Bearbeiten von „Harry, der Hundefänger“

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| LISTE = Liste der Fortsetzungsgeschichten von Floyd Gottfredson
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| FOLGENDE = Mickys Neffen
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}}[[Datei:Harry, der Hundefänger-1.jpg|thumb|right|Pluto landet ungünstig. (© Egmont Ehapa)]]<div style="text-align:justify;">
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'''Harry, der Hundefänger''' (engl. ''Dan, the Dogcatcher'', auf Deutsch auch '''Nicht ohne Erlaubnis''') ist eine von [[Floyd Gottfredson]] getextete und gezeichnete sowie von [[Ted Thwaites]] getuschte [[Comic]]geschichte aus dem Jahr 1932. Es handelt sich um die erste längere Micky-Maus-Geschichte auf den farbigen [[Zeitungsstrip|Sonntagsseiten]]; bisher waren nur einzelne Gags erschienen.
'''Harry, der Hundefänger''' (engl. ''Dan, the Dogcatcher'', auf Deutsch auch '''Nicht ohne Erlaubnis''') ist eine von [[Floyd Gottfredson]] getextete und gezeichnete sowie von [[Ted Thwaites]] getuschte [[Comic]]geschichte aus dem Jahr 1932. Es handelt sich um die erste längere Micky-Maus-Geschichte auf den farbigen [[Zeitungsstrip|Sonntagsseiten]]; bisher waren nur einzelne Gags erschienen.


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*Richter Bullner
*Richter Bullner
*ein Gewerbeaufseher
*ein Gewerbeaufseher
*Harry, der Hundefänger – Debüt
*Harry, der Hundefänger


== Handlung ==
== Handlung ==
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Damit verschleppt Micky das Hauptproblem jedoch weiter: Pluto hat nach wie vor keine Hundemarke. Als Micky einige Tage später mit Pluto Stöckchenholen spielt, kommt der Hundefänger hinter einem Gartenzaun hervor. Micky und Pluto rennen weg, Harry nimmt die Verfolgung auf. Während der Flucht lässt Micky wissen, dass er schlicht kein Geld hat, um für Pluto die dringend benötigte Hundemarke zu erstehen. Die zwei flüchten über eine Grube, in der Kanalarbeiten stattfinden, und springen dann über einen Gartenzaun. Dahinter arbeitet Percy Pigg gerade an einer eindrucksvollen, mannsgroßen Statue, die aus einer hölzernen Unterkonstruktion besteht, die er gerade mit Mörtel überstreicht. Just in dem Moment, in dem Percy zum Mittagessen nach drinnen verschwindet, springen Micky und Pluto in seinen Garten – genauer gesagt, in die Wanne, die mit Mörtel gefüllt ist. Nun sind sie von oben bis unten mit einer weißen Substanz bedreckt, die das Fliehen vor dem Hundefänger erheblich erschweren würde. Da kommt es gelegen, dass Micky und Pluto die Statue, die bisher nur aus einem Pferd bestand, perfekt ergänzen. Weil sie still halten, sieht Harry, der direkt vor den beiden steht, den Schwindel nicht und zieht unverrichteter Dinge von dannen.  
Damit verschleppt Micky das Hauptproblem jedoch weiter: Pluto hat nach wie vor keine Hundemarke. Als Micky einige Tage später mit Pluto Stöckchenholen spielt, kommt der Hundefänger hinter einem Gartenzaun hervor. Micky und Pluto rennen weg, Harry nimmt die Verfolgung auf. Während der Flucht lässt Micky wissen, dass er schlicht kein Geld hat, um für Pluto die dringend benötigte Hundemarke zu erstehen. Die zwei flüchten über eine Grube, in der Kanalarbeiten stattfinden, und springen dann über einen Gartenzaun. Dahinter arbeitet Percy Pigg gerade an einer eindrucksvollen, mannsgroßen Statue, die aus einer hölzernen Unterkonstruktion besteht, die er gerade mit Mörtel überstreicht. Just in dem Moment, in dem Percy zum Mittagessen nach drinnen verschwindet, springen Micky und Pluto in seinen Garten – genauer gesagt, in die Wanne, die mit Mörtel gefüllt ist. Nun sind sie von oben bis unten mit einer weißen Substanz bedreckt, die das Fliehen vor dem Hundefänger erheblich erschweren würde. Da kommt es gelegen, dass Micky und Pluto die Statue, die bisher nur aus einem Pferd bestand, perfekt ergänzen. Weil sie still halten, sieht Harry, der direkt vor den beiden steht, den Schwindel nicht und zieht unverrichteter Dinge von dannen.  
[[Datei:Harry, der Hundefänger-3.jpg|thumb|left|350px|Harry und sein Komplize meinen es ernst. (© Egmont Ehapa)]]
 
