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The Life and Times of Scrooge: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Dieser Artikel|behandelt eine CD von Tuomas Holopainen. Für die Comicserie von [[Don Rosa]], die im Original fast denselben Titel trägt, siehe ''[[Sein Leben, seine Milliarden]]''.}}
{{Dieser Artikel|behandelt eine CD von Tuomas Holopainen. Für die Comicserie von [[Don Rosa]], die im Original fast denselben Titel trägt, siehe ''[[Sein Leben, seine Milliarden]]''.}}
[[Datei:The Life And Times of Scrooge CD.jpg|mini|rechts|© Nuclear Blast]]
[[Datei:The Life And Times of Scrooge CD.jpg|mini|rechts|© Nuclear Blast]]
'''„The Life and Times of Scrooge“''', vollständiger Titel „'''Music Inspired by the Life and Times of Scrooge'''“ ist der Name des ersten Soloalbum des finnischen Songwriters und Keyboarders Tuomas Holopainen. Die Inspiration für die insgesamt zehn Soundtracks basiert vollständig auf dem zwölfteiligen Comic-Epos „[[Sein Leben seine Milliarden]]“ (org. "The Life and Times of Scrooge McDuck") von [[Don Rosa]].  
'''„The Life and Times of Scrooge“''', vollständiger Titel „'''Music Inspired by the Life and Times of Scrooge'''“ ist der Name des ersten Soloalbum des finnischen Songwriters und Keyboarders Tuomas Holopainen. Die Inspiration für die insgesamt zehn Soundtracks basiert vollständig auf dem zwölfteiligen Comic-Epos „[[Sein Leben seine Milliarden]]“ (org. "The Life and Times of Scrooge McDuck") von [[Don Rosa]].  


Das Werk wird den Genres Soundtrack und Keltic Folk Music zugeordnet, entfernt sich damit also vom Metal-Stil von Holopainens Band „''Nightwish''“. Die Gesamtdauer beträgt 54:05, inklusive des Bonus-Tracks 60:05.
Das Werk wird den Genres Soundtrack und Celtic Folk Music zugeordnet, entfernt sich damit also vom Metal-Stil von Holopainens Band „''Nightwish''“. Die Gesamtdauer beträgt 54:05, inklusive des Bonus-Tracks 60:05.


== Trackliste und Übersicht ==
== Trackliste und Übersicht ==
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Unterlegt wird diese Einleitung mit schottischen Klängen eines Dudelsacks, die einerseits melancholisch klingen, andererseits am Vorabend von Dagoberts 10. Geburtstag aber auch das Gefühl eines Aufbruchs vermitteln. Auf diesen Teil folgt gälischer Gesang mit entsprechender instrumentaler Begleitung – teils leise und bedächtig, teils euphorisch in Erwartung von etwas Großem, nämlich der Zukunft des gewillten Dagoberts, der seinem Clan wieder zu Rum und Ehre verhelfen und dafür hart arbeiten will.
Unterlegt wird diese Einleitung mit schottischen Klängen eines Dudelsacks, die einerseits melancholisch klingen, andererseits am Vorabend von Dagoberts 10. Geburtstag aber auch das Gefühl eines Aufbruchs vermitteln. Auf diesen Teil folgt gälischer Gesang mit entsprechender instrumentaler Begleitung – teils leise und bedächtig, teils euphorisch in Erwartung von etwas Großem, nämlich der Zukunft des gewillten Dagoberts, der seinem Clan wieder zu Rum und Ehre verhelfen und dafür hart arbeiten will.


Auch die Rückblicke in die von Carl Barks erzählten Geschichte der McDucks, das Auftauchen des „Hundes“ ([[Der Hund der Whiskervilles]]) und das Scheitern der Ducks auf hoher See ([[13 Trillionen]]), das zusammen mit dem Verlust des Schatzes der McDucks ([[Das Gespenst von Duckenburgh]]) zur Armut der Familie führte, finden sich im Stück wieder. Ruhig von einer Violine getragen, fast sehnsüchtig, setzt sich das Lied dann fort – ein Ausblick auf die Weite, in die Dagobert ziehen wird. Der Song schließt damit, dass das Thema vom Piano aufgegriffen wird und ausklingt.<ref>https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/onkel-dagobert-sein-leben-seine-milliarden-vergleich-zwischen-graphic-novel-und-soundtrack-teil-1/</ref>
Auch die Rückblicke in die von Carl Barks erzählten Geschichte der McDucks, das Auftauchen des „Hundes“ ([[Der Hund der Whiskervilles]]) und das Scheitern der Ducks auf hoher See ([[13 Trillionen]]), das zusammen mit dem Verlust des Schatzes der McDucks ([[Das Gespenst von Duckenburgh]]) zur Armut der Familie führte, finden sich im Stück wieder. Ruhig von einer Violine getragen, fast sehnsüchtig, setzt sich das Lied dann fort – ein Ausblick auf die Weite, in die Dagobert ziehen wird. Der Song schließt damit, dass das Thema vom Piano aufgegriffen wird und ausklingt.<ref name="dein-dlrp-1">https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/onkel-dagobert-sein-leben-seine-milliarden-vergleich-zwischen-graphic-novel-und-soundtrack-teil-1/</ref>


===2. "Into the West" ===
===2. "Into the West" ===
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Der zweite Song „Duel & Cloudscapes“ widmet sich dem Abenteuer aus „[[Der Retter der Duckenburgh]]“. Wie im Comic beginnt er mit einem Gewitter aus Donnerklang und zuckenden Blitzen, dargestellt durch dunkle Klänge des Orchesters und des standhaften Dudelsacks. Nun wird die Musik schneller und untermalt die rasante Kutsche, mit der Dagobert zusammen mit Mutter Dankrade und Schwester Mathilda der Duckenburgh entgegenstrebt, um dort seinen Vater, Onkel Jakob und seine Schwester Dortel im sich anbahnenden Kampf gegen die Whiskervilles zu unterstützen. Mit einem Crescendo kündet die Musik von einem wackeren Helden, der die Burg seiner Ahnen verteidigen wird. Dagoberts Kampf gegen einen der Whiskervilles wird laut und voller Dynamik in Szene gesetzt.
Der zweite Song „Duel & Cloudscapes“ widmet sich dem Abenteuer aus „[[Der Retter der Duckenburgh]]“. Wie im Comic beginnt er mit einem Gewitter aus Donnerklang und zuckenden Blitzen, dargestellt durch dunkle Klänge des Orchesters und des standhaften Dudelsacks. Nun wird die Musik schneller und untermalt die rasante Kutsche, mit der Dagobert zusammen mit Mutter Dankrade und Schwester Mathilda der Duckenburgh entgegenstrebt, um dort seinen Vater, Onkel Jakob und seine Schwester Dortel im sich anbahnenden Kampf gegen die Whiskervilles zu unterstützen. Mit einem Crescendo kündet die Musik von einem wackeren Helden, der die Burg seiner Ahnen verteidigen wird. Dagoberts Kampf gegen einen der Whiskervilles wird laut und voller Dynamik in Szene gesetzt.


Mit dem Sturz von Dagobert von den Zinnen der Burg in den schummrigen Wassergraben verändert sich auch die Musik und es gibt einen deutlich wahrnehmbaren Stilbruch, weg von orchestraler Dramatik hin zu einem humorvollen und spielerisch klingenden Xylophonsolo.<ref>https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/onkel-dagobert-sein-leben-seine-milliarden-vergleich-zwischen-graphic-novel-und-soundtrack-teil-1/</ref> Die völlig neue Atmosphäre der Musik stellt nun die Wolkenszene dar, in welcher der junge Dagobert auf einer Wolke im Himmel einigen seiner golfspielenden Vorfahren aus dem Clan der McDucks begegnet.
Mit dem Sturz von Dagobert von den Zinnen der Burg in den schummrigen Wassergraben verändert sich auch die Musik und es gibt einen deutlich wahrnehmbaren Stilbruch, weg von orchestraler Dramatik hin zu einem humorvollen und spielerisch klingenden Xylophonsolo.<ref name="dein-dlrp-1" /> Die völlig neue Atmosphäre der Musik stellt nun die Wolkenszene dar, in welcher der junge Dagobert auf einer Wolke im Himmel einigen seiner golfspielenden Vorfahren aus dem Clan der McDucks begegnet.


Nach dem kurzen Intermezzo und der Rückkehr von Dagobert in die Gegenwart hört man Wasser rauschen und die Musik nimmt wieder ihre unheilvolle Gestalt vom Anfang an, nun aber zunehmend getragen vom heroischen Themas Dagoberts. Dieses findet ihren pathetischen Höhepunkt, als Dagobert den Sieg davontragen kann und damit seine Familie erneut gerettet hat. Das Orchester wird leiser und mündet in den bekannten Tönen aus dem ersten Track, als Dagobert und sein Vater einen Regenbogen betrachten.
Nach dem kurzen Intermezzo und der Rückkehr von Dagobert in die Gegenwart hört man Wasser rauschen und die Musik nimmt wieder ihre unheilvolle Gestalt vom Anfang an, nun aber zunehmend getragen vom heroischen Themas Dagoberts. Dieses findet ihren pathetischen Höhepunkt, als Dagobert den Sieg davontragen kann und damit seine Familie erneut gerettet hat. Das Orchester wird leiser und mündet in den bekannten Tönen aus dem ersten Track, als Dagobert und sein Vater einen Regenbogen betrachten.
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===4. "Dreamtime" ===
===4. "Dreamtime" ===


Das instrumental gehaltene Stück „Dreamtime“ widmet sich ganz der Geschichte „Der Jäger des verlorenen Opals“ und wird mit, zum Schauplatz der Geschichte (Australien) passenden Klängen des von Teho Majamäki gespielten Didgeridoos eingeleitet, das vor allem mit den Piano-Klängen Holopaines und einigen Percussions zum tragenden Element des ganzen Stückes wird.
Das instrumental gehaltene Stück „Dreamtime“ widmet sich der Geschichte „[[Der Jäger des heiligen Opals]]“. Passend zum Handlungsort der Geschichte, die in Australien spielt und sich mit den religiösen Vorstellungen der Aborigenees beschäftigt, sticht das Didgeridoo mit seinen tiefen Tönen deutlich hervor und dominiert das Stück. Begelitet wird es von Percussion-Instrumenten sowie den ruhigen Piano-Klängen. Das surreale Stück skizziert den Traumpfad Dagoberts und den Traum von Bindagbindag. Gegen Ende des Liedes setzt Gesang ein, bevor die immer rhythmischer werdenden Percussions, die an das Klopfen von Steinen erinnern, verklingen und auch das Didgeridoo verstummt.
Das gesamte Stück ist surreal und widmet sich eigentlich nur dem Kernstück der Geschichte Don Rosas, dem durch einen Aborigine geführten Gang Dagoberts über den Traumpfad, der den Traum von Bindagbindag, „gemalt am Urbeginn aller Zeitwerdung“ darstellt.
Und auch die Musik lässt wirklich das Gefühl entstehen, sich in einer Traumwelt zu befinden.
 
Der gegen Ende des Stückes einsetzende Gesang von Johanna Iivanainen, der irgendwo zwischen Choral und ethnischer Musik angesiedelt ist, verstärkt diese Wirkung noch einmal deutlich.
Schließlich klingt das Stück mit den dominierenden Klängen des Didgeridoos aus, die in rhythmische Percussion übergehen – erinnernd an das Klopfen auf Steinen und ein Ausblick auf das, was Dagobert bald erwarten wird – noch lange bevor das eintritt, was der Traumpfad ganz am Ende für Dagobert vorhersagt – aber das ist eine andere Geschichte.
 


===5. "Cold Heart of the Klondike" ===
===5. "Cold Heart of the Klondike" ===
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Nothing but two cold Klondike hearts
Nothing but two cold Klondike hearts


Das Stück „Cold Heart of the Klondike“ untermalt die Geschichte „Der Einsiedler am White Agony Creek“ gesungen von Tony Kakko, dem ersten Musiker, dem Tuomas Holopainen von seiner Idee erzählt hatte, und der selbst ein riesiger Don Rosa Fan ist und deshalb schon sehr früh darum bat, beteiligt sein zu können.
Das Stück „Cold Heart of the Klondike“ untermalt die Geschichte „[[Der Einsiedler am White Agony Creek]]“. Es ist das einzige „klassische“ Lied des Albums und wird vom jungen Dagobert zu Zeiten des Klondike-Goldrausches gesungen. Der Track beginnt mit kühlen Klängen des Keyboards, die an klirrendes Eis erinnern und die Fantasie anregen, sich Nordlichter herbeizuträumen. Der Chor setzt ein und ruft laut und stechend den Titel des Songs „Cold Heart“ mit einer Intensität heraus. Dabei steht der Titel „Cold Heart“ sowohl geographisch für das Zentrum des eiskalten Gebietes am Yukon River und die Stadt Dawson, der eine gewichtige Rolle in der Handlung zukommt. Andererseits symbolisiert der Titel aber auch psychologisch gesehen die Kälte in Dagoberts und Nellys Herzen, da jeder nur für sich selbst einsteht.
Eingeleitet wird der Song von Holopainen am Keyboard – mit Klängen, die kühl und glitzernd wirken, die den Hörer sofort an klirrendes Eis erinnern und an das Nordlicht, so wie es in kaltem blau auf dem Cover-Artwork von Don Rosa zu finden ist.
 
