Benutzer:ZicheFan/ZicheFans bissige Bissigkeiten Archiv 2006 (Folge 1-7)

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ZicheFans bissige Bissigkeiten Archiv 2006 (Folge 1-7)[Bearbeiten]

Hier werden in loser Folge Politik, Kunst und überhaupt die ganze Gesellschaft auf die Schippe genommen. Der Autor ist bereit, zu jeder auffälligen Auffälligkeit, die ihm in die Finger kommt, seinen Senf dazuzugeben. Verantwortlich für den oft stark übertriebenen Inhalt der Bissigkeiten ist der Autor, und nur der. Falls Sie die beschriebenden wahrhaftigen Wahrheiten nicht verkraften können, schieben Sie es auf das psychopathische Wesen des missratenen Exemplares aus der Art der "ZicheFans". Kritik nehme ich auf meiner Diskussionsseite gerne entgegen. Und nun wünsche ich viel "Vergnügen" bei der Lektüre meiner Kommentare! Ich würde mir wünschen, dass euch diese Denkanstöße geben. Manches wird in unserer Gesellschaft einfach zu schnell abgehakt...


Folge 1 vom 03.08.2006: Alles für das Raucherbein[Bearbeiten]

Seit einigen Wochen wird in Deutschland über ein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden diskutiert. Vor kurzem äußerte sich Verbraucherminister Seehofer, er sei für ein Rauchverbot in Restaurants. Meiner Meinung nach völlig zurecht! Denn in Restaurants laufen ja schließlich auch Kinder herum, und die werden durch einige qualmende Exemplare der Gattung "Mensch" schon von Kindesbeinen an als Passivraucher "erzogen". An dieser Stelle mal eine Frage an die Nichtraucher: Stört es euch nicht auch, wenn am Nebentisch jemand offenbar jemand versucht, euch den Appetit mit den absonderlichen Dämpfen einer Pflanze, die mit der Tollkirsche verwandt ist, verderben will? Nichtraucher wehrt euch! Wem sterben mit Raucherbein besser gefällt als leben ohne, der soll seiner stinkenden Beschäftigung gefälligst in seinen eigenen bereits vom Qualm rußigen vier Wänden nachgehen! Qualmige Grüße, euer ZicheFan


Folge 2 vom 04.08.2006: Tote Kinder bringen Einschaltquote[Bearbeiten]

Die Medien sind schon immer Teil von Kriegen gewesen. Die Korrespondenten der Fernsehsender sind mittlerweile "mittendrin statt nur dabei" und die Welt ergötzt sich daran, Leichen über den Bildschirm flimmern zu sehen. Aber muss man Leichen in Nahaufnahme im TV zeigen? Nach großen Unglücken spazieren die Kameramänner durch Berge von toten Menschen und filmen seelenruhig die grausamen Folgen einer oft noch grausameren Tat. Für mich ist das allein moralisch eine wahnsinnige Vorstellung. Die Kameramänner könnten ja wenigstens kaputte Häuser filmen, oder noch besser: Bei der Rettung bzw. Bergung von Menschen helfen. Aber das markabre Fernsehgeschäft lebt von Aufnahmen, die schockieren. Auf allen (privaten) Kanälen geht es mittlerweile am Nachmittag um "Tod im Rotlichtmilieu" oder sonstige hochintelligente Themen. Gerichtsshows bieten willkommene Abwechslung für gelangweilte Hausfrauen und - noch schlimmer - für zappende Kinder. Dokumentationen findet man auf Sendern wie RTL, Sat1 oder RTL2 wenn überhaupt nur noch nach zwölf Uhr nachts, während über Tag abgestochen wird, was das Zeug hält. So viel zum "Bildungsauftrag" des Fernsehens. Doch zurück zur Nachrichtenberichterstattung: Seinen vorläufigen Höhepunkt fand das Geschäft mit dem Tod am letzten Wochenende. 30 Kinder wurden bei einem Anschlag der israelischen Armee getötet. Große Aufnahmen der Toten sieht man in den folgenden Tagen im Fernsehen und allen Zeitungen. Der Brechreiz lässt grüßen, bei mir jedenfalls. Den Medien ist die Moral wurscht: Tod und Verderben bringt Einschaltquote. Heutzutage kann man besser Bestatter als Fernsehkameramann werden: Die Zahl der Leichen, die man zu Gesicht bekommt, dürfte bei ersterem niedriger sein...


