Walt: The Man Behind the Myth

Aus Duckipedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Walt: The Man Behind the Myth ist eine ursprünglich anderthalb Stunden lange Dokumentation, die am 16. September 2001 als Folge der Anthologieserie „The Wonderful World of Disney“ ausgestrahlt wurde. Später wurde die Dokumentation auf zwei Stunden erweitert. Regie führte Jean-Pierre Isbouts.

Die Sendung erschien im Jahr von Disneys hundertsten Geburtstag und behandelt das Leben von Walt Disney, laut Tagline erzählt von denen, welche Disney noch kannten („As told by those who knew him“).

Darsteller[Bearbeiten]

Interviewpartner[Bearbeiten]

Moderation[Bearbeiten]

Archivaufnahmen[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Die Dokumentation lässt Erzähler Dick Van Dyke über historisches Bildmaterial sprechen, was gelegentlich von passenden Ausschnitten mit Interviews von Fachleuten und Zeitzeugen unterbrochen wird. Der Übersicht halber ist die Zusammenfassung in Kapitel unterteilt, die es so in der Dokumentation nicht gibt.

Rahmenhandlung[Bearbeiten]

Walt Disney, der mit einem halbfertigen Cartoon unter dem Arm nach Hollywood kam, ist mit der Premiere von „Mary Poppins“ 1964 am Höhepunkt seiner Karriere angekommen. Zwei Jahre nach der Filmpremiere verstarb Disney, und viele Rätsel um den Mann wurden zum Mythos.

Kindheit[Bearbeiten]

1901 wurde Disney als Sohn von Elias und Flora Disney geboren. Als Disney vier Jahre alt war, zog die Familie nach Marceline in Missouri. Laut Diane Disney Miller beschrieb Walt Disney seine Mutter als eine sehr warme Person, Roy E. Disney beschreibt sie als kinderfreundlich und Elias als eher unnahbar. Nach einer Typhus-Erkrankung konnte Elias die Farm nicht mehr unterhalten und die Familie zog nach Kansas City. Dort setzte Elias Walt und dessen Bruder Roy darauf an, beim Zeitungsaustragen zu arbeiten. Durch die frühen Arbeitszeiten konnte sich Walt nicht auf die Schule konzentrieren, weshalb seine Noten litten. Zusammen mit seinem Freund Walt Pfeiffer trat Walt Disney mit Bühnenshows auf. Als Elias einen neuen Job in Chicago fand, blieb der 15-jährige Walt vorerst bei seinem Onkel Herb und verkaufte während des Sommers Zeitungen und andere Produkte in Zügen. Nach dem Sommer folgte er seiner Familie.

Walt Disney konzentrierte sich in Chicago auf sein Hobby, das Zeichnen, und fertigte Karikaturen und Illustrationen für die Schülerzeitung an.

„People say that Walt wasn't a great artist, he didn't draw a lot. Well, that's true in later years, but he had an art talent. We have drawings of Walt that he did when he was fifteen years old and these are very good drawings for a fifteen year old.“
„Die Leute sagen, dass Walt kein großer Künstler war, er hat nicht viel gezeichnet. Nun, das stimmt zwar in späteren Jahren, aber er hatte ein künstlerisches Talent. Wir haben Zeichnungen von Walt, die er gemacht hat, als er fünfzehn Jahre alt war, und das sind sehr gute Zeichnungen für einen Fünfzehnjährigen.“

