Marco Rota: Unterschied zwischen den Versionen

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==Werdegang==
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Mit 15 Jahren besuchte er Abendkurse an einer Kunstschule, und 1958 wurde sein erster Comic ''Steve Morgan il Trappolatore'' in der Piccolo-Reihe Collana Scudo des Verlags Dardo veröffentlicht. Von 1962 bis 1966 war er für Mondadori Redakteur bei [[Topolino]], während er zur selben Zeit für den Verlag auch Comics mit ''Superman'' und ''Batman'' zeichnete. Für das Magazin ABC schuf er in der zweiten Hälfte der 60er Jahre auch eigene kurzlebige Serien. Gleichzeitig entstanden die ersten seiner zahllosen Disney-Titelbilder (z.B. das allseits durch [[LTB 1]] bekannte) und 1970 schließlich seine ersten Disney-Comics: Einigen Achtseitern mit Titelheld [[Gamma]] folgten ab 1971 Comics mit [[Micky Maus]] und ab 1972 mit [[Donald Duck]].
Mit 15 Jahren besuchte er Abendkurse an einer Kunstschule, und 1958 wurde sein erster Comic ''Steve Morgan il Trappolatore'' in der Piccolo-Reihe Collana Scudo des Verlags Dardo veröffentlicht. Von 1962 bis 1966 war er für Mondadori Redakteur bei [[Topolino]], während er zur selben Zeit für den Verlag auch Comics mit ''Superman'' und ''Batman'' zeichnete. Für das Magazin ABC schuf er in der zweiten Hälfte der 60er Jahre auch eigene kurzlebige Serien. Gleichzeitig entstanden die ersten seiner zahllosen Disney-[[Titelbilder]] (z.B. das allseits durch [[LTB 1]] bekannte) und 1970 schließlich seine ersten [[The Walt Disney Company|Disney]]-[[Comic]]s: Einigen Achtseitern mit Titelheld [[Gamma]] folgten ab 1971 Comics mit [[Micky Maus]] und ab 1972 mit [[Donald Duck]].


Ab Mitte der 70er Jahre konzentrierte sich Rota in punkto Comics fast vollständig auf die Ducks, die ihm augenscheinlich wesentlich besser lagen als das Maus-Universum. Das Jahr 1974 mit Geschichten wie "Donald, der Libero" ([[LTB 82]]) und "Onkel Dagobert und der "Hecker"!" ([[LTB 86]]) markiert seinen künstlerischen Durchbruch. Mit "Sturm im Geldspeicher" ([[TGDD 188]]) ließ der Zeichner im selben Jahr sein erstes selbstgeschriebenes Werk folgen, bezeichnenderweise ein 4-Reiher. Ende 1975 entstand nach einem Szenario seines damaligen Freundes [[Gaudenzio Capelli]] die Geschichte "Schlacht um Schloß Brochness". Der noch 3-reihige Comic war der erste mit Rotas wiederkehrendem Charakter [[Donegal Duck]], einem schottischen Krieger des Mittelalters. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war der Einfluss des Vorbilds [[Carl Barks]] auf die Zeichnungen unverkennbar.
Ab Mitte der 70er Jahre konzentrierte sich Rota in punkto Comics fast vollständig auf die Ducks, die ihm augenscheinlich wesentlich besser lagen als das Maus-Universum. Das Jahr 1974 mit Geschichten wie „Donald, der Libero“ ([[LTB 82]]) und „Onkel Dagobert und der „Hecker“!([[LTB 86]]) markiert seinen künstlerischen Durchbruch. Mit „Sturm im Geldspeicher“ ([[TGDD 188]]) ließ der Zeichner im selben Jahr sein erstes selbstgeschriebenes Werk folgen, bezeichnenderweise ein 4-Reiher. Ende 1975 entstand nach einem Szenario seines damaligen Freundes [[Gaudenzio Capelli]] die Geschichte „Schlacht um Schloß Brochness“. Der noch 3-reihige Comic war der erste mit Rotas wiederkehrendem Charakter [[Donegal Duck]], einem schottischen Krieger des Mittelalters. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war der Einfluss des Vorbilds [[Carl Barks]] auf die Zeichnungen unverkennbar.