Allerdings gibt er noch längst nicht auf. Bald klingelt es an Mickys Haustür. Als er öffnet, erscheint vor ihm ein etwas älterer Herr, der ihn nach Pluto fragt. Wie er meint, handele es sich dabei um den klügsten, schönsten und wohlerzogensten Rassehund der Stadt. Micky gibt zu, dass Pluto bei ihm wohnt. Und damit ist er in eine Falle getappt! Denn nur ein paar Meter vom freundlichen Herrn, der auf einmal gar nicht mehr so freundlich wirkt, hat der Hundefänger gewartet. Er und sein Komplize stürmen in Mickys Wohnung und überrumpeln ihn, weil er nicht preisgibt, wo sich Pluto aufhält. Das Duo beginnt, Mickys Wohnung zu durchsuchen, obwohl der Mäuserich versucht, auf die beiden einzureden. Sie stoppen an einer verschlossenen Tür im ersten Stock, die Micky auf keinen Fall öffnen will. Für Harry ist das der ausschlaggebende Beweis. Er setzt alles daran, die Tür zu öffnen. Indem er mit seinem Kumpel kräftig Anlauf nimmt, gelingt es ihm zwar, die Tür einzurennen, aber dafür erreicht er längst nicht das, was er gedacht hätte zu erreichen: Die Tür war nicht an ein Zimmer angeschlossen, sondern führt aus dem Haus hinaus in ein Schlammbad für Schweine. Micky hätte es den beiden ja gesagt, aber sie haben ihn schließlich nicht ausreden lassen, was zu der für sie bitteren Erfahrung geführt hat. Pluto bleibt in Sicherheit.
Allerdings gibt er noch längst nicht auf. Bald klingelt es an Mickys Haustür. Als er öffnet, erscheint vor ihm ein etwas älterer Herr, der ihn nach Pluto fragt. Wie er meint, handele es sich dabei um den klügsten, schönsten und wohlerzogensten Rassehund der Stadt. Micky gibt zu, dass Pluto bei ihm wohnt. Und damit ist er in eine Falle getappt! Denn nur ein paar Meter vom freundlichen Herrn, der auf einmal gar nicht mehr so freundlich wirkt, hat der Hundefänger gewartet. Er und sein Komplize stürmen in Mickys Wohnung und überrumpeln ihn, weil er nicht preisgibt, wo sich Pluto aufhält. Das Duo beginnt, Mickys Wohnung zu durchsuchen, obwohl der Mäuserich versucht, auf die beiden einzureden. Sie stoppen an einer verschlossenen Tür im ersten Stock, die Micky auf keinen Fall öffnen will. Für Harry ist das der ausschlaggebende Beweis. Er setzt alles daran, die Tür zu öffnen. Indem er mit seinem Kumpel kräftig Anlauf nimmt, gelingt es ihm zwar, die Tür einzurennen, aber dafür erreicht er längst nicht das, was er gedacht hätte zu erreichen: Die Tür war nicht an ein Zimmer angeschlossen, sondern führt aus dem Haus hinaus in ein Schlammbad für Schweine. Micky hätte es den beiden ja gesagt, aber sie haben ihn schließlich nicht ausreden lassen, was zu der für sie bitteren Erfahrung geführt hat. Pluto bleibt in Sicherheit.


