Shir Khan

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Shir Khan (im Original Shere Khan) ist eine Figur aus Rudyard Kiplings Roman „Das Dschungelbuch“ (1894 – 1895), der später von Walt Disney als Zeichentrickfilm verfilmt wurde. Benannt ist die Figur nach „Sher Khan Suri“ (1486 – 1545), einem pastunischen Sultan, wobei „Sher“ als Löwe oder Tiger ins Deutsche zu übertragen ist. Er wurde von Milt Kahl animiert und ist der „Bösewicht“ der Geschichte.

Charakter

Shir Khan ist ein Tiger und damit das größte und gefährlichste Raubtier im Dschungel. Er hält sich selbst für den uneingeschränkten Herrscher. Er meint, tun und lassen zu können, was er möchte. Das Einzige, was Shir Khan fürchtet, sind Feuer und das Gewehr der Menschen, weswegen er diese hasst. Shir Khan geht normalerweise allen anderen Tieren aus dem Weg, nur wenn ihre Hilfe braucht, stellt er sich freundlich, wobei er ab und zu seine Krallen zeigt um sich ihre „freiwillige“ Hilfe zu sichern.

Im Finale des Dschungelbuchs treffen Mowgli und Shir Kahn aufeinander. Nachdem der Tiger von zehn heruntergezählt hat, will er den Menschenjungen jagen, wird jedoch von Balo, der ihm am Schwanz ergreift, im letzten Moment daran gehindert. Nach einer längeren Verfolgungsjagd gelingt es Mowgli, einen vom Blitz entzündeten Ast eines brennenden Baumes an Shir Khans Schwanz zu binden, woraufhin dieser entsetzt flüchtet.

Umsetzung bei Walt Disney

George Sanders, Shir Khans Stimme (Quelle: jimhillmedia.com)

„Das Dschungelbuch“ war der letzte abendfüllende Zeichentrickfilm, auf den Walt Disney aktiv Einfluss nahm. Er wurde 1967, fast ein Jahr nach dem Tod des Studiogründers, in den USA veröffentlicht, 1968 dann auch in Deutschland, wo er zum bis heute meistbesuchtesten Film der Kinogeschichte wurde. Walt Disneys Einflussnahme, die oft unterschätzt wird, war besonders für die Figur des Shir Khan von großer Bedeutung. Dies hat damit zu tun, dass Walt Disney eine fertig entwickelte Hauptfigur „seines“ Films streichen lies – Rocky, das Rhinozeros. Für dessen Charakterdesign hatte sich Milt Kahl verantwortlich gezeigt, gesprochen wurde das dämliche Biest („dumwitted beast“, Zitat von Floyd Norman) Rocky von Frank Fontaine.

Walt Disney missfiel der Charakter und seine Stimme so sehr, dass er ihn nicht im Film haben wollte. Chefzeichner Milt Kahl war darüber entsetzt, schließlich wurde ihm aber die Verantwortung für eine andere Figur übergeben, Shir Khan[1]. Dessen Rolle als Bösewicht wurde durch das Weglassen Rockys noch deutlicher, zudem gewann der Tiger mit Kahl den „Michelangelo des Zeichentrickfilms“ [2] für „sich“ als Zeichner. Auf Milt Kahls Initiative geht unter anderem die Szene zurück, in der Shir Kahn die Schlange Kaa im Würfegriff hält, vermutlich eine der bekanntesten aus Walt Disneys gesamten Werken.

Gesprochen wird Shir Khan im Original von George Sanders (1906 – 1972). Seine deutsche Synchronstimme ist Siegfried Schürenberg (1900 – 1993), der neben Clark Gable auch Sanders Stammsprecher war.

Käpt’n Balu und seine tollkühne Crew

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Shir Khan als Konzernchef

Im ersten Spin-Off des Films, „Käpt’n Balu und seine tollkühne Crew“, ab 1990 in 65 Folgen produziert, ist Shir Khan Chef des millionenschweren „Khan Konzern“, der hauptsächlich im Luftfracht- und Redereigeschäft tätig ist und viele Geschäfte in Kap Suset kontrolliert. Shir Khan ist hier kein Schurke im eigentlichen Sinne. Zwar verhält er sich rücksichtslos und ist meist auf den eigeneren Profit aus, doch es gibt einige Folgen, in denen er sehr großzügig ist.

Einzelnachweise

Weblinks


MogliBaluBaghiraKing LouieShir KhanKaaColonel HathiRocky (nicht im Film)
Details und Angaben zu Synchronsprechern siehe hier.