Western Publishing

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Western Publishing war ein Comicverleger in den Vereinigten Staaten und zudem im Druckbereich sowie in der Herstellung und Vermarktung von Schreibwaren und Papierwaren tätig. Das Unternehmen bestand von 1907 bis 2001.

Geschichte[Bearbeiten]

Das Unternehmen wurde von Edward Henry Wadewitz und seinem Bruder Al Wadewitz 1907 gegründet, als sie das Unternehmen West Side Printing Co. kauften. 1910 ging daraus Western Printing & Lithographic Co. hervor. 1914 überstieg der Umsatz 127.000 US-Dollar. 1916 später erwarb das Unternehmen die Vermögenswerte von Hamming-Whitman Publishing Co., einem Chicagoer Kinderbuchverlag und wandelte es in eine Tochtergesellschaft namens Whitman Publishing Co. um. Der Umsatz überstieg 1925 erstmals die die Marke von einer Million Dollar, wonach eine weitere Tochtergesellschaft hinzukam (Western Playing Card Co).

1928 produzierte Western Publishing das zehnmillionste Kinderbuch, daraufhin überstieg der Umsatz 2,4 Millionen US-Dollar. 1932 wurde mit der Produktion der Comicbücher Big Little Books durch den Tochterkonzern Whitman Publishing Company begonnen. Erstes Werk war The Adventures of Dick Tracy. Im darauffolgenden Jahr erhielt Western Publishing die exklusiven Buchrechte für alle von The Walt Disney Company lizenzierten Charaktere.

Die 1934 gegründete Druckerei in Poughkeepsie (New York) entwickelte sich ab dem ersten Betriebsjahr zu einer wichtigen Vorbereitungs- und Produktionsquelle für die Comics und Taschenbücher von Dell Publishing. 1938 begann eine Zusammenarbeit mit der Jugendbuchabteilung des Simon-and-Schuster-Verlags, wobei die Kinderbuchserie Little Golden Books erschien. Innerhalb von fünf Monaten nach der Erstauflage im Jahr 1942 waren drei Auflagen mit insgesamt 1,5 Millionen Büchern ausverkauft.

Western Publishing und Pocket Books, Inc. gründeten Ende 1958 ein neues Unternehmen – Golden Press –, nachdem sie gemeinsam alle Golden Book-Liegenschaften von Simon and Schuster erworben hatten.

1963 wurde 65 Prozent des Umsatzes mit Jugendliteratur, einschließlich Spiele, erwirtschaftet. 25 Prozent entfielen auf kommerziellen Druck und zehn Prozent auf Bücher für andere Verlage und sonstige Aktivitäten. Auf Whitman Publishing Company entfielen 35 Prozent des Umsatzes. Golden Press hingegen machte 1961 und 1962 Verluste, 1963 sank der Umsatz von 32,9 Millionen Dollar im Vorjahr auf 22,5 Millionen Dollar. 1964 kaufte Western Publishing die zweite Hälfte der Anteile von Golden Press, die zuvor Pocket Books innegehabt hatte.

1970 lag der Umsatz auf 171,5 Millionen US-Dollar, doch der Gewinn lediglich auf 3,9 Millionen. Dies wurde auf einmalige Faktoren wie die Anschaffung einer computergestützten Satzanlage und einen elfwöchigen Streik zurückgeführt. Dennoch ergriff Western Publishing mehrere Maßnahmen, um seine Einnahmen zu steigern: eine Einführung eines Kostenkontrollprogramm und die Reduzierung um 1.500 Beschäftigten bis 1974. Der Gewinn betrug daraufhin 10,1 Millionen US-Dollar bei einem Umsatz von 215,6 Millionen US-Dollar.

1971 einigte sich Western Publishing mit dem Children’s Television Workshop auf eine Zusammenarbeit bei einer Reihe von Produkten, darunter „Golden Books“ mit Jim Hensons Muppets.

