Bearbeiten von „Ratatouille“
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'''Ratatouille''' ist der achte abendfüllende Computer- | '''"Ratatouille"''' ist der achte abendfüllende Computer-Animationsfil der [[Pixar|Pixar Animation Studios]] für [[Walt Disney Pictures]]. Er feierte am 29. Juni 2007 US-Premiere; am 3. Oktober 2007 erfolgte der Kinostart in Deutschland. Mit der Veröffentlichung wurde auch der Pixar-Kurzfilm "[[Lifted]]" als Vorfilm präsentiert. Regie führte [[Brad Bird]], der in dieser Position bereits für "[[Die Unglaublichen]]" (2004) verantwortlich war. | ||
== Handlung == | == Handlung == | ||
Rémy, eine Ratte vom Land, ist mit einem selbst für Ratten ungewöhnlich feinen Geruchssinn ausgestattet. Für seine Rattenkolonie ist er deswegen als „Giftschnüffler“ tätig, um Nahrung zu überprüfen, die die Ratten gefunden haben. Er entwickelt außerdem die Fähigkeit und die Liebe zu kulinarischen Kompositionen. Allein schon für Zutaten zum leckeren Essen begibt er sich in Lebensgefahr: Er schleicht sich heimlich in das Haus einer alten Frau und wird erwischt. Die ganze Kolonie muss fliehen, jedoch kehrt Rémy noch einmal in das Haus zurück, um das berühmte Buch „Jeder kann kochen“ seines kürzlich verstorbenen Vorbilds, dem gutmütigen Sternekoch August Gusteau, zu stehlen. Bei der Flucht verliert er jedoch seine Freunde und Familie aus den Augen. Es verschlägt ihn zufällig durch lange Abwasserröhren nach Paris in die Nähe des Feinschmeckerrestaurants, das Gusteau früher geführt hat. Während des ganzen Films führt Rémy teils tiefsinnige Zwiesprache mit dem Geist dieses Mannes, welcher wie ein orientalischer Geist Rémy erscheint. Er führt Rémy auch zu dem Dach seines Restaurants. | Rémy, eine Ratte vom Land, ist mit einem selbst für Ratten ungewöhnlich feinen Geruchssinn ausgestattet. Für seine Rattenkolonie ist er deswegen als „Giftschnüffler“ tätig, um Nahrung zu überprüfen, die die Ratten gefunden haben. Er entwickelt außerdem die Fähigkeit und die Liebe zu kulinarischen Kompositionen. Allein schon für Zutaten zum leckeren Essen begibt er sich in Lebensgefahr: Er schleicht sich heimlich in das Haus einer alten Frau und wird erwischt. Die ganze Kolonie muss fliehen, jedoch kehrt Rémy noch einmal in das Haus zurück, um das berühmte Buch „Jeder kann kochen“ seines kürzlich verstorbenen Vorbilds, dem gutmütigen Sternekoch August Gusteau, zu stehlen. Bei der Flucht verliert er jedoch seine Freunde und Familie aus den Augen. Es verschlägt ihn zufällig durch lange Abwasserröhren nach Paris in die Nähe des Feinschmeckerrestaurants, das Gusteau früher geführt hat. Während des ganzen Films führt Rémy teils tiefsinnige Zwiesprache mit dem Geist dieses Mannes, welcher wie ein orientalischer Geist Rémy erscheint. Er führt Rémy auch zu dem Dach seines Restaurants. | ||
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Rémy hat in der Zwischenzeit auch seine Kolonie wiedergefunden, allerdings will er weiterhin bei Linguini wohnen und kochen. Das spricht sich schnell herum und bald warten jeden Abend eine Gruppe Ratten am Hintereingang des Restaurants auf ihn, damit er noch einmal hineingeht und ihnen ein wenig Futter aus der Speisekammer besorgt. | Rémy hat in der Zwischenzeit auch seine Kolonie wiedergefunden, allerdings will er weiterhin bei Linguini wohnen und kochen. Das spricht sich schnell herum und bald warten jeden Abend eine Gruppe Ratten am Hintereingang des Restaurants auf ihn, damit er noch einmal hineingeht und ihnen ein wenig Futter aus der Speisekammer besorgt. | ||