Micky erkennt, dass er es nicht dabei belassen kann, die Aktionen von Harry und seinen gelegentlichen Unterstützern abzuwehren. Mit selbstgebrauter und eisgekühlter Limonade will er versuchen, die nötigen zwei Dollar für eine Hundemarke zu verdienen. Weil warmes Wetter ist, darf Micky schon kurz nach Eröffnung die ersten Kunden begrüßen. Einige geben ihm sogar Trinkgeld. Doch obwohl das Geschäft gut läuft, kreuzt plötzlich der Hundefänger auf und macht die gute Stimmung zunichte. Mit seinem Fangnetz nimmt er Pluto in Gewahrsam. Micky versucht, auf ihn einzureden – immerhin hat er ja schon über einen Dollar verdient –, aber der Hundefänger ist nicht bereit, ihm mehr als eine Stunde Zeit zu geben. Aber es kommt anders als erwartet. Anstatt ein gutes Geschäft zu machen, ist Mickys nächster Kunde von der Gewerbeaufsicht. Ohne Gewerbeschein sieht es schlecht für Micky aus, denn das ist ein Verstoß gegen das Gesetz. Der Beamte lässt einen Polizeiwagen kommen und Micky abführen. Pluto wird im Wagen des Hundefängers ins Tierheim gebracht.
Micky erkennt, dass er es nicht dabei belassen kann, die Aktionen von Harry und seinen gelegentlichen Unterstützern abzuwehren. Mit selbstgebrauter und eisgekühlter Limonade will er versuchen, die nötigen zwei Dollar für eine Hundemarke zu verdienen. Weil warmes Wetter ist, darf Micky schon kurz nach Eröffnung die ersten Kunden begrüßen. Einige geben ihm sogar Trinkgeld. Doch obwohl das Geschäft gut läuft, kreuzt plötzlich der Hundefänger auf und macht die gute Stimmung zunichte. Mit seinem Fangnetz nimmt er Pluto in Gewahrsam. Micky versucht, auf ihn einzureden – immerhin hat er ja schon über einen Dollar verdient –, aber der Hundefänger ist nicht bereit, ihm mehr als eine Stunde Zeit zu geben. Aber es kommt anders als erwartet. Anstatt ein gutes Geschäft zu machen, ist Mickys nächster Kunde von der Gewerbeaufsicht. Ohne Gewerbeschein sieht es schlecht für Micky aus, denn das ist ein Verstoß gegen das Gesetz. Der Beamte lässt einen Polizeiwagen kommen und Micky abführen. Pluto wird im Wagen des Hundefängers ins Tierheim gebracht.
[[Datei:Harry, der Hundefänger-4.jpg|thumb|right|340px|Micky versucht verzweifelt, Geld zusammenzukriegen... (© Egmont Ehapa)]]
 
Wenig später findet sich Micky im Gerichtssaal neben Verbrechern wieder. Er erzählt dem Untersuchungsrichter seine Geschichte. Eigentlich wollte er ja die Limonade nur verkaufen, um die Hundemarke für seinen Hund kaufen zu können. Der Richter ist vom guten Willen überzeugt und spricht Micky überraschenderweise frei. Micky nutzt die Gelegenheit, um den Richter zu fragen, ob er ihm einen Dollar vorstrecken könnte. Der Richter kommt dem Wunsch nach, sodass Micky jubelnd das Justizgebäude verlässt und zum Tierheim eilt, um Pluto möglichst schnell zu befreien. Am Stadtrand ist Harry gerade dabei, Pluto hinzurichten. Micky kann in letzter Sekunde einschreiten, obwohl Pluto schon in der Hinrichtungskammer steckt und Gas eingeatmet hat. Er schwebt aber nur an der Decke und ist ansonsten gesund. Micky kauft Pluto eine Hundemarke und geht mit ihm zufrieden spazieren.
Wenig später findet sich Micky im Gerichtssaal neben Verbrechern wieder. Er erzählt dem Untersuchungsrichter seine Geschichte. Eigentlich wollte er ja die Limonade nur verkaufen, um die Hundemarke für seinen Hund kaufen zu können. Der Richter ist vom guten Willen überzeugt und spricht Micky überraschenderweise frei. Micky nutzt die Gelegenheit, um den Richter zu fragen, ob er ihm einen Dollar vorstrecken könnte. Der Richter kommt dem Wunsch nach, sodass Micky jubelnd das Justizgebäude verlässt und zum Tierheim eilt, um Pluto möglichst schnell zu befreien. Am Stadtrand ist Harry gerade dabei, Pluto hinzurichten. Micky kann in letzter Sekunde einschreiten, obwohl Pluto schon in der Hinrichtungskammer steckt und Gas eingeatmet hat. Er schwebt aber nur an der Decke und ist ansonsten gesund. Micky kauft Pluto eine Hundemarke und geht mit ihm zufrieden spazieren.


