Vicar: Unterschied zwischen den Versionen

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Vicar, eigentlich Victor A. Rios stammt aus Chile und ist einer der produktivsten aller Disney-Zeichner. 2004 hatte er schon über 10.000 Seiten von und mit [[Donald Duck]] gezeichnet.
'''Victor José Arriagada Rios''' (*16. April 1934 in Santiago, Chile), besser bekannt unter seinem Künstlernamen ''Vicar'', ist ein chilenischer [[:Kategorie: Comiczeichner|Comiczeichner]], der heute zu den bekanntesten Akteuren seines Genres bei Disney gehört. Zudem gehört er zu den produktivsten seiner Zunft, in seiner 30-jährigen Karriere fertigte er über 800 Geschichten mit den [[Donald Duck|Ducks]] an. In Deutschland erscheinen ''Vicars'' Geschichten vorrangig im [[Micky Maus Magazin]], neben [[William Van Horn]] gehört er dort zu den etabliertesten Zeichnern. Stilistisch kommt Vicar, so der unumstrittene Vater der Ducks, [[Carl Barks]], am nähesten von allen Zeichnern an seine eigenen Zeichnungen heran.


[[Kategorie:Comiczeichner]]
== Biographie ==
=== Frühe Jahre ===
[[Bild:Vicar.jpg|thumb|©EgmontEhapa]]
Victor José Arriagada Rios wurde am 16. April 1934 in der Hauptstadt des südamerikanischen Staates Chile, geboren. Schon als Kind malte er gerne, kam er zu dieser Zeit mit Disney-Comics nicht in Berührung. Vicars besondere Liebe zu [[Donald Duck]] wird auch immer wieder damit begründet, dass er selbst nur zwei Monate älter sei als der Erpel, welcher im Kurzfilm [[The Wise Little Hen]] seinen ersten Aufrtitt hatte. Ursprünglich hatte Vicar aber nicht geplant, Künstler zu werden, obwohl er sich Nebenberuflich als ein solcher betätigte. Nach seiner Schulzeit wandte er sich in den frühen Fünfzigerjahren einem Studium als Diplomingenieur in Elektrotechnik zu, dass er an der technischen Universität seiner Heimatstadt absolvierte. Schon in den letzten Zügen seines Aufenthalts an der Universität hatte er Aufträge künstlerischer Art erhalten, mit dem er sich sein Studium mit finanzieren konnte. Trotzdem entschied er sich zuerst, seinem gelernten Beruf als Elektrotechniker nachzugehen. Erst 1957 brachte der Zufall die Wende in Vicars Leben, als er überraschen den ersten Preis einer Comic-Austellung der Journalistischen Vereinigung gewann. [[Bild:Vicar ramon.jpg|thumb|left|Eine frühe Arbeit Vicars]]Damit öffneten sich ihm in Chile viele Türen, so dass er seine eigentliche Arbeit aufgab um Comickünstler zu werden. In den ersten Jahren fertigte er vor allem Comicstrips für größere Zeitungen und Zeitschriften an, vor allem für ''El Mercurio''. In ''Mercurio'' erschien lange Jahre seine bekannteste Eigenkreation um den Antihelden ''Huaso Ramón''. "Barrabases" war eine weitere Publikation für die er arbeitete und Serien wie "Locutín" und "Hipólito y Camilo" entwarf. Später zog Vicar nach Spanien. Dort lebte er ab 1960 rund fünfzehn Jahre lang weiter als Cartoonist, nun nicht mehr nur für Tageszeitungen, sondern auch Magazine wie den ''Playboy'' und das "Bardon Art-Studio", für das er bis 1966 aktiv ist. Daneben gestaltet er Kinderbücher, sowohl zeichnerisch als auch als Autor. Als Trickfilmzeichner ist er für den Film "El Mago de los Sueños" (in etwa: Der Magier der Träume) aktiv. Sein erster dänischer Arbeitgeber war nicht Gutenberghus, heute ''Egmont'', sondern das Ehepaar Hansen, dass die Bücher um die Figur "Petzi" (''PIB'' im dänischen Original) vertrieb.
 