Mit 16 war Walt am Krieg in Europa interessiert, war aber noch zu jung, um daran teilzunehmen. Schließlich hörte er von einer Rote-Kreuz-Aktion, welche sogar 17jährige Leute nimmt. Als seine Mutter sein Alter bestätigte, änderte Walt sein Geburtsjahr um eine Stelle von 1901 zu 1900 und wurde mit einem Freund genommen. Der Krieg war größtenteils zu dem Zeitpunkt vorbei, doch das Rote Kreuz war noch immer in ehemaligen Kriegsgebieten im Einsatz. Walt wurde in Frankreich als Fahrer eingesetzt für Lebensmittel, Offiziere und den Krankenwagen. Dabei gewöhnte er sich das Rauchen an, eine Gewohnheit, die er sich bis zum Tode nicht ablegen konnte. 1919 kehrte er zurück in die USA und wollte nach Kansas City, sich als Zeichner zu versuchen. An der dortigen Zeichenschule lernte Walt Ub Iwerks kennen, mit dem er ein Zeichenstudio gründete. Walt und Ub wurden nacheinander bei der Kansas City Slide Company eingestellt, wo beide den Zeichentrick kennenlernten.

Erste Trickfilme[Bearbeiten]

Walt Disney borgte sich bald darauf eine Kamera und erstellte in einem Schuppen kurze animierte Szenen, die er „Laugh-O-Gram“s nannte und an das städtische Newman Cinema verkaufen konnte.

Mit Walt Disney bekam die Newman-Reihe ein Gesicht (© Disney)
„And one of the great things about it, I think, is that it opens with this wonderful shot of Walt sitting at his drawing board. This is Walt Disney at the beginning of his journey and we have a privileged glimpse of it. It wasn't long before he moved out of animation and had other people working with him in the actual drawing of the pictures, but this is one segment that we can say was fully animated by Walt Disney himself.“
„Und einer der großartigsten Aspekte des Films ist meiner Meinung nach, dass er mit dieser wunderbaren Aufnahme von Walt an seinem Zeichenbrett beginnt. Das ist Walt Disney am Anfang seiner Reise, und wir bekommen einen privilegierten Einblick in diese Reise. Es dauerte nicht lange, bis er die Animation verließ und andere Leute mit ihm an der eigentlichen Zeichnung der Bilder arbeiteten, aber dies ist ein Segment, von dem wir sagen können, dass es vollständig von Walt Disney selbst animiert wurde.“
Das Laugh-O-Gram-Studio (aufgenommen 2010)

Animiert vom ersten Erfolg stellte er viele seiner ehemaligen Mitschüler der Zeichenschule ein in seine eigene kleine Firma, der Laugh o Gram Company, wo sie modernisierte Märchen als Cartoons produzierten.

Roy Disney bekam Tuberkulose, Onkel Herb bekam einen neuen Job in Portland angeboten. Walts Eltern zogen mit Herb, während Walt und sein Studio in Kansas City blieben. Er unterschrieb einen Vertrag mit Pictorial Clubs, doch die Geschäftspartner gingen pleite, bevor sie Walt bezahlen konnten. Als letztes großes Projekt startete Walt Disney den Misch-Cartoon „Alice's Wonderland“.

„Well, a number of people have been experimenting during the twenties with life-action-animation-combinations. But the standard way of doing that, which the Fleischers had really pioneered, was to put an animated character into a life action world. Walt reversed it to create something new and something different, very typically, and put the life action character into the animated world, which really hadn't been before or done little.“
„Nun, in den zwanziger Jahren haben einige Leute mit Life-Action-Animations-Kombinationen experimentiert. Aber die Standardmethode, bei der die Fleischers wirklich Pionierarbeit geleistet hatten, bestand darin, eine Zeichentrickfigur in eine Realfilmwelt zu setzen. Walt kehrte diese Methode um, um etwas Neues und Anderes zu schaffen, was sehr typisch war, und setzte die Life-Action-Figur in die Zeichentrickwelt, was es vorher noch nicht gegeben hatte und auch nicht so selten gemacht wurde.“

Doch während der Produktion des Kurzfilms ging Disney selbst pleite, 1923 musste er sogar seine Kamera verkaufen. Ihm blieb nur der Weg aller Filmkünstler der Zeit, nämlich nach Hollywood.