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Abgesehen davon wechselte im ersten Halbjahr auch die Farbe der Handschuhe und der Gesichter. So wurden in einigen Sonntagsseiten [[Micky]]s und [[Minnie]]s Gesichter nicht weiß, sondern in pink eingefärbt. Auch [[Pluto]]s Hautfarbe war nicht festgelegt – im genannten Zeitraum variierte sie von braun über grau bis weiß. Die Koloristen des ''King Features Syndicate'', die die [[Comic]]s einfärbten, setzten also, als sie schließlich ihre Form gefunden hatten, Maßstäbe.<ref name="FGLJBK"></ref>
Abgesehen davon wechselte im ersten Halbjahr auch die Farbe der Handschuhe und der Gesichter. So wurden in einigen Sonntagsseiten [[Micky]]s und [[Minnie]]s Gesichter nicht weiß, sondern in pink eingefärbt. Auch [[Pluto]]s Hautfarbe war nicht festgelegt – im genannten Zeitraum variierte sie von braun über grau bis weiß. Die Koloristen des ''King Features Syndicate'', die die [[Comic]]s einfärbten, setzten also, als sie schließlich ihre Form gefunden hatten, Maßstäbe.<ref name="FGLJBK"></ref>
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Datei:Harry, der Hundefänger-2.jpg|Die Entwicklung von Persönlichkeiten ließ sich auf den Sonntagsseiten besonders gut bewerkstelligen. (© Egmont Ehapa)
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==== Zusätzlicher Platz ====
==== Zusätzlicher Platz ====
Die Sonntagsseiten boten darüber hinaus in einer Episode 4-mal so viel Platz wie ein einzelner Tagesstrip. Das war zwar für das bloße Erzählen von Geschichten relativ irrelevant, da alle Strips so oder so miteinander verbunden waren, erwies sich aber für die detailvolle Ausgestaltung als nützlich. So war es möglich, eine Handlung erst langsam und über mehre Zwischenstufen aufzubauen oder Charaktere in langen Gesprächen miteinander interagieren zu lassen. Die Sonntagsseiten konnten über mehrere Panels die Spannung anhalten oder sogar wieder abbauen. Das eröffnete für Gottfredson vielfältigere Möglichkeiten und macht deswegen die Sonntagsseiten auch zu einem wichtigen Teil seines Gesamtwerks.<ref name="FGLJBK"></ref>
Die Sonntagsseiten boten darüber hinaus in einer Episode 4-mal so viel Platz wie ein einzelner Tagesstrip. Das war zwar für das bloße Erzählen von Geschichten relativ irrelevant, da alle Strips so oder so miteinander verbunden waren, erwies sich aber für die detailvolle Ausgestaltung als nützlich. So war es möglich, eine Handlung erst langsam und über mehre Zwischenstufen aufzubauen oder Charaktere in langen Gesprächen miteinander interagieren zu lassen. Die Sonntagsseiten konnten über mehrere Panels die Spannung anhalten oder sogar wieder abbauen. Das eröffnete für Gottfredson vielfältigere Möglichkeiten und macht deswegen die Sonntagsseiten auch zu einem wichtigen Teil seines Gesamtwerks.<ref name="FGLJBK"></ref>
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==== „Der tolle Hund“ ====
==== „Der tolle Hund“ ====
Wie auch bei den Tagesstrips holte sich [[Floyd Gottfredson|Gottfredson]] Inspiration bei neuen oder sich in Produktion befindenden Cartoons. Dabei achtete er allerdings darauf, dass sich die Sonntagsseiten in die Kontinuität der Tagesstrips einfügten und andersherum. Bei ''Harry, der Hundefänger'' wurde es zu einer Herausforderung für Gottfredson, dieses Prinzip zu wahren. Der Cartoon ''[[Der tolle Hund]]'' (1932) schrie geradezu nach einer Comic[[adaption]]. Die actiongeladenen Kampfszenen zwischen Micky und einem fehlgeleiteten Hundefänger, die im Film zu sehen waren, eigneten sich perfekt dafür, über mehrere Wochen ein fortlaufendes Szenario zu erzählen. Jedoch gab es ein Problem: Im Film wird der Hundefänger – die Stimme von Recht und Gesetz – von [[Kater Karlo]] gespielt. In der Comicwelt, die Gottfredson entwickelte, war Karlo aber ein Bösewicht, und zwar „der zäheste und ausdauerndste von allen“, wie er 1984 in einem Interview berichtete.<ref>[[Floyd Gottfredson]]: Walt Disney Best Comics — Mickey Mouse (New York, 1978, S. 12);</ref> Während es im Film üblich war, dass Figuren von Auftritt zu Auftritt die Rollen wechseln, funktioniert der Comic – gerade, wenn die Kontinuität stets gegeben sein soll – nach anderen Regeln. Doch wie könnte man Kater Karlo angemessen ersetzen?<ref name="FGL2">[[David Gerstein]]: Der Karlo-Komplex. Floyd Gottfredson Library Spezial 1, Egmont Ehapa Media, Berlin 2023, S. 50;</ref>
Wie auch bei den Tagesstrips holte sich [[Floyd Gottfredson|Gottfredson]] Inspiration bei neuen oder sich in Produktion befindenden Cartoons. Dabei achtete er allerdings darauf, dass sich die Sonntagsseiten in die Kontinuität der Tagesstrips einfügten und andersherum. Bei ''Harry, der Hundefänger'' wurde es zu einer Herausforderung für Gottfredson, dieses Prinzip zu wahren. Der Cartoon ''[[Der tolle Hund]]'' (1932) schrie geradezu nach einer Comic[[adaption]]. Die actiongeladenen Kampfszenen zwischen Micky und einem fehlgeleiteten Hundefänger, die im Film zu sehen waren, eigneten sich perfekt dafür, über mehrere Wochen ein fortlaufendes Szenario zu erzählen. Jedoch gab es ein Problem: Im Film wird der Hundefänger – die Stimme von Recht und Gesetz – von [[Kater Karlo]] gespielt. In der Comicwelt, die Gottfredson entwickelte, war Karlo aber ein Bösewicht, und zwar „der zäheste und ausdauerndste von allen“, wie er 1984 in einem Interview berichtete.<ref>[[Floyd Gottfredson]]: Walt Disney Best Comics — Mickey Mouse (New York, 1978, S. 12);</ref> Während es im Film üblich war, dass Figuren von Auftritt zu Auftritt die Rollen wechseln, funktioniert der Comic – gerade, wenn die Kontinuität stets gegeben sein soll – nach anderen Regeln. Doch wie könnte man Kater Karlo angemessen ersetzen?<ref name="FGL2">[[David Gerstein]]: Der Karlo-Komplex. Floyd Gottfredson Library Spezial 1, Egmont Ehapa Media, Berlin 2023, S. 50;</ref>
[[Datei:Harry, der Hundefänger-5.jpg|thumb|right|330px|Micky kommt gerade noch rechtzeitig! (© Egmont Ehapa)]]
 