Linguini hat inzwischen – wie im Testament beschrieben – das Restaurant geerbt und ist nun der neue Küchenchef. Skinner verliert seinen Job, weiß aber um die Bedeutung von Rémy Bescheid. Linguini allerdings steigt sein Erfolg zu Kopf und auf dem Höhepunkt seiner Karriere verstößt er Rémy. Dieser plündert daraufhin zusammen mit seiner Rattenfamilie die Speisekammer des Restaurants. Er wird dabei von Linguini, der sich eigentlich bei ihm entschuldigen wollte, erwischt. Die Beziehung der beiden geht nun | Linguini hat inzwischen – wie im Testament beschrieben – das Restaurant geerbt und ist nun der neue Küchenchef. Skinner verliert seinen Job, weiß aber um die Bedeutung von Rémy Bescheid. Linguini allerdings steigt sein Erfolg zu Kopf und auf dem Höhepunkt seiner Karriere verstößt er Rémy. Dieser plündert daraufhin zusammen mit seiner Rattenfamilie die Speisekammer des Restaurants. Er wird dabei von Linguini, der sich eigentlich bei ihm entschuldigen wollte, erwischt. Die Beziehung der beiden geht nun entgültig in die Brüche. Linguini ist mit den Nerven am Ende, da der berühmte Restaurantkritiker Ego dem Lokal einen erneuten Besuch abstatten will. Nach seinem lange zurückliegenden letzten Besuch war Egos Kritik der Grund, dass das Lokal in den Niedergang geriet. Es ist entscheidend für die Zukunft des Lokals, wie die neue Restaurantkritik des mächtigen und überheblichen Mannes ausfallen wird. Unter diesem Druck gesteht Linguini in seiner Verzweiflung den anderen Köchen, dass eine Ratte hinter dem Erfolg steht, wonach diese ungläubig die Küche verlassen und Linguini allein zurück bleibt. | ||
Vor die Wahl gestellt, zu kochen und seinem Freund Linguini zu helfen oder zu seiner Familie zurückzukehren, entscheidet sich Rémy fürs Kochen. Zusammen mit seiner Kolonie, die ihm helfen will, kehrt er zurück in die Küche. Die Ratten übernehmen nun auf Rémys Anweisung das Kochen, während Linguini kellnert. Gleichzeitig taucht auch noch ein Gesundheitsinspektor auf, den Skinner gerufen hat. Die Ratten überlisten ihn jedoch und fesseln ihn. Ego, der Linguini und Rémy die Wahl eines exklusiven Gerichts überlässt, erschwert die Sache zusätzlich. Inzwischen ist auch Colette zurückgekehrt. Rémy entscheidet sich, Ego ein hervorragendes Ratatouille vorzusetzen. Dieses Gericht scheint zwar simpel, weckt aber durch hervorragende Qualität Kindheitserinnerungen in Ego. Angeregt durch den besonderen Geschmack sieht sich Ego als kleiner Junge, welcher nach einem Sturz vom Fahrrad von der Mutter eben mit diesem Ratatouille verwöhnt wurde. Sein verbittertes Herz öffnet sich und er ist begeistert. Linguini klärt ihn daraufhin über Rémy auf. | Vor die Wahl gestellt, zu kochen und seinem Freund Linguini zu helfen oder zu seiner Familie zurückzukehren, entscheidet sich Rémy fürs Kochen. Zusammen mit seiner Kolonie, die ihm helfen will, kehrt er zurück in die Küche. Die Ratten übernehmen nun auf Rémys Anweisung das Kochen, während Linguini kellnert. Gleichzeitig taucht auch noch ein Gesundheitsinspektor auf, den Skinner gerufen hat. Die Ratten überlisten ihn jedoch und fesseln ihn. Ego, der Linguini und Rémy die Wahl eines exklusiven Gerichts überlässt, erschwert die Sache zusätzlich. Inzwischen ist auch Colette zurückgekehrt. Rémy entscheidet sich, Ego ein hervorragendes Ratatouille vorzusetzen. Dieses Gericht scheint zwar simpel, weckt aber durch hervorragende Qualität Kindheitserinnerungen in Ego. Angeregt durch den besonderen Geschmack sieht sich Ego als kleiner Junge, welcher nach einem Sturz vom Fahrrad von der Mutter eben mit diesem Ratatouille verwöhnt wurde. Sein verbittertes Herz öffnet sich und er ist begeistert. Linguini klärt ihn daraufhin über Rémy auf. | ||
