Robert Stevenson

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© Disney

Robert Stevenson (* 31. März 1905 in Buxton, Derbyshire; † 30. April 1986 in Santa Barbara, Kalifornien) war ein britischer Regisseur, Produzent und Drehbuchautor, der zu den kommerziell erfolgreichsten Filmemachern in der Geschichte Hollywoods zählt. Bis Ende der Siebziger galt er in dieser Hinsicht als erfolgreichster Regisseur überhaupt. Robert Stevenson war der wichtigste Disney-Realfilmregisseur in der Geschichte des Filmstudios und arbeitete für Walt Disney über 20 Jahre hinter der Kamera. Zu seinen erfolgreichsten Filmen gehören Mary Poppins und Ein toller Käfer. Für ersteren wurde er 1965 für einen Oscar als Bester Regisseur nominiert. Nach seinem Tod im Jahr 1986 wurde er 2002 zur Disney Legend ernannt.

Trotz dem Erfolg seiner Filme stand Stevenson immer hinter populäreren Persönlichkeiten. Erst Alfred Hitchcock, später Walt Disney. Trotz allem fließen Eindrücke seiner Werke noch heute in die Arbeit von Regisseuren wie Steven Spielberg (Jurassic Park) und Peter Jackson (Der Herr der Ringe).

Biographie[Bearbeiten]

Frühe Jahre[Bearbeiten]

Robert Stevenson (© Disney)

Robert Stevenson wurde am 31. März 1905 in Buxton, Derbyshire (England) als jüngstes von zwölf Kindern geboren. Sein Vater war in seiner Geburtsstadt als Geschäftsmann tätig. Stevenson studierte in den Zwanzigerjahren an der Universität von Cambridge, unter anderem Psychologie. Unter anderem stand er an der angesehenen Universität 1928 dem Debattierklub The Cambridge Union Society als Präsident vor. Im gleichen Jahr entdeckte er sein Interesse für den Film, ausgelöst durch ein Forschungsprojekt, das sich mit dem Kino befasste. Nach seinem Abgang von der Universität lebte Stevenson hauptsächlich von seiner Arbeit als Journalist. Nebenberuflich beschäftigte er sich mit seinen ersten Drehbüchern, Anfang der Dreißigerjahre sammelte er Erfahrungen auf dem Gebiet der Regie, indem er bei mehreren Produktionen als Co-Regisseur tätig war.

Erfolge als Regisseur[Bearbeiten]

1936 drehte der Brite seinen ersten Film unter eigener Regie, Tudor Rose. Der Film handelt vom Leben Lady Jane Grey. Der Erfolg stellte sich für Stevenson bereits mit seinem zweiten Projekt ein, King Solomon's Mines, einem Abenteuerfilm, der unumstritten zu den besten der britischen Vorkriegsproduktionen zählt. The Man Who Changed His Mind, einem der bekanntesten Horrorfilme mit Boris Karloff wurde von Robert Stevenson 1936 umgesetzt. Zusammen mit Victor Saville und Alfred Hitchcock zählte er zu dieser Zeit zu den wichtigsten Akteuren von Gaumont-British. 1939 nahm in David Selznick, ein Produzent Metro-Goldwyn-Mayers, der durch Gone With The Wind (1939) populär geworden war zusammen mit Alfred Hitchcock unter Vertrag. Er verließ England daraufhin, um seiner Arbeit in den USA nachzugehen. Ihm blieb es aber verwehrt, für MGM einen Film zu drehen, im Gegensatz zu Hitchcock. Stattdessen wurde er immer wieder an andere Studios ausgeliehen, so dass er in zehn Jahren bei Selznick nicht einen einzigen Film für den Amerikaner drehte.

Zwar hatte Robert Stevenson einen gute Ruf in der Branche, stand aber immer im Schatten anderer Regisseure und Produzenten. Seine Filme wie Forever and a Day (1943) und Jane Eyre (1944) werden daher kaum mehr mit ihm in Verbindung gebracht.

Nachdem er eine Reihe von Kinofilmen abgedreht hatte, wurde er Mitte der vierziger Jahre von Frank Capra angestellt, um Dokumentarfilme für das US-amerikanische Militär zu verwirklichen, die in erster Linie von Siegen gegen die Nationalsozialisten handelten. Im Gegensatz zum amerikanischen Militär, brachte ihm das jedoch eher Niederlagen ein. In den darauffolgenden Jahren nahmen die Bedingungen, in denen er seine Arbeit als Regisseur verrichten musste, immer weiter ab, sodass er sich unfreiwillig dem Fernsehen widmen musste. Dort übernahm er arbeiten in der Regie und schrieb etliche Drehbücher. Am Ende hatte er bei über 100 Produktionen mitgewirkt.