Die Lösung lag im Detail. Karlo sah im Cartoon ''Ein toller Hund'' nicht so aus, wie man es von ihm gewohnt war. Er wirkte dicker und vor allem deutlich heruntergekommener als in den früheren Micky-Cartoons und -Comicstrips. Anfang der 1930er stellte Gottfredson Kater Karlo als grobschlächtigen Haudrauf dar, der weniger mit seinem Kopf, sondern mehr mit seinem Körper handelt. Das Aussehen des Hundefängers wurde also etwas geändert: In eine zwar immer noch karloeske, aber trotzdem andere Katze mit Holzbein – Auftritt „Harry, der Hundefänger“. Harry ist eine der wenigen Nebenfiguren, die sowohl in den Sonntagsseiten als auch auf den Tragesstrips zu sehen ist. In der Kurzgeschichte ''Pluto und der Hundefänger'' (1933), die im Anschluss an ''[[Burg Unfried]]'' (1932–1933) veröffentlicht wurde, hat er seinen zweiten großen Auftritt.<ref name="FGL2"></ref>
Die Lösung lag im Detail. Karlo sah im Cartoon ''Ein toller Hund'' nicht so aus, wie man es von ihm gewohnt war. Er wirkte dicker und vor allem deutlich heruntergekommener als in den früheren Micky-Cartoons und -Comicstrips. Anfang der 1930er stellte Gottfredson Kater Karlo als grobschlächtigen Haudrauf dar, der weniger mit seinem Kopf, sondern mehr mit seinem Körper handelt. Das Aussehen des Hundefängers wurde also etwas geändert: In eine zwar immer noch karloeske, aber trotzdem andere Katze mit Holzbein – Auftritt „Harry, der Hundefänger“. Harry ist eine der wenigen Nebenfiguren, die sowohl in den Sonntagsseiten als auch auf den Tragesstrips zu sehen ist. In der Kurzgeschichte ''Pluto und der Hundefänger'' (1933), die im Anschluss an ''[[Burg Unfried]]'' (1932–1933) veröffentlicht wurde, hat er seinen zweiten großen Auftritt.<ref name="FGL2"></ref>


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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
*[[Liste der Fortsetzungsgeschichten von Floyd Gottfredson]]
*[[Liste der Micky-Maus-Fortsetzungsgeschichten von Floyd Gottfredson]]
*[[Floyd Gottfredson Library]]
*[[Floyd Gottfredson Library]]


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