Dann aber setzt der Chor ein, hart und schnell, und schreit den Titel des Songs „Cold Heart“ beinahe heraus mit einer Wucht, die sofort versinnbildlicht, welch harte Zeiten Dagobert in seiner Zeit am Klondike erlebte.
Der Erzähler greift die Gedanken des jungen Dagobert auf, der von den Wundern der Natur und den beeindruckenden Naturphänomenen wie dem Schnee, dem Eis und den Polarlichtern, aber auch den unberührten Wäldern, den Tieren und der ihn umgebenden Stille fasziniert ist. Mit dem Ausdruck „The Final Frontier“ wird deutlich, dass Dagobert einerseits wortwörtlich die letzte Grenze erreicht hat, zu der man reisen kann, andererseits aber auch die in seinen Augen letzte und anstrengendste Herausforderung zu bewältigen hat.Er ist fest entschlossen, hier in der Kälte des Klondikes Gold zu finden und reich zu werden, dafür nimmt er alle Entbehrungen fern von der Heimat auf sich. Die Musik wechselt zwischen melancholischer und euphorischer Stimmung.
„Cold Heart“ steht dabei gleich für zwei Dinge – wortwörtlich für den Agony Creek, das eiskalte Gebiet im Herzen der Region entlang des Klondike, in dem Dagobert am Ende sein Gold findet, sinnbildlich aber auch für die menschliche Kälte, die Dagobert in einer Region erwartet, in der jeder nur für sich selbst kämpft.
 
Aber diese Gegend bietet auch Wunder und Faszination, dies ist die letzte Grenze, „The Final Frontier“, wie Tony Kakko hier als Erzähler singt, die Grenze zur ungezähmten Wildnis, in die sich Dagobert bis zum White Agony Creek vorkämpft, so fern seiner Heimat.
Aber die Wildnis ist nicht alles, was Dagobert erwartet – denn da ist auch [[Nelly]], die Königin der Tanzlokale, „der wahre Star des Nordens“. Das angespannte Verhältnis zwischen ihr und Dagobert stellt für beide eine ungewohnte Herausforderung dar, da sie ihre Emotionen füreinander nicht richtig einschätzen können und wollen. Ihr Charme wird von Dagobert besungen, Nelly steht aber nicht im Mittelpunkt des Stückes. Das Lied ist weniger eine chronologische Wiedergabe des Geschehens im Comic, sondern vielmehr ein Schmelztiegel der starken Emotionen, der unbändigen Härte und des Willens, aber auch der Zuneigung und der Verbundenheit. Am Ende wird die Musik wieder ruhiger und leichter und verliert sich in Wiederholungen des Themas, so wie sich Onkel Dagobert mit der Frage konfrontiert sieht, ob er wirklich reich werden will.
Teils sind hier Musik sowie auch Geschichte melancholisch, teils aber auch euphorisch.
Aber die Wildnis ist nicht alles was Dagobert erwartet – denn da ist auch [[Nelly]], die Königin der Tanzlokale, der wahre Star des Nordens, die anfänglich nur ein kleines Lokal betreibt, später aber schon zur Besitzerin des besten Saloons aufgestiegen ist, die einerseits fasziniert ist von Dagobert, ihn andererseits aber auch als Herausforderung sieht und die zu seiner großen, unerfüllten Liebe werden soll. Auch sie wird von Tony Kakko besungen, aber steht nicht im Mittelpunkt des Stückes.
Insgesamt beschreibt dieser Titel weniger eine chronologische Geschichte, auch wenn erzählt wird, sondern vermittelt vielmehr die Stimmung, die auch in der Geschichte von Don Rosa dargestellt wird: voller Härte, aber auch voll von Dagoberts Kraft und Willen, die Wildnis, die zur Heimat Dagoberts wird und der er sich so verbunden fühlt.
Holopainen greift hier auch wieder auf ganz klassische Elemente aus den Soundtracks von Western-Filmen zurück. Vor allem ab der Mitte des Titels wird dies besonders deutlich, schwingt doch im Hintergrund immer wieder ein Melodielauf mit, der an die von Morricone komponierte finale Friedhofsszene aus „The Good, the Bad and the Ugly“ (Zwei glorreiche Halunken) erinnert.
Das Stück klingt leicht melancholisch aus und man fühlt sich an die Szene erinnert, in der Dagobert, nach dem Fund seines Nuggets in der Größe eines Straußeneis, für einen kurzen Moment daran zweifelt, ob er überhaupt reich sein will:
Reich sein oder nicht?


:„Ich werde reich sein, aber nie mehr derselbe wie zuvor! Wird die Sonne heller scheinen, die klare Luft süßer schmecken, die eisige Nacht mehr Frieden bringen? Oder werde ich dies alles verlieren? Will ich wirklich reich sein?“
:„Ich werde reich sein, aber nie mehr derselbe wie zuvor! Wird die Sonne heller scheinen, die klare Luft süßer schmecken, die eisige Nacht mehr Frieden bringen? Oder werde ich dies alles verlieren? Will ich wirklich reich sein?“


===6. "The Last Sled" ===
===6. "The Last Sled" ===
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Mit „The Last Sled“, das natürlich „Der letzte Schlitten nach Dawson“ vertont, bricht Tuomas Holopainen aus dem Epos „Sein Leben seine Milliarden“ aus – zumindest aus der Reihe der 12 Kerngeschichten des Werkes.
Mit „The Last Sled“ verlässt Tuomas Holopainen einmalig den Kanon der zwölf Hauptkapitel von Don Rosas „Sein Leben, seine Milliarden“ und widmet sich mit der Vertonung von    „Der letzte Schlitten nach Dawson“ einer nachträglich als Bonusgeschichte zur Hauptserie angesehenen Story, die Don Rosa jedoch schon vor der Arbeit an „Sein Leben, seine Milliarden“ fertigstellte. Sie ist eine Mischung aus einer in der Gegenwart spielenden Jagd um einen im Eis eingefrorenen Hundeschlitten des Goldsuchers Dagobert, der sein Ziel in Dawson nie erreicht hat und einigen Rückblenden in Dagoberts Vergangenheit. Das Lied ist eher dem jungen Dagobert zuzuordnen und könnte ihn bei seiner Schlittenreise begleitet haben. Inhaltlich singt er von seinen drei entbehrungsreichen Jahren auf der Suche nach Gold, die ihn innerlich mehr erfüllt habe als das bloße Auffinden des Goldes. Dagobert hat seine erste Million gemacht und von [[Emanuel Erpel]] ein Stück Land erworben, von wo aus er seine Geschäfte erweitern will. Doch zuvor möchte Dagobert noch einmal an den White Agony Creek zurückkehren und die Dinge von der Hütte an seinem Claim abholen, die ihm am wichtigsten sind.
Aber diese Geschichte konnte man einfach nicht auslassen – sie trifft wie wahrscheinlich keine andere den Kern von Dagoberts Wesen.
 
Angesiedelt teilweise in der Rosa’schen Jetzt-Zeit, teilweise wieder in Dagoberts Goldschürferzeit am Klondike, kurz nach dem Erreichen seiner ersten Million und in den Moment, in dem er [[Emanuel Erpel]], den Enkel des großen Gründers von Entenhausen [[Emil Erpel]], trifft und diesem ein Stück Land abkauft, wo er seine Zentrale errichten möchte.
Der verwendete Text stammt aber weder aus der Feder Don Rosas, noch aus der Tuomas Holopainens. Beide Künstler bedienen sich des Poeten Robert Services, der als „The Bard of the Yukon“ bekannt wurde. Was im englischsprachigen Original von Don Rosa als solches erkennbar ist, wurde erst in der deutschen Neuübersetzung von [[Jano Rohleder]] sinngleich ins Deutsche übertragen. Mit der dritten Strophe des Gedichtes „''The Spell of the Yukon''“ von Robert Service wird Dagoberts innerstes Sein beschrieben, also sein Streben nach Abenteuer, das Erschaffen von Erinnerungen und den inneren Frieden.
Aber zuvor möchte Dagobert noch einmal an den White Agony Creek zurückkehren und die Dinge von der Hütte an seinem Claim abholen, die ihm am wichtigsten sind.
 
Und kurz danach, als Dagobert einen letzten Blick zurückwirft, setzt das Lied ein – natürlich erneut gesungen von Alan Reid.
„'''The Spell of the Yukon'''“ von Robert Service
Der Text dazu stammt aber weder aus der Feder Don Rosas, noch aus der Tuomas Holopainens, sondern aus der des Poeten Robert Services, der als „The Bard of the Yukon“ bekannt wurde.
In der ursprünglichen deutschen Übersetzung der Geschichte wurde diese Stelle zu einer belanglosen Aneinanderreihung von Versen verhunzt, die ein fiktiver Dichter, Freddy Flenn, geschrieben haben soll – und dadurch vollkommen sinnentfremdet und verkitscht.
Zum Glück aber sind Neu-Übersetzungen manchmal doch sinnvoll – in diesem Fall besonders – wie hier durch [[Jano Rohleder]] für die Werkausgabe Don Rosas, die „[[Don Rosa Collection]]“ geschehen – die werkgetreu ist und damit die Inhalte vermittelt, die der Autor vermitteln wollte.
Denn mit der dritten Strophe des Gedichtes „The Spell of the Yukon“ von Robert Service wird Dagoberts innerstes Sein besser beschrieben, als an jeder anderen Stelle irgendeiner Geschichte – ging es ihm doch nie um das Gold selbst, sondern viel mehr um das Finden, um das Abenteuer, um das Erschaffen von Erinnerungen und so heißt es in Gedicht wie Lied:
The Spell of the Yukon von Robert Service


:„There’s gold, and it’s haunting and haunting;
:„There’s gold, and it’s haunting and haunting;
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:It’s the stillness that fills me with peace.“
:It’s the stillness that fills me with peace.“


Und so, wie Alan Reid das singt, vermittelt es genau die Stimmung, die Persönlichkeit, die Rosa von Dagobert gezeichnet hat – in der Nachfolge des großen Carl Barks.
Im Anschluss daran setzen sowohl Nelly als auch eine namentlich nicht erkennbare Schwester Dagoberts in den Gesang mit ein. Sie rezitieren Stellen des Gedichts in der dritten Person, da sie den für Außenstehende nur schwer zuverstehenden Charakter Dagoberts erkannt haben. Weiterhin erzählen sie davon, weshalb Dagobert die strapazenvolle Reise zurück zu seinem Clain angetreten hat – nicht, um noch mehr Gold zu finden, sondern um die Dinge auf den Schlitten zu laden, die ihm besonders am Herzen gelegen haben. Er möchte mit einer wunderbaren Erinnerung abschließen und erneut aufbrechen, um Neues zu entdecken und sprichwörtlich vom Ende eines Regenbogens zum nächsten Regenbogen zu wandern, wo neue Möglichkeiten auf ihn warten.
Dieses Intro sorgt für Gänsehaut pur, die noch gesteigert wird, in dem Moment, in dem die beiden Johannas in den Gesang einfallen, als Nelly und als Schwester Dagoberts, die seinen wahren Charakter erkannt haben, die einerseits das Gedicht in der dritten Person rezitieren und andererseits aber auch erzählen, warum Dagobert überhaupt zum White Agony Creek zurückgekehrt ist – nicht, um noch mehr Gold zu finden, sondern um die Dinge auf den Schlitten zu laden, die ihm besonders am Herzen gelegen haben. Um eine Erinnerung, die sich Dagobert erschaffen hat zu beenden und aufzubrechen, zu neuen Möglichkeiten – vom Ende des einen Regenbogens auf, um nach dem nächsten zu suchen.
 
Denn auch wenn Dagobert reich ist, so will er weitere Abenteuer erleben, sich nicht auf seinem Reichtum ausruhen, und so wird an dieser Stelle des Stückes auch der Grabstein zitiert, den Don Rosa für Dagobert gezeichnet hat und auf dem der im Alter von 100 Jahren Verstorbene mit dem Satz: „fortuna favet fortibus“ – das Schicksal begünstigt die Tapferen – gewürdigt wird.
Hier wird das zentrale Motiv des Regenbogens aus Carl Barks Ölgemälde „Always Another Rainbow“, auf dem Dagobert als junger Goldschürfer zu sehen ist, sowie dem Regenbogen aus dem Ende von „[[Der Retter der Duckenburgh]]“ aufgegriffen. „Farewell White Agony Creek […] one day I will return to you“ wird der Gesang fortgesetzt und kündet damit von der tatsächlichen Rückkehrs Dagoberts in Begleitung seiner Neffen, um den letzten Schlitten nach Dawson zu bergen und seinem Bestimmungsort zuzuführen. Zusätzlich zitiert Holopainen das [[McDuck#Wahlspruch|Motto des Clans McDuck]] „Fortuna Favet Fortibus“ – das Schicksal begünstigt die Tapferen – und würdigt damit Dagoberts Ehrzeit im Sinne der ruhmreichen Familientradition.
 
