LTB 45: Rezension

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© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB 45 rezensiert. Welche Geschichten erfreuen das Fan-Herz und welche sollte man dem Gemütszustand halber lieber weglassen? Das erfährst du hier! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 45.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 45 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Cover[Bearbeiten]

Highlight Der rote Hintergrund ist als eine Pappmaché-Wand vorzustellen, durch die ein fröhlicher Donald nach vorne aus dem Buch ausbricht. Sehr dynamisch! Kann in der Dreidimensionalität zwar nicht mit Covern aus den Jahren nach 2000 mithalten, hat dafür aber eine klassische Einfachheit. Auch der Schriftzug mit Ausrufezeichen (das erste eines LTB-Titels) sorgt dafür, dass man den Band auch nach Jahrzehnten noch gerne zur Hand nimmt! Hobrowili (Diskussion) 12:54, 1. Okt. 2023 (CEST)

Rahmengeschichte[Bearbeiten]

„Aha! Metzgermeister Milz schickt zum Monatsende seine übliche Mahnung!“ (Donald)

Schlecht Wie so oft ist kaum eine Leitidee auszumachen, die die verschiedenen Sektionen der Rahmengeschichte zusammenhält. Vielleicht hat Donald noch mehr Geldsorgen als sonst. Immerhin wird der Gewinn eines Jagdgewehrs in der Vorgeschichte erst in der vierten Geschichte „Der Vogel Greif“ so richtig sinnvoll weiterverfolgt. Die Idee von der Karriere Donalds als „Waidmann“ wird daraufhin (also noch in der Mitte des Bandes) aber auch gleich wieder fallengelassen. Hobrowili (Diskussion) 12:54, 1. Okt. 2023 (CEST)

Goldlilien[Bearbeiten]

„Du kriegst deinen erträumten Neffen, und was krieg‘ ich?“ (Donald zu Dagobert)

Schlecht Donald soll für Onkel Dagobert eine heruntergekommene Farm im Gebirge wieder auf Vordermann bringen. Tick, Trick und Track assistieren natürlich beim Obstanbau. Im Gerümpel des Hausstandes findet Donald ein altes Tagebuch eines Edelmannes aus dem 18. Jahrhundert und liest sich fest. Darin ist von „Goldlilien“ die Rede, auf die auch die Panzerknacker scharf sind. Tatsächlich stoßen Donald und die Kinder auf Goldstaub. Doch die Panzerknacker kommen ihnen zuvor und kaufen Dagobert die Farm ab. Unter dem Fels stoßen die Ducks auf einen Münzschatz. Daneben erhebt Dagobert auch noch Wegegeld von den Panzerknackern. Die „Goldlilien“ entpuppen sich am Ende also doch nicht als Zwiebelgewächse, sondern als französische Münzen des 17. Jahrhunderts, die das Wappen der französischen Könige tragen...

Eine ziemlich unterdurchschnittliche „Dagobert-legt-die-Panzerknacker-und-Donald-rein“-Geschichte von Abramo und Giampaolo Barosso sowie Giulio Chierchini von 1972. Auch die Zeichnungen von der gebirgigten Wüstenlandschaft sind recht schmuck- und lieblos. Dass die jungen Leser über eine mögliche Doppelbedeutung von „Goldlilien“ aufgeklärt werden, reißt nicht mehr so arg viel wieder raus. Hobrowili (Diskussion) 12:54, 1. Okt. 2023 (CEST)

Ausgerechnet Bananen[Bearbeiten]

„Was sagt ihr dazu? Ich hab‘ das Gefühl, wir sind mit dem großen Bananengeist weitläufig verwandt!“ (Tick, Trick und Track)

Entenhausen bald vierfruchtfrei in Pavese/Cavazzanos "Ausgerechnet Bananen" (© Egmont Ehapa)