Hollywood[Bearbeiten]

Walt zog bei seinem Onkel Robert Disney ein und durfte dessen Garage als sein Studio nutzen. Als Werbemittel schickte Disney seinen halbfertigen Cartoon „Alice's Wonderland“ unter anderen an Margaret J. Winkler, welche direkt eine Partnerschaft vorschlug. Walt schrieb seinem Bruder Roy und bat ihn, zur Unterstützung zu ihm zu ziehen. Er bat Virginia Davis' Familie, ebenfalls nach Hollywood zu ziehen, besorgte sich eine Kamera und mietete ein Büro, stellte Ub Iwerks und stellte zusammen die bestellten Cartoons her. Roy heiratete seine Kindheitsfreundin und Walt heiratete eine seiner Mitarbeiterinnen, aus Lillian Bounds wurde Lillian Disney. Als Produzentin Margaret Winkler Charles Mintz heiratete, kam es auch in den bestellten Cartoons zu Änderungen, gemeinsam entstand Oswald the Lucky Rabbit. Doch als Vertreiber der Cartoons hatte Mintz die Rechte an Oswald, warb Disneys Studio die Trickfilmzeichner ab und wollte Disney weniger Geld für dieselbe Anzahl Cartoons anbieten. Auf dem Heimweg überlegte sich Disney eine neue Figur, eine Maus namens Mortimer. Walts Gattin Lillian schlug stattdessen den Namen Micky vor. Wieder in Hollywood weihte Walt Ub Iwerks in seine Pläne ein und parallel zu den letzten Oswald-Cartoons für Mintz zeichnete Iwerks „Plane Crazy“, den ersten Micky-Cartoon. Doch die Vertreiber lehnten die Cartoons ab, und Walt konzentrierte sich auf die nächste Errungenschaft des Films, nämlich Ton. Pat Powers bot nicht nur an, die notwendigen Tongeräte zur Verfügung zu stellen, sondern auch die Cartoons zu vertreiben. „Steamboat Willie“ entstand.

„When we look at Steamboat Willie today, it's hard to imagine how fresh and how different it must had been than the other animated films of that era. But if you were in the audience in the Colony Theater, New York, in November 1928, you had never seen anything like this before. Here was a character laughing and dancing and whistling and singing coordinated to the music more perfectly than anything you would have seen before.[1]
„Wenn wir uns Steamboat Willie heute ansehen, können wir uns nur schwer vorstellen, wie frisch und anders als die anderen Zeichentrickfilme jener Zeit gewesen sein müssen. Aber wenn man im November 1928 im Colony Theater in New York im Publikum saß, hatte man so etwas noch nie gesehen. Hier war eine Figur, die lachte und tanzte und pfiff und sang, und zwar so perfekt auf die Musik abgestimmt, wie man es noch nie zuvor gesehen hatte.“
In „The Skeleton Dance“, 1929, musizieren die Skelette. (© Disney)

Disney experimentierte weiter mit Musik. Die Silly Symphonies entstanden mit „The Skeleton Dance“ als erster Cartoon der Reihe.

Pat Powers warb Ub Iwerks ab, doch diesmal hatte er die Rechte an seiner Trickfigur. Jahre später sollte Iwerks zu Disney zurückkehren, diesmal als Fachmann für Spezialeffekte. Roys Gattin Edna bekam ein Kind, Roy Edward, und auch Walt wollte Nachwuchs, doch Lillian erlitt zwei Fehlgeburten. Nach einem längeren Urlaub. Walt legte sich Hobbys zu, darunter Polo.

Als Disney an „Flowers and Trees“ arbeitete, erfuhr er von der Technicolor-Technik und wollte den bisherigen Schwarzweiß-Cartoon komplett in Farbe gestalten. Die Farbe sorgte für noch mehr Erfolg und für den ersten Oscar, der für einen Cartoon vergeben wurde. 1933 war Lillian wieder schwanger und gebar Diane Disney.