===7. "Goodbye, Papa" ===


„Farewell White Agony Creek […] one day I will return to you“ setzen die beiden Johannas das Lied fort – und ja, Dagobert wird eines Tages an diesen Ort zurückkehren, denn in einem Schneesturm auf dem Mooseneck-Gletscher kommt ihm sein Schlitten abhanden, und mit diesem auch Dinge, die wirklich für ihn zählen.
Mit „Goodbye, Papa“ kehrt Holopainen wieder zurück in den Kanon der zwölf Hauptkapitel, während Dagobert zurück in seine Heimat nach Schottland kehrt. Nach dem einleitenden Piano kehrt auch die Musik wieder zurück zu Dagoberts schottischen Wurzeln, bevor Flöten und Dudelsack einsetzen. Der reich gewordene Dagobert erwartet einen triumphalen Empfang, den auch die Musik widerspiegelt. Doch es gibt einen erkennbaren Bruch, da Dagoberts hartherzig geworden ist und die Verbindung zu den einfachen Menschen verloren hat. Nun wird auch die Musik nachdenklicher und schließlich sehr getragen und melancholisch, als Dagobert offenbar am Grab seiner kürzlich verstorbenen Mutter steht und sich der alten Zeiten erinnert. Vom orchestralen Ton wechselt die Musik zu einem bedächtigen Piano.
Viele Jahre später kehrt Dagobert zurück, in der Begleitung von Neffen und Großneffen, um das zu finden was er verloren hat und am Ende sind es Dinge, die nicht von materiellem Wert sind, wie das ein oberflächlicher Leser der Duck-Geschichten von Dagobert vielleicht erwarten würde, die sich auf seinem Schlitten befanden, sondern die Dinge, die ihn an das Erlebte erinnern sollten: seine alte Biberfellmütze, seine Felljacke, Kaffeekanne und Bratpfanne – sofort erinnert er sich bei ihrem Anblick, wie besonders daraus zubereitete Dinge damals geschmeckt haben, in der Kälte, Einsamkeit und Kargheit des White Agony Creek – und natürlich Goldwäscherpfanne, Pickel und Schaufel, alles, was er damals hatte „um das harte Eis zu durchstoßen“, neben seinen zupackenden Händen.
Und natürlich: Pralinen für Nelly mit einem kleinen Brief! Wer weiß, wie die Geschichte von Dagobert weiter verlaufen wäre, hätte er damals die Pralinen zu Nelly bringen und ihr seine Liebe offenbaren können.
„Erinnerungen“ sind nicht nur in diesem Stück ein Kernthema, das Holopainen aufgreift, sondern auch in zwei weiteren, die noch folgen werden.


Gälische Trommeln setzten danach zusätzlich im Hintergrund ein und die Melodie wird wieder pathetischer. Die Musik verkörpert nun Dagoberts Teilnahme an den schottischen Highlandgames, bei denen er sich als weitgereister Siegertyp inszenieren will, aber einen Fehlschlag nach dem anderen erleidet. Die Musik ist hier regelrecht fröhlich, bildet aber wie im Comic nur einen relativ kurzen Abschnitt ab.


===7. "Goodbye, Papa" ===
Schlussendlich überwiegt wieder der melancholische und traurige Teil des Stückes, dem Abschied. Dagobert möchte seine Schwestern und seinen Vater mit nach Amerika , genauer gesagt nacht Entenhausen, nehmen, Dietbert aber fühlt sich zu alt und zu erschöpft. Während die jüngsten Mitglieder des Clans die Duckenburgh verlassen und die Reise gen Amerika antreten, stirbt Dietbert Duck und gesellt sich im Geiste zu seiner treuen Frau Dankrade Duck und dem Geist von [[Sir Donnerbold Duck]], der Dietbert bereits erwartet hat. Einer der stillsten Momente des Epos von Don Rosa ist auch gleichzeitig, im Ausklang dieses Stückes, einer der stillsten Momente des Werkes von Holopainen.<ref>https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/onkel-dagobert-sein-leben-seine-milliarden-vergleich-zwischen-graphic-novel-und-soundtrack-teil-2/</ref>
Mit Goodbye Papa kehrt Holopainen wieder zurück in den Kanon der 12 Kerngeschichten Rosas Epos – und Dagobert kehrt zurück nach Schottland.
Nach dem einleitenden Piano, von Holopainen gespielt, kehrt auch die Musik wieder zurück zu Dagoberts schottischen Wurzeln, bevor dann Flöten und Dudelsack einsetzen. Es wird triumphal – zumindest ist es wohl das, was Dagobert bei seiner Rückkehr erwartet, aber das ist sie ganz und gar nicht, denn Dagobert hat sich verändert, er ist stolz geworden, überheblich – ein Zustand der sich vor allem im nächsten Stück deutlicher zeigen soll.
Aber das ist nicht alles, in dem Moment, in dem er das Grab seiner wenige Jahre zuvor verstorbenen Mutter besucht, ist er wieder der alte Dagobert, der in Erinnerungen seinen weichen Kern zeigt – und hier wird vom orchestralen Ton wieder zum bedächtigen Piano gewechselt.
Gälische Trommeln setzten danach zusätzlich im Hintergrund ein und die Melodie wird wieder pathetischer – Dagobert will auch hier zeigen, dass er nicht nur reich sein kann, sondern sich bei den Highland-Games beweisen – eine kurze lustige Episode im Comic, eine kurze Episode im Lied. Dann aber wird es wieder melancholisch. Es kommt zum Kern des Stückes, zum Abschied. Dagobert möchte seine Schwestern und seinen Vater mit nach Amerika nehmen, Dietbert aber ist zu alt und so zeichnet die Musik einen melancholischen Abschied – nicht nur von Dietbert, sonder auch von Dankrade, die, wie wir es von den Ahnen der Ducks kennen, sich als Geist noch einmal auf den Balkon zu Dietbert gesellt, wo dieser seinen Kindern zum Abschied winkt, um danach mit seiner Frau zu den Duck’schen Vorfahren zu gehen, geführt vom legendären [[Sir Donnerbold Duck|Sir Donnerbold]] – einer der stillsten Momente des Epos von Don Rosa ist auch gleichzeitig, im Ausklang dieses Stückes, einer der stillsten Momente des Werkes von Holopainen.<ref>https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/onkel-dagobert-sein-leben-seine-milliarden-vergleich-zwischen-graphic-novel-und-soundtrack-teil-2/</ref>


===8. "To Be Rich" ===
===8. "To Be Rich" ===
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[Instrumentales Outro]
[Instrumentales Outro]


„To be Rich“ zeichnet den schon zu Beginn von „Goodbye Papa“ dargestellten Weg Dagoberts weiter und greift dabei auf dasselbe Mittel zurück wie Don Rosa in „Der Geschäftsmann ohne Gewissen“. Die langen Jahre, in denen Dagobert seinen Reichtum ausgebaut hat, werden kurz zusammengefasst. Sie werden nicht detaillierter beschrieben.
„To be Rich“ zeichnet den schon zu Beginn von „Goodbye Papa“ dargestellten Weg Dagoberts weiter und greift dabei auf dasselbe Mittel zurück wie Don Rosa in „[[Der Geschäftsmann ohne Gewissen]]“. Die langen Jahre, in denen Dagobert seinen Reichtum überall auf der Welt ausgebaut hat, werden musikalisch zusammengefasst, aber nicht detaillierter beschrieben.
Dagobert ist den Weg von Gut zu Böse gegangen, so wie auch Don Rosa es beschreibt. Die beiden Johannas singen „Silent years, the cold heart haunting still“ in Rückgriff auf „The Last Sled“, nun ist es aber nur noch der Reichtum, der Dagobert antreibt, selbst wenn er noch viele Abenteuer erlebt, tut er das immer skrupelloser, und es treibt ihn nicht mehr die Suche nach Gold und die damit verbundenen Abenteuer an, sondern lediglich das Streben nach Reichtum, ein Streben, das sein Herz hat erkalten lassen.
Aber das ist dann doch nicht alles, wie uns der Text sagt – die Gier ist nicht alles, was Dagobert hat traurig werden lassen. Es ist auch der Verlust von Nelly, der Dagobert verhärmt hat, der ihm schlaflose Nächte bereitet, wenn er den Mond betrachtet und darin ein Bild ihres Gesichtes zu erkennen glaubt. Genau so, wie es sich Tuomas Holopainen für die Darstellung des Mondes auf dem Cover von Don Rosa gewünscht hat.


Das findet sich in der Geschichte „Der Geschäftsmann ohne Gewissen“ nicht wieder, aber es passt. Und es wird musikalisch perfekt umgesetzt und untermalt.
Der reifer gewordene Dagobert steht in einem tiefen inneren Konflikt über seine Moralvorstellungen und seine Werte. Er hat sich in seiner Gier nach Reichtum und Macht von seinen eigenen Idealen und den Werten seiner Familie entfremdet. Der Gesang „Silent years, the cold heart haunting still“ bildet zwar einen Rückgriff auf „The Last Sled“, doch nun ist es nur noch die Aussicht auf noch mehr Reichtum, die Dagobert antreibt und zu einem skrupellosen Geschäftsmann mit einem kalten Herz gemacht hat.
Aber dann, ab dem zweiten Drittel des Stückes, kommen wieder hellere, fröhlichere Töne auf, die den echten Dagobert zeigen, so wie sie sich auch im dazugehörigen Comic immer wieder finden.
 
Es sind nur kurze Momente, in denen sich Dagobert an seine Ursprünge erinnert, verkörpert von den Geistern seiner eigenen Vergangenheit oder dem seines Vaters oder wenn er, wie kurz vor Ende des Comics, sich selbst an seine Erlebnisse erinnert, an Momente, in denen er nicht reich, sondern glücklich war.
Neben der Furcht vor sich selbst klingt zudem der nur schmerzlich verarbeitete Verlust von Nelly an, zu der sich Dagobert hingezogen wühlt, wenn er in einer der schlaflosen Nächte den Mond betrachtet und darin ein Bild ihres Gesichtes zu erkennen glaubt. Diesen Moment fängt Don Rosa auf dem Artwork zu diesem Album auf wunsch von Holopainen ein.
Das Stück von Holopainen endet aber etwas hoffnungsvoller, mit einem leisen, nur ganz kurzen, weihnachtlichen Schellenklang. Einem Vorgriff auf das wohl berühmteste Weihnachtsfest, das es in der Geschichte der Ducks jemals geben sollte – aber erst viele, viele Jahre später.
 
Im zweiten Drittel des Stückes wird die Musik insgesamt wieder freundlicher und heller. Der clevere Dagobert kann auf seine erlernten Fähigkeiten zählen und hat eine gute Menschenkenntnis erworben, um sich Vorteile bei Geschäften zu verschaffen. Außerdem ist er weiterhin äußerst zielstrebig und sehr schnell bei der Erreichung seiner Interessen. In kurzen Momenten wird die Musik fröhlicher, als sich Dagobert an längst vergangene Erelebnisse seiner Jugend erinnert, die von den Geistern seiner eigenen Vergangenheit verkörpert werden.
 
Das Stück von Holopainen endet etwas hoffnungsvoller, mit einem leisen, nur ganz kurzen, weihnachtlichen Schellenklang. Einem Vorgriff auf das wohl berühmteste Weihnachtsfest, das es in der Geschichte der Ducks jemals geben sollte.<ref>https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/onkel-dagobert-sein-leben-seine-milliarden-vergleich-zwischen-graphic-novel-und-soundtrack-teil-3/</ref>


===9. "A Lifetime of Adventure" ===
===9. "A Lifetime of Adventure" ===
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„A Lifetime of Adventures“ ist die Single-Auskopplung aus dem Album.
„A Lifetime of Adventures“ ist die Single-Auskopplung aus dem Album. Obwohl in der Geschichte viele Jahre vergangen sind, beginnt das Stück genau so, wie „To be Rich“ geendet hat, mit Schellenklang. Mit dem gefühlvoll und betont gesungenem „To be Rich“ könnte man meinen, das Lied setze auch inhaltlich seinen Vorgänger fort – doch es wendet sich in eine ganz andere Richtung.
Obwohl in der Geschichte viele Jahre vergangen sind, beginnt das Stück genau so, wie „To be Rich“ geendet hat, mit Schellenklang und darauf folgt ein von Johanna Kurkela gesungenes „To be Rich“ man könnte fast meinen, das Lied setze auch inhaltlich seinen Vorgänger fort – aber es wendet sich in eine ganz andere Richtung.
 