=== Arbeit für Disney ===
[[Bild:Vicar 2.JPG|thumb|©EgmontEhapa]]
1971 wurde ''Vicar'' vom dänischen Lizenznehmer für Disney-Comics, Gutenberghus (Egmont) kontaktiert. Der Verlag fragte bei seinem Agenten an, ob er dazu bereit wäre, Duck-Comic zu gestalten. Es ist davon auszugehen, dass Egmont auf Vicar durch seine Arbeit bei den dänischen Kollegen aufmerksam wurde. Zur damaligen Zeit suchte Egmont vermehrt Künstler, um die Produktion aufstocken zu können. Vicar selber stimmte zu, sah das ganze aber eher als (kurzweiliges) Abenteuer. Nach einiger Zeit fingen ihn die Comics und seine eigene Arbeit allerdings an, zu faszinieren, so dass er Disney treu blieb, auch nachdem er Mitte der Siebziger Spanien verlassen hatte, um wieder in seine Heimatstadt Santiago zu ziehen, wo er bis heute lebt. Dort eröffnete er sein eigenes, kleines Disney-Zeichenstudio, in dem er mit zwei Mitarbeitern lediglich seine eigenen Zeichnungen von den Skizzen bis zu fertig getuschten Geschichte bearbeitet, was auch seine hohe Anzahl an Seiten pro Jahr erklärt. Das Studio liegt nahe seiner Wohnung. Das Vicar-Team arbeitet dort normalerweise rund zehn Stunden am Tag. Vicar ist dafür bekannt, Geschichten aus allen thematischen Bereichen des Duck-Universums umsetzen zu können. Zwar hat er, wie auch jeder andere Comiczeichner von Egmont, keine Möglichkeit, sich die Geschichten selber auszusuchen, dafür ist er aber freigestellt, sie in gewissen Punkten zu verändern, um den Text seinen stilistischen Angewohnheiten anzupassen. Zudem ist davon auszugehen, dass Egmont einem seiner renommiertesten und beliebtesten Zeichner, grundsätzlich bessere Skripte zuteilt. Obwohl bereits deutlich über 70, kann sich Vicar, nach eigener Aussage, noch nicht vorstellen, in den Ruhestand einzutreten, was bei bekannten Disney-Künstlern, sieht man von [[Carl Barks]] und einigen anderen ab, aber sowieso recht unüblich ist.[[Bild:Vicar 3.JPG|thumb|left|©EgmontEhapa]] Zu seiner persönlichen Beziehnung zu seiner Arbeit als Comiczeichner, mit der er auch selbst sein weiteres Engagement in hohem Alter rechtfertig, sagt Vicar selbst: "[...] Obwohl ich sicherlich manchmal müde bin, macht mir meine Arbeit doch glücklicherweise Spaß und bedeutet täglich eine Herausforderung. Stellen Sie sich vor, dass morgens ein weißes Blatt vor mir liegt. Und wenn ich abends die Arbeit beende, ist das Blatt voll mit einer erfüllten und erfundenen Welt." (''aus einem Interview von [[Joachim Stahl]], erschienen im Donald-Duck-Spezialheft 3, 2004'')
 
Der Stil Vicars enthält keine außergewöhnlichen Ecken und Kanten, vielmehr ist er von jahrelanger Routine gezeichnet. Nichtso destotrotz wird diese Klarheit im allgemeinen als positiv empfunden. Die us-amerikanische Legende [[Carl Barks]] (1901-2000) meinte auf die Frage, welcher Zeichner ihm stilistisch am nähesten käme, das dies am ehesten Vicar wäre, dessen Zeichnungen im sogar besser gevielen als seine eigenen. Eine Verbindung zu den Geschichten von Carl Barks ist unverkennbar, hat sich Vicar doch an ihm lange orientiert.
 
== Kritik ==
''Vicar'' wird des öfteren als "Massenproduzent" von Geschichten kritisiert, da er es von Anfang der Siebzigerjahre bis heute auf über 10.000 gezeichnete Seite gebracht hat. Das ergibt über 800 Geschichten des Chilenen im Disney-Kosmos. Dazu ist Vicar heute ein nahezu so fester Bestandteil des [[Micky Maus Magazin]]s wie [[Carl Barks]] an den Anfängen. Schlußendlich bleibt es aber subjektiv darüber zu urteilen, ob Vicars Geschichten deswegen schlecht, da sie zeichnerisch keine Außergewöhnlichkeiten enthalten, oder gerade deswegen zu favorisieren sind.
 