In den Studios war Disney ein harter Chef, er verteilte wenig direktes Lob und schickte seine Zeichner wieder zur Künstlerschule. Doch seine Ambitionen gingen nach Einführung des Tons und der Farbe in seine Cartoons weiter: Er wollte einen spielfilmlangen Trickfilm ins Kino bringen, gestaltet nach dem Märchen von Schneewittchen.

Daheim bekam die Familie Zuwachs.

„My mother had been told that she should not try to have another child, because she had had another pregnancy after my birth that ended in a miscarriage. So my father had persued the idea of adoption and there was a great deal of secrecy around adoption at that time. I've been told I was getting a sister and i was very exhited. Looking out the window I saw the car door open and my sister was there.“
„Meiner Mutter war gesagt worden, dass sie nicht versuchen sollte, ein weiteres Kind zu bekommen, weil sie nach meiner Geburt eine weitere Schwangerschaft hatte, die mit einer Fehlgeburt endete. Also hatte mein Vater die Idee der Adoption in Erwägung gezogen, und um die Adoption gab es damals ein großes Maß an Geheimhaltung. Mir wurde gesagt, dass ich eine Schwester bekommen würde, und ich war sehr aufgeregt. Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich, dass die Autotür geöffnet wurde und meine Schwester da war.“

Sharon Mae Disney wurde Teil der Familie.

Währenddessen wuchs das Schneewittchen-Projekt heran. Disney fügte Szenen hinzu, was er plussing nannte, und strich Szenen wie Ward Kimballs Suppen-Szene. Die Kosten überstiegen bald die geplante Summe um ein vielfaches. Obwohl es international bereits spielfilmlange Cartoons gab, wurde Disneys teure Idee oft kritisiert.

© Disney

Am 21. Dezember 1937 hatte „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ seine Weltpremiere. Durch den gewaltigen Erfolg des Films konnte Roy Disney innerhalb von sechs Monaten alle Firmenschulden bezahlen. Walt plante bereits „Pinocchio“, „Fantasia“ und „Bambi“.

1938 feierte die Familie Flora und Elias' 50. Ehe-Jubiläum. Die beiden lebten noch mit Ruth in Portland, doch bei der Feier baten Roy und Walt sie, herzuziehen. Walt kaufte ihnen ein Haus, nahe von Roy Disneys eigenem Haus. Doch wegen eines Schadens im Gasanschluss starb Flora eines Tages, Elias überlebte.

Die Erfindung der Multiplane-Kamera bereicherte schon die Cartoons, aber bei „Pinocchio“ wurde die wahrscheinlich mit den meisten Ebenen eingesetzt. Für „Fantasia“ reizte Disney die Grenzen aus, die es bisher für Cartoons gab.

Der Aufbau der neuen Disney-Studios ging stets voran, doch mit Hitlers Angriff auf Polen im September 1939 fiel der europäische Markt weg. Doch Disney arbeitete weiterhin an den nächsten Film, „Bambi“. Den Zeichnern wurde die Anatomie von Tieren anhand echter Tiere, die ins Studio gebracht wurden, beigebracht. Bis 1941 hatten die Disney-Studios 4,5 Millionen Schulden angesammelt, die Mitarbeiter befürchteten enorme Kündigungen. Die Verhandlungen leitete für die Animationszeichner Herbert Sorrell, doch Walt Disney setzte bald den Studio-Anwalt Gunther Lessing auf ihn an und die Fronten verhärteten sich zum Streik in den Disney-Studios 1941. Zum Teil, um die Diskussionen um Gewerkschaften zu entgehen, ging Walt Disney auf der Good-Will-Tour nach Südamerika. Während Walts Abwesenheit starb sein Vater Elias, außerdem wurde der Streik zugunsten der Animationszeichner gelöst. Wieder im Studio ging die Arbeit an einem anderen Disneyfilm weiter. „Dumbo“ sollte im Dezember 1941 auf das Cover der Time kommen, doch der Angriff auf Pearl Harbour machte dem einen Strich in die Rechnung. Nach Pearl Harbour zog die Armee in die Disney-Studios ein, um die nahe Flugzeug-Werft zu unterstützen. Währenddessen konnte das Studio dazu genutzt werden, Militär-Filme zu drehen.