Gut Donald erbt von seinem Großonkel Daddeldu Duck ein von diesem einst erworbenes Eiland namens Fruttania. Dort gibt es, wie die Kinder durch ihr Schlaues Buch herausbekommen, „Vierfruchtbananen“, die nach Bananen, Erdbeeren, Zitronen und Birnen gleichzeitig schmecken. Onkel Dagobert wittert ein Geschäft, beauftragt seinen bei ihm wie immer verschuldeten Neffen mit dem Transport der Bananen und verspricht ihm 1,27 Prozent am Gewinn. Auf Fruttania angekommen, erfahren Donald und Tick, Trick und Track schnell, dass den Fruttaniern ihre Bananen heilig sind. Als „Bananengeist“ verkleidet, bewegt Donald die Insulaner gleichwohl, ihre Bananen auch als Exportgut zu betrachten. Der Erfolg in Entenhausen ist gigantisch, begleitet von einer Werbekampagne isst bald die ganze Stadt Vierfruchtbananen. Dafür bricht der Absatz anderer Süßigkeiten aus Dagoberts Fabriken gnadenlos ein, weswegen der Pegelstand des Geldspeichers insgesamt abnimmt. Dagobert zwingt Donald nun, alle noch im Umlauf befindlichen Bananen außer Landes zu bringen – „Transport“ bedeutet in seiner Lesart des Vertrages eben auch „Abtransport“…

Der gerade erst 25jährige Giorgio Cavazzano deutete mit dieser Geschichte von 1972, deren Skript von Osvaldo Pavese stammte, bereits an, dass er später zu einem der wichtigsten italienischen Entenzeichner werden sollte. Noch ist sein nervös-dynamischer Zeichenstil nicht voll ausgeprägt, doch er beweist bereits einen sehr eigenständigen Zugang zu Bildgags (z.B. der Tritt von den Fruttaniern mit den größten Füßen im Dorf, S. 56). Witzig ist die Idee mit den beiden ersten ihr Eiland verlassenden, sich nun „westlich“ (französisch?) kleidenden Insulanern, die sogleich eine „Stiftung der im Ausland lebenden Fruttanier“ gründen und sich von Dagobert sponsern lassen. Die Idee mit dem Vielfruchtgeschmack ist ein wenig von Carl Barks‘ Bombastium-Geschichte von 1956 abgekupfert, aber das sieht man dieser feinen Geschichte, in der auf kleinem Raum (28 Seiten) sehr viel passiert, gerne nach. Der deutsche Titel referiert übrigens auf einen geradezu sprichwörtlich gewordenen, nach amerikanischer Vorlage geschriebenen Text eines bekannten deutschen Schlagers aus den 1920er Jahren: „Ausgerechnet Bananen, Bananen verlangt sie von mir.“ Hobrowili (Diskussion) 12:54, 1. Okt. 2023 (CEST)

"Kater Karlos" mal schmal in den Hüften in Cimino/M. de Vitas "Auf Suche in Weltraum" (© Egmont Ehapa)

Auf Suche im Weltraum[Bearbeiten]

„Privatbesitz! Jeglicher Schritt vorwärts – rückwärts – seitwärts bei Strafe verboten!“ (Warnschild auf einem entfernten Planeten)

Mittelmaß Onkel Dagobert will, von seinem Arzt verordnet, „wie in guten alten Zeiten“ nach unentdeckten Mineralien schürfen und nimmt Donald und die Kinder dafür mit ins Entenhausener Umland. Doch welche Enttäuschung: „Alles, alles gehört schon mir.“ (S. 87). Deshalb machen sich die Ducks auf in den Weltraum. Nach anfänglichen Enttäuschungen überfliegen sie das „Ende der erforschten Zone“. Und tatsächlich meint er durchs Graben seine verlorene Jugend wiedergefunden zu haben. Damit könnte es nun sein Bewenden haben, doch Außerirdische (in Kater-Karlo-Optik, nur schlanker) versuchen, die Ducks durch Gehirn-Manipulation auf ihren Planeten zu locken, weil sie auf die Baupläne der irdischen Raumschiffe scharf sind. Doch ein Mäuschen beißt ein Kabel im Raumschiff durch, weswegen die Ducks nicht abheben können. Der Gedankenmanipulator hat derweil seine Wirkung auf die Ducks verloren, die zur Erde zurückfliegen...

