor jedoch schlecht weg. Die eine behauptet, er hätte die Rechte Ende der Dreißiger-Jahre im Züricher Exil als verarmter Mann für nur 5.000 $ verkauft, die andere, zumindest zeitlich wahrscheinlichere, beschreibt ein ähnliches Szenario, bei dem Salzmann jedoch leer ausging – hier soll er die Lizenz bereits 1933 an Disney „verscherbelt“ haben. Es muss den heimatverbundenen Salzmann schwer getroffen haben, als sein Buch 1936 in seiner Heimat, Österreich verboten wurde.

Letzte Jahre[Bearbeiten]

Felix Salten (von [2]

Da Siegmund Salzmann Jude war, musste er Konsequenzen der Ende der Dreißiger in Österreich einmarschierten Nationalsozialisten fürchten, weshalb er 1938 ins Züricher Exil in die Schweiz ging. Die Entfernnung zu seiner Heimatstadt Wien machte Salzmann zu einem gebrochenen Mann, so dass er am 8. Oktober 1945, einige Monate nach Kriegsende, im Alter von 76 Jahren verstarb.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten]

  • „Josefine Mutzenbacher. Die Geschichte einer Wienerischen Dirne. Von ihr selbst erzählt“ (1906, Autor mit hoher Wahrscheinlichkeit)
  • „Olga Frohgemuth“ (1910)
  • „Bambi, A Life in the Woods“ (1926)
  • „Martin Overbeck“ (1927)
  • „Animal Novels“: 15 Rabbits“ (1929)
  • „Florian the Emperor's Horse“ (1933)
  • „Djibi, the Little Cat“ (1945)