Arbeit für die Disney-Studios[Bearbeiten]

Der größte Erfolg Stevensons, Mary Poppins (© Disney

Dieser Abschnitt seines Lebens endete für Robert Stevenson nach einem Treffen mit Walt Disney, der einen Regisseur suchte. So übernahm Stevenson 1957 die Regie in Johnny Tremain, dann, noch im selben Jahr Sein Freund Jello, mit dem er, auch kommerziell den langersehnten Aufschwung erlebte. Darby O'Gill And The Little People‏‎ (1959) war Stevenson erster Phantasie-Film für die Disney-Studios. Der enorm aufwändig produzierte Streifen erreichte aber nicht die erhofften Einspielergebnisse. Dennoch setzte Disney weiter auf Stevenson. Zwei Jahre später dankte er es dem Studio mit dem erfolgreich umgesetzten Phantasiefilm The Absent Minded Professor, der der zweiterfolgreichste Kinostreifen in Nordamerika 1961 wurde. Den Titel als wichtigster Realfilm-Regisseur erlangte Stevenson 1964 mit Mary Poppins, dessen gewaltiger Erfolg der Höhepunkt seiner Karriere war. Der Film spielte über 40 Millionen Dollar ein und stürmte die Nordamerikanischen Kinocharts. Er wird noch heute als einer der besten Disney-Realfilme bezeichnet.

Um das Einspielergebnis von Kidnapped (1960), das nach dem von Robert Louis Stevenson verfassten Buch handelt, zu erhöhen, suggerierte Disney in der Werbung, das eine Verwandtschaft zum Regisseur Robert Stevenson bestehen würde. Er verneinte das aber auf Anfrage. Dem Erfolg von Mary Poppins konnte nur noch The Love Bug, um den VW-Käfer Herbie folgen, der 1969 ein hohes Einspielergebnis erzielte und zahlreiche Fortsetzungen nach sich zog, die teilweise unter Stevensons Regie standen.

Mit 71 Jahren drehte er seinen letzten Film, The Shaggy D.A., der 1976 ins Kino kam. Robert Stevenson war dreimal verheiratet und hat eine Tochter, Venetia Stevenson. Er starb am 30. April 1986 im Alter von 81 Jahren in Santa Barbara, Kalifornien (USA).

Unbekanntheit und Inspiration[Bearbeiten]

Zwar war Robert Stevenson in den Dreißigerjahren ein hochgeachteter Regisseur, konnte sich aber nicht durchsetzen. Das lag an der großen Popularität, die unter anderem Kollegen von ihm, wie Alfred Hitchcock beanspruchten. Die zu erwartende Bekanntheitssteigerung durch den Vertrag mit Metro-Goldwyn-Mayer blieb aus, da gleichzeitig Hitchcock verpflichtet wurde. Das führte dazu, das die meisten großen, erfolgversprechenden Filme zur Umsetzung an diesen gingen. Später, nach seinem Wechsel zu Disney, stand ihm kein anderer Regisseur im Weg, sondern Walt Disney selber, der, wie von der Promotion des Studios gedacht in den Augen der Kinozuschauer über allem stand. Auch die Nominierung für einen Oscar durch Mary Poppins machte ihn nicht bekannter, der Blick der Öffentlichkeit lag zu sehr auf den Hauptdarstellern.

Lediglich in Phantasie-Kreisen ist sein Namen bekannter. So haben sich auch Größen wie Steven Spielberg (Jurassic Park), Stanley Kubrick oder Peter Jackson (The Lord Of The Rings) von seinen Filmen inspirieren lassen.

Filmographie (Auswahl)[Bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • 1965: Oscar-Nominierung für Mary Poppins in der Kategorie Beste Regie
  • 1977: Ernennung durch Variety zum kommerziell erfolgreichsten Regisseur in der Geschichte des Kinos (dies war aber vor erscheinen von Filmemachern wie Lucas oder Spielberg)
  • 2002: Ernennung zur Disney-Legende (posthum)

Weblinks[Bearbeiten]