Panel

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Panel in einem Micky-Abenteuer.

Als Panel (dt: Tafel, Platte) bezeichnet man im Bezug auf Comics und Bildergeschichten ein einzelnes, zumeist umrahmtes Bild. Normalerweise und ursprünglich spielt sich die Handlung nur innerhalb des Panels ab. Eine Panelfolge simuliert eine zeitliche Abfolge, was ein Fortschritt gegenüber sogenannten Ein-Panel-Cartoons ist.

Anordnung

Bei Comics der westlichen Welt ist es üblich, dass Panel auf einer Seite von links oben, genau wie Schrift, zunächst nach rechts und dann Zeile für Zeile nach unten gelesen werden. Bei Disney gibt es sowohl dreireihige Comics, bei denen auf einer Seite drei Zeilen Panels angeordnet sind, als auch vierreihige. Zwischen den Panels ist für gewöhnlich ein frei bleibender Rand. Eine eindeutige Panelangabe besteht aus Publikation, Seiten- und Panelzahl - dabei wird letztere einfach in Leserichtung für eine Seite durchlaufend vergeben.

Verschmelzen mehrere Panels für größere Ansichten, sind gelegentlich kleine Pfeile nötig, die auf die Leserichtung hinweisen. Das größte je in einem Entenhausen-Comic erschienene Panel füllt genau zwei Seiten und ist in der Geschichte Der Lauf des Wassers (LTB 120) zu finden.

Inhalt

Beschriftetes Panel.

In einem Panel können verschiedene Ebenen gezeigt sein. Neben der immer vorhandenen unmittelbaren Handlung, d. h. dem gezeichneten Bild, werden etwa kleine Kästchen mit Text und natürlich Sprech- und Denkblasen eingefügt. Die Textboxen findet man zum Teil auch außerhalb der Panels, dabei besitzen sie zwar die Höhe derselben, werden aber wegen der fehlenden bildlichen Handlungsdarstellung nicht als Panel bezeichnet. Sie enthalten keine Figurenrede wie die Sprech- und Denkblasen, sondern die Worte einer Erzählinstanz.

Bewegungen werden oftmals mittels schwungvollen Linien dargestellt, Geräusche durch Lautmalereien dargestellt (z.B. „QUIEEETSCH“, „RATSCH!“, „SCRIEEC!“, „UMPAH-UMPAH“ (Trompete), „KRACH!“. Zur Darstellung von Tätigkeiten werden Inflektive verwendet (etwa: „SÄG!“, „HOBEL!“, „ÄCHZ!“, „GRUMMEL!“, „FAUCH!“, „ZETER!“, „INDIETISCHKANTE BEISS!“) (Unterschied: Lautmalereien ahmen Laute nach, der Inflektiv beschreibt Tätigkeiten, indem von der Stammform des Wortes das -er weggelassen wird und die Wortform dadurch nicht veränderbar (nicht flektierbar) wird.) Auch Interjektionen kommen zum Einsatz, allerdings eher in Sprechblasen: bäh!, igitt!, huch!, hurra!, hoppla!, nanu?, oha!, aha!, hey!, putt-putt!, piep-piep!, miez-miez, ähm..., nun ja..., tja.... (Achtung! Sowohl die Lautmalerei als auch der Inflektiv zählen als Unterart zu der Interjektion.)

Entwicklung bei Disney

Die ersten Disney-Zeitungsstrips wurden zweireihig quadratisch angeordnet, bald wurden sie vereinzelt aber auch einreihig abgedruckt. Schon hier variierten Anzahl und damit auch Format der einzelnen Panels. Dies setzte sich fort, als ganzseitige Geschichten aufkamen. Bald wurden zum ersten Mal einfarbige Zwischen-Kästchen mit Text eingefügt oder die Ränder einzelner Panels weggelassen. Nach und nach wurden Gestaltung und Anordnung immer freier, was seinen bisherigen Höhepunkt in den Zeichnungen von Flemming Andersen gefunden hat. Bei ihm sind die Panels teilweise unregelmäßige, sich gegenseitig überlappende Drei-, Vier- oder auch Fünfecke. Runde Panels gibt es hingegen schon länger - auch in Anlehnung an das typische Ende eines Trickfilms, einen sich meist um die Hauptperson schließenden Kreis.

Telefongespräch.

Besondere Panels

Wenn das Panel wackelt: Einbeziehung des Bildchenrandes.

Ähnlich wie bei Sprechblasen können mittlerweile auch Panelformen etwas aussagen. Ein wolkenhafter Rand etwa stellt eine Vorstellung, einen Traum oder eine Erzählung dar. Verläuft ein gezackter Rand zwischen zwei Panels, so können zwei verschiedene Orte zur selben Zeit gezeigt werden, ohne dass ein Hinweis wie "gleichzeitig" oder "unterdessen" erfolgt. Besonders für Telefongespräche ist diese Art der Gestaltung beliebt.

Manchmal wird der Panelrand in die Geschichte miteinbezogen - dann lehnen sich die Figuren daran an oder knallen mit dem Kopf dagegen. Besonders experimentelle Comics lassen die Charaktere sogar aus dem Rahmen entfliehen. Oft wird der Rand auch einfach für die Gestaltung verwendet, etwa verschwimmt er bei Erdbeben und Erschütterungen.

Splash-Panel

Ein besonders großes Panel, das sich über einen großen Teil einer Seite erstreckt bzw. gar die ganze Seite einnimmt, nennt man Splash-Panel (von engl. splash = Fleck, Platscher).

Hierbei wird zwischen einem Opening Splash und einem Interior Splash unterschieden. Ein Opening Splash meint ein großes Panel auf der ersten Seite eines Comics (bzw. die ganze erste Seite). Es führt in den Comic ein, oftmals mit einem Motiv, das stellvertretend für den ganzen Comic steht (und Neugierde für diesen wecken soll[1]) oder aber mit einem Motiv, mit dem die Handlung beginnt. (Das ist dann kein stellvertretendes Bild für den Comic, sondern das erste Bild der Handlung des Comics, das einfach größer gestaltet wurde, um in den Comic einzuführen). Oftmals enthält der Opening Splash den Titel der Geschichte und Hinweise auf den Autor oder die Autoren.[1]

Opening Splashes können auch erst auf der zweiten, dritten oder vierten Seite erscheinen.

Taucht generell ein Splash-Panel später im Comic auf, so handelt es sich hierbei um einen Interior Splash.[1]

Im oben geschiderten Fall (Opening Splash erst auf zweiter, dritter oder vierter Seite) handelt es sich also um eine Mischform aus Opening Splash und Interior Splash. Erscheinen Splash-Panels mitten im Comic, so kennzeichnen sie oft einen besondes dramatischen Teil einer Geschichte.[1][2]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Artikel über das „Panel“ in der Wikipedia, abgerufen am: 27.04.2018)
  2. zit. nach. Klaus Janson: The DC Comics Guide to Penceling Comics. Watson-Guptill Publications, New York 2002, S. 77.