Die Zeichnungen von Massimo de Vita haben gelegentlich durchaus Charme und Atmosphäre, doch die Story von Rodolfo Cimino kann damit nicht Schritt halten. Zu sehr fallen die beiden Teile (bis S. 96 und danach) auseinander. Die „Weltraum-Kur“ Dagoberts (so der Titel in der Neuauflage) spielt gegen Ende hin gar keine Rolle mehr. Und warum Außerirdische, die einen Apparat bauen können, der zu fernen Planeten fliegt und dort auch noch Gehirne manipuliert, so dermaßen keinen Plan von Raumschiffen haben sollen, ist irgendwie auch nicht einzusehen. So ist es fast nur dem kleinen Mäuschen vorbehalten, bei seinem dreimaligen Erscheinen in der Geschichte (S. 90, S. 103, S. 108) so etwas wie Kohärenz zu stiften. Hobrowili (Diskussion) 12:54, 1. Okt. 2023 (CEST)

Der Vogel Greif[Bearbeiten]

„Schluck! Er nimmt mich unter seine Fittiche! Soll das heißen, ich bin ein richtiges Kuckucksei?“ (Donald)

Gut Von einem Jagdausflug bringt Donald eine schöne Feder mit. Mit dieser beginnt er überraschenderweise, ellenlange, geniale Gedichte an Daisy zu schreiben. Die Kinder lassen die Feder daraufhin vom Experten Dr. Fritz Federlesens untersuchen: Es ist eine Greifenfeder – die Federn eines jeden Teils seines Federkleids haben unterschiedliche Qualitäten, machen aber denjenigen, der sie verwendet, zum Experten auf diesem Gebiet. An so etwas ist natürlich auch Dagobert interessiert. So machen sich die Ducks auf den Weg zu den dem Olymp klimatisch ähnlichen blauen Bergen auf der Insel Greifenland, wo Dagobert Hinterlassenschaften des Vogels vermutet. Erste Spuren sind wenig erfolgversprechend, doch als die Ducks in die Hände eines wilden Ritterstammes geraten und Donald mit angelegten Flügeln vom „Berg der Wahrheit“ herabfliegen soll, taucht unvermutet der quicklebendige, riesige Greif auf, rettet Donald im Sprung und beginnt ihn in seinem Nest zu hegen und zu pflegen. Mit dem angelegten Gewand aus der Wolle eines goldenen Widders schafft es Dagobert, seinen Neffen zu erlösen. Eine dabei zufällig erbeutete Feder des Greifs erweist sich tatsächlich als die geeignete Feder für einen Geschäftsmann. Ausnahmsweise lässt Dagobert seinen Neffen einen Scheck zukommen – er hat dank der Feder so viele neue gute Geschäfte gemacht, dass er ihnen dafür danken will.

Der Widdergewandete und sein Vögelchen in Cimino/Gattos "Der Vogel Greif" (© Egmont Ehapa)

Mit dieser Geschichte verhält es sich eher umgekehrt wie mit der vorigen. Diesmal weiß die Story von Cimino durchaus zu gefallen. Sehr schön nähern sich die Ducks in konzentrischen Kreisen dem Geheimnis – und letztlich auch dem Nistplatz – des gewaltigen Greifs. Hingegen sind die Zeichnungen von Luciano Gatto zwar nicht eben schlecht, aber immer diesen Tic zu statisch, gerade für dieses auf Dynamik angelegte Geschehen. Der Stoff setzt sich ja aus zwei antiken Sagenkreisen zusammen, denen des Vogels Greif und denen des Goldenen Vlieses. Dabei verzichten Cimino/Gatto darauf, den Greif wie in der Mythologie als Mischwesen vorzustellen. Bei ihnen ist der Greif einfach ein sehr großer Vogel. Die verschiedenen Zauberkräfte der Federn haben sie hingegen sinnvoll und spannend hinzugedichtet. Bei Dagobert im Widderfell denkt man gleich an die wunderbare Carl-Barks-Geschichte „Das Goldene Vlies“ von 1955, hinter deren Einfallsreichtum diese Geschichte trotz all ihrer Qualitäten aber dann doch mindestens eine griechische Meile weit zurückbleibt. Hobrowili (Diskussion) 12:54, 1. Okt. 2023 (CEST)

