Marco Nucci: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Duckipedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 31: Zeile 31:


==== Rezeption ====
==== Rezeption ====
[[Datei:Topolino 3375.jpeg|thumb|250px|rechts|Die [[Vertigo-Saga]] kann als Nuccis bisher größtes, aber auch als sein meistkritisertes Werk gesehen werden (© Panini)]]
[[Datei:Topolino 3375.jpeg|thumb|250px|rechts|Die [[Vertigo-Saga]], Nuccis erstes richtig großes, aber wohl auch sein bisher mistkritisiertes Werk (© Panini)]]
Nuccis Geschichten werden in der Regel gut rezipiert, hervorgehoben werden oft unter anderem sein origineller Schreibstil, der die Comics ein wenig Filmen ähnlich mache, die besonderen Charakterisierungen der Figuren und die vielen Zitate und Anspielungen, die in den Geschichten versteckt sind. Heute kann Nucci nicht nur als einer der produktivsten, sondern auch als einer der wichtigsten und beliebtesten Autoren des ''Topolino'' bezeichnet werden. Dementsprechend waren zum Beispiel beim TopoOscar 2021 in den Kategorien „normale Geschichte“ und „lange Geschichte“ jeweils zwei der Top-3-Geschichten von ihm, außerdem wurde er als bester Autor dieses Jahres gewählt. In Deutschland wurden viele seiner Geschichten hoch gelobt, wie etwa die Geschichten rund um den [[FC 313]], die auf Deutsch erschienenen Teile der [[Phantom-Saga]] oder ''Die Ballade des Klaas K. Klever''. Allerdings sorgt er auch regelmäßig für Kontroverse: So wurde die [[Vertigo-Saga]] sehr stark kritisiert, unter anderem weil die Geschichte sich sehr stark in die Länge ziehe und die Erwartungen am Ende nicht erfüllt wurden. Kritisiert werden kann auch, dass Nucci von der Redaktion sehr stark gepusht und mit sehr vielen Geschichten beauftragt wird, während andere Autoren wie Casty seltener zum Zug kommen.
Nuccis Geschichten werden in der Regel gut rezipiert, hervorgehoben werden oft unter anderem sein origineller Schreibstil, der die Comics ein wenig Filmen ähnlich mache, die besonderen Charakterisierungen der Figuren und die vielen Zitate und Anspielungen, die in den Geschichten versteckt sind. Heute kann Nucci nicht nur als einer der produktivsten, sondern auch als einer der wichtigsten und beliebtesten Autoren des ''Topolino'' bezeichnet werden. Dementsprechend waren zum Beispiel beim TopoOscar 2021 in den Kategorien „normale Geschichte“ und „lange Geschichte“ jeweils zwei der Top-3-Geschichten von ihm, außerdem wurde er als bester Autor dieses Jahres gewählt. In Deutschland wurden viele seiner Geschichten hoch gelobt, wie etwa die Geschichten rund um den [[FC 313]], die auf Deutsch erschienenen Teile der [[Phantom-Saga]] oder ''Die Ballade des Klaas K. Klever''. Allerdings sorgt er auch regelmäßig für Kontroverse: So wurde die [[Vertigo-Saga]] sehr stark kritisiert, unter anderem weil die Geschichte sich sehr stark in die Länge ziehe und die Erwartungen am Ende nicht erfüllt wurden. Kritisiert werden kann auch, dass Nucci von der Redaktion sehr stark gepusht und mit sehr vielen Geschichten beauftragt wird, während andere Autoren wie Casty seltener zum Zug kommen.



Version vom 26. November 2022, 19:04 Uhr

Marco Nucci (Bild aus dem Papersera)

Marco Nucci (* 1986 in Castiglione dei Pepoli) ist ein italienischer Comicautor, der seit 2019 Disney-Comics sowohl mit den Ducks als auch mit den Mäusen schreibt. Innerhalb kürzester Zeit etablierte er sich als einer der produktivsten und beliebtesten Autoren des Topolino.

Leben und Werk

Anfänge

L'uomo delle valiglie (© Panini)

Marco Nucci wurde 1986 geboren und lebt heute in Castiglione dei Pepoli südlich von Bologna. In seiner Kindheit wurde er in Sachen Geschichtenerzählung vor allem von seinem Vater beeinflusst, der bereits sehr früh mit ihm Krimis und Thriller schaute. 2015 stieg er in das Comicgeschäft ein und arbeitete als Redakteur beim italienischen Verlag „Sergio Bonelli Editore“. Zwei Jahre später begann seine Zusammenarbeit mit dem Verlag „Tunué“, für den er einige Graphic Novels wie La tana di Zodor schrieb. Er war auch für Panini aktiv, so erschien in dem Verlag 2019 die Graphic Novel L’uomo delle valigie im Urban Noir Stil, mit der er erste Bekanntheit erlangte. Über Panini kam er dann auch zum Disney-Comic, denn von diesem Verlag wird das italienische Topolino veröffentlicht.