Die Geschichte von Western Publishing als unabhängiges Unternehmen endete 1979, als das Unternehmen vom Spielzeug- und Unterhaltungsunternehmen Mattel, Inc. für 120,8 Millionen US-Dollar übernommen wurde. Der Umsatz erreichte 1981 den Rekordwert von 277,9 Millionen US-Dollar. 1983 wurde bei einem Umsatz von 246 Millionen US-Dollar allerdings ein Verlust von 2,4 Millionen erwirtschaftet. Mattel litt unter eigenen finanziellen Problemen litt und verkaufte daher Western Publishing im Dezember 1983 für 75 Millionen US-Dollar an Richard A. Bernstein, einen New Yorker Immobilieninvestor. Bernstein gründete das Unternehmen erneut als Western Publishing Group.

Western Publishing feierte 1992 den 50. Jahrestag der Einführung von Little Golden Books. Eine Box mit den 12 Originaltiteln wurde für 19,95 US-Dollar angeboten. Zu diesem Anlass wurden Sonderbände mit Klassikern und neuen Büchern der beliebtesten Kinderbuchkünstler und Illustratoren des Landes herausgegeben.

Western Publishing erlebte 1992 und 1993 eine wirtschaftliche Erholung mit einem Gewinn von 13,7 bzw. 17,5 Millionen US-Dollar bei einem Umsatz von 552,4 bzw. 649,1 Millionen US-Dollar. 1993 nahm das Schicksal des Unternehmens jedoch eine katastrophale Wendung. Das Unternehmen gab zehn Millionen US-Dollar aus, um ein Konzept zu testen, bei dem Western Publishing Buchhandlungen in Toys-„R“-Us-Läden betreiben sollte, aber das Unternehmen entschied, dass es Bücher ohne die Hilfe von Western Publishing verkaufen könne. Weitere 20 Millionen US-Dollar kamen zu den Kosten hinzu, weil Bernstein sich bemühte, Produkte in Discountläden, Supermärkten und Drogerieketten sowie Spielwaren- und Buchläden anzubieten. Auch die Direktmarketingabteilung verlor Geld bei ihren 1990 begonnenen Bemühungen, einen Schulbuchclub zu vermarkten. Im Geschäftsjahr 1994 verlor das Unternehmen 55,8 Millionen US-Dollar bei einem Umsatz von 613,5 Millionen US-Dollar.

Der große Verlust erhöhte die Schulden auf 250 Millionen US-Dollar. Da Bernstein das Unternehmen nicht verkaufen konnte, startete er eine umfassende Umstrukturierung. Im April 1994 verkaufte er sein Spiele- und Puzzle-Geschäft für 105 Millionen US-Dollar an Hasbro Inc, weitere Sparten wurden an Troll und Penn Corp. verkauft. Der Personalbestand wurde um rund 28 Prozent reduziert.

1998 verloren die Aktien von Golden Books 98 % an Wert. 1999 wurde das erste Mal Konkurs angemeldet. Das Unternehmen entging im Januar 2000 knapp dem Bankrott um drei Monate später endgültig in Konkurs zu gehen.[1] 2001 wurden das Unternehmen für 84,4 Millionen US-Dollar von United Productions of America und dem Verlag Random House aufgekauft.

Werke[Bearbeiten]

Western Publishing verlegte vor allem Kinderbücher und Comics. Bekannte Autoren waren Don Rosa, Chase Craig oder ab 1942 Carl Barks. Western Publishing veröffentlichte in den USA in Lizenz von The Walt Disney Company sowohl Micky-Maus- als auch Donald-Duck-Comics. Disney konzentrierte sich auf die Produktion von Filmen und lizenzierte die Veröffentlichung von Comics an Verlage wie Western Publishing.[2]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 2 Companies Pay $84 Million for Golden Books
  2. 80 Jahre und kein bisschen leise. Glückwunsch, lieber Donald, Ostsee-Zeitung, 6. Juni 2014