Der Blitzanzieher[Bearbeiten]

„Aha! Sie wollen also bei mir Fenster putzen! Frage: Weshalb soll ich dafür Geld ausgeben, wenn ich es durch den Regen umsonst haben kann?“ (Dagobert zu den als Fensterputzer verkleideten Panzerknackern)

Schlecht Ein Picknick mit Daisy und Tick, Trick und Track endet für Donald im Gewitter mit mehreren Blitzeinschlägen. Das bringt Daniel Düsentrieb auf die Idee, einen Blitzanzieher zu konstruieren. Der Apparat speichert Blitze, die er hinterher jederzeit nach Belieben wieder freisetzt. Die Panzerknacker bemächtigen sich Donalds und des Apparats, bauen aber einen größeren, der ihrem Zweck dienen soll, die Wände des Geldspeichers zu durchschmoren. Dabei gerät aber der Apparat außer Kontrolle, das Gold schmilzt dahin und bildet einen riesigen Goldbarren, den Dagobert gegen Eintritt ausstellt...

Neues aus Düsentriebs Waffenschmiede, ist man versucht zu sagen. Denn wenn sich nicht die Panzerknacker des Blitzanziehers bemächtigt hätten, dann hätte es gewiss das Militär getan. Eigentlich schade, dass auch hier nicht zur Sprache kommt, was für Höllenmaschinen der gewissenhafte Erfinder da gelegentlich zusammenschraubt. Die Zeichnungen Massimo de Vitas können den einfallsarmen, vorhersehbaren Plot auch nicht retten. Hobrowili (Diskussion) 12:54, 1. Okt. 2023 (CEST)

Geht Onkel Dagobert ins Netz?[Bearbeiten]

„Weg mit den Lumpen! Ich will elegant sein! Die eleganteste Frau der Welt!“ (Gundel Gaukeley)

Mittelmaß Onkel Dagobert jagt mal wieder die ihm nachstellende Gitta Gans vom Hof und wird daraufhin krank, von Daisy gepflegt. Gundel Gaukeley instrumentalisiert derweil die verletzte Gitta dafür, an den Glückstaler zu gelangen: Das vermeintlich von Gitta zubereitete Erkältungsmittel ist in Wahrheit ein Liebeselixier Gundels. Dagobert verliebt sich in Gitta und kann ihr keinen Wunsch mehr abschlagen, auch nicht den Glückstaler. Tick, Trick und Track aber riechen den Braten und ersetzen ihn gegen einen gewöhnlichen Taler. Deshalb kann Gundel, als sie einen teuren Sportwagen bezahlen will, nicht nach Belieben die Talerchen herbeizaubern. Im letzten Moment platzt sie rachsüchtig in die Hochzeitsfeier von Dagobert und Gitta und erlöst ihn vom Liebeszauber: „Na so was! Um ein Haar…“ entsetzt sich Dagobert mit Blick auf die ohnmächtige Gitta. Gundel hat sich mittlerweile aber schon Donald und den Kindern zugewandt: Sie vermutet den echten Glückstaler richtigerweise bei ihnen. Ein Vogel stibitzt das Streitobjekt, doch wieder waren die Kinder schlauer und der Taler falsch. Den richtigen können sie dem noch unter Schock stehenden Dagobert aushändigen, während Gundel noch den armen Vogel hypnotisiert, damit dieser den Glückstaler herausgebe…

Der Hochzeitsmarsch wird nicht mehr lange spielen in Pavese/Gattos "Geht Onkel Dagobert ins Netz?" (© Egmont Ehapa)

Einen gewissen Reiz kann diese ebenfalls von Luciano Gatto gezeichnete Geschichte aus der geballten Frauenpower (Gundel, Gitta und Daisy wird man sonst kaum in einer anderen Geschichte gemeinsam erleben) sowie natürlich dem schmucken Brautpaar Dagobert und Gitta beziehen. Ansonsten lässt es der Autor Osvaldo Pavese querbeet und bunt, aber selten wirklich interessant und stringent hergehen. Im letzten Panel findet sich ein Übersetzungsfehler: Natürlich handelt es sich hier nicht um eine Elster, sondern um einen Rabenvogel, so wie der, in den sich Gundel einige Seiten vorher selbst verwandelt hatte (S. 202). Merke: Die Elster ist zwar ein diebischer Vogel, aber nicht jeder diebische Vogel ist eine Elster! Hobrowili (Diskussion) 12:54, 1. Okt. 2023 (CEST)

Auf den Spuren des Tabus[Bearbeiten]

„Ich kann es nicht zulassen, daß das Geheul der Gefangenen das seelische Gleichgewicht unseres Stammes durcheinanderbringt!“ (der König der Wächter des Tabus)

Mittelmaß Onkel Dagobert hat – kein Wunder nach den Geschehnissen in der Geschichte zuvor – panische Angst vor Hexen, so sehr, dass er sogar auf dem Rummelplatz auffällig wird. Da macht er die Bekanntschaft von Professor Tuba, einem Forscher, der seit seiner Rückkehr von all seinen Abenteuern ein friedliches, glückliches Leben unter freiem Himmel führt. Ein mysteriöses „Tabu“, das er in einer Büchse mit sich herumträgt, habe all seine Probleme für ihn gelöst. Dagobert macht sich mit Donald und den Kindern auf die Suche in dem Dschungel, den Tuba ihm benennt. Zwar lassen die Wächter des Tabus nicht mit sich spaßen und buchten die Ducks ein, doch Dagoberts ständiges Geheule und ein astronomischer Trick verhelfen ihnen zum Entkommen – mit Dagoberts personifiziertem Tabu! Zurück in Entenhausen stellt er das Tabu zu Schutz und Wache im Geldspeicher auf. Doch als er Donald seinen versprochenen Sold vorenthält, verwehrt – „Piff Paff Bumm“ – das Tabu Dagobert den Zutritt in seinen eigenen Geldspeicher. Professor Tabu klärt auf: Das Tabu verteidigt eben den Geldspeicher „gegen alle übelgesinnten Personen“ – wie Dagobert offenbar eine ist. Erst als Donald ausbezahlt wird, hebt das Tabu die Aussperrung auf…

Das erste Panel ist vielversprechend: Dagobert erhält einen gewaltigen Fußtritt von einem massiv besohlten Stiefel. Was da wohl dahintersteckt? Die Szene kommt in der Geschichte dann gar nicht vor, und auch sonst bleibt vieles im Dunkeln. Ein paar komplizierte, wortklingelnde Ausführungen von Professor Tuba (S. 249) können nicht darüber hinwegtäuschen, dass bis zuletzt völlig unklar ist, was dieses Tabu eigentlich ist, wo es herkommt und wodurch es „personifiziert“ wird. Barks oder Scarpa hätten sich hier sicher eine erschöpfende Herkunftslegende ausgedacht. Gewiss abenteuert es hier an der einen oder anderen Stelle auch recht gelungen – der Trick mit der Sonnenfinsternis allerdings ist so gar nicht neu –, doch alles in allem bleibt die längste Geschichte dieses Bandes (42 Seiten) noch etwas hinter „Der Vogel Greif“ zurück, der thematisch etwas ähnlich gestrickten anderen Geschichte des Gespanns Cimino/Gatto in diesem Band. Hobrowili (Diskussion) 12:54, 1. Okt. 2023 (CEST)

Fazit[Bearbeiten]

Der Mix ist an sich nicht schlecht: ein wüstes Bergland, eine einsame Insel, der Weltraum, die griechische Mythologie, eine Erfindung Düsentriebs, eine Gundel- und Gitta-Geschichte, der Dschungel des Tabus. Die Schatzsuche- und Abenteuer-Geschichten prägen insgesamt glücklich den Eindruck, den dieser Band hinterlässt. Sie laden aus Perspektive der lesenden Kinder um 1980 durchaus zu erfüllenden Wunsch- und Gedankenreisen ein. Retrospektiv ist die erzählerische und zeichnerische Qualität allerdings auch ziemlich mängelbehaftet. Hobrowili (Diskussion) 12:54, 1. Okt. 2023 (CEST)