Disney

Werk

Ende 2019 erschien mit In 80 Sekunden um die Welt (Zeichnungen von Nicola Tosolini, LTB Weihnachten 26) mit Dagobert in der Hauptrolle seine erste Disney-Geschichte. Schnell folgten weitere Abenteuer und Nucci entwickelt sich, unterstützt von Chefredakteur Alex Bertani, zu einem der produktivsten Autoren des Topolino, der zudem mit einigen großen redaktionellen Projekten beauftragt und so zu einem der Dreh- und Angelpunkte der Zeitschrift wird. So belebt er die Figur des Dieter Düsentrieb wieder und ist Autor einer großen Reihen, die über lange Zeit hinweg an prominenter Stelle im Topolino erscheinen, wie die Vertigo-Saga, eine Reihe mit dem Schwarzen Phantom zusammen mit Casty oder die Geschichten rund um den FC 313. Außerdem ist er einer der wichtigsten Autoren des neuen Kinderuniversums im Topolino, unter anderem mit den bereits erwähnten Geschichten mit Dieter und dem FC 313 oder mit einigen Geschichten rund um die Area 15. Außerdem erschienen einige größere alleinstehende Geschichten, wie die Charakterstudien zu Gustav (Viel Glück! Fortuna geht neue Wege mit Zeichnungen von Stefano Zanchi in LTB 567) oder Klaas Klever (Die Ballade von Klaas K. Klever mit Zeichnungen von Giorgio Cavazzano in LTB 562) und die Weihnachtsgeschichte und Literaturadaption Die Wunder der Weihnacht (Adaption von A Christmas Carol mit Zeichnungen von Paolo Mottura, LTB Weihnachten 28).

Stil und Einflüsse

Viel Glück! Fortuna geht neue Wege (LTB 567), eine der beliebtesten Geschichten von Marco Nucci, in der Gustav beleuchtet wird (© Panini)

In Nuccis Geschichten lassen sich eine ganze Reihe verschiedener Einflüsse spüren. So versucht er, nahe an den für ihn „unerreichbaren“ Meistern zu bleiben: Carl Barks, Floyd Gottfredson, Romano Scarpa… allerdings versucht er nicht, sie zu imitieren, sondern eher, ihren Kanon nicht zu verraten. Er liebt auch Casty, den frühen Tito Faraci und Don Rosa, selber bezeichnet er seine Geschichten als „Donrosianer“, da er Rosa in Sachen Struktur und Einsatz der Figuren sehr ähnlich sei. Am wichtigsten sind für ihn allerdings die Zeichnungen, die ihm oft mehr Inspiration geben als tausend Skripte, besonders beeindrucken ihn unter anderem Giorgio Cavazzano, Massimo De Vita und Giovan Battista Carpi.

Allerdings wird er auch von Filmen sehr stark beeinflusst. So führen die vielen Krimis und Thriller, die er in seiner Kindheit mit seinem Vater gesehen hat, zu einer großen Liebe für ebendiese Genres. Vor allem liebt er aber Alfred Hitchcock, auf dessen Werk es in seinen Geschichten viele Anspielungen und Hommagen gibt, aber auch Fritz Lang.

Von diesen Einflüssen ausgehend finden sich in seinen Geschichten oft die Themen des Rätsels, des Alptraums und des Beunruhigenden. Dennoch freut es ihn bei seiner Arbeit am meisten, wenn er andere zum Lachen bringen kann. Außerdem versucht Nucci in der Regel, die Figuren an sich in den Vordergrund zu rücken und die psychologische Tiefe überwiegen zu lassen, die für ihn mehr Spannung erzeugen kann, als ein Banküberfall. Für ihn sind es auch die Figuren, die die Handlung einer Geschichte diktieren und nicht der Autor:

