James Algar

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James Algar (© Buena Vista)

James Nelson Algar (* 11. Juni 1912 in Modesto, Kalifornien (USA); † 26. Februar 1998 in Carmel, Kalifornien (USA)) war ein US-amerikanischer Regisseur, Zeichner, Produzent, Drehbuchautor und Schauspieler, der im Verlauf von 43 Jahren für die Walt Disney Studios gearbeitet hat. Von Algar stammt die erste Dokumentation des Produktionsstudios, Seal Island, die 1947 entstand und mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Ende 1998 wurde James Algar zur Disney-Legende ernannt. Dies geschah auf der 75-Jahr-Feier der Walt Disney Pictures posthum, er war nur wenige Monate zuvor im Alter von 85 Jahren verstorben. Er ist 9-facher Oscarpreisträger.

Biographie

Arbeit bei Disney

James Algar wurde am 11. Juni 1912 in Modesto, Kalifornien (USA) geboren. Er studierte an der Stanford University Journalismus, dort veröffentlichte er auch das im humoristischen Bereich angesiedelte Magazin "The Chapparal". Vor allem wurden dort seine Karikaturen und Zeichnungen abgedruckt, die er anfertigte. Nach dieser Zeit, Anfang der Dreißigerjahre, bekam er 1934 von den Walt Disney Studios das Angebot, als Trickfilmzeichner zu arbeiten. Seinen eigentlichen Berufswunsch gab er daher auf und widmete sich voll und ganz seiner großen Leidenschaft dem zeichnen. Schon zuvor hatte er Interesse am Zeichentrick gefunden, da mag ihm das Angebot der bekannten Studios gerade recht gekommen sein. Seiner erste Arbeit war die Umsetzung der Waldtiere in Walt Disneys erstem Meisterwerk, Schneewittchen und die sieben Zwerge im Jahr 1937. Sein erster Einsatz als Regisseur folgte beim 1940 in die Kinos kommenden abendfüllenden Zeichentrickfilm Fantasia. Hier trug er die Veranwortung für eine der zweifelsohne berühmtesten Trickfilmszenen aller Zeiten, der Teil des Films, in dem Micky Maus als besenverzaubernder und unbelehrbarer Zauberlehrling auftritt. Beim fünften Walt Disney Meisterwerk, Bambi, aus dem Jahr 1942 betätigte er sich wieder als Zeichner; mit dem erfolgreichen Film endete seine Karriere als Trickfilmzeichner allerdings, danach konzentrierte er sich hauptsächlich auf die Regie und später auf die Arbeit als Drehbuchautor.

James Algar (von Disney-Legends.com)

1943 war er Regisseur des Films Victory Though Air Power, eine Produktion der US-amerikanischen Armee zur Aufklärung der Bevölkerung über die Zustände und Verhältnisse des 2. Weltkriegs. Ende der Vierziger-Jahre führte er noch einmal (und zum letzten mal) Regie bei einem Walt Disney Meisterwerk, dem 11., Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte, das 1949 in den Kinos Premiere feierte. Neben Algar waren auch Jack Kinney und Clyde Geronimi Regisseure des Zeichentrickfilms.

Dokumentarfilme

James Algar ist der Pionier der Disney'schen Dokumentarfilmerfolge in allen Punkten. Der erste, jemals produzierte Walt Disney-Dokumentarfilm Seal Island, der 1947 in die Kinos kam, war zu großen Teilen dem Regisseur zu verdanken. Er verwirklichte sich hier neben seiner eigentlichen Aufgabe in der Regie auch Drehbuchautor. Ebenfalls beteiligt war Winston Hibbler, als Autor.

Zeichnung von James Algar (Quelle:[1]

Seal Island wurde ein großer Erfolg, was dazu führte, das, vor allem in den Fünfzigerjahren, weitere, technisch auf dem neuesten Stand produzierte und weltweit bekannte Dokumentar- und Tiefilme in die Kinos kamen. Unter Anderem hatte Seal Island den Academy Award für den "Besten Dokumentarfilm 1949" gewonnen. Ursprünglich sollten die Dokumentar- und Tierfilme, neben Walt Disneys allgemeiner Tierliebe, hauptsächlich verdeutlichen, wie nahe sich die Zeichentrickfilme an der Realität bewegten. Das Ziel war, die Menschen auf die Trickfilme aufmerksam zu machen und eine höhere Achtung derselben vor dem Publikum (gleichzeitg verbunden mit dem Wunsch nach einem gesteigerten Einspielergebnis). Allerdings brachten die Filme selber einen unerwarteten Erfolg, was dazu führte, das man sich entschied, weiter und noch aufwändiger zu produzieren. Als Erfolgsgarant stand James Algar schon früh an der Spitze des neuen Genres der Disney-Studios und verwirklichte, oft zusammen mit dem erfahrenen Trickfilmregisseur Ben Sharpsteen. Zu seinen bekanntesten Filme gehören, unter Anderen:

Produktionen & Letzte Jahre

Nach seinen Erfolgen als Real- und Trickfilmregisseur ging James Algar mit The Legend of Lobo 1962 das erste mal auch das Wagnis ein, selbst zu produzieren. Bei The Legend of Lobo führte er zudem noch Regie. Im Realfilmbereich produzierte er weitere Filme bis 1975, 1974 schrieb er für Two Against the Arctic auch wieder am Drehbuch mit, dies war auch sein letzter Kinofilm. Insgesamt produzierte er 9 Spielfilme, dazu 14 Episoden der Fernsehserie The Wonderful World of Disney. Insgesamt arbeitete er an 29 Episoden der Serie mit. Besonders stachen seine Talente als Drehbuchautor hervor, selbst Roy E. Disney ehrte seine Leistungen mit den Worten "Jim was a great storyteller, who made invaluable contributions to our animated classics, theme parks and especially, our nature films" ( deutsch: "Jim war ein großer Geschichtenerzähler, der unschätzbare Beiträge zu unseren lebhaften Klassikern, Themaparks und besonders unseren Naturfilme, beitrug.)

Am 31. Oktober 1977 ging James Algar in den Ruhestand, nachdem er 43 Jahre für die Walt Disney-Studios gearbeitet hatte. Er verstarb im Alter von 85 Jahren am 26. Februar 1998 in Carmel, in seinem Heimatstaat Kalifornien (USA). Die Szene des Zauberlehrlings aus Fantasia, die er als Regisseur geleitet hatte, wurde 1999 in Fantasia 2000 erneut verwendet, auch ihm zu ehren.

Auszeichnungen

Im Laufe seines Lebens (und posthum nach seinem Tod) wurde James Algar mehrfach von den verschiedensten Institutionen für seine Arbeit ausgezeichnet. Darunter 9 Oscars für verschiedene Filme, die er produziert und/ oder als Regisseur geleitet hat. Auch bei den Filmfestspielen in Berlin (Berlinale) war er erfolgreich. Die Wüste lebt wurde 1953 in Cannes (Frankreich) in der Kategorie Internationaler Film ausgezeichnet. Zudem wurden ihm folgende Preise verliehen:

  • Disney Legends Award (1998, posthum)
  • Zwei Auszeichnungen des Southern California Motion Picture Council
  • Ehrung durch die Zeitschrift "Look"
  • Thomas Edison Foundation's National Media Award
  • Merit-Diplom (zweimal bei den International Edinburgh Festivals)

Weblinks