Obwohl Walt seine Kinder nicht verziehen wollte, plante er manchmal außergewöhnliche Überraschungen für die beiden. Zu Weihnachten bekamen sie ein Schneewittchen-Spielhaus im Stil des Zwergenhauses im Film.

1947 tätigte Walt Disney seine Aussage vor dem Komitee für unamerikanische Aktivitäten gegen Herbert Sorrell und die anderen Streikenden von 1941. Einer der Folgen des Streiks war das Gerücht, dass Walt Disney Antisemit und Rassist wäre.

Mit dem Ende des Kriegs planten Walt und Roy Disney in unterschiedliche Richtungen. Roy wollte lieber auf bereits vertrauten Pfaden bleiben, doch Walt wollte neues ausprobieren. Sie einigten sich darauf, Life-Action-Filme auszuprobieren. Walt schickte ein Forscherpaar nach Alaska für den Film „Seal Island“, der gegen den Erwartungen seines Vertreibers einen Oscar gewann. In England wurde „Treasure Island“ gedreht. Eine der größten Innovationen, die Walt Disney der Welt der Life-Action-Filme brachte, war laut Leonard Maltin die Erfindung der Storyboards. Durch die vorherige Arbeit an Cartoons waren Storyboards im Disney-Studio gang und gäbe, für Life-Action-Filme waren diese eine komplett neue Idee.

Walt hatte eine Leidenschaft für Modellzüge, die auch sein Mitarbeiter Ward Kimbell teilte. Als Kimbell Disney einlud, bestaunte Disney seine Eisenbahn. Gemeinsam besuchten sie die Chicago Railroad Fair. Bald darauf wollte er seine eigene Eisenbahn haben, also plante er die Carolwood Pacific Railroad für seinen eigenen Garten.

„So he visited my father at the machine shop in the studio and he said: ‚Roger, can you build a miniature live steam train for our new home?‘ And my father learned early on working for Walt, if Walt said ‚can you do it?‘ then you say ‚yes!‘ and then you figure out later how you gonna deliver.“
„Also besuchte er meinen Vater in der Maschinenwerkstatt im Studio und sagte: ‚Roger, kannst du eine Miniatur-Eisenbahn für unser neues Zuhause bauen?‘ Und mein Vater hat schon früh gelernt, als er für Walt arbeitete: Wenn Walt sagt: ‚Kannst du das machen?‘, dann sagst du ‚Ja!‘ und überlegst dir später, wie du es liefern kannst.“

Obwohl Disney sich durchaus besseres Essen hätte leisten können, blieb seine Leibspeise Chilli and Beans aus der Dose, weshalb er oft auf Reisen Dosen mittransportierte.

Als Walt mit seinen Kindern auf Ausflügen ging, kam ihm der Gedanke, dass Jahrmärkte nur für Kinder ausgerichtet wären und dass es etwas geben sollte, woran Eltern und Kinder gleichermaßen Spaß haben. Besuche nach internationalen Vergnügungsparks wie den Tivoli Gardens inspirierte Disney, einen eigenen Park zu errichten. Doch Roy glaubte nicht, dass die Aktionäre es für sinnvoll halten werden, dass eine Filmfabrik sich in Vergnügungsparks versuche, also gründete Disney WED Enterprises, während sich das Studio um die nächsten Filme „Cinderella“, „Alice im Wunderland“ und „Peter Pan“ kümmerte. Für den eigentlichen Bau brauchte er noch eine Finanzierung, also nutzte er seine Erfahrung mit dem Fernsehen, die er erstmals 1950 mit dem Special One Hour in Wonderland begann, um einen Deal mit dem Sender ABC zu machen. Roy war inzwischen von Walts Ideen überzeugt und half Walt bei den Banken und beim Vertrag mit dem Fernsehen. Die Fernsehsendung Disneyland war geboren. Es folgte die Mehrteiler zu Davy Crockett und die Kindersendung The Mickey Mouse Club. Mit dem neuen Geld konnte die Arbeit an den Park-Attraktionen fortgesetzt werden.