Folge 3 vom 08.08.2006: Pirates of the Carribbean 2 - Der Fluch der Erwartungen[Bearbeiten]

In den Medien spricht man uneingeschränkt begeistert über den zweiten Teil vom "Fluch der Karibik", in meinem Bekanntenkreis dagegen war man überhaupt nicht begeistert von dem Film. Da hilft nur eins: Sich seine eigene Meinung bilden! Gesagt getan, stand ich gestern mit riesigen Erwartungen (erster Film hatte mir überragend gut gefallen) um 16:40 Uhr vor dem Kino - in einer ellenlangen Schlange, zumeist bestehend aus Eltern und ihren quengeligen Kindern, die "Hui Buh" bzw. "Ab durch die Hecke" sehen wollten. Das Kino machte anstatt normal um 16:30 Uhr erst um 16:45 Uhr auf, die Filme sollten allesamt um 17:00 Uhr beginnen - drin im Kinosaal war ich erst um 17:10 Uhr. Dort angekommen, musste ich mich wundern. Als 16-jähriger war ich im Saal einer der Ältesten. Das Durchschnittsalter der Zuschauer betrug geschätzte 14 Jahre. Aufgrund der überragenden Zeitplanung der Kinobetreiber (eine Kasse offen, Riesenschlange wie schon erwähnt) fingen sämtliche Filme erst um 17:45 Uhr an. Dann das neue Disney-Logo zum Anfang: ein Augen- und Ohrenschmaus für die ganze Familie! Und dann ging es endlich los: Zweieinhalb Stunden Piratenfilm...

  • Was mir gut gefallen hat: Zum einen die atemberaubenden Landschafts- und Schlachtenbilder, die von einer funktionierenden Spezialeffekte-Abteilung zeugen. Dazu eine gute (aber nicht ganz hervorragende) schauspielerische Leistung von Johnny Depp. Absolut überzeugend war für mich die Musik: Monumentale, eingängige Melodien wechselten sich ab mit düster-malerischen Stimmungen. Davie Jones und sein Krake sind meiner Meinung nach die Innovationen dieses Films. Davie Jones ist überzeugender und gruseliger als der Bösewicht des ersten Teils, die Krakenbilder (besonders Auge in Auge mit Jack Sparrow) schlichtweg fantastisch.
  • Was mir nicht gut gefallen hat: Ganz klar die Handlung, die im Vergleich zum ersten Teil deutlich abgefallen ist. Verstärkt hat man diesen negativen Effekt, indem man den Plot unnötig in die Länge gezogen hat. Man hätte durchaus eine halbe Stunde Filmmaterial einfach wegkürzen können, ohne dass es dem Film geschadet hätte. Besonders schlecht fand ich in diesem Teil der Trilogie die Entwicklung der Elisabeth Swann und besonders das Ende, dass mich wirklich zum Überlegen gebracht hat, ob ich mir den dritten Teil nächstes Jahr überhaupt noch anschauen soll. Schlichtweg schlecht sind außerdem die schauspielerischen Leistungen des "ultimativen Liebespaares". Eine vollkommen persönlichkeitslose Keira Knightley läuft unnötig durch den Film, um ihren steifen, "perfekten" Verlobten Orlando Bloom zu finden, nur um dann festzustellen, dass sie doch lieber mit Johhny Depp unter eine Decke schlüpfen möchte. Zum Witz: Es ist mehr Witz als im ersten Teil vorhanden, dieser wirkt aber nicht mehr so authentisch, insofern ist er mMn gescheitert. Der einzige wirklich witzige Abschnitt ist der Aufenthalt bei dem Buschvolk, dass Jack Sparrow als Gott verehrt und ihn "von seiner irdischen Hülle befreien" will.
  • Mein Fazit: Meiner Meinung nach ist der zweite Teil der Piraten-Trilogie schlechter als der erste, obwohl er mit besseren Bildern ausstaffiert ist. Der Versuch allerdings, durch diese Bilder schlechte Schauspieler und die langgezogene Handlung wettmachen zu wollen, scheitert.