Ähnlich wie in Don Rosas Geschichte „Der reichste Mann der Welt“ / „Der Einsiedler der Villa Duck“, wo zunächst nur Dagoberts materieller Reichtum zu sehen ist, aber dann schon wenige Panels später ein leises „Nelly“ zeigt, dass es Dagobert bei allem Reichtum an Geld vor allem auch Erinnerungen geht, die er geschaffen hat.
Ähnlich wie in Don Rosas Geschichte „[[Der Einsiedler der Villa Duck]]“  wird zunächst nur Dagoberts materieller Reichtum zur Schau gestellt. Erst im Verlauf zeigt sich mit dem geflüsterten „Nelly“, dass es Dagobert bei allem Reichtum an Geld vor allem um seine persönlichen Erinnerungen geht, die er in vielen Jahren geschaffen hat und die er für sich bewahren will.
Und das zeigt sich auch im Liedtext. „To be rich“ geht es weiter „is to still remember, to treasure your first dime […] to be rich is to seek […] to relive the memories“
 
Damit sind wir eigentlich schon beim letzten Panel der Geschichte Don Rosas angekommen – im Lied spielt der Zwischenteil rund um die Panzerknacker keinerlei Rolle – so wie diese eigentlich auch in Rosas Geschichte nur ein Mittel zum Zweck sind.
Der Liedtext greift diese Emotionen auf und benennt Dagoberts Eindrücke: „is to still remember, to treasure your first dime […] to be rich is to seek […] to relive the memories“. Neben dem Erwerb seines Glückszehners zählen vor allen Dingen die undurchdringliche Weite des Landes mit den unzähligen Straßen, die noch zu gehen sind sowie selbstverständlich der Goldrausch am Klondike zu Dagoberts wichtigsten Erinnerungen. Mit dem erwähnten „letter from home“ spielt Holopainen auf eine der letzten entwickelten Comics von Don Rosa mit dem Titel „[[Ein Brief von daheim]]“ an, in welcher Onkel Dagobert seinen kompletten Lebensweg überdenkt, in Frage stellt und sich Schuldgefühle dafür gibt, dass er nicht zuhause bei seiner Familie geblieben ist.
Das Ziel ist das letzte Panel, in dem Dagobert, nachdem er mit Hilfe der Großneffen erkannt hat: “Meine größten Abenteuer liegen noch in der Zukunft“, im Geld seines Speichers liegt und man sieht, dass es ihm nicht um die Münzen im Sinne ihres materiellen Wertes geht, sondern um die Erinnerungen, die er zu jeder Einzelnen hat und die Geschichten, die er zu jeder Einzelnen zu erzählen weiß – aus seinen „Leben voller Abenteuer“.
 
Genau das wird im Lied auf den Punkt gebracht und dabei der Ton Rosas perfekt getroffen.
Erst mit der Begenung Dagoberts mit Donald sowie Tick, Trick und Track erwächst in Dagobert der Gedanke, dass er noch viele Abenteuer zusammen mit seiner neuen Familie erleben kann, wenn er sich nicht aufgibt. Das kraftvolle Erstarken wird dem zunehmenden Einsatz der dominierenden E-Gitarre verdeutlicht.
Die abschließende Kraft des Liedes, die unter anderem aus dem deutlichen Einsatz einer E-Gitarre resultiert, zeigt die in Dagobert wieder erwachende Kraft, die ihn zu vielen weiteren Abenteuern führte.


===10. "Go Slowly Now, Sands of Time" ===
===10. "Go Slowly Now, Sands of Time" ===
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And the hunter home from the hill"
And the hunter home from the hill"


Zu „Go Slowly now, Sands of Time“ gibt es bei Don Rosa keine Entsprechung, es gibt keine Geschichte, in der Dagobert stirbt, aber Don Rosa sagt auch nicht, dass Dagobert ewig lebt, seinem Duck-Universum nach ist Dagobert 1967 im stolzen Alter von 100 Jahren verstorben, wie auf der in Teil 2 gezeigten Zeichnung zu erkennen.
Zu „Go Slowly now, Sands of Time“ gibt es zwar kein eigenständiges Kapitel in „Sein Leben, seine Milliarden“, das Stück fasst jedoch den stark gealterten und rührlosen Dagobert aus dem Beginn von „[[Der Einsiedler der Villa Duck]]“ zusammen mit dem erschöpften Greis Dagobert aus Carl Barks Geschichte „[[Altersbeschwerden]]“. Für letztere fertigte Barks Buntstiftzeichnungen für ein Bilderbuch an, bevor die Geschichte von [[Daan Jippes]] als Comic umgesetzt wurde. Darin sucht Dagobert nach einem Mittel, um das Altern aufzuhalten und sich wieder jung zu fühlen.
Die Geschichte dieses Momentes erzählt Tuomas Holopainen in diesem Lied.
Gesungen wird es wieder von Alan Reid – mit einer deutlich gealtert klingenden Stimme – es ist aber vom vermittelten Gefühlt her gar nicht Alan Reid, der da singt, es ist Dagobert selbst, auf seinem Sterbebett.
Das Lied ist ruhig und getragen, erinnert ein bisschen an das Abschiedslied „Hurt“ von Johnny Cash, es klingt etwas nach Country, aber vielmehr noch nach schottischem und irischem Folk.
Beim Text greift Tuomas Holopainen dabei auf die Worte eines der berühmtesten Schotten – nach Dagobert Duck natürlich – zurück, auf Robert Louis Stevenson und sein Gedicht „Requiem“ von 1887:


Das ruhige und getragene Lied wird von einem deutlich erkennbaren gealterten Dagobert gesungen, der wich wünscht, dass der Sand aus siner Sanduhr langsamer verrinnt und ihm dadurch mehr Zeit bleibt.
Beim Text greift Tuomas Holopainen dabei auf die Worte eines der berühmtesten Schotten zurück, auf Robert Louis Stevenson und dessen Gedicht „Requiem“ von 1887:
:„Home is the sailor, home from the sea,
:„Home is the sailor, home from the sea,
:And the hunter home from the hill.“
:And the hunter home from the hill.“


Ein Motiv, das auch vom englischen Dichter A.E. Housman wenige Jahre später aufgegriffen wurde.
Dagobert fühlt sich noch nicht so weit zu gehen, er klagt und bittet:
Aber Dagobert ist eigentlich noch nicht so weit zu gehen, er klagt und bittet:


Neben dem ergreifenden Gesang von Alan Reid wird das Lied vor allem durch die akustische Gitarre getragen, die von Mikko Iivanainen gespielt wird.
:„Go slowly now, sands of time
Erst in der zweiten Hälfte stimmen Dudelsack und Flöten ein, am Ende wird die Stimme durch eine Sängerin der Metro Voices unterstützt, die das Lied zusammen mit Alan Reid ausklingen lässt.<ref>https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/onkel-dagobert-sein-leben-seine-milliarden-vergleich-zwischen-graphic-novel-und-soundtrack-teil-3/</ref>
:Still have some verses to pour“
 
Neben dem ergreifenden Gesang wird das Lied vor allem durch die akustische Gitarre getragen. Erst in der zweiten Hälfte stimmen Dudelsack und Flöten ein, am Ende wird die Stimme durch eine Sängerin der Metro Voices unterstützt, die das Lied zusammen mit Alan Reid ausklingen lässt.<ref>https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/onkel-dagobert-sein-leben-seine-milliarden-vergleich-zwischen-graphic-novel-und-soundtrack-teil-3/</ref>
Beim Zuhörer bleibt Gänsehaut zurück.
Beim Zuhörer bleibt Gänsehaut zurück.


== Produktion und Veröffentlichung ==
== Produktion und Veröffentlichung ==
Die erste Single "A Lifetime of Adventure" wurde am 5. Februar 2014 zusammen mit einem Musikvideo unter der Regie von Ville Lipiäinen veröffentlicht. Am 14. Februar 2014 veröffentlichte das Label auf YouTube ein mehr als fünfminütiges Video, in dem Tuomas Holapainen über die Entstehung des Albums spricht. Darin erzählt er, dass ihn die Geschichten um Onkel Dagobert aus „Sein Leben, seine Milliarden“ seit 1999 in den Bann gezogen haben und seitdem die Idee in ihm wuchs, einen Soundtrack dazu zu produzieren. Erstmals gelesen hat er die Abenteuer bereits 1996.<ref>https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/tuomas-holopainen-im-interview-the-life-and-times-of-scrooge/</ref> Er berichtet von der Zusammenarbeit mit Pip Williams, der ihn anrief, nachdem er die erste Version hörte und meinte, dass Holopainen etwas komplett anderes als bei „Nightwish“ mache. Holopainen bestätigte dies und erläuterte, dass er aus diesem Grund ein persönliches Solo-Album produzieren wolle, das mit „Nightwish“ nicht möglich gewesen wäre.<ref>https://www.youtube.com/watch?v=7OCA96KBM3E</ref>
Die erste Single "A Lifetime of Adventure" wurde am 5. Februar 2014 zusammen mit einem Musikvideo unter der Regie von Ville Lipiäinen veröffentlicht. Am 14. Februar 2014 veröffentlichte das Label auf YouTube ein mehr als fünfminütiges Video, in dem Tuomas Holopainen über die Entstehung des Albums spricht. Darin erzählt er, dass ihn die Geschichten um Onkel Dagobert aus „Sein Leben, seine Milliarden“ seit 1999 in den Bann gezogen haben und seitdem die Idee in ihm wuchs, einen Soundtrack dazu zu produzieren. Erstmals gelesen hat er die Abenteuer bereits 1996.<ref name="dein-dlrp-interview">https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/tuomas-holopainen-im-interview-the-life-and-times-of-scrooge/</ref> Er berichtet von der Zusammenarbeit mit Pip Williams, der ihn anrief, nachdem er die erste Version hörte und meinte, dass Holopainen etwas komplett anderes als bei „Nightwish“ mache. Holopainen bestätigte dies und erläuterte, dass er aus diesem Grund ein persönliches Solo-Album produzieren wolle, das mit „Nightwish“ nicht möglich gewesen wäre.<ref>https://www.youtube.com/watch?v=7OCA96KBM3E {{YT}}</ref>


Das Album „The Life And Times Of Scrooge“ war ein lang gehegter Traum von Tuomas Holopainen, der vor mehr als 14 Jahren von „Sein Leben, seine Milliarden“ hierzu inspiriert wurde, weil er die von Don Rosa erzählten und gezeichneten Abenteuer über den jungen Onkel Dagobert so sehr mochte. Schon im Jahr 2002 äußerte Holopainen in einer Dokumentation über ihn, dass es ihm gefallen würde, Musik zu Don Rosas Magnum Opus zu schreiben.<ref>https://www.tuomasholopainenonline.com/2020/04/11/happy-birthday-music-inspired-by/</ref>Tuomas Holopainen, der auch großer Fan von Tolkien ist, bezeichnet die Dagobert Ducks Lebengeschichte als die ihm liebste fiktionale Geschichte aller Zeiten.
Das Album „The Life And Times Of Scrooge“ war ein lang gehegter Traum von Tuomas Holopainen, der vor mehr als 14 Jahren von „Sein Leben, seine Milliarden“ hierzu inspiriert wurde, weil er die von Don Rosa erzählten und gezeichneten Abenteuer über den jungen Onkel Dagobert so sehr mochte. Schon im Jahr 2002 äußerte Holopainen in einer Dokumentation über ihn, dass es ihm gefallen würde, Musik zu Don Rosas Magnum Opus zu schreiben.<ref>https://www.tuomasholopainenonline.com/2020/04/11/happy-birthday-music-inspired-by/</ref>Tuomas Holopainen, der auch großer Fan von Tolkien ist, bezeichnet die Dagobert Ducks Lebengeschichte als die ihm liebste fiktionale Geschichte aller Zeiten.


Über den Entwicklungspozress erklärte Holopainen in einem Interview: „Die ursprüngliche Idee war es eigentlich, das Album rein instrumental zu belassen und die Geschichten nur atmosphärisch zu untermalen, etwas anders als es beim jetzigen Ergebnis nun der Fall ist. Aber dann kam während des Komponierens ein Punkt, an dem mir die Idee kam, dass es besser sei, ein paar Liedtexte, ein paar menschliche Stimmen, sogar ein paar Chor-Elemente hinzuzufügen, wie bei einem traditionelleren Lied-Aufbau, um das ganze Album für die Hörer zugänglicher und interessanter zu machen.“<ref>https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/tuomas-holopainen-im-interview-the-life-and-times-of-scrooge/</ref>
Über den Entwicklungsprozess erklärte Holopainen in einem Interview: „Die ursprüngliche Idee war es eigentlich, das Album rein instrumental zu belassen und die Geschichten nur atmosphärisch zu untermalen, etwas anders als es beim jetzigen Ergebnis nun der Fall ist. Aber dann kam während des Komponierens ein Punkt, an dem mir die Idee kam, dass es besser sei, ein paar Liedtexte, ein paar menschliche Stimmen, sogar ein paar Chor-Elemente hinzuzufügen, wie bei einem traditionelleren Lied-Aufbau, um das ganze Album für die Hörer zugänglicher und interessanter zu machen.“<ref name="dein-dlrp-interview" />
 
Den ersten Kontakt zu Don Rosa stellte Tuomas Holopainen im Jahr 2010 am Rande einer Tour von Don Rosa nach Finnland her, als er am Rande einer Pressekonferenz ungefähr fünf Minuten mit ihm spreche konnte. Er erläuterte Rosa, der höflich zuhörte, seine Idee und gab ihm eine CD von „Nightwish“ mit. Über diesen Moment sagte Holopainen später: „Ich glaube nicht, dass er das damals schon wirklich ernst genommen hat – und das kann ich ihm sicherlich auch nicht vorwerfen.“ Zwei Jahre später erkundigte sich Holopainen in einer E-Mail bei Rosa, ob er das Cover-Artwork für das Album zeichnen wolle. Holopainen sei dabei, das Projekt umzusetzen, Studios für die Aufnahmen reserviert und bereits einige Songs fertiggestellt. Don Rosa antwortete, dass er es gerne versuchen könne, aber schon seit 2006 nichts richtiges mehr gezeichnet habe und fragte Holopainen, ob er sicher sei, dass wirklich er das machen sollte. Doch Holopainen hielt niemand anderen für geeigneter und lud Don Rosa nach Finnland ein, wo dieser ihm Vorzeichnungen zeigte und schließlich auch für das Musikvideo vor der Kamera stand.<ref>https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/tuomas-holopainen-im-interview-the-life-and-times-of-scrooge/</ref>


<ref>https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/tuomas-holopainen-vertont-don-rosas-the-life-and-times-of-scrooge-mcduck/</ref>
Den ersten Kontakt zu Don Rosa stellte Tuomas Holopainen im Jahr 2010 am Rande einer Tour von Don Rosa nach Finnland her, als er am Rande einer Pressekonferenz ungefähr fünf Minuten mit ihm sprechen konnte. Er erläuterte Rosa, der höflich zuhörte, seine Idee und gab ihm eine CD von „Nightwish“ mit. Über diesen Moment sagte Holopainen später: „Ich glaube nicht, dass er das damals schon wirklich ernst genommen hat – und das kann ich ihm sicherlich auch nicht vorwerfen.“ Zwei Jahre später erkundigte sich Holopainen in einer E-Mail bei Rosa, ob er das Cover-Artwork für das Album zeichnen wolle. Holopainen sei dabei, das Projekt umzusetzen, Studios für die Aufnahmen reserviert und bereits einige Songs fertiggestellt. Don Rosa antwortete, dass er es gerne versuchen könne, aber schon seit 2006 nichts richtiges mehr gezeichnet habe und fragte Holopainen, ob er sicher sei, dass wirklich er das machen sollte. Doch Holopainen hielt niemand anderen für geeigneter und lud Don Rosa nach Finnland ein, wo dieser ihm Vorzeichnungen zeigte und schließlich auch für das Musikvideo vor der Kamera stand.<ref name="dein-dlrp-interview" /> <ref name="dein-dlrp">https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/tuomas-holopainen-vertont-don-rosas-the-life-and-times-of-scrooge-mcduck/</ref>
[[Datei:Holopainen und Rosa.jpg|mini|rechts|Don Rosa und Tuomas Holopainen, 2013  © Tuomas Holopainen. ]]
[[Datei:Holopainen und Rosa.jpg|mini|rechts|Don Rosa und Tuomas Holopainen, 2013  © Tuomas Holopainen. ]]
Die Arbeit an dem Album begann schließlich 2012. Am 20. November 2012 schrieb Holopainen auf seiner Website, dass er bereits fünf Tracks begonnen habe, von dem sich einer bereits in einem fast fertigem Stadium befände. Doch er nehme sich sehr viel Zeit, um Ideen auszuprobieren und bisherige Schritte zu überdenken. Er berichtete, dass sein Freund Troy sich bereit erklärt hätte, den Dudelsack und die Pfeifen zu spielen und ihn außerdem mit weiteren Freunden aus der Keltik-Szene bekanntmachen wolle. Holopainens Ziel sei es, im Frühjahr mit den Noten fertig zu sein und im Mai eine Testversion aufzunehmen, die im Herbst mit dem Orchester eingespielt werden könne. Sofern der Zeitrahmen eingehalten wird, könne die Arbeit Ende 2013 beendet sein und das Album wie beabsichtigt in der ersten Hälfte des Jahres 2014 erscheinen.<ref>https://web.archive.org/web/20140726164840/http://www.tuomas-holopainen.com/en/diary/274-scrooge-update</ref>
Die Arbeit an dem Album begann schließlich 2012. Am 20. November 2012 schrieb Holopainen auf seiner Website, dass er bereits fünf Tracks begonnen habe, von dem sich einer bereits in einem fast fertigem Stadium befände. Doch er nehme sich sehr viel Zeit, um Ideen auszuprobieren und bisherige Schritte zu überdenken. Er berichtete, dass sein Freund Troy sich bereit erklärt hätte, den Dudelsack und die Pfeifen zu spielen und ihn außerdem mit weiteren Freunden aus der Celtic-Szene bekanntmachen wolle. Holopainens Ziel sei es, im Frühjahr mit den Noten fertig zu sein und im Mai eine Testversion aufzunehmen, die im Herbst mit dem Orchester eingespielt werden könne. Sofern der Zeitrahmen eingehalten wird, könne die Arbeit Ende 2013 beendet sein und das Album wie beabsichtigt in der ersten Hälfte des Jahres 2014 erscheinen.<ref>https://web.archive.org/web/20140726164840/http://www.tuomas-holopainen.com/en/diary/274-scrooge-update</ref>


Das vollständige Album wurde am 15. April 2014 unter dem Labal von ''Nuclear Beast'' und ''Roadrunner'' veröffentlicht, als Produzent zeichnete Tuomas Holopainen verantwortlich. Es erschien zudem im Format von zwei LP Black Vinyl (33 / 45 RPM) Schallplatten. Außerdem gab es online eine limitierte Sammleredition, bei der die beiden CDs in einem Keilrahmen mit dem Cover-Artwork auf Leinwand verpackt waren, wobei die Leinwand ausgeklappt eine Größe von 60x30cm hatte und sich somit auch als Wandbild eignete.
Das vollständige Album wurde am 15. April 2014 unter dem Label von ''Nuclear Beast'' und ''Roadrunner'' veröffentlicht, als Produzent zeichnete Tuomas Holopainen verantwortlich. Es erschien zudem im Format von zwei LP Black Vinyl (33 / 45 RPM) Schallplatten. Außerdem gab es online eine limitierte Sammleredition, bei der die beiden CDs in einem Keilrahmen mit dem Cover-Artwork auf Leinwand verpackt waren, wobei die Leinwand ausgeklappt eine Größe von 60x30cm hatte und sich somit auch als Wandbild eignete.


== Künstlerische Gestaltung ==
== Künstlerische Gestaltung ==
Der Künstler Don Rosa trug zu Tuomas' ehrgeizigem Soloprojekt bei, indem er das atmosphärische Cover-Artwork des Albums gestaltete und im Video zu „A Lifetime Of Adventure“ mitwirkte.
Der Künstler Don Rosa trug zu Tuomas' ehrgeizigem Soloprojekt bei, indem er das atmosphärische Cover-Artwork des Albums gestaltete und im Video zu „A Lifetime Of Adventure“ mitwirkte.
[[Datei:Holopainen und Rosa-2.webp|mini|links|Tuomas Holopainen und Don Rosa bei den Dreharbeiten zum Musikvideo von „A Lifetime of Adventure“]]
[[Datei:Holopainen und Rosa-2.webp|mini|links|Tuomas Holopainen und Don Rosa bei den Dreharbeiten zum Musikvideo von „A Lifetime of Adventure“]]
Der Wunsch des Plattenlabels, eine einzige Single aus dem Album als Standalone auszukoppen, stelle Holopainen vor eine Herausforderung. Wie auch Don Rosa betrachtet er den von ihm geschaffenen Soundtrack zu „Sein Leben, seine Milliarden“ als in sich geschlossene, aufeinander aufbauende Einheit. Um der Forderung gerecht zu werden, entschied er sich, den Titel „A Lifetime of Adventures“ mit seinem eingängigen Refrain auszuwählen.<ref>https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/tuomas-holopainen-vertont-don-rosas-the-life-and-times-of-scrooge-mcduck/</ref> „Der Song ist eigentlich der einzige Song des Albums mit einem klassischen Liedaufbau und einer Struktur, die sich dafür eignet. Eigentlich kann man keinen anderen der Songs einfach so als Single veröffentlichen. Es gibt überhaupt nur drei Songs, die einen Refrain haben und von denen hat dieser als einziger einen klaren Anfang und ein klares Ende, deutliche erkennbare Strophen. So war dieser Song eigentlich die einzige und offensichtliche Wahl für eine Single.“ so Holopainen.<ref>https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/tuomas-holopainen-im-interview-the-life-and-times-of-scrooge/</ref>
Der Wunsch des Plattenlabels, eine einzige Single aus dem Album als Standalone auszukoppen, stelle Holopainen vor eine Herausforderung. Wie auch Don Rosa betrachtet er den von ihm geschaffenen Soundtrack zu „Sein Leben, seine Milliarden“ als in sich geschlossene, aufeinander aufbauende Einheit. Um der Forderung gerecht zu werden, entschied er sich, den Titel „A Lifetime of Adventure“ mit seinem eingängigen Refrain auszuwählen.<ref name="dein-dlrp" /> „Der Song ist eigentlich der einzige Song des Albums mit einem klassischen Liedaufbau und einer Struktur, die sich dafür eignet. Eigentlich kann man keinen anderen der Songs einfach so als Single veröffentlichen. Es gibt überhaupt nur drei Songs, die einen Refrain haben und von denen hat dieser als einziger einen klaren Anfang und ein klares Ende, deutliche erkennbare Strophen. So war dieser Song eigentlich die einzige und offensichtliche Wahl für eine Single.“ so Holopainen.<ref name="dein-dlrp-interview" />


Das wie eine Art Making-of des gesamten Albums aufgebaute Musikvideo zu „A Lifetime of Adventure“ zeigt neben Videos von den Orchesteraufzeichnungen und Fotos der Aufnahmen viele Zeichnungen und Skizzen von Don Rosa, der sich im Video selbst spielt, wie er die großformatige Cover-Illustration anfertigte. Von der Gestaltung her ähnelt es somit den Splash-Panels der Comic-Kapitel aus „Sein Leben, seine Milliarden“, die ebenfalls fast immer mit einer Tagebuchseite beginnen.
Das wie eine Art Making-of des gesamten Albums aufgebaute Musikvideo zu „A Lifetime of Adventure“ zeigt neben Videos von den Orchesteraufzeichnungen und Fotos der Aufnahmen viele Zeichnungen und Skizzen von Don Rosa, der sich im Video selbst spielt, wie er die großformatige Cover-Illustration anfertigte. Von der Gestaltung her ähnelt es somit den Splash-Panels der Comic-Kapitel aus „Sein Leben, seine Milliarden“, die ebenfalls fast immer mit einer Tagebuchseite beginnen.
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=== Orchester und Chor ===
=== Orchester und Chor ===
Pip Williams zeichnete sich für die Orchester Arrangements verantwortlich und führte somit seine Zusammenarbeit mit Holopainen nach den NIGHTWISH Alben "Once", "Dark Passion Play" und "Imaginaerum" fort.
Pip Williams zeichnete für die Orchesterarrangements verantwortlich und führte somit seine Zusammenarbeit mit Holopainen nach den Nightwish-Alben "Once", "Dark Passion Play" und "Imaginaerum" fort.
Außerdem waren weiterhin beteiligt:
Außerdem waren weiterhin beteiligt:
* Pip Williams – Orchestrales Arrangement und Leitung
* Pip Williams – Orchestrales Arrangement und Leitung
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* [https://en.wikipedia.org/wiki/Music_Inspired_by_the_Life_and_Times_of_Scrooge Englischsprachiger Wikipedia Eintrag]
* [https://en.wikipedia.org/wiki/Music_Inspired_by_the_Life_and_Times_of_Scrooge Englischsprachiger Wikipedia Eintrag]
* [https://www.discogs.com/master/676813-Tuomas-Holopainen-Music-Inspired-By-The-Life-And-Times-Of-Scrooge Alle Versionen des Albums bei Discogs]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
{{Lesenswerter Artikel}}
[[Kategorie:Musikalbum]]
[[Kategorie:Musikalbum]]
[[Kategorie:Musik auf CD]]
[[Kategorie:Musik auf CD]]

Aktuelle Version vom 23. Dezember 2023, 10:53 Uhr

©Disney Achtung! Der Titel dieses Artikels hat mehrere Bedeutungen. Dieser Artikel behandelt eine CD von Tuomas Holopainen. Für die Comicserie von Don Rosa, die im Original fast denselben Titel trägt, siehe Sein Leben, seine Milliarden.
© Nuclear Blast

„The Life and Times of Scrooge“, vollständiger Titel „Music Inspired by the Life and Times of Scrooge“ ist der Name des ersten Soloalbum des finnischen Songwriters und Keyboarders Tuomas Holopainen. Die Inspiration für die insgesamt zehn Soundtracks basiert vollständig auf dem zwölfteiligen Comic-Epos „Sein Leben seine Milliarden“ (org. "The Life and Times of Scrooge McDuck") von Don Rosa.

Das Werk wird den Genres Soundtrack und Celtic Folk Music zugeordnet, entfernt sich damit also vom Metal-Stil von Holopainens Band „Nightwish“. Die Gesamtdauer beträgt 54:05, inklusive des Bonus-Tracks 60:05.