„Sono i personaggi a decidere, perché uno sceneggiatore non è libero di agire come gli pare: deve ascoltarli, i personaggi, non può fargli fare ciò che vuole per chiudere la trama e andare al mare. Ha il dovere di capire quali sono le loro intenzioni, negoziare, a costo di dialogarci per strada, ad alta voce, e far dire ai ragazzini: 'Guarda, mamma, quel signore parla da solo!'. E invece no, non parlo da solo, parlo con i ragazzi di Area 15. E loro mi raccontano storie.“
„Es sind die Figuren, die entscheiden, denn ein Skriptautor ist nicht frei, so zu handeln, wie er gerne möchte: Er muss auf die Figuren hören, er kann sie nicht dazu bringen, das zu tun, was er will, um die Handlung abzuschließen und seine Freizeit zu genießen. Er muss verstehen, was ihre Absichten sind und mit ihnen verhandeln, auch wenn das bedeutet, dass er auf der Straße laut mit ihnen spricht und die Kinder sagen: ‚Guck mal, Mama, der Mann führt Selbstgespräche!‘. Aber nein, ich spreche nicht mit mir selbst, ich spreche mit den Kindern aus Area 15, und sie erzählen mir Geschichten.“
Marco Nucci
Das Schwarze Phantom von Nucci und Casty. Die Geschichte ist auf Deutsch in LTB 563 abgedruckt und bildet den Auftakt zur Phantom-Saga, einer ganzen Reihe von Geschichten rund um die Figur. (© Panini)

Diese Einstellung kommt in vielen seiner Geschichten zum Vorschein, unter anderem eben in denen rund um die Area 15, mit deren Figuren er sich laut eigener Aussage besonders gut identifizieren kann, obwohl er selbst nie ein Nerd war. Aber auch in vielen anderen Geschichten beschäftigt er sich näher mit bestimmten Figuren, so in den bereits erwähnten Abenteuern Viel Glück! Fortuna geht neue Wege (Gustav), Die Ballade von Klaas K. Klever (Klaas Klever und Anwantzer) oder Die Wunder der Weihnacht (Oma), aber auch in seinen Geschichten rund um das Schwarze Phantom, in denen er erst einmal dessen menschlichere und fast schon lächerlichere Seite zusammen mit Schnauz darstellt und dann im Duo mit Casty in der Phantom-Saga das große Comeback des Phantoms zeigt, in dem dieser Entenhausen klarmachen will, dass er durchaus ein ernstzunehmender Gegner ist.

Zeichner

Marco Nucci arbeitet ausschließlich als Autor und seine Geschichten wurden bereits von den verschiedensten Zeichnern umgesetzt. Besonders oft arbeitet er mit Stefano Intini zusammen, der ihn nach eigener Aussage am besten versteht und der seine Absichten am besten umsetzt. Allerdings gibt es auch andere Zeichner, deren Arbeit an seinen Skripten ihn begeistert: So hätten ihn einige Panel Paolo Motturas in Die Wunder der Weihnacht regelrecht zum Weinen gebracht vor Freude, außerdem sei es für ihn eine gigantische Ehre gewesen, mit Meistern wie Casty und Giorgio Cavazzano zusammenzuarbeiten.

Rezeption

Die Vertigo-Saga, Nuccis erstes richtig großes, aber wohl auch sein bisher mistkritisiertes Werk (© Panini)

Nuccis Geschichten werden in der Regel gut rezipiert, hervorgehoben werden oft unter anderem sein origineller Schreibstil, der die Comics ein wenig Filmen ähnlich mache, die besonderen Charakterisierungen der Figuren und die vielen Zitate und Anspielungen, die in den Geschichten versteckt sind. Heute kann Nucci nicht nur als einer der produktivsten, sondern auch als einer der wichtigsten und beliebtesten Autoren des Topolino bezeichnet werden. Dementsprechend waren zum Beispiel beim TopoOscar 2021 in den Kategorien „normale Geschichte“ und „lange Geschichte“ jeweils zwei der Top-3-Geschichten von ihm, außerdem wurde er als bester Autor dieses Jahres gewählt. In Deutschland wurden viele seiner Geschichten hoch gelobt, wie etwa die Geschichten rund um den FC 313, die auf Deutsch erschienenen Teile der Phantom-Saga oder Die Ballade des Klaas K. Klever. Allerdings sorgt er auch regelmäßig für Kontroverse: So wurde die Vertigo-Saga sehr stark kritisiert, unter anderem weil die Geschichte sich sehr stark in die Länge ziehe und die Erwartungen am Ende nicht erfüllt wurden. Kritisiert werden kann auch, dass Nucci von der Redaktion sehr stark gepusht und mit sehr vielen Geschichten beauftragt wird, während andere Autoren wie Casty seltener zum Zug kommen.

Comics (Auswahl)

Dieter Düsentrieb wurde von Marco Nucci wieder ausgegraben und spielt nun wieder eine wichtige Rolle im Duck-Universum (aus Der Wald des Pumas, LTB 553, © Egmont Ehapa)
Nettiketto, eine von Nucci erfundene Figur aus einer seiner ersten Geschichten (aus Eine Frage der Höflichkeit, LTB 540, © Egmont Ehapa)

Serien oder Teile eines fortlaufenden Handlungsstrangs:

Alleinstehende Geschichten (Auswahl):

Weblinks