LTB 259: Rezension

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© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB 259 rezensiert. Welche Geschichten erfreuen das Fan-Herz und welche sollte man dem Gemütszustand halber lieber weglassen? Das erfährst du hier! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 259.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 259 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Die große Flut[Bearbeiten]

  • Storycode: D 96257
  • 45 Seiten

Highlight Die Titelstory dieses Bandes wird m. E. komplett unterschätzt! Eine so schön ausgeklügelte, sorgfältig disponierte Geschichte findet man selten im LTB. Und, ja, es ist eine dänische Geschichte. Gezeichnet wurde sie von Massimo Fecchi, geschrieben hat sie Huck Akin. Von diesem äußerst talentierten Autor ist leider nur noch eine andere Geschichte in einem LTB erschienen, nämlich „Fantastische Zinsen gehen in die Binsen“ (LTB 205). Genießen wir sie deshalb umso mehr! „Die große Flut“ erzählt drei Geschichten in bewundernswert ausgearbeiteter Parallellmontage: Da ist einmal die Entenhausener Geschäftswelt und die Politiker, die den harten Kapitalismus aufleben lassen und den grassierenden Arbeitsstellenschwund den verweichlichten „Kindern von heute“ in die Schuhe schieben. Sie treffen sich zum alljährlichen, feuchtfröhlichen Angelausflug im dekadenten „Fischer-Club“. Der zweite Handlungsstrang zeigt Donald, den die grassierende Arbeitslosigkeit in einen Job in der Werbebranche gespült hat. Dort hat man sich auf „Werbung per Telefon“ verlegt. Donald programmiert die Computer so, dass sie mehrere Anrufe gleichzeitig tätigen können und kommt damit bei seinen Chefs groß heraus. Seine Programmierung führt aber dazu, dass sämtliche Entenhausener Telefonleitungen wegen den nervenden Werbeanrufen fortan dauerbesetzt sind. Der dritte Handlungsfaden folgt dem Fähnlein Fieselschweif, das zeitgleich mit dem Angelausflug des Fischer-Clubs und ganz in dessen Nähe den jährlichen Signalwettlauf durchführt. Tick entdeckt dabei, dass der Damm, dessen dringende Restauration von der Politik stets vernachlässigt wurde, kurz davor steht, zu brechen. Die Geschichte ist eine nur leicht überspitzte Anklage an Politik und Wirtschaft. Deren Vertreter werden als eine Bande egoistischer, verantwortungsloser Gauner dargestellt, die ausschließlich in eigenen Interessen handeln. Zudem gewinnt die Story zunehmend und konsequent an Drive, und die hervorragend gemachte „Parallelmontage“ erzeugt eine konstant sich steigernde Spannung. HERVORRAGEND! --Silly Symphony, November 2005


Highlight Eine der wahrscheinlich ausgereiftesten Geschichten, die man zu lesen bekommt. Hier stimmt alles: Zeichnung, Story, Text! Ein Schmaus für die Sinne! Der einzige schale Beigeschmack, der bei der Geschichte aufkommt, ist die Frage, wieso es solche Glanzstücke so selten gibt. Eine besondere Erwähnung muss noch die Ausarbeitung der Nebencharaktere finden: Hier bekommt man etwas Seltenes. Die gut erstellten Nebenfiguren greifen aktiv und lenkend in die Handlung mit ein, treiben diese voran, was in dieser Art nur in Ausnahmefällen erfolgt – sind doch sonst Donald, Dagobert, Tick, Trick, Track samt Familienclan diejenigen, die 98 % des Geschehens beeinflussen. Insgesamt ist der Kontext der Handlung sehr gut erarbeitet. >>>24.11.07 padoga (silex3@web.de)

Ohne Licht geht es nicht[Bearbeiten]

  • Storycode: I TL 2203-2
  • 22 Seiten

Gut Die folgende Geschichte ist zwar nicht so ausgeklügelt wie die vorgehende, aber auch sehr reizvoll. Daniel Düsentrieb erzählt Donalds Neffen die Geschichte von der Erfindung der Glühbirne. Wir werden so wieder einmal ins viktorianische Zeitalter versetzt, wo Düsentiebs Vorfahr als Erfinder wirkte, unter Mithilfe eines Vorfahren Donalds. Die beiden erfinden die erste Glühbirne, doch Donalds Verfressenheit bewirkt, dass das Patent zu spät angemeldet wird: Edison war um einen Tag schneller. Die Geschichte (von Bruno Sarda) ist gut, würde aber noch nicht für eine Grünfärbung reichen, wären da nicht die herrlichen Zeichnungen Roberto Vians! Sie heben die Geschichte definitiv in den Bereich der Leseempfehlung. --Silly Symphony, November 2005


Die tubetanische Tuba[Bearbeiten]

  • Storycode: I TL 2220-2
  • 28 Seiten

Mittelmaß In Onkel Dagoberts Geldspeicher manifestiert sich aus heiterem Himmel ein Bewohner Tubets. Dagobert soll dessen Buch veröffentlichen, in dem unter anderem die Technik des „sich Materialisierens“ verraten wird. Dagobert willigt ein, unter der Bedingung, dass ihm diese Technik – zwecks billigen Reisens – beigebracht wird. In Tubet macht er die Palastbewohner mit seiner Geschäftigkeit verrückt und entdeckt die sagenumwobene Stadt Duckati, wo die tubetanische Tuba hängt. Wer sie spielt, soll sich augenblicklich an jeden Ort der Welt teleportieren können. Na ja; mir ist die Geschichte (Text: Alberto Salvini, Zeichnungen: Luciano Gatto) zu plump und zu ziellos. Gattos Zeichnungen gefallen mir auch nicht wirklich. Und lustig finde ich all die Witzchen auf Kosten der „weltfremden“ tibetanischen Mönche nicht. Was soll man sagen? Harmlos… --Silly Symphony, November 2005