Ab 1974 war Rota künstlerischer Leiter der italienischen Disney-Produktion bei Mondadori, was dazu führte, dass er seinen Comic-Ausstoß viele Jahre lang radikal reduzierte und sich in erster Linie auf Titelbilder konzentrierte. Für seine wenigen nach 1976 erschienenen Geschichten für Mondadori schwenkte er endgültig zum 4-Reiher-Format um; zudem zog er es vor, fortan möglichst sein eigener Autor zu sein. In dieser bis 1988 währenden Phase entstanden neben einigen Einseitern lediglich neun Comics, darunter die Klassiker "Großstadtleben" (1977), "Sir Donnibold von Duckenburgh und die wilden Wikinger" (1980), "Die Nacht des Sarazenen" (1983) sowie, bereits im Auftrag von Egmont, die Jubiläumsgeschichte "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag" (1984) und die Pilot-Story einer Reihe von Geschichten um [[Daniel Düsentrieb]]s Zeitmaschine, "In den Fängen der Wikinger" (1987).  
Ab 1974 war Rota künstlerischer Leiter der italienischen Disney-Produktion bei Mondadori, was dazu führte, dass er seinen Comic-Ausstoß viele Jahre lang radikal reduzierte und sich in erster Linie auf Titelbilder konzentrierte. Für seine wenigen nach 1976 erschienenen Geschichten für Mondadori schwenkte er endgültig zum 4-Reiher-Format um; zudem zog er es vor, fortan möglichst sein eigener Autor zu sein. In dieser bis 1988 währenden Phase entstanden neben einigen Einseitern lediglich neun Comics, darunter die Klassiker „Großstadtleben“ (1977), „Sir Donnibold von Duckenburgh und die wilden Wikinger“ (1980), „Die Nacht des Sarazenen“ (1983) sowie, bereits im Auftrag von Egmont, die Jubiläumsgeschichte „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag“ (1984) und die Pilot-Story einer Reihe von Geschichten um [[Daniel Düsentrieb]]s Zeitmaschine, „In den Fängen der Wikinger“ (1987).  


Als Disney 1988 selbst die italienische Disney-Comic-Produktion von Mondadori übernahm, wurde Rota nach eigener Aussage von Capelli, der seit 1980 sein Vorgesetzter war, als Art Director abserviert. Von einem vermeintlichen Freund menschlich schwer enttäuscht, wollte er danach die Disney-Comics aufgeben und war diesbezüglich tatsächlich längere Zeit inaktiv. Briefe von Fans bewogen ihn schließlich dazu, ab 1992 beim dänischen Verlag [[Egmont]] einen Neuanfang zu wagen. Dort kam seine Karriere als Zeichner und Autor eigener [[Duck]]-Comics schließlich erst so richtig ins Rollen. Nach einem weiteren langen Abenteuer für den Zeitmaschinen-Zyklus, "Steppenreiter und Schmiedenfeuer", konzentrierte er sich für Egmont auf Geschichten von zumeist 10 bis 16 Seiten Länge. Für sein Schaffen, mit dem er uns seither sehr viel regelmäßiger erfreut, wurde Marco Rota 1997 mit der Auszeichnung "bester italienischer Zeichner" geehrt.
Als Disney 1988 selbst die italienische Disney-Comic-Produktion von Mondadori übernahm, wurde Rota nach eigener Aussage von Capelli, der seit 1980 sein Vorgesetzter war, als Art Director abserviert. Von einem vermeintlichen Freund menschlich schwer enttäuscht, wollte er danach die Disney-Comics aufgeben und war diesbezüglich tatsächlich längere Zeit inaktiv. Briefe von Fans bewogen ihn schließlich dazu, ab 1992 beim dänischen Verlag [[Egmont]] einen Neuanfang zu wagen. Dort kam seine Karriere als Zeichner und Autor eigener [[Duck]]-Comics schließlich erst so richtig ins Rollen. Nach einem weiteren langen Abenteuer für den Zeitmaschinen-Zyklus, „Steppenreiter und Schmiedenfeuer“, konzentrierte er sich für Egmont auf Geschichten von zumeist 10 bis 16 Seiten Länge. Für sein Schaffen, mit dem er uns seither sehr viel regelmäßiger erfreut, wurde Marco Rota 1997 mit der Auszeichnung „bester italienischer Zeichner" geehrt.
 