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Obwohl es einfacher gewesen wäre, „Ratatouille“ aus der Sicht eines Menschen zu filmen, entschied sich Regisseur Brad Bird für die unbequemere Variante, den Film aus der Sicht von Rémy zu verfilmen. Die Inspiration dafür bekam er von Alfred Hitchcock’s „Das Fenster zum Hof“ aus dem Jahr 1954. Eine Sequenz des Films ist ebenfalls aus dieser Perspektive gedreht worden. | Obwohl es einfacher gewesen wäre, „Ratatouille“ aus der Sicht eines Menschen zu filmen, entschied sich Regisseur Brad Bird für die unbequemere Variante, den Film aus der Sicht von Rémy zu verfilmen. Die Inspiration dafür bekam er von Alfred Hitchcock’s „Das Fenster zum Hof“ aus dem Jahr 1954. Eine Sequenz des Films ist ebenfalls aus dieser Perspektive gedreht worden. | ||
Kamerafrau [[Sharon Calahan]], die auch für die Beleuchtung zuständig war, strebte das Ziel an, einen satten Look zu erzeugen, die Gerichte appetitlich und die Ratten süß wirken zu lassen. Außerdem benutzte sie kräftige und tiefe Farben, um dem Film das richtige „Feeling“, nämlich das eines schönen Oktobertages in Frankreich, zu verleihen. Dafür musste das Beleuchtungsmodell die umgekehrte Funktion einnehmen – nämlich schwarz hinzufügen, wenn kein Licht brennt. Für die Aufnahmen der Gerichte sah sie etliche Kochbücher und -magazine durch und beschäftigte sich mit Food-Fotografie. Um die Lebensmittel im Film so authentisch wie möglich wirken zu lassen, wurde hier wieder warmes Licht eingesetzt, so dass die natürlichen Farben besser zum Vorschein kommen. Dort half auch eine Technik, die schon in | Kamerafrau [[Sharon Calahan]], die auch für die Beleuchtung zuständig war, strebte das Ziel an, einen satten Look zu erzeugen, die Gerichte appetitlich und die Ratten süß wirken zu lassen. Außerdem benutzte sie kräftige und tiefe Farben, um dem Film das richtige „Feeling“, nämlich das eines schönen Oktobertages in Frankreich, zu verleihen. Dafür musste das Beleuchtungsmodell die umgekehrte Funktion einnehmen – nämlich schwarz hinzufügen, wenn kein Licht brennt. Für die Aufnahmen der Gerichte sah sie etliche Kochbücher und -magazine durch und beschäftigte sich mit Food-Fotografie. Um die Lebensmittel im Film so authentisch wie möglich wirken zu lassen, wurde hier wieder warmes Licht eingesetzt, so dass die natürlichen Farben besser zum Vorschein kommen. Dort half auch eine Technik, die schon in [[Findet Nemo]] eingesetzt wurde, um die Fische lichtdurchlässig erscheinen zu lassen. Auch die Ratten wurde mit einer Belichtungstechnik zu Glaubwürdigkeit verholfen: Die Ohren wurde etwas mehr beleuchtet als der Rest des Körpers. Auch bei dem Aufeinandertreffen von Mensch und Ratte war das Licht einer der wichtigsten Faktoren, um diese Herausforderung zu meistern. | ||
===Filmmusik=== | ===Filmmusik=== | ||
Der Komponist [[Michael Giacchino]], der bereits die Filmmusik für [[Die Unglaublichen]] geschrieben hatte, schrieb auch hier die Filmmusik. Die verwendeten Instrumente sind vor allem Klavier und Streichinstrumente, aber auch Mundharmonika und Akkordeon. Neben einem musikalischen Hauptthema schrieb Michael Giacchino auch zu jeder Filmfigur ein eigenes Thema, das ihre individuelle Persönlichkeit und ihre Wünsche reflektiert. Zur Hauptfigur Rémy existieren sogar zwei verschiedene Melodien: Ein Rattenthema, das an seine Herkunft und seine Bestimmung als Dieb erinnert, auch wenn er eigentlich etwas ganz anderes sein will und ein zweites Thema, das seine Hoffnungen, Träume und Wünsche darstellt. Außerdem haben Rémy und Linguini ein „Kumpelthema“, welches sich bei der ersten Begegnung der beiden zögerlich aufbaut und zum Ende des Films hin in ein triumphales Finale mündet. Als Gegenstück zur durchgängigen Computeranimation der Bilder sind weite Teile der Filmmusik rein akustisch aufgenommen. Für Michael Giacchino war es eine der größten musikalischen Herausforderungen. | |||
Der Komponist [[Michael Giacchino]], der bereits die Filmmusik für | |||
Zudem komponierte Michael Giacchino noch das Lied „Le Festin“, das er anschließend mit der jungen französischen Sängerin Camille einspielte. Das Lied basiert auf einem alten französischen Sprichwort, das besagt, wenn man mit guten Freunden und der Familie zusammensitzt und eine großartige Mahlzeit genießt, feiert man das Gute im Leben. Laut Michael Giacchino entsprang dieses Lied direkt der Geschichte von Ratatouille. | Zudem komponierte Michael Giacchino noch das Lied „Le Festin“, das er anschließend mit der jungen französischen Sängerin Camille einspielte. Das Lied basiert auf einem alten französischen Sprichwort, das besagt, wenn man mit guten Freunden und der Familie zusammensitzt und eine großartige Mahlzeit genießt, feiert man das Gute im Leben. Laut Michael Giacchino entsprang dieses Lied direkt der Geschichte von Ratatouille. | ||
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==Beiwerk== | ==Beiwerk== | ||
Neben | Neben "[[Lifted]]" ist auf der DVD der etwa 10-minütige Kurzfilm "[[Your Friend the Rat|Dein Freund, die Ratte]]" als Bonus vorhanden, diese [[DTV]]-Produktion wurde extra für die DVD-Veröffentlichung produziert. In dem Cartoon klären Rémy und sein Bruder Emile auf humorvolle Art, aber durchaus mit Anspruch auf Korrektheit, die Geschichte der Ratten. | ||
==Auszeichnungen== | ==Auszeichnungen== | ||
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==Weitere Informationen== | ==Weitere Informationen== | ||
* ''Ratatouille'' gewann den | * ''Ratatouille'' gewann den Oscar in der Kategorie ''Bester Animationsfilm'', außerdem wurde der Film für die ''Beste Filmmusik'' nominiert. | ||
* Im Abspann erscheint eine Widmung an den Comic-Zeichner [[Dan Lee]], der im Jahr 2005 im Alter von nur 35 Jahren an Lungenkrebs verstarb. | * Im Abspann erscheint eine Widmung an den Comic-Zeichner [[Dan Lee]], der im Jahr 2005 im Alter von nur 35 Jahren an Lungenkrebs verstarb. | ||
* Die Drehbuchautorinnen [[Emily Cook]] und [[Kathy Greenberg]], die am Drehbuch mitgearbeitet haben, geben bei | * Die Drehbuchautorinnen [[Emily Cook]] und [[Kathy Greenberg]], die am Drehbuch mitgearbeitet haben, geben bei „Ratatouille“ ihr Debüt. | ||
* Im Film taucht eine Weinflasche von [[John | * Im Film taucht eine Weinflasche von [[John Lasseters]] real existentem Weingut auf: ein Lasseter Cabernet Sauvignon. | ||
* Colette fährt ein Motorrad der Marke | * Colette fährt ein Motorrad der Marke „Calahan“, die nach der Kamerafrau des Films, [[Sharon Calahan]], benannt wurde. | ||
* Der Name | * Der Name „Skinner“ für den Küchenchef wurde mit Hinblick auf den Verhaltenspsychologen B. F. Skinner ausgewählt, der für seine Experimente mit Ratten bekannt wurde. | ||
* Thomas Keller, Küchenchef des | * Thomas Keller, Küchenchef des „French Laundry“, übernahm eine kleine Sprechrolle als ein Restaurantgast in dem Film. | ||
* Bei ihren Erkundungstouren durch Paris machten die Filmemacher zu Studienzwecken mehr als 4.500 Fotos. | * Bei ihren Erkundungstouren durch Paris machten die Filmemacher zu Studienzwecken mehr als 4.500 Fotos. | ||
* [[Michael Warch]], der für Pixar arbeitet, war dem Team eine große Hilfe | * [[Michael Warch]], der für Pixar arbeitet, war dem Team eine große Hilfe: Er war professioneller Koch, bevor er ins Filmgeschäft wechselte und für den Film als Manager in den Set- und Layout-Abteilungen arbeitete. | ||
* Der Name Gusteau ist vom Hörbild eng an Gusto angelehnt, dem italienischen Begriff für Geschmackssinn. | * Der Name Gusteau ist vom Hörbild eng an Gusto angelehnt, dem italienischen Begriff für Geschmackssinn. | ||
* Der | * Der Pizza Planet Truck aus [[Toy Story]] taucht kurz in einer Szene auf. | ||
* Linguini trägt eine Unterhose mit dem Logo von | * Linguini trägt eine Unterhose mit dem Logo von [[Die Unglaublichen]]. | ||
* In einer Szene kann man die Silhouette von | * In einer Szene kann man die Silhouette von Dug erkennen, dem Hund aus [[Oben]]. | ||
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[[Kategorie:Pixar (Langfilm)]] | [[Kategorie:Pixar (Langfilm)]] |