Trackliste und Übersicht[Bearbeiten]

Liednummer Titel Länge Comic-Grundlage
1.
"Glasgow 1877"
6:27
Kapitel I: Der Letzte aus dem Clan der Ducks
2.
"Into the West"
5:01
Kapitel II: Der Herr des Mississippi, Kapitel III: Der Held der Badlands, Kapitel IV Der Kupferkönig von Montana
3.
"Duel & Cloudscapes"
4:50
Kapitel V: Der Retter der Duckenburgh
4.
"Dreamtime"
4:47
Kapitel VII: Der Jäger des heiligen Opals
5.
"Cold Heart of the Klondike"
6:52
Kapitel VIII: Der Einsiedler am White Agony Creek
6.
"The Last Sled"
5:40
Bonusgeschichte Der letzte Schlitten nach Dawson
7.
"Goodbye, Papa"
6:27
Kapitel IX: Der Milliardär im Hochmoor
8.
"To Be Rich"
3:22
Kapitel X: Der Eroberer von Fort Entenhausen, Kapitel XI: Der gewissenlose Geschäftsmann aus Entenhausen
9.
"A Lifetime of Adventure"
6:13
Kapitel XI: Der gewissenlose Geschäftsmann aus Entenhausen, Kapitel XII: Der Einsiedler der Villa Duck
10.
"Go Slowly Now, Sands of Time"
4:36
Kapitel XII: Der Einsiedler der Villa Duck, Altersbeschwerden von Carl Barks und Daan Jippes

Bonus-Track der CD Deluxe Edition Die Deluxe Edition (Deluxe Digibook) enthält eine Bonus-Disc mit allen instrumentalen Versionen der Titel mit Ausnahme des Bonus-Tracks. Die jeweilige Musik zu den Hauptkapiteln funktioniert auch für die hier nicht gelisteten Nebenkapitel.

Liednummer Titel Länge Comic-Grundlage
11.
"A Lifetime of Adventure (Alternative Version)"
6:00
Kapitel XI: Der gewissenlose Geschäftsmann aus Entenhausen

Lyrics und Interpretation[Bearbeiten]

1. "Glasgow 1877"[Bearbeiten]

[gesprochen: Alan Reid] "I remember it as if it was yesterday
My papa took me to see the ancestral home of our clan
The desolate castle on Dismal Downs, abandoned since the 17th century
Now inhabited by no-one but golden eagles in its turrets and
Ptarmigan & grouse in the heather o' the clan cemetery
In this sight of former glory, of ochre grass and bracken
Sadness and hope, this is where I begin my story
Rannoch moor, 1877, the eve of my 10th birthday..."

Tha 'n sgeul ag aiseig bu bràth /
Toirt taic bho tiotain a tha gar deanamh mar a tha sinn

Howls on the moors
Dreams of sailing all seas
Call of the hills
And a fiddle of farewell

Der erste Soundtrack vermittelt den Auftakt der Onkel-Dagobert-Biographie mit der Geschichte „Der Letzte aus dem Clan der Ducks“ zugeordnet. Die Songtexte greifen dabei über weite Teile auf die Textpassagen im Comic zurück und nehmen diese auf. Analog des Geschehens im Comic beginnt der Soundtrack damit, dass Dagoberts Vater Dietbert Duck seinem Sohn im schottischen Hochmoor die Heimat des Clan der Ducks zeigt und ihm u.a. über die Duckenburgh erzählt:

„Die Hochmoore mein Sohn, sind die einsamste und raueste Gegend in ganz Schottland […]“

Allerdings ist im Soundtrack nicht Dietbert Duck zu hören, sondern Dagobert selbst berichtet von diesem Ausflug zum Stammsitz seiner Familie. Dabei wird nicht nur die Erzählung von Dietbert aufgegriffen, sondern auch Details aus den illustrierenden Zeichnungen von Don Rosa:

„I remember it as if it was yesterday, my papa took me to see the ancestral home of our Clan. The desolate castle and dismal downs, abandoned since the 17th century, now inhabited by no one but golden eagles […] this is were I begin my story.“

Unterlegt wird diese Einleitung mit schottischen Klängen eines Dudelsacks, die einerseits melancholisch klingen, andererseits am Vorabend von Dagoberts 10. Geburtstag aber auch das Gefühl eines Aufbruchs vermitteln. Auf diesen Teil folgt gälischer Gesang mit entsprechender instrumentaler Begleitung – teils leise und bedächtig, teils euphorisch in Erwartung von etwas Großem, nämlich der Zukunft des gewillten Dagoberts, der seinem Clan wieder zu Rum und Ehre verhelfen und dafür hart arbeiten will.

Auch die Rückblicke in die von Carl Barks erzählten Geschichte der McDucks, das Auftauchen des „Hundes“ (Der Hund der Whiskervilles) und das Scheitern der Ducks auf hoher See (13 Trillionen), das zusammen mit dem Verlust des Schatzes der McDucks (Das Gespenst von Duckenburgh) zur Armut der Familie führte, finden sich im Stück wieder. Ruhig von einer Violine getragen, fast sehnsüchtig, setzt sich das Lied dann fort – ein Ausblick auf die Weite, in die Dagobert ziehen wird. Der Song schließt damit, dass das Thema vom Piano aufgegriffen wird und ausklingt.[1]

2. "Into the West"[Bearbeiten]

Far, far into the night
Your calling guided you
Far, far across the dark
Horizon filled with red
And yearning of a childless ma

3. "Duel & Cloudscapes"[Bearbeiten]

Der zweite Song „Duel & Cloudscapes“ widmet sich dem Abenteuer aus „Der Retter der Duckenburgh“. Wie im Comic beginnt er mit einem Gewitter aus Donnerklang und zuckenden Blitzen, dargestellt durch dunkle Klänge des Orchesters und des standhaften Dudelsacks. Nun wird die Musik schneller und untermalt die rasante Kutsche, mit der Dagobert zusammen mit Mutter Dankrade und Schwester Mathilda der Duckenburgh entgegenstrebt, um dort seinen Vater, Onkel Jakob und seine Schwester Dortel im sich anbahnenden Kampf gegen die Whiskervilles zu unterstützen. Mit einem Crescendo kündet die Musik von einem wackeren Helden, der die Burg seiner Ahnen verteidigen wird. Dagoberts Kampf gegen einen der Whiskervilles wird laut und voller Dynamik in Szene gesetzt.

Mit dem Sturz von Dagobert von den Zinnen der Burg in den schummrigen Wassergraben verändert sich auch die Musik und es gibt einen deutlich wahrnehmbaren Stilbruch, weg von orchestraler Dramatik hin zu einem humorvollen und spielerisch klingenden Xylophonsolo.[1] Die völlig neue Atmosphäre der Musik stellt nun die Wolkenszene dar, in welcher der junge Dagobert auf einer Wolke im Himmel einigen seiner golfspielenden Vorfahren aus dem Clan der McDucks begegnet.

Nach dem kurzen Intermezzo und der Rückkehr von Dagobert in die Gegenwart hört man Wasser rauschen und die Musik nimmt wieder ihre unheilvolle Gestalt vom Anfang an, nun aber zunehmend getragen vom heroischen Themas Dagoberts. Dieses findet ihren pathetischen Höhepunkt, als Dagobert den Sieg davontragen kann und damit seine Familie erneut gerettet hat. Das Orchester wird leiser und mündet in den bekannten Tönen aus dem ersten Track, als Dagobert und sein Vater einen Regenbogen betrachten.

4. "Dreamtime"[Bearbeiten]

Das instrumental gehaltene Stück „Dreamtime“ widmet sich der Geschichte „Der Jäger des heiligen Opals“. Passend zum Handlungsort der Geschichte, die in Australien spielt und sich mit den religiösen Vorstellungen der Aborigenees beschäftigt, sticht das Didgeridoo mit seinen tiefen Tönen deutlich hervor und dominiert das Stück. Begelitet wird es von Percussion-Instrumenten sowie den ruhigen Piano-Klängen. Das surreale Stück skizziert den Traumpfad Dagoberts und den Traum von Bindagbindag. Gegen Ende des Liedes setzt Gesang ein, bevor die immer rhythmischer werdenden Percussions, die an das Klopfen von Steinen erinnern, verklingen und auch das Didgeridoo verstummt.

5. "Cold Heart of the Klondike"[Bearbeiten]

The final frontier
Of utter solitude
Of wilderness untamed

Into White Agony Creek
The cradle of new hope
Many the spring thaws from home

O Me! O Life! Here in the wild
Nothing but two cold Klondike hearts
Charm of a dancehall girl
A true star of the north
Those precious 30 days

A letter in the snow
Love lost yet always there
A burning need of life

O Me! O Life! Here in the wild
Nothing but two cold Klondike hearts

O Me! O Life! Here in the wild
Nothing but two cold Klondike hearts

Das Stück „Cold Heart of the Klondike“ untermalt die Geschichte „Der Einsiedler am White Agony Creek“. Es ist das einzige „klassische“ Lied des Albums und wird vom jungen Dagobert zu Zeiten des Klondike-Goldrausches gesungen. Der Track beginnt mit kühlen Klängen des Keyboards, die an klirrendes Eis erinnern und die Fantasie anregen, sich Nordlichter herbeizuträumen. Der Chor setzt ein und ruft laut und stechend den Titel des Songs „Cold Heart“ mit einer Intensität heraus. Dabei steht der Titel „Cold Heart“ sowohl geographisch für das Zentrum des eiskalten Gebietes am Yukon River und die Stadt Dawson, der eine gewichtige Rolle in der Handlung zukommt. Andererseits symbolisiert der Titel aber auch psychologisch gesehen die Kälte in Dagoberts und Nellys Herzen, da jeder nur für sich selbst einsteht.

Der Erzähler greift die Gedanken des jungen Dagobert auf, der von den Wundern der Natur und den beeindruckenden Naturphänomenen wie dem Schnee, dem Eis und den Polarlichtern, aber auch den unberührten Wäldern, den Tieren und der ihn umgebenden Stille fasziniert ist. Mit dem Ausdruck „The Final Frontier“ wird deutlich, dass Dagobert einerseits wortwörtlich die letzte Grenze erreicht hat, zu der man reisen kann, andererseits aber auch die in seinen Augen letzte und anstrengendste Herausforderung zu bewältigen hat.Er ist fest entschlossen, hier in der Kälte des Klondikes Gold zu finden und reich zu werden, dafür nimmt er alle Entbehrungen fern von der Heimat auf sich. Die Musik wechselt zwischen melancholischer und euphorischer Stimmung.

Aber die Wildnis ist nicht alles, was Dagobert erwartet – denn da ist auch Nelly, die Königin der Tanzlokale, „der wahre Star des Nordens“. Das angespannte Verhältnis zwischen ihr und Dagobert stellt für beide eine ungewohnte Herausforderung dar, da sie ihre Emotionen füreinander nicht richtig einschätzen können und wollen. Ihr Charme wird von Dagobert besungen, Nelly steht aber nicht im Mittelpunkt des Stückes. Das Lied ist weniger eine chronologische Wiedergabe des Geschehens im Comic, sondern vielmehr ein Schmelztiegel der starken Emotionen, der unbändigen Härte und des Willens, aber auch der Zuneigung und der Verbundenheit. Am Ende wird die Musik wieder ruhiger und leichter und verliert sich in Wiederholungen des Themas, so wie sich Onkel Dagobert mit der Frage konfrontiert sieht, ob er wirklich reich werden will.

„Ich werde reich sein, aber nie mehr derselbe wie zuvor! Wird die Sonne heller scheinen, die klare Luft süßer schmecken, die eisige Nacht mehr Frieden bringen? Oder werde ich dies alles verlieren? Will ich wirklich reich sein?“

6. "The Last Sled"[Bearbeiten]

[gesprochenes Intro: Alan Reid]

Wiederverwendete Zitate von Dagobert aus „Der letzte Schlitten nach Dawson

"There’s gold, and it’s haunting and haunting;
It’s luring me on as of old;
Yet it isn’t the gold that I’m wanting
So much as just finding the gold
It’s the great, big, broad land ’way up yonder
It’s the forests where silence has lease;
It’s the beauty that thrills me with wonder
It’s the stillness that fills me with peace."