== Werke (Auswahl) ==
[[Bild:Vicar 4.JPG|thumb|©EgmontEhapa]]
 
== Weblinks ==
*[http://www.ergocomics.cl/sitio/index.php?idele=20050323104033 Interview mit Vicar (spanisch)]
*[http://www.lambiek.net/artists/v/vicar.htm Eintrag auf lambiek.net, mit vielen Informationen, vor allem zu seiner vor-egmontschen-Zeit]
 
[[Kategorie: Comiczeichner|Rios, Victor]]
[[Kategorie: Comicautor|Rios, Victor]]

Version vom 27. Dezember 2006, 13:30 Uhr

Victor José Arriagada Rios (*16. April 1934 in Santiago, Chile), besser bekannt unter seinem Künstlernamen Vicar, ist ein chilenischer Comiczeichner, der heute zu den bekanntesten Akteuren seines Genres bei Disney gehört. Zudem gehört er zu den produktivsten seiner Zunft, in seiner 30-jährigen Karriere fertigte er über 800 Geschichten mit den Ducks an. In Deutschland erscheinen Vicars Geschichten vorrangig im Micky Maus Magazin, neben William Van Horn gehört er dort zu den etabliertesten Zeichnern. Stilistisch kommt Vicar, so der unumstrittene Vater der Ducks, Carl Barks, am nähesten von allen Zeichnern an seine eigenen Zeichnungen heran.

Biographie

Frühe Jahre

©EgmontEhapa

Victor José Arriagada Rios wurde am 16. April 1934 in der Hauptstadt des südamerikanischen Staates Chile, geboren. Schon als Kind malte er gerne, kam er zu dieser Zeit mit Disney-Comics nicht in Berührung. Vicars besondere Liebe zu Donald Duck wird auch immer wieder damit begründet, dass er selbst nur zwei Monate älter sei als der Erpel, welcher im Kurzfilm The Wise Little Hen seinen ersten Aufrtitt hatte. Ursprünglich hatte Vicar aber nicht geplant, Künstler zu werden, obwohl er sich Nebenberuflich als ein solcher betätigte. Nach seiner Schulzeit wandte er sich in den frühen Fünfzigerjahren einem Studium als Diplomingenieur in Elektrotechnik zu, dass er an der technischen Universität seiner Heimatstadt absolvierte. Schon in den letzten Zügen seines Aufenthalts an der Universität hatte er Aufträge künstlerischer Art erhalten, mit dem er sich sein Studium mit finanzieren konnte. Trotzdem entschied er sich zuerst, seinem gelernten Beruf als Elektrotechniker nachzugehen. Erst 1957 brachte der Zufall die Wende in Vicars Leben, als er überraschen den ersten Preis einer Comic-Austellung der Journalistischen Vereinigung gewann.

Eine frühe Arbeit Vicars

Damit öffneten sich ihm in Chile viele Türen, so dass er seine eigentliche Arbeit aufgab um Comickünstler zu werden. In den ersten Jahren fertigte er vor allem Comicstrips für größere Zeitungen und Zeitschriften an, vor allem für El Mercurio. In Mercurio erschien lange Jahre seine bekannteste Eigenkreation um den Antihelden Huaso Ramón. "Barrabases" war eine weitere Publikation für die er arbeitete und Serien wie "Locutín" und "Hipólito y Camilo" entwarf. Später zog Vicar nach Spanien. Dort lebte er ab 1960 rund fünfzehn Jahre lang weiter als Cartoonist, nun nicht mehr nur für Tageszeitungen, sondern auch Magazine wie den Playboy und das "Bardon Art-Studio", für das er bis 1966 aktiv ist. Daneben gestaltet er Kinderbücher, sowohl zeichnerisch als auch als Autor. Als Trickfilmzeichner ist er für den Film "El Mago de los Sueños" (in etwa: Der Magier der Träume) aktiv. Sein erster dänischer Arbeitgeber war nicht Gutenberghus, heute Egmont, sondern das Ehepaar Hansen, dass die Bücher um die Figur "Petzi" (PIB im dänischen Original) vertrieb.