Der erste große Life-Action-Film, den Disney in den USA drehte, war „20.000 Meilen unter dem Meer“, weitere Filme wie „Dschungel der 1000 Gefahren“ folgten.

Walts Tochter Diane Disney lernte Ron Miller kennen, bald heirateten beide in einer kleinen Hochzeit.

Eröffnung Disneylands[Bearbeiten]

Wenige Tage vor der Eröffnung Disneylands feierte Walt Disney seinen 30sten Hochzeitstag im Golden Horseshoe Saloon. Am 17. Juli 1955 wurde Disneyland eröffnet, die Festlichkeiten mit vielen prominenten Gästen wurden im Fernsehen übertragen.

Unter den Enkelkindern von Walt waren bisher nur Mädchen, erst am November 1961 wurde Walts erster Enkelsohn geboren, der seinen Namen weitertragen konnte.

„I remember when Walt came into my studio he had a box of cigars and he was passing them out, and on these cigars it said ‚Walter Elias Disney Miller‘, and he was beaming and he was very proud with that.“
„Ich weiß noch, als Walt in mein Studio kam, hatte er eine Zigarrenkiste dabei und verteilte sie, und auf den Zigarren stand ‚Walter Elias Disney Miller‘, und er strahlte und war sehr stolz darauf.“

Walts zweite Tochter Sharon lernte Robert Brown kennen, das Paar heiratete am 10. Mai 1959. Robert widerstand lange Walts Angebot, in seinem Studio zu arbeiten, erst 1963 fing er bei seinem Schwiegervater zu arbeiten an.

Disney nutzte die Weltausstellung 1964 dazu, WED Enterprises neue Attraktionen entwickeln zu lassen, darunter die Audio-Animatronic-Figur zu Great Moments with Mr. Lincoln. Coca Cola finanzierte zudem it's a small world, beide Attraktionen landeten nach der Weltausstellung in Disneyland. Disneys Aufmerksamkeit galt fast komplett dem Park und der Entwicklung neuer Attraktionen. Fast.

Ein Buch, welches seine Kinder sehr gerne gelesen hatten, als sie noch bei ihren Eltern wohnten, war „Mary Poppins“, und bald traf er sich mit P.L. Travers, um mit ihr die Verfilmung auszuarbeiten. Julie Andrews wurde für die Titelrolle besetzt und der Film „Mary Poppins“ wurde langsam Realität.

„Technically he was doing some things that were way ahead of his time. As some of the, what is now bluescreen effects I don't think anyone had ever done before. At that time it was against the yellow sodium lit screen, so everything had to be very, very precise.“
„Technisch gesehen machte er einige Dinge, die seiner Zeit weit voraus waren. Einige der heutigen Bluescreen-Effekte hatte, glaube ich, noch nie jemand zuvor gemacht. Damals musste alles sehr, sehr präzise sein, da es gegen den gelben, mit Natrium beleuchteten Bildschirm lief.“

Der Film wurde für 13 Oscars nominiert, wovon er fünf gewann. International machte der Film 44 Millionen Dollar, er war ein gewaltiger Erfolg.

Walt Disney war inzwischen über 60 Jahre alt, dachte aber noch lange nicht ans Aufhören. Als mehrfacher Großvater war er manchmal der Babysitter für seine Enkelkinder, die gelegentlich bei ihrem Besuch im Apartment über dem Feuerhaus in Disneyland übernachten.