[Strophe 1]
The great, broad land 'way up yonder
Haunting him as of old
Yet, it ain't the gold itself, so much as finding the gold
[Pre-Chorus 1]
Farewell, White Agony Creek
Farewell, the three long years
Can't leave behind what's in this sled

[Chor]
Things we lost
The things we couldn't share
Another rainbow's end
Another memory
Fortuna favet fortibus
Hold on to all that's dear to you
As the last sled to Dawson finally arrives

[Strophe 2]
The stillness that fills him with peace
The beauty of the wild
Rainbow's end with golden dreams
Starlit sky and coffee & beans

[Pre-Chor 2]
Farewell, White Agony Creek
Farwell, the three spring thaws
One day I will return to you

[Chor]
Things we lost
The things we couldn't share
Another rainbow's end
Another memory
Fortuna favet fortibus
Hold on to all that's dear to you
As the last sled to Dawson finally arrives


Mit „The Last Sled“ verlässt Tuomas Holopainen einmalig den Kanon der zwölf Hauptkapitel von Don Rosas „Sein Leben, seine Milliarden“ und widmet sich mit der Vertonung von „Der letzte Schlitten nach Dawson“ einer nachträglich als Bonusgeschichte zur Hauptserie angesehenen Story, die Don Rosa jedoch schon vor der Arbeit an „Sein Leben, seine Milliarden“ fertigstellte. Sie ist eine Mischung aus einer in der Gegenwart spielenden Jagd um einen im Eis eingefrorenen Hundeschlitten des Goldsuchers Dagobert, der sein Ziel in Dawson nie erreicht hat und einigen Rückblenden in Dagoberts Vergangenheit. Das Lied ist eher dem jungen Dagobert zuzuordnen und könnte ihn bei seiner Schlittenreise begleitet haben. Inhaltlich singt er von seinen drei entbehrungsreichen Jahren auf der Suche nach Gold, die ihn innerlich mehr erfüllt habe als das bloße Auffinden des Goldes. Dagobert hat seine erste Million gemacht und von Emanuel Erpel ein Stück Land erworben, von wo aus er seine Geschäfte erweitern will. Doch zuvor möchte Dagobert noch einmal an den White Agony Creek zurückkehren und die Dinge von der Hütte an seinem Claim abholen, die ihm am wichtigsten sind.

Der verwendete Text stammt aber weder aus der Feder Don Rosas, noch aus der Tuomas Holopainens. Beide Künstler bedienen sich des Poeten Robert Services, der als „The Bard of the Yukon“ bekannt wurde. Was im englischsprachigen Original von Don Rosa als solches erkennbar ist, wurde erst in der deutschen Neuübersetzung von Jano Rohleder sinngleich ins Deutsche übertragen. Mit der dritten Strophe des Gedichtes „The Spell of the Yukon“ von Robert Service wird Dagoberts innerstes Sein beschrieben, also sein Streben nach Abenteuer, das Erschaffen von Erinnerungen und den inneren Frieden.

The Spell of the Yukon“ von Robert Service

„There’s gold, and it’s haunting and haunting;
It’s luring me on as of old;
Yet it isn’t the gold that I’m wanting
So much as just finding the gold.
It’s the great, big broad land ‚way up yonder,
It’s the forests where silence has lease;
It’s the beauty that thrills me with wonder,
It’s the stillness that fills me with peace.“

Im Anschluss daran setzen sowohl Nelly als auch eine namentlich nicht erkennbare Schwester Dagoberts in den Gesang mit ein. Sie rezitieren Stellen des Gedichts in der dritten Person, da sie den für Außenstehende nur schwer zuverstehenden Charakter Dagoberts erkannt haben. Weiterhin erzählen sie davon, weshalb Dagobert die strapazenvolle Reise zurück zu seinem Clain angetreten hat – nicht, um noch mehr Gold zu finden, sondern um die Dinge auf den Schlitten zu laden, die ihm besonders am Herzen gelegen haben. Er möchte mit einer wunderbaren Erinnerung abschließen und erneut aufbrechen, um Neues zu entdecken und sprichwörtlich vom Ende eines Regenbogens zum nächsten Regenbogen zu wandern, wo neue Möglichkeiten auf ihn warten.

Hier wird das zentrale Motiv des Regenbogens aus Carl Barks Ölgemälde „Always Another Rainbow“, auf dem Dagobert als junger Goldschürfer zu sehen ist, sowie dem Regenbogen aus dem Ende von „Der Retter der Duckenburgh“ aufgegriffen. „Farewell White Agony Creek […] one day I will return to you“ wird der Gesang fortgesetzt und kündet damit von der tatsächlichen Rückkehrs Dagoberts in Begleitung seiner Neffen, um den letzten Schlitten nach Dawson zu bergen und seinem Bestimmungsort zuzuführen. Zusätzlich zitiert Holopainen das Motto des Clans McDuck „Fortuna Favet Fortibus“ – das Schicksal begünstigt die Tapferen – und würdigt damit Dagoberts Ehrzeit im Sinne der ruhmreichen Familientradition.

7. "Goodbye, Papa"[Bearbeiten]

Mit „Goodbye, Papa“ kehrt Holopainen wieder zurück in den Kanon der zwölf Hauptkapitel, während Dagobert zurück in seine Heimat nach Schottland kehrt. Nach dem einleitenden Piano kehrt auch die Musik wieder zurück zu Dagoberts schottischen Wurzeln, bevor Flöten und Dudelsack einsetzen. Der reich gewordene Dagobert erwartet einen triumphalen Empfang, den auch die Musik widerspiegelt. Doch es gibt einen erkennbaren Bruch, da Dagoberts hartherzig geworden ist und die Verbindung zu den einfachen Menschen verloren hat. Nun wird auch die Musik nachdenklicher und schließlich sehr getragen und melancholisch, als Dagobert offenbar am Grab seiner kürzlich verstorbenen Mutter steht und sich der alten Zeiten erinnert. Vom orchestralen Ton wechselt die Musik zu einem bedächtigen Piano.

Gälische Trommeln setzten danach zusätzlich im Hintergrund ein und die Melodie wird wieder pathetischer. Die Musik verkörpert nun Dagoberts Teilnahme an den schottischen Highlandgames, bei denen er sich als weitgereister Siegertyp inszenieren will, aber einen Fehlschlag nach dem anderen erleidet. Die Musik ist hier regelrecht fröhlich, bildet aber wie im Comic nur einen relativ kurzen Abschnitt ab.

Schlussendlich überwiegt wieder der melancholische und traurige Teil des Stückes, dem Abschied. Dagobert möchte seine Schwestern und seinen Vater mit nach Amerika , genauer gesagt nacht Entenhausen, nehmen, Dietbert aber fühlt sich zu alt und zu erschöpft. Während die jüngsten Mitglieder des Clans die Duckenburgh verlassen und die Reise gen Amerika antreten, stirbt Dietbert Duck und gesellt sich im Geiste zu seiner treuen Frau Dankrade Duck und dem Geist von Sir Donnerbold Duck, der Dietbert bereits erwartet hat. Einer der stillsten Momente des Epos von Don Rosa ist auch gleichzeitig, im Ausklang dieses Stückes, einer der stillsten Momente des Werkes von Holopainen.[2]

8. "To Be Rich"[Bearbeiten]

[Instrumentales Intro]

Silent night, silent years
The cold heart haunting still
Sleepless watch of the night
And her face on the moon

[Instrumentales Outro]

„To be Rich“ zeichnet den schon zu Beginn von „Goodbye Papa“ dargestellten Weg Dagoberts weiter und greift dabei auf dasselbe Mittel zurück wie Don Rosa in „Der Geschäftsmann ohne Gewissen“. Die langen Jahre, in denen Dagobert seinen Reichtum überall auf der Welt ausgebaut hat, werden musikalisch zusammengefasst, aber nicht detaillierter beschrieben.

Der reifer gewordene Dagobert steht in einem tiefen inneren Konflikt über seine Moralvorstellungen und seine Werte. Er hat sich in seiner Gier nach Reichtum und Macht von seinen eigenen Idealen und den Werten seiner Familie entfremdet. Der Gesang „Silent years, the cold heart haunting still“ bildet zwar einen Rückgriff auf „The Last Sled“, doch nun ist es nur noch die Aussicht auf noch mehr Reichtum, die Dagobert antreibt und zu einem skrupellosen Geschäftsmann mit einem kalten Herz gemacht hat.

Neben der Furcht vor sich selbst klingt zudem der nur schmerzlich verarbeitete Verlust von Nelly an, zu der sich Dagobert hingezogen wühlt, wenn er in einer der schlaflosen Nächte den Mond betrachtet und darin ein Bild ihres Gesichtes zu erkennen glaubt. Diesen Moment fängt Don Rosa auf dem Artwork zu diesem Album auf wunsch von Holopainen ein.

Im zweiten Drittel des Stückes wird die Musik insgesamt wieder freundlicher und heller. Der clevere Dagobert kann auf seine erlernten Fähigkeiten zählen und hat eine gute Menschenkenntnis erworben, um sich Vorteile bei Geschäften zu verschaffen. Außerdem ist er weiterhin äußerst zielstrebig und sehr schnell bei der Erreichung seiner Interessen. In kurzen Momenten wird die Musik fröhlicher, als sich Dagobert an längst vergangene Erelebnisse seiner Jugend erinnert, die von den Geistern seiner eigenen Vergangenheit verkörpert werden.

Das Stück von Holopainen endet etwas hoffnungsvoller, mit einem leisen, nur ganz kurzen, weihnachtlichen Schellenklang. Einem Vorgriff auf das wohl berühmteste Weihnachtsfest, das es in der Geschichte der Ducks jemals geben sollte.[3]

9. "A Lifetime of Adventure"[Bearbeiten]

To be rich is
To still remember
To Treasure your first dime
To Have a chance to say farewell

Story of your life
Time of Solitude and Strife
Freedom of an open road
Hope, and many miles to go
Promises to keep
Countless goldfields to reap
To be rich is to seek
To Relive a memory
Far-off lands quests of old
Self-respect true grit
Never cared what a fortune might buy
To seek is to be rich

Story of your life
Time of Solitude and Strife
Freedom of an open road
Hope, and many miles to go
Promises to keep
Countless goldfields to reap
To be rich is to seek
To relive a memory

All the strangers on your path
Crossraods, the letters from home
The Cooling embers of a Yuletide hearth
All the sounds of wilderness
The truth in which you roamed
Now your lost Rosebud has brought you back home

Story of your life
Time of Solitude and Strife
Freedom of an open road
Hope, and many miles to go
Promises to keep
Countless goldfiends to reap
To be rich is to seek
To Relive a memory


„A Lifetime of Adventures“ ist die Single-Auskopplung aus dem Album. Obwohl in der Geschichte viele Jahre vergangen sind, beginnt das Stück genau so, wie „To be Rich“ geendet hat, mit Schellenklang. Mit dem gefühlvoll und betont gesungenem „To be Rich“ könnte man meinen, das Lied setze auch inhaltlich seinen Vorgänger fort – doch es wendet sich in eine ganz andere Richtung.

Ähnlich wie in Don Rosas Geschichte „Der Einsiedler der Villa Duck“ wird zunächst nur Dagoberts materieller Reichtum zur Schau gestellt. Erst im Verlauf zeigt sich mit dem geflüsterten „Nelly“, dass es Dagobert bei allem Reichtum an Geld vor allem um seine persönlichen Erinnerungen geht, die er in vielen Jahren geschaffen hat und die er für sich bewahren will.

Der Liedtext greift diese Emotionen auf und benennt Dagoberts Eindrücke: „is to still remember, to treasure your first dime […] to be rich is to seek […] to relive the memories“. Neben dem Erwerb seines Glückszehners zählen vor allen Dingen die undurchdringliche Weite des Landes mit den unzähligen Straßen, die noch zu gehen sind sowie selbstverständlich der Goldrausch am Klondike zu Dagoberts wichtigsten Erinnerungen. Mit dem erwähnten „letter from home“ spielt Holopainen auf eine der letzten entwickelten Comics von Don Rosa mit dem Titel „Ein Brief von daheim“ an, in welcher Onkel Dagobert seinen kompletten Lebensweg überdenkt, in Frage stellt und sich Schuldgefühle dafür gibt, dass er nicht zuhause bei seiner Familie geblieben ist.

Erst mit der Begenung Dagoberts mit Donald sowie Tick, Trick und Track erwächst in Dagobert der Gedanke, dass er noch viele Abenteuer zusammen mit seiner neuen Familie erleben kann, wenn er sich nicht aufgibt. Das kraftvolle Erstarken wird dem zunehmenden Einsatz der dominierenden E-Gitarre verdeutlicht.

10. "Go Slowly Now, Sands of Time"[Bearbeiten]

Go slowly now, sands of time
Still have some verses to pour
This wonder of life has led me home

Like a poet of Scotland once scribed:
"Home is the sailor
Home from the sea
And the hunter home from the hill"

Go slowly now, sands of time
Still have a memory to make
Dancing to Auld Lang Syne
Thinking of the heather of home
"Home is the sailor
Home from the sea
And the hunter home from the hill"

Zu „Go Slowly now, Sands of Time“ gibt es zwar kein eigenständiges Kapitel in „Sein Leben, seine Milliarden“, das Stück fasst jedoch den stark gealterten und rührlosen Dagobert aus dem Beginn von „Der Einsiedler der Villa Duck“ zusammen mit dem erschöpften Greis Dagobert aus Carl Barks Geschichte „Altersbeschwerden“. Für letztere fertigte Barks Buntstiftzeichnungen für ein Bilderbuch an, bevor die Geschichte von Daan Jippes als Comic umgesetzt wurde. Darin sucht Dagobert nach einem Mittel, um das Altern aufzuhalten und sich wieder jung zu fühlen.

Das ruhige und getragene Lied wird von einem deutlich erkennbaren gealterten Dagobert gesungen, der wich wünscht, dass der Sand aus siner Sanduhr langsamer verrinnt und ihm dadurch mehr Zeit bleibt.