Arbeit für Disney

©EgmontEhapa

1971 wurde Vicar vom dänischen Lizenznehmer für Disney-Comics, Gutenberghus (Egmont) kontaktiert. Der Verlag fragte bei seinem Agenten an, ob er dazu bereit wäre, Duck-Comic zu gestalten. Es ist davon auszugehen, dass Egmont auf Vicar durch seine Arbeit bei den dänischen Kollegen aufmerksam wurde. Zur damaligen Zeit suchte Egmont vermehrt Künstler, um die Produktion aufstocken zu können. Vicar selber stimmte zu, sah das ganze aber eher als (kurzweiliges) Abenteuer. Nach einiger Zeit fingen ihn die Comics und seine eigene Arbeit allerdings an, zu faszinieren, so dass er Disney treu blieb, auch nachdem er Mitte der Siebziger Spanien verlassen hatte, um wieder in seine Heimatstadt Santiago zu ziehen, wo er bis heute lebt. Dort eröffnete er sein eigenes, kleines Disney-Zeichenstudio, in dem er mit zwei Mitarbeitern lediglich seine eigenen Zeichnungen von den Skizzen bis zu fertig getuschten Geschichte bearbeitet, was auch seine hohe Anzahl an Seiten pro Jahr erklärt. Das Studio liegt nahe seiner Wohnung. Das Vicar-Team arbeitet dort normalerweise rund zehn Stunden am Tag. Vicar ist dafür bekannt, Geschichten aus allen thematischen Bereichen des Duck-Universums umsetzen zu können. Zwar hat er, wie auch jeder andere Comiczeichner von Egmont, keine Möglichkeit, sich die Geschichten selber auszusuchen, dafür ist er aber freigestellt, sie in gewissen Punkten zu verändern, um den Text seinen stilistischen Angewohnheiten anzupassen. Zudem ist davon auszugehen, dass Egmont einem seiner renommiertesten und beliebtesten Zeichner, grundsätzlich bessere Skripte zuteilt. Obwohl bereits deutlich über 70, kann sich Vicar, nach eigener Aussage, noch nicht vorstellen, in den Ruhestand einzutreten, was bei bekannten Disney-Künstlern, sieht man von Carl Barks und einigen anderen ab, aber sowieso recht unüblich ist.

©EgmontEhapa

Zu seiner persönlichen Beziehnung zu seiner Arbeit als Comiczeichner, mit der er auch selbst sein weiteres Engagement in hohem Alter rechtfertig, sagt Vicar selbst: "[...] Obwohl ich sicherlich manchmal müde bin, macht mir meine Arbeit doch glücklicherweise Spaß und bedeutet täglich eine Herausforderung. Stellen Sie sich vor, dass morgens ein weißes Blatt vor mir liegt. Und wenn ich abends die Arbeit beende, ist das Blatt voll mit einer erfüllten und erfundenen Welt." (aus einem Interview von Joachim Stahl, erschienen im Donald-Duck-Spezialheft 3, 2004)

Der Stil Vicars enthält keine außergewöhnlichen Ecken und Kanten, vielmehr ist er von jahrelanger Routine gezeichnet. Nichtso destotrotz wird diese Klarheit im allgemeinen als positiv empfunden. Die us-amerikanische Legende Carl Barks (1901-2000) meinte auf die Frage, welcher Zeichner ihm stilistisch am nähesten käme, das dies am ehesten Vicar wäre, dessen Zeichnungen im sogar besser gevielen als seine eigenen. Eine Verbindung zu den Geschichten von Carl Barks ist unverkennbar, hat sich Vicar doch an ihm lange orientiert.

Kritik

Vicar wird des öfteren als "Massenproduzent" von Geschichten kritisiert, da er es von Anfang der Siebzigerjahre bis heute auf über 10.000 gezeichnete Seite gebracht hat. Das ergibt über 800 Geschichten des Chilenen im Disney-Kosmos. Dazu ist Vicar heute ein nahezu so fester Bestandteil des Micky Maus Magazins wie Carl Barks an den Anfängen. Schlußendlich bleibt es aber subjektiv darüber zu urteilen, ob Vicars Geschichten deswegen schlecht, da sie zeichnerisch keine Außergewöhnlichkeiten enthalten, oder gerade deswegen zu favorisieren sind.

Werke (Auswahl)

©EgmontEhapa

Weblinks