Walt Disney stellt das Florida-Projekt vor. © Disney

Um das Wissen über futuristische Technik weiterhin anzuwenden, plante Disney EPCOT, eine experimentelle Stadt, für die er bereits Land gekauft hatte. Walt Disney unterstützte außerdem seit den 1950er Jahren das California Institute of the Arts (CalArts), welches er als nächstes mit dem Conservatory of Music vereinen wollte. Beim letzten großen Familienurlaub 1966 sprach er mit Roy und Ron über seine zwei neuen Projekte. Zu diesen kam auch „Mineral King“, wofür er bereits 1965 Land kaufte. Bei der Pressekonferenz zu „Mineral King“ machte sich sein Raucherhusten noch extremer bemerkbar als all die Jahre zuvor. Bei einer Untersuchung zeigte sich ein Tumor in seiner Lunge, der bald herausoperiert werden sollte. Im Krankenhaus sprach Walt noch leidenschaftlich vom Kalifornien-Projekt mit jedem, der nicht schnell genug aus dem Zimmer kam. Am 15. Dezember 1966 starb Walt Disney, was nicht nur seine Familie, Freunde und Mitarbeiter mitnahm, sondern auf der ganzen Welt betrauert wurde.

Eingeblendeter Text informiert darüber, dass Walt Disney eingeäschert wurde. Roy hatte vor, in den 1960er Jahren in den Ruhestand zu gehen, doch nach einem Gespräch mit dem Rest der Familie beschloss er, Walts letztes Projekt zu Ende zu bauen. Kurz nach der Eröffnung von Walt Disney World 1971 starb Roy. Nach Walts Tod wuchs die Familie weiter. Diane Disney bekam noch ein Kind. Als Robert Brown starb, heiratete Sharon erneut und bekam Zwillinge. 1993 starb sie. Walts Brüder und Schwestern sind inzwischen alle verstorben. Herb starb vor ihm, Raymond starb 1989 und Ruth 1995. 1997 bekam Lilly einen Herzinfarkt und verstarb ebenfalls.

Über Aufnahmen der Parks wird eine letzte Tonaufnahme von Walt Disney aus seinem Interview mit Pete Martin abgespielt.

„Art means a lot to me in that some things will never be finished, some things that keep developing, keep plussing and adding to, it's alive, wee changes, that things get more beautiful every year.“
„Kunst bedeutet mir viel, denn manche Dinge werden nie fertig, manche Dinge entwickeln sich weiter, werden immer wieder ergänzt, sie ist lebendig, sie verändert sich, sie wird jedes Jahr schöner.“

Über den Abspann werden weitere Interview-Ausschnitte abgespielt sowie ein Interview-Ausschnitt mit Disney selbst.

Hintergrundwissen[Bearbeiten]

© Disney

In der Dokumentation werden Ausschnitte vieler Filme und Cartoons gezeigt, die meisten davon aus den Disney-Studios. Zwei Filme, die nicht aus den Disney-Studios stammen, sind J. Searle Dawleys „Snow White“ von 1916 und Wallace A. Carlsons Cartoon „US Fellers: Dud Leaves Home“ von 1919. Die gezeigten Disney-Werke sind die Laugh-O-Gram-Cartoons „Puss in Boots“ von 1922 und „Alice's Wonderland“ von 1923, die Micky-Maus-CartoonsBruchlandung“ (Plane Crazy) von 1928 und „Steamboat Willie“ von 1928, die Silly SymphoniesTanz der Skelette“ (The Skeleton Dance) von 1929 und „Von Blumen und Bäumen“ (Flowers and Trees) von 1932, die MeisterwerkeSchneewittchen und die sieben Zwerge“ (Snow White and the Seven Dwarfs) von 1937, „Pinocchio“ von 1940, „Fantasia“ von 1940, „Dumbo“ von 1941 und „Bambi“ von 1942 sowie die weiteren Disney-Filme „Die Robbeninsel“ (Seal Island) von 1948, „Die Schatzinsel“ (Treasure Island) von 1950, One Hour in Wonderland von 1950, „20.000 Meilen unter dem Meer“ (20,000 Leagues Under the Sea) von 1954, Dateline Disneyland von 1955, „Dschungel der 1000 Gefahren“ (Swiss Family Robinson) von 1960, „Mary Poppins“ von 1964 und EPCOT von 1967.[2]