Seit 2018 zeichnet er auch Disney-Comics für den [[Sanoma]]-Verlag.
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==Duck-Comics (Auswahl)==
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===1. Phase (Mondadori, gelegentlich Egmont)===
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*Onkel Dagobert und die Superflasche (1973, mit [[Abramo und Giampaolo Barosso]], [[LTB 71]], 31 Seiten)
*Onkel Dagobert und die Superflasche (1973, mit [[Abramo und Giampaolo Barosso]], [[LTB 71]], 31 Seiten)
*Donald, der Libero (1974, mit [[Gian Giacomo Dalmasso]], [[LTB 82]], 80 Seiten)
*Donald, der Libero (1974, mit [[Gian Giacomo Dalmasso]], [[LTB 82]], 80 Seiten)
*Onkel Dagobert und der "Hecker"! (1974, mit [[Giorgio Pezzin]], [[LTB 86]], 32 Seiten)
*Onkel Dagobert und der „Hecker“! (1974, mit [[Giorgio Pezzin]], [[LTB 86]], 32 Seiten)
*Versenktes Vermögen (1974, mit [[Bruno Mandelli]], [[LTB 360]], 30 Seiten)
*Versenktes Vermögen (1974, mit [[Bruno Mandelli]], [[LTB 360]], 30 Seiten)
*Sturm im Geldspeicher (1974, [[TGDD 188]], 36 Seiten, 4-Reiher)
*Sturm im Geldspeicher (1974, [[TGDD 188]], 36 Seiten, 4-Reiher)
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*Micky und der Herdentrieb (1973, mit [[Abramo und Giampaolo Barosso]], [[LTB 73]], 32 Seiten)
*Micky und der Herdentrieb (1973, mit [[Abramo und Giampaolo Barosso]], [[LTB 73]], 32 Seiten)
*Das Loch im Wasser (1973, mit [[Michele Gazzarri]], [[DD 32]], 28 Seiten)
*Das Loch im Wasser (1973, mit [[Michele Gazzarri]], [[DD 32]], 28 Seiten)
*Topolino e la prova "cesello" (1974, mit [[Andrea Fanton]], 29 Seiten)
*Topolino e la prova „cesello“ (1974, mit [[Andrea Fanton]], 29 Seiten)
*Topolino e il pianeta degli scimmiotti (1975, mit [[Osvaldo Pavese]], 29 Seiten)
*Topolino e il pianeta degli scimmiotti (1975, mit [[Osvaldo Pavese]], 29 Seiten)
*Topolino e la pistola filosofale (1975, mit [[Abramo Barosso]], 32 Seiten)
*Topolino e la pistola filosofale (1975, mit [[Abramo Barosso]], 32 Seiten)
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*Ein guter Kamerad (2008, mit [[Lars Jensen]], [[MM 16/2008]], 10 Seiten, 4-Reiher)
*Ein guter Kamerad (2008, mit [[Lars Jensen]], [[MM 16/2008]], 10 Seiten, 4-Reiher)
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==Literatur==
*''[[Hall of Fame 7|Disneys Hall of Fame 7]]'' („Marco Rota“), [[Ehapa Comic Collection]]: Köln 2005, ISBN 978-3-7704-0686-9.
==Weblinks==
==Weblinks==
*[http://coa.inducks.org/creator.php?c=MRt&c1=date Marco Rota im Inducks]
*[http://coa.inducks.org/creator.php?c=MRt&c1=date Marco Rota im Inducks]
*[http://www.ehapa.de/comicnews/img/zeichner/Interview_Marco_Rota.pdf Ehapa-Interview mit Rota von 2006] (PDF)
*[http://www.ehapa.de/comicnews/img/zeichner/Interview_Marco_Rota.pdf Ehapa-Interview mit Rota von 2006] (PDF)
*[http://www.splashcomics.de/php/specials/seiten/2829 Interview mit Rota] bei Splashcomics
*[http://www.splashcomics.de/php/specials/seiten/2829 Interview mit Rota] bei Splashcomics
[[Kategorie:Comicautor|Rota, Marco]]
[[Kategorie:Comiczeichner|Rota, Marco]]
[[Kategorie:Comiczeichner|Rota, Marco]]

Version vom 15. Juli 2019, 22:17 Uhr

Marco Rota (Quelle: [1])

Marco Rota (* 18. September 1942 in Mailand) ist ein italienischer Comicautor und -zeichner. Er zählt zu den besten und beliebtesten italienischen Zeichnern und Autoren von Disney-Comics, für die er bereits frühzeitig das von italienischen Disney-Zeichnern eher ungewohnte 4-Reiher-Format favorisierte. In den 70er und 80er Jahren zeichnete er für den damaligen italienischen Disney-Verlag Mondadori, seit den 90er Jahren für Egmont.

Werdegang

Mit 15 Jahren besuchte er Abendkurse an einer Kunstschule, und 1958 wurde sein erster Comic Steve Morgan il Trappolatore in der Piccolo-Reihe Collana Scudo des Verlags Dardo veröffentlicht. Von 1962 bis 1966 war er für Mondadori Redakteur bei Topolino, während er zur selben Zeit für den Verlag auch Comics mit Superman und Batman zeichnete. Für das Magazin ABC schuf er in der zweiten Hälfte der 60er Jahre auch eigene kurzlebige Serien. Gleichzeitig entstanden die ersten seiner zahllosen Disney-Titelbilder (z.B. das allseits durch LTB 1 bekannte) und 1970 schließlich seine ersten Disney-Comics: Einigen Achtseitern mit Titelheld Gamma folgten ab 1971 Comics mit Micky Maus und ab 1972 mit Donald Duck.

Ab Mitte der 70er Jahre konzentrierte sich Rota in punkto Comics fast vollständig auf die Ducks, die ihm augenscheinlich wesentlich besser lagen als das Maus-Universum. Das Jahr 1974 mit Geschichten wie „Donald, der Libero“ (LTB 82) und „Onkel Dagobert und der „Hecker“!“ (LTB 86) markiert seinen künstlerischen Durchbruch. Mit „Sturm im Geldspeicher“ (TGDD 188) ließ der Zeichner im selben Jahr sein erstes selbstgeschriebenes Werk folgen, bezeichnenderweise ein 4-Reiher. Ende 1975 entstand nach einem Szenario seines damaligen Freundes Gaudenzio Capelli die Geschichte „Schlacht um Schloß Brochness“. Der noch 3-reihige Comic war der erste mit Rotas wiederkehrendem Charakter Donegal Duck, einem schottischen Krieger des Mittelalters. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war der Einfluss des Vorbilds Carl Barks auf die Zeichnungen unverkennbar.

Ab 1974 war Rota künstlerischer Leiter der italienischen Disney-Produktion bei Mondadori, was dazu führte, dass er seinen Comic-Ausstoß viele Jahre lang radikal reduzierte und sich in erster Linie auf Titelbilder konzentrierte. Für seine wenigen nach 1976 erschienenen Geschichten für Mondadori schwenkte er endgültig zum 4-Reiher-Format um; zudem zog er es vor, fortan möglichst sein eigener Autor zu sein. In dieser bis 1988 währenden Phase entstanden neben einigen Einseitern lediglich neun Comics, darunter die Klassiker „Großstadtleben“ (1977), „Sir Donnibold von Duckenburgh und die wilden Wikinger“ (1980), „Die Nacht des Sarazenen“ (1983) sowie, bereits im Auftrag von Egmont, die Jubiläumsgeschichte „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag“ (1984) und die Pilot-Story einer Reihe von Geschichten um Daniel Düsentriebs Zeitmaschine, „In den Fängen der Wikinger“ (1987).

Als Disney 1988 selbst die italienische Disney-Comic-Produktion von Mondadori übernahm, wurde Rota nach eigener Aussage von Capelli, der seit 1980 sein Vorgesetzter war, als Art Director abserviert. Von einem vermeintlichen Freund menschlich schwer enttäuscht, wollte er danach die Disney-Comics aufgeben und war diesbezüglich tatsächlich längere Zeit inaktiv. Briefe von Fans bewogen ihn schließlich dazu, ab 1992 beim dänischen Verlag Egmont einen Neuanfang zu wagen. Dort kam seine Karriere als Zeichner und Autor eigener Duck-Comics schließlich erst so richtig ins Rollen. Nach einem weiteren langen Abenteuer für den Zeitmaschinen-Zyklus, „Steppenreiter und Schmiedenfeuer“, konzentrierte er sich für Egmont auf Geschichten von zumeist 10 bis 16 Seiten Länge. Für sein Schaffen, mit dem er uns seither sehr viel regelmäßiger erfreut, wurde Marco Rota 1997 mit der Auszeichnung „bester italienischer Zeichner" geehrt.

Seit 2018 zeichnet er auch Disney-Comics für den Sanoma-Verlag.

Duck-Comics (Auswahl)

1. Phase (Mondadori, gelegentlich Egmont)

3-Reiher, wenn nicht anders angemerkt:

4-Reiher:

2. Phase (Egmont)

4-Reiher mit 10 bis 16 Seiten, wenn nicht anders angemerkt:


Maus-Comics (Auswahl)

3-Reiher, wenn nicht anders angemerkt:


Literatur

Weblinks