Beim Text greift Tuomas Holopainen dabei auf die Worte eines der berühmtesten Schotten zurück, auf Robert Louis Stevenson und dessen Gedicht „Requiem“ von 1887:

„Home is the sailor, home from the sea,
And the hunter home from the hill.“

Dagobert fühlt sich noch nicht so weit zu gehen, er klagt und bittet:

„Go slowly now, sands of time
Still have some verses to pour“

Neben dem ergreifenden Gesang wird das Lied vor allem durch die akustische Gitarre getragen. Erst in der zweiten Hälfte stimmen Dudelsack und Flöten ein, am Ende wird die Stimme durch eine Sängerin der Metro Voices unterstützt, die das Lied zusammen mit Alan Reid ausklingen lässt.[4] Beim Zuhörer bleibt Gänsehaut zurück.

Produktion und Veröffentlichung[Bearbeiten]

Die erste Single "A Lifetime of Adventure" wurde am 5. Februar 2014 zusammen mit einem Musikvideo unter der Regie von Ville Lipiäinen veröffentlicht. Am 14. Februar 2014 veröffentlichte das Label auf YouTube ein mehr als fünfminütiges Video, in dem Tuomas Holopainen über die Entstehung des Albums spricht. Darin erzählt er, dass ihn die Geschichten um Onkel Dagobert aus „Sein Leben, seine Milliarden“ seit 1999 in den Bann gezogen haben und seitdem die Idee in ihm wuchs, einen Soundtrack dazu zu produzieren. Erstmals gelesen hat er die Abenteuer bereits 1996.[5] Er berichtet von der Zusammenarbeit mit Pip Williams, der ihn anrief, nachdem er die erste Version hörte und meinte, dass Holopainen etwas komplett anderes als bei „Nightwish“ mache. Holopainen bestätigte dies und erläuterte, dass er aus diesem Grund ein persönliches Solo-Album produzieren wolle, das mit „Nightwish“ nicht möglich gewesen wäre.[6]

Das Album „The Life And Times Of Scrooge“ war ein lang gehegter Traum von Tuomas Holopainen, der vor mehr als 14 Jahren von „Sein Leben, seine Milliarden“ hierzu inspiriert wurde, weil er die von Don Rosa erzählten und gezeichneten Abenteuer über den jungen Onkel Dagobert so sehr mochte. Schon im Jahr 2002 äußerte Holopainen in einer Dokumentation über ihn, dass es ihm gefallen würde, Musik zu Don Rosas Magnum Opus zu schreiben.[7]Tuomas Holopainen, der auch großer Fan von Tolkien ist, bezeichnet die Dagobert Ducks Lebengeschichte als die ihm liebste fiktionale Geschichte aller Zeiten.

Über den Entwicklungsprozess erklärte Holopainen in einem Interview: „Die ursprüngliche Idee war es eigentlich, das Album rein instrumental zu belassen und die Geschichten nur atmosphärisch zu untermalen, etwas anders als es beim jetzigen Ergebnis nun der Fall ist. Aber dann kam während des Komponierens ein Punkt, an dem mir die Idee kam, dass es besser sei, ein paar Liedtexte, ein paar menschliche Stimmen, sogar ein paar Chor-Elemente hinzuzufügen, wie bei einem traditionelleren Lied-Aufbau, um das ganze Album für die Hörer zugänglicher und interessanter zu machen.“[5]

Den ersten Kontakt zu Don Rosa stellte Tuomas Holopainen im Jahr 2010 am Rande einer Tour von Don Rosa nach Finnland her, als er am Rande einer Pressekonferenz ungefähr fünf Minuten mit ihm sprechen konnte. Er erläuterte Rosa, der höflich zuhörte, seine Idee und gab ihm eine CD von „Nightwish“ mit. Über diesen Moment sagte Holopainen später: „Ich glaube nicht, dass er das damals schon wirklich ernst genommen hat – und das kann ich ihm sicherlich auch nicht vorwerfen.“ Zwei Jahre später erkundigte sich Holopainen in einer E-Mail bei Rosa, ob er das Cover-Artwork für das Album zeichnen wolle. Holopainen sei dabei, das Projekt umzusetzen, Studios für die Aufnahmen reserviert und bereits einige Songs fertiggestellt. Don Rosa antwortete, dass er es gerne versuchen könne, aber schon seit 2006 nichts richtiges mehr gezeichnet habe und fragte Holopainen, ob er sicher sei, dass wirklich er das machen sollte. Doch Holopainen hielt niemand anderen für geeigneter und lud Don Rosa nach Finnland ein, wo dieser ihm Vorzeichnungen zeigte und schließlich auch für das Musikvideo vor der Kamera stand.[5] [8]

Don Rosa und Tuomas Holopainen, 2013 © Tuomas Holopainen.

Die Arbeit an dem Album begann schließlich 2012. Am 20. November 2012 schrieb Holopainen auf seiner Website, dass er bereits fünf Tracks begonnen habe, von dem sich einer bereits in einem fast fertigem Stadium befände. Doch er nehme sich sehr viel Zeit, um Ideen auszuprobieren und bisherige Schritte zu überdenken. Er berichtete, dass sein Freund Troy sich bereit erklärt hätte, den Dudelsack und die Pfeifen zu spielen und ihn außerdem mit weiteren Freunden aus der Celtic-Szene bekanntmachen wolle. Holopainens Ziel sei es, im Frühjahr mit den Noten fertig zu sein und im Mai eine Testversion aufzunehmen, die im Herbst mit dem Orchester eingespielt werden könne. Sofern der Zeitrahmen eingehalten wird, könne die Arbeit Ende 2013 beendet sein und das Album wie beabsichtigt in der ersten Hälfte des Jahres 2014 erscheinen.[9]

Das vollständige Album wurde am 15. April 2014 unter dem Label von Nuclear Beast und Roadrunner veröffentlicht, als Produzent zeichnete Tuomas Holopainen verantwortlich. Es erschien zudem im Format von zwei LP Black Vinyl (33 / 45 RPM) Schallplatten. Außerdem gab es online eine limitierte Sammleredition, bei der die beiden CDs in einem Keilrahmen mit dem Cover-Artwork auf Leinwand verpackt waren, wobei die Leinwand ausgeklappt eine Größe von 60x30cm hatte und sich somit auch als Wandbild eignete.

Künstlerische Gestaltung[Bearbeiten]

Der Künstler Don Rosa trug zu Tuomas' ehrgeizigem Soloprojekt bei, indem er das atmosphärische Cover-Artwork des Albums gestaltete und im Video zu „A Lifetime Of Adventure“ mitwirkte.

Tuomas Holopainen und Don Rosa bei den Dreharbeiten zum Musikvideo von „A Lifetime of Adventure“

Der Wunsch des Plattenlabels, eine einzige Single aus dem Album als Standalone auszukoppen, stelle Holopainen vor eine Herausforderung. Wie auch Don Rosa betrachtet er den von ihm geschaffenen Soundtrack zu „Sein Leben, seine Milliarden“ als in sich geschlossene, aufeinander aufbauende Einheit. Um der Forderung gerecht zu werden, entschied er sich, den Titel „A Lifetime of Adventure“ mit seinem eingängigen Refrain auszuwählen.[8] „Der Song ist eigentlich der einzige Song des Albums mit einem klassischen Liedaufbau und einer Struktur, die sich dafür eignet. Eigentlich kann man keinen anderen der Songs einfach so als Single veröffentlichen. Es gibt überhaupt nur drei Songs, die einen Refrain haben und von denen hat dieser als einziger einen klaren Anfang und ein klares Ende, deutliche erkennbare Strophen. So war dieser Song eigentlich die einzige und offensichtliche Wahl für eine Single.“ so Holopainen.[5]

Das wie eine Art Making-of des gesamten Albums aufgebaute Musikvideo zu „A Lifetime of Adventure“ zeigt neben Videos von den Orchesteraufzeichnungen und Fotos der Aufnahmen viele Zeichnungen und Skizzen von Don Rosa, der sich im Video selbst spielt, wie er die großformatige Cover-Illustration anfertigte. Von der Gestaltung her ähnelt es somit den Splash-Panels der Comic-Kapitel aus „Sein Leben, seine Milliarden“, die ebenfalls fast immer mit einer Tagebuchseite beginnen.

An der Produktion waren außerdem beteiligt:

  • Mika Jussila – Mastering, Fotographie
  • Tero Kinnunen – Aufnahme, Mischung
  • Janne Pitkänen – Layout

Musikalische Gestaltung[Bearbeiten]

Booklet der CD

Die Songs wurden von mehreren Sängern gesungen, darunter Johanna Kurkela, Tony Kakko von Sonata Arctica und Alan Reid, der die Texte auf Englisch und Schottisch-Gälisch einsprach. Außerdem wirken das London Philharmonic Orchestra, die Chorgruppe Metro Voices und mehrere Gastmusiker mit, darunter das Nightwish-Mitglied Troy Donockley.

Die Aufnahmen erfolgten vom August bis zum Oktober 2013 in den Angel Studios, London sowie weiteren Locations in Schottland und Finnland statt. .[10]

Musiker[Bearbeiten]

An der musikalischen Gestaltung waren beteiligt:

  • Tuomas Holopainen – Keyboard, Piano, Produzent, Fotographie
  • Troy Donockley[11] – Uilleann pipes (irischer Dudelsack), Konzertpfeife, Bodhran (irische Trommel)
  • Mikko Iivanainen – Gitarre, Banjo
  • Teho Majamäki – Didgeridoo
  • Jon Burr – Harmonika
  • Dermot Crehan – Soloviolinist

Sänger[Bearbeiten]

Als Sängerinnen und Sänger waren beteiligt:

  • Johanna Kurkela[12] als Nelly ("Glittering" Goldie o'Gilt) (Tracks 1, 2, 4, 6, 8, 9, 10)
  • Johanna Iivanainen als Erzählerin und Dankrade Drachenfels (Tracks 1, 6, 8, 9)
  • Alan Reid[13] als Dagobert Duck (Tracks 1, 6, 10)
  • Tony Kakko[14] als Geschichtenerzähler (Track 5)

Orchester und Chor[Bearbeiten]

Pip Williams zeichnete für die Orchesterarrangements verantwortlich und führte somit seine Zusammenarbeit mit Holopainen nach den Nightwish-Alben "Once", "Dark Passion Play" und "Imaginaerum" fort. Außerdem waren weiterhin beteiligt:

  • Pip Williams – Orchestrales Arrangement und Leitung
  • London Philharmonic Orchestra
  • Metro Voices

Rezeption[Bearbeiten]

In Holopainens Heimat Finnland debütierte „The Life And Times Of Scrooge“ auf Platz eins der offiziellen finnischen Albumliste und blieb wochenlang unter den meistverkauften Alben. Er kommentierte die Nachricht über den Goldstatus: "Mensch, was für ein großartiges Gefühl mir diese Nachricht gibt! Dagobert freut sich besonders über mehr Gold an der Wand seines Tresors. Mein herzlicher Dank gilt allen, die Don Rosas fantastisches, lebensveränderndes Abenteuer durch dieses Album geteilt haben!". [15]

In den Charts in Deutschland (Top 100) erreichte die Single Platz 23, in Österreich (Ö3 Austria) Platz 52 und in der Schweizer Hitparade sogar Platz 19.[16]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/onkel-dagobert-sein-leben-seine-milliarden-vergleich-zwischen-graphic-novel-und-soundtrack-teil-1/
  2. https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/onkel-dagobert-sein-leben-seine-milliarden-vergleich-zwischen-graphic-novel-und-soundtrack-teil-2/
  3. https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/onkel-dagobert-sein-leben-seine-milliarden-vergleich-zwischen-graphic-novel-und-soundtrack-teil-3/
  4. https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/onkel-dagobert-sein-leben-seine-milliarden-vergleich-zwischen-graphic-novel-und-soundtrack-teil-3/
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/tuomas-holopainen-im-interview-the-life-and-times-of-scrooge/
  6. https://www.youtube.com/watch?v=7OCA96KBM3E Yt favicon.png
  7. https://www.tuomasholopainenonline.com/2020/04/11/happy-birthday-music-inspired-by/
  8. 8,0 8,1 https://www.dein-dlrp.de/disney-parks-magazin/tuomas-holopainen-vertont-don-rosas-the-life-and-times-of-scrooge-mcduck/
  9. https://web.archive.org/web/20140726164840/http://www.tuomas-holopainen.com/en/diary/274-scrooge-update
  10. https://en.wikipedia.org/wiki/Music_Inspired_by_the_Life_and_Times_of_Scrooge
  11. https://en.wikipedia.org/wiki/Troy_Donockley
  12. https://en.wikipedia.org/wiki/Johanna_Kurkela
  13. https://en.wikipedia.org/wiki/Alan_Reid_(musician)
  14. https://en.wikipedia.org/wiki/Tony_Kakko
  15. https://kaaoszine.fi/tuomas-holopaisen-sooloalbumille-kultaa/
  16. https://en.wikipedia.org/wiki/Music_Inspired_by_the_Life_and_Times_of_Scrooge#Charts
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