Die Dokumentation wurde komplett im dreistündigen dänischen Fernsehspecial „Temalørdag: Walt Disney 100 år“ eingebaut, das am 8. Dezember 2001 kurz nach dem hundertsten Geburtstag von Walt Disney auf dem Sender Danmarks Radio (DR) ausgestrahlt wurde.[2][3] Dort wurde „Walt: The Man Behind the Myth“ als „Historien om Walt Disney“ übersetzt.[4]

Die Dokumentation wurde auch mehrfach zu internationalen Filmfestivals eingereicht, zum Beispiel für das Flanders International Film Festival am 14. Oktober 2001 in Belgien und für das Biografilm Festival am 7. Juni 2006 in Italien.[4]

2002 erschien die Dokumentation in den USA in ursprünglicher 86-minütiger Länge auf VHS und 2004 auf 119 Minuten erweitert auf DVD,[5] jeweils vertrieben von Walt Disney Home Entertainment.[3] Die DVD verfügt über viel Bonusmaterial, darunter weiteres Interview-Material, ein Making-Of und ein Extra über bedeutsame Orte im Leben Disneys.[6] Im Laden des Walt Disney Family Museum kann man eine DVD- und eine Blu-ray-Fassung der Dokumentation kaufen.[7]

Teile der gezeigten Interviews werden in Episoden der Disney+ Originals-Serie „Behind the Attraction“ wiederverwendet.[2]

Filmstab und sonstige Angaben[Bearbeiten]

  • Regie: Jean-Pierre Isbouts
  • Drehbuch: Kathleen Greene, Richard Greene, Jean-Pierre Isbout
  • Soundabteilung: Theodore Kerhulas, Gary Zacuto
  • Kamera: Eric Trageser
  • Filmeditierung: Jean-Pierre Isbouts
  • Ausführender Produzent: Walter Elias Disney Miller
  • Ko-Produzenten: Katherine Greene, Richard Greene, Amy Boothe Green, Howard E. Green
  • Produzenten: Cathie Labrador
  • Maske: Soo-Jin Yoon
  • Studios: The Walt Disney Family Foundation, Pantheon Productions
  • Weltweiter Vertreiber: UNAPIX International
  • Erstausstrahlung: 16. September 2001 auf ABC
  • Länge: ca. 86 Minuten

Weblinks[Bearbeiten]


Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. „The Wonderful World of Disney Walt: The Man Behind the Myth (Fernsehepisode 2001) - Zitate“. imdb.com IMDb.png
  2. 2,0 2,1 2,2 „The Wonderful World of Disney Walt: The Man Behind the Myth (Fernsehepisode 2001) - Verbindungen“. imdb.com IMDb.png
  3. 3,0 3,1 „The Wonderful World of Disney Walt: The Man Behind the Myth (Fernsehepisode 2001) - Company Credits“. imdb.com IMDb.png
  4. 4,0 4,1 „The Wonderful World of Disney Walt: The Man Behind the Myth (Fernsehepisode 2001) - Informationen zur Veröffentlichung“. imdb.com IMDb.png
  5. Ben Simon (22.02.2004). „Walt: The Man Behind The Myth“. animatedviews.com
  6. Luke Bonanno (07.03.2004). „Walt: The Man Behind the Myth DVD Review“. dvdizzy.com
  7. „Walt: The Man Behind the Myth DVD (Standard)“. waltdisney.org. „Walt: The Man Behind the Myth DVD (Blu-ray)“. waltdisney.org