Der schüchterne Wettermacher[Bearbeiten]

  • Storycode: D 96252
  • 35 Seiten

Schlecht Mit dieser dänischen Micky-Geschichte ist sodann der Tiefpunkt dieses Bandes erreicht. Die Idee dahinter ist recht vielversprechend, da hätte man was draus machen können: Auf dem Weg zu seiner Tante Mineola Maus wird Micky von unerklärlichen Wetterphänomenen heimgesucht. Dahinter steht ein verliebter, aber schüchterner Erfinder und Wettermacher, der seine Gefühle für Mineola Maus über selbstgemachtes Wetter auszudrücken versucht. Leider wird die Sache von Texter John Blair Moore mit einer schlecht zusammengeflicken Story vollständig in den Sand gesetzt. Die billigen Bildchen von Zeichner Joaquin tragen das ihre zum schlechten Eindruck bei. --Silly Symphony, November 2005


Wilde Räuber aus dem Weltraum[Bearbeiten]

  • Storycode: IS TL 2216-4
  • 50 Seiten

Gut Mir hat diese Geschichte Spaß gemacht! Sie ist sehr gut aufgebaut und sie persifliert gekonnt das Science-Fiction-Subgenre der sog. Space Operas („Star Wars und Co.). Dabei ersparen uns Autor Carlo Gentina und Zeichner Andrea Ferraris zum Glück die schon x-Mal gesehenen direkten Anspielungen auf die bekannten Filme. Sie spielen vielmehr gekonnt mit den Versatzstücken und Standards dieses Genres. Als die Entenhausener Sternwarte Signale von Lebewesen aus dem All empfängt, ist die Aufregung riesig. Der Bau eines Teletransporters, nach der Bauanleitung der Aliens von Daniel Düsentrieb vorgenommen, weckt große Erwartungen. Und tatsächlich, die Verbindung klappt, ein fremdes Raumschiff materialisiert sich im Transporter – doch die Botschafter von den Sternen entpuppen sich als wilde Räuber, die sich sofort aufmachen, die Wertsachen der Erde aufzuspüren. Natürlich wird schon nach kurzer Zeit der ducksche Geldspeicher ins Visier genommen… Dies ist aber erst der Anfang einer wahren Odyssee durch den Weltraum. Denn Dagobert und Donald begeben sich sodann ins All – auf die Suche nach dem gestohlenen Speicherinhalt. Sehr schön und höchst unterhaltsam. --Silly Symphony, November 2005


Ein dynamischer Gegner[Bearbeiten]

  • Storycode: I-PK 43-3
  • 20 Seiten

Schlecht Aha, von Autor Tito Faraci gibt's also auch schlechte Geschichten! Dies hier ist eine (schauder!); man ist froh, dass sie so kurz ausgefallen ist. Eine Dauerprügelei, gehalten im Stil der US-Superhelden-Comics. Soll wohl eine Parodie sein, ist aber absolut unlustig. Ein neuer Gegner für Phantomias taucht aus dem Nichts auf und raubt Banken aus. Es handelt sich um einen unbesiegbaren Superbösewicht, der wie ein Dynamo funktioniert: Die Schläge, die er einsteckt, laden ihn mit Kraft auf, was dazu führt, dass er umso stärker zurückhaut. Daniel Düsentrieb hilft Phantomias, die entscheidende Schlacht zu gewinnen. Hier wird die Figur des Phantomias endgültig in die Reihen der Superhelden geschickt – was Donalds Charakter völlig zuwiderläuft. Unstimmig und plump. Gezeichnet von Alessandro Perina. --Silly Symphony, November 2005


Der verschwundene Shogun[Bearbeiten]

  • Storycode: 96358
  • 50 Seiten

Mittelmaß Zum Abschluss wieder Donald, wieder in einer Geschichte aus Dänemark – die aber an die erste Geschichte in keiner Weise heranreicht. Es handelt sich um eine Abenteuergeschichte aus alter Zeit – aber ach, sie langweilt zur Hauptsache. Donald wird durch eine Explosion ins alte Japan geschleudert, wo er auf eine Prinzessin in Bedrängnis trifft. Kurz darauf wird sie von einem bösen Samurai entführt, weil dieser aus ihr den Ring ihres mächtigen Vaters erpressen will. Mit ihm käme er selbst an die Macht. Donald trifft in der Folge immer wieder auf die gefangene Prinzessin und kann sie schließlich befreien. Eine ermüdende Abfolge von mehr oder weniger (eher weniger!) witzigen Episoden, entworfen von den anonymen Spectrum Ass., versehen mit den eher unschönen Zeichnungen von Miguel. --Silly Symphony, November 2005


Fazit[Bearbeiten]

Ein insgesamt knapp über dem Durchschnitt liegendes LTB. Die erste Geschichte war für mich die positive Überraschung, zumal die Bewertung von LTB-Online in keiner Weise eine derart gute Geschichte vermuten ließ. Ich stelle fest, dass ich mit der Beurteilung von vier Geschichten genau auf der Linie von LTB-Online liege, drei weitere Geschichten aber mit komplett anderen Augen sehe. Eine („Die tubetanische Tuba“) kommt bei mir schlechter weg, zwei („Die grosse Flut“ und „Wilde Räuber…“) sind bei mir sogar massiv aufgewertet worden. So sind die Geschmäcker eben – zum Glück – verschieden. Mal sehen, was Ihr dazu meint… Gleich zwei der hier enthaltenen Storys sind übrigens im aktuellen LTB Sonderband 17 abgedruckt worden, nämlich die „Tuba“ und „Der verschwundene Shogun“. --Silly Symphony, November 2005