Folge 4 vom 16.08.2006: Neonazis auf dem Vormarsch oder Warum die deutsche Politik zumindest eine Teilschuld hat[Bearbeiten]

Seit ein paar Jahren stellt sich ein erschreckender Zustand ein: Die Neonazis werden immer stärker. Aber wer ist dafür verantwortlich? Die Eltern, weil sie nicht genug auf ihre Kinder acht geben? Die Kinder, die sich nicht um das scheren, was die Eltern sagen und in der Schule beim Thema Nationalsozialismus nicht aufgepasst haben? Die Neonazis selbst, weil sie die Jugendlichen auf falsche Pfade leiten? Die Kirche, weil sie nicht genug auf ihre Schäfchen achtet und sich weltfremd gibt? Versuchen wir, diese schwierige "Schuld"-Frage an einem aktuellen Beispiel zu klären: In Delmenhorst soll ein Hotel eines Privatmannes namens Günter Mergel, der Schulden gemacht hat, verkauft werden. Der heißeste Kandidat auf das Gebäude ist ein Rechtsanwalt namens Jürgen Rieger. Problem: Rieger gehört der Rechten Szene an und will das Hotel mitten in der Innenstadt von Delmenhorst zu einem Neonazi-Schulungszentrum machen. Das wollen natürlich weder Bürger noch die Politiker der Stadt und so gehen jetzt alle Barrikaden. Die Situation hat sich dadurch noch verhärtet, dass Günter Mergel sogar angekündigt hat, den Neonazis das Gebäude schenken zu wollen. Eine seltsam anmutende Entscheidung, da Mergel doch mit dem Verkauf seine immensen Schulden tilgen will. Jedenfalls gehen alle Politiker auf die Barrikaden. Sie beklagen, dass Mergel nicht zu einem Gespräch mit dem Stadtrat bereit sei. Und auch für die Medien ist Günter Mergel eine richtiges Arschloch (ein besseres Wort gibt es für diese Art von negativer Berichterstattung nicht). Aber niemand fragt nach, warum Mergel überhaupt dem Rechts-gerichteten Anwalt das Gebäude verkaufen will und nicht etwa der Stadt. Das erfährt man nur beim genaueren hinhören, zum Beispiel im niedersächsischen Radio. Dort wurde im O-Ton aus einem Interview mit einem städtischen Politiker zitiert und die Situation stellt sich plötzlich ganz anders dar. Der Politiker räumte nämlich ein, dass Mergel bereits seit Jahren mit der Stadt verhandle, diese ihn aber immer abblitzen gelassen hatte. Oder ihn von einem Amt zum anderen geschickt hat (meine Vermutung). Jedenfalls hat die Stadt es offenbar selber verbockt, dass sie das Gebäude nicht bekommt. Aber darüber redet man natürlich nicht. Klar ist es schlimm, dass dort wahrscheinlich ein Neonazi-Schulungszentrum hinkommen wird, aber man sollte doch bei der Wahrheit bleiben, und nicht dem Verkäufer allein die Schuld in die Schuhe schieben. Die Leidtragenden sind schließlich im Nachhinein die Bürger und für die Politiker vor allem die Wähler. Und denen zu gestehen, dass die Stadt etwas falsch gemacht hat - das würde man aus rein egoistischen Gründen schon niemals tun. In diesem Falle jedenfalls hat die Stadt selbst zumindest eine Teilschuld daran, dass die Neonazis im Aufschwung sind. Es bleibt nur noch die Chance, an die Moral des Verkäufers zu appellieren. Viel Hoffnung sollte man allerdings nicht mehr haben. Dafür ist es nämlich längst zu spät.


