Arielle und die Rache der Meerhexen

Aus Duckipedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
© Disney

Arielle und die Rache der Meerhexen ist der zweite Band in der vierbändigen Reihe „Disney Adventure Journals“. Die Reihe behandelt die Abenteuer von Disney-Heldinnen nach dem Ende ihres jeweiligen Filmes. Dieses Buch erschien gleichzeitig mit „Anna hinter den Schlossmauern“, dem ersten Band der Reihe, am 29. November 2022 beim Carlsen Verlag. Das Buch gibt es auch noch auf Englisch („The Curse of the Sea Witches - Ariel's Adventure Journal“) und Italienisch („Il viaggio di Ariel“[1]).

Wie jeder Band der Reihe wurde er von Rhona Cleary geschrieben. Er besteht zum Großteil aus einem Comic, den Valentina Brancati vorzeichnete, Andrea Greppi tuschte sowie Lorenzo Fornaciari kolorierte. Der Comic wird durch gelegentliche Tagebuchseiten von Arielle unterbrochen, die Marco Leoni illustrierte. Auf Deutsch wurde der Comic von Stefanie Walther-Kotzé übersetzt.

Die Handlung des Buchs spielt nach „Arielle, die Meerjungfrau“ (The little Mermaid, 1989), aber durch das Fehlen von Tochter Melody offenbar vor der Fortsetzung „Arielle, die Meerjungfrau 2: Sehnsucht nach dem Meer“ (The Little Mermaid II: Return to the Sea, 2000). Die Handlung zeigt eine Geschäftsreise von Prinz Eric und Arielle.

Figuren[Bearbeiten]

  • Arielle
  • Prinz Eric
  • Magnus (Erics Cousin)
  • Tanaraq (Haushälterin)
  • Arnaaluk (Königin des arktischen Meervolkes)
  • Itta (Meerjungfrau)
  • Nukilik (Ittas Prachteiderente)
  • Illina (Meerjungfrau)

Handlung[Bearbeiten]

Arielle und Eric entkommen dem Großstadtlärm und fahren via Schiff nach Grönland zu Erics Cousin Magnus, der dort für die königliche Handelsgesellschaft arbeitet. Magnus soll nicht nur einen Hafen errichten, sondern auch ein Schiff, dessen erstes Ziel Hudson Bay sein soll. So entpuppt sich der gemeinsame Urlaub von Arielle und Eric immer mehr als ein Haufen Arbeit für Eric, weshalb sich Arielle im eisigen Norden alleine beschäftigen muss. Sie freundet sich mit Tanaraq an, die ihr von Inuit-Legenden erzählt, und wandert zeichnend in die Natur. Dort sieht sie, wie einige Tiere auf die gewaltigen Schiffe reagieren und hinterfragt daheim, wie vereinbar der neue Hafen und die bestehende Natur sind.

Arielle findet ein Gemälde von der Meerjungfrau Arnaaluk und erfährt von Tanaraq die Geschichte von ihr, der Königin des arktischen Meervolkes, die in der Bucht der Meerhexen lebt. Arnaaluk entdeckte ihre magischen Kräfte, als sie in einer romantischen Beziehung mit einem Menschen betrogen wurde. Arielle besucht die Bucht der Meerhexen und trifft dort die beiden arktischen Meerjungfrauen Illina und Itta sowie Ittas Ente Nukilik. Sie erfährt, dass die Meerjungfrauen die Menschen meiden wegen schlechter Erfahrungen mit den Booten und Angelhaken. Bei einem dieser Treffen sieht Arielle auch Arnaaluk und nimmt sich direkt vor, sie mit den Menschen zu versöhnen.

Als die Bauarbeiten immer ernster werden, will Arielle mit Arnaaluk Kontakt aufnehmen. Doch Itta warnt sie. Durch die Vorbereitungen, einen Hafen zu errichten, ist viel von der Natur verloren gegangen. Auch sei die Küste voller Korallen, die nicht so einfach umziehen könne. Die einzige Lösung, so Itta, wäre eine Verlegung des Hafens an einen nördlicheren, abgelegeneren Ort. Arielle will mit den Arbeitern sprechen und verrät Itta, dass sie mal eine Meerjungfrau war.

Bei einem abendlichen Spaziergang sehen Arielle und Eric die Nordlichter, Aurora borealis, und Arielle erzählt ihm weiter vom Meervolk. Am nächsten Tag versucht Eric, seinen Cousin Magnus von einer Verlegung des Hafens zu überzeugen, doch der sieht darin keinen Zweck. Auf einmal kommt eine Nachricht von der Baustelle: Eines der Boote traf auf eine Meerjungfrau. Beide Seiten betrachten es als einen Angriff, weshalb Arnaaluk nach Rache wegen der verletzten Meerjungfrau dürstet. Diese lässt nicht lange auf sich warten: Am nächsten Tag wird Eric an der Küste von einer riesigen Welle erfasst und von Arnaaluk entführt. Mit der Hilfe von Tanaraq und eines Taucheranzugs folgt Arielle in die Meerestiefe, wo sie ebenfalls von Arnaaluk attackiert wird. Sie warnt Arielle, dass sie sich wie die anderen Menschen fernhalten solle. Als Arielle verrät, dass sie auch mal eine Meerjungfrau war, nennt Arnaaluk sie eine Verräterin. Von der Beleidigung motiviert taucht Arielle zum Glaskäfig, in dem Eric unter Wasser steckt, und zerbricht ihn, um Eric zu retten. Arnaaluk wird von den Scherben verletzt.

Nicht nur Eric erholt sich am Land wieder. Arielle träumt von ihrem Vater Triton, den sie um Rat fragt. Triton gibt ihr den kryptischen Rat: „Nur jemand, der ein Teil beider Welten ist, hat die Macht, diesen Konflikt zu beenden.“ Am nächsten Tag geht Arielle direkt zu Magnus, um den Konflikt zu beenden, doch der will einen Tag später selbst den Konflikt beenden - mit Harpunen und Schleppnetzen. Auch Arnaaluk verspricht ihrem Volk, den Konflikt zu beenden - mit einer riesigen Flutwelle, welche die Baustelle und Schiffe der Menschen zerstören soll. Meerjungfrau Itta ist schockiert, und Arielle und Itta treffen sich in der Bucht der Meerhexen, um sich gegenseitig zu warnen. Am Abend treffen sich Arielle und Itta wieder, diesmal mit weiteren Menschen und Meerjungfrauen, die ebenfalls gegen die Methoden von Magnus und Arnaaluk sind. Nun weiß Arielle, dass Triton sie als Bindeglied beider Welten meinte.

Am nächsten Morgen ist es soweit, Magnus und Arnaaluk sammeln ihre Truppen. Doch Arielle und die anderen Menschen legen die Angriffe von Magnus lahm, die Meerjungfrauen reduzieren Arnaaluks Flutwelle auf einen kleinen Platscher. Magnus und Arnaaluk sagen noch immer hasserfüllt, dass der jeweils andere ihre Heimat zerstört. Arielle ergreift schlichtend das Wort: „Dieser besondere Ort gehört euch allen. Aber damit es hier auch allen gut gehen kann, müssen wir eine Lösung finden. Arnaaluk, Magnus, seid ihr dazu bereit?“ Es folgt ein Gespräch voller Kompromisse. Der Hafen wird tatsächlich weiter in den Norden verlegt und das fertige Schiff legt vor Hudson Bay noch einen Zwischenstopp in Kopenhagen ein, um Eric und Arielle wieder heim zu bringen.

Hintergrund[Bearbeiten]

Das Buch nennt Eric und Arielle Prinz und Prinzessin von Dänemark: Zusammen mit Arielle reist er von Kopenhagen aus mit der königliche Handelsgesellschaft nach Grönland, um dort einen Hafen zu bauen. Grönland war erste eine Kolonie von Dänemark-Norwegen und danach von 1814 bis 1953 eine rein dänische Kolonie.[2]
Die Theorie, dass der Film „Arielle, die Meerjungfrau“ teilweise in Dänemark spielt, stammt von der Nationalität des Märchen-Autoren Hans Christian Andersen.[3] Es heißt, seine Geschichte basiere auf der Sage des Wassergeistes Undine.[4] Während der Gestaltung des Films beschränkten sich das Disney-Studio aber nicht auf einen fixen Ort oder gar Zeit.

„Howard pitched us the idea of a— one of the very first things when we talked to him, he said, ‚Are you thinking this movie is going to be strictly set in Denmark? Because I have this idea that I want the music, because of the seaside motif of you know, mermaids and water, that this way of contemporizing the music by having it have calypso and reggae elements in it.‘ We very quickly said we’re totally open to that idea. We think of this as a fairy tale world that’s not strictly set in Denmark in the 1700s.“
„Howard schlug uns die Idee vor - eines der ersten Dinge, die wir mit ihm besprachen, war: ‚Denkt ihr, der Film wird ausschließlich in Dänemark spielen? Ich habe nämlich die Idee, dass ich die Musik wegen des Meeresmotivs - ihr wisst schon, Meerjungfrauen und Wasser - auf diese Weise zeitgemäß gestalten möchte, indem ich Calypso und Reggae-Elemente einfließen lasse.‘ Wir haben sehr schnell gesagt, dass wir für diese Idee völlig offen sind. Wir sehen das als eine Märchenwelt, die nicht unbedingt im Dänemark der 1700er angesiedelt ist.“
John Musker, twitter.com

Auch Erics Schloss ist laut dem Art Director des Films in einem mediterranen Stil gehalten.[5]
In der Arielle, die Meerjungfrau-Serie taucht in der Folge „Der Holzfisch“ (Metal Fish) zwar Hans Christian Andersen selbst auf, der Handlungsort der Folge wird dennoch nicht eindeutig geklärt. Das Märchen veröffentlichte Andersen das erste Mal 1837.

Die Inuit-Legende um die Meerhexe Arnaaluk gibt es auch in Wirklichkeit, nur ist diese etwas anders als in „Arielle und die Rache der Meerhexen“.
In „Arielle und die Rache der Meerhexen“ erzählt Tanaraq, wie sich die Meerjungfrau Arnaaluk in einen Fischer verliebte. Beide waren auch eine Zeit lang glücklich miteinander, bis der Fischer Arnaaluk verriet, dass er eine Menschenfrau heiraten werde. Erbost entdeckte Arnaaluk ihre magischen Kräfte und zerstörte als Meerhexe das Fischerdorf, nur um danach noch immer einen Groll auf Menschen zu haben.
In der Inuit-Kultur war Arnaaluk eine junge Frau, die gegen den Willen ihrer Eltern einen Fremden heiratete, der sich in einen bösen Vogel verwandelte und sie entführte. Arnaaluk konnte sich in das Walfangboot ihres Vaters retten, doch dieser war nachtragend und schnitt ihr die Finger ab. Als ihre Finger und sie im Ozean versanken, verwandelten sich beide: Die Finger wurden zu Robben, Walrossen und Walen, Arnaaluk wurde zur Wächterin der Meerestiere und hatte nun die Macht, den Inuit-Jägern Tiere zu geben oder vorzuenthalten.
Obwohl viele moderne Darstellungen Arnaaluk mit einem Fisch- oder Walschwanz zeigen, beschreiben nur wenige der überlieferten Mythen sie mit einem solchen.[6]
Arnaaluk wurde bei den Inuit zum Symbol für den Klimawandel, da dieser das Lebensumfeld und die Tierwelt in Kalaalliit Nunaat (Grönland) beeinflusst.[7]
Arnaaluk ist auch noch heute ein gebräuchlicher Frauenname mit der Bedeutung große Frau, der Name ist aber noch immer mit der Sagenfigur verbunden.[8] Der Name gehört auch zu einer anderen Sagengestalt der Inuit, nämlich einer Riesin.[9]

Arielle ist im Comic mehrfach beim Zeichnen zu sehen. Auf den Textseiten sind neben ihren Bleistiftzeichnungen auch kleinere Tagebucheinträge zu sehen. Eine der letzten Einträge zeigt an einer von Karte von Grönland, wie der Hafen ungefähr von Uttorsiutit nach Isortoq gezogen ist.

Die „Hintergründe“-Seite liefert Informationen zu den Stichworten dänische Kolonien, königliche Handelsgesellschaft, Inuit und Tätowierungen der Inuit.

Andrea Greppi arbeitete an vielen Disney-Comics, darunter welche für Ahörnchen und Behörnchen, die „Tinkerbell“-Filmreihe, „Cars“ und „Alles steht Kopf“.[10]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. „Il viaggio di Ariel“. inducks.org
  2. „Grönland“. wikipedia.org
  3. „The little mermaid is NOT set in Denmark“. disney.fandom.com
  4. „Die kleine Meerjungfrau (Märchen)“. wikipedia.org
  5. „Eric's castle was a Mediterranean theme“
    Michael Peraza, Jr. (15.03.2010). „The Making of a Mermaid!“. michaelperaza.blogspot.com
  6. Jordanna Max Brodsky (03.04.2018). „Sanna/Sedna“. jordannamaxbrodsky.com
  7. „Untitled (Sea Goddesses)“. mbam.qc.ca
  8. „Some people are named after the sky, others after spirits. "Some people could have the name Arnaaluk, which is the spirit name of a group of Inuit from a particular region, meaning a big woman, a spirit of the woman under the sea," Irniq said. Such a woman is prominent in Inuit mythology.“
    DeNeen L. Brown (07.07.2002). „In Old Names, a Legacy Reclaimed“. washingtonpost.com
  9. „The Giantess“. inuitmyths.com
  10. „Andrea Greppi“. inducks.org