Metalepse: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 12. Mai 2020, 20:16 Uhr

Metalepse (Wörtlich Herübernahme), auch: narrativer Kurzschluss; Ebenensprung, bezeichnet in der Narratologie eine regelwidrige Verletzung der Ebenenhierarchie oder eine Grenzüberschreitung zwischen den verschiedenen Welten in Erzähltexten[1] (z.B. der erzählten Welt und der Welt, in der erzählt wird.).

Beispiele:

  • Ein Autor erzählt in seinem Roman davon, wie er sich gerade dazu entschließt, eben jenen Roman zu schreiben.
  • Der Erzähler in E.T.A. Hoffmanns Der goldne Topf wird vom extradiegetischen zum intradiegetischen Erzähler, das heißt, er war vorher nur ein Beobachter und Erzähler außerhalb der erzählten Handlung, und kommt am Ende allerdings als Aktionsfigur in seiner erzählten Handlung vor. (Diegese = Handlung)
  • Ein Leser eines Romans kommt in diesem vor. (Als "Du" angesprochen.)
  • Ein Leser eines Romans kommt in diesem vor und verliebt sich in eine andere Leserin (paradox.)
  • Leser eines Buches verklagen in der Handlung des Buches den Autor.
  • Die Zeichner und Autoren der Reihe Asterix, Réne Goscinny und Albert Uderzo, kommen in ihrer eigens konstruierten Handlung vor (Asterix plaudert aus der Schule).
  • Die Entenhausener feiern in der LTB-Redaktion das Erscheinen des 500. Lustigen Taschenbuchs gemeinsam mit Chefredakteur Peter Höpfner (LTB Fan Edition 5) -> Ebenensprung.

Einzelnachweise

  1. Lahn, Silke und Meister, Jan-Christoph: Einführung in die Erzähltextanalyse, 3. Auflage. Stuttgart, 2016: S. 101