Folge 5 vom 02.09.2006: Von Kofferbomben und Kollektivurlaub - ZicheFans waghalsiger Wochenrückblick[Bearbeiten]

Unternehmen wir doch einmal eine (Bahn-) Reise durch die Woche. Wir starten im Kieler Hauptbahnhof. Beim Warten auf den wie immer zu späten Zug schauen wir uns nervös nach herrenlosen, eventuell tickenden Koffern um. Nicht dass die Zugfahrt schon beendet ist, bevor sie überhaupt angefangen hat. Wir erinnern uns schließlich an die allabendlichen Nachrichten, in denen der Alptraum aller Sicherheitskräfte wahrgeworden ist - terroristische Anschlagsversuche in deutschen Bahnhöfen! Später meldet die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung", die Anschläge hätten eigentlich schon zur WM stattfinden sollen, zu diesem Zeitpunkt hätten die Täter aber Schiss vor den Risiken und Auswirkungen einer solchen Tat bekommen. Ist das glaubhaft? Macht man sich als Fanatiker wirklich Gedanken über Risiken und Auswirkungen? Oder ist das eine ganz neue Generation von Terroristen? Terroristen mit Gewissen - so etwas hat die Welt noch nicht gesehen.


Der Zug ist angekommen, wir können einsteigen. Wir fahren durch ganz Deutschland, bis wir im offiziellen, weiß-blauen Papstland angekommen sind: Bayern. Wir machen Halt in München. Dort machen wir uns Gedanken über die Herren der christlichen Fraktion im Bundestag, die sich über das Familienbild unterhalten: Die römisch-katholische Oktoberfestfraktion namens CSU mäkelt, die CDU, was sich ihre Schwesterpartei schimpft, solle wieder zurückfinden zum Familienbild Vater-Mutter-Kind. Dagegen schrei(b)t nun der CDU Generalsektretär Pofalla, das MannundFrauhabenreinkörperlicheBeziehung-Vaterhautab-Kindhatdarunterzuleiden-Familienbild sei nun mal viel zeitgemäßer als das der Bazis. Herzlich willkommen in der Wirklichkeit, Herr Stoiber.


Unsere Reise wird in Richtung Norden fortgesetzt. Wir beobachten vom Zugfenster aus die Strommasten, die völlig überteuerte Elektrizität in alle Haushalte, die es sich leisten können, bringen. Es ist aber Pech für die Vorstände der Stromkonzerne, dass der normale Bürger doch nicht so strohdoof ist wie angenommen und nun gegen sie aufbegehrt. Zeit wird's!


Wir lesen die Zeitung und reisen gedanklich nach Mexiko. Dort will VW seine streikenden Mitarbeiter in einen 10-tägigen "Kollektivurlaub" sachicken. Damit sie besser auf den kommenden Arbeitsverlust vorbereitet sind und wissen, wie es sich anfühlt, ohne Arbeit dazustehen. Das nenne ich doch mal sozial!


Endstation unserer dieswöchigen Deutschlandreise ist Berlin. Dort besuchen wir die IFA, die 46. Internationale Funkausstellung und denken an die Eröffnungsrede von Angela "Deutschlandwunder" Merkel. Sie rief die Firmen zu einfacher zu bedienenden Geräten auf und zu verständlichen Bedienungsanleitungen. Welchem geplagtem Verbraucher spricht sie damit nicht aus der Seele? Oder habt Ihr etwa nicht bereits einmal die "Schlauchnuht in den dazugehörigen Schlauchnuhtstecker schieben und den Schlauchnuhtstecker anschließend durch den dafür vorgesehenen Schlauchnuhtsteckerdrücker befördern" (frei nach Loriot) müssen?


Viele Grüße und bis demnächst, euer ZicheFan


Folge 6 vom 25.09.2006: Cars oder Wie sich Pixar selbst in die Wüste schickt[Bearbeiten]

Du bist wild. Du hast einige hundert Pferdestärken unter der Haube - und du bist der Spielball diverser Manager. In dieser Situation befindet sich der rote Flitzer "Lightning McQueen" - doch er will mehr. Er will den Sieg! Und er will die Freiheit! Aber Moment. So hatte er sich das nicht gedacht. Während eines Transportes zum nächsten Rennen (Lightning fährt nicht etwa selber, sondern lässt sich in seinem ganz persönlichen Transporter liefern) geht doch glatt die Luke seines Trucks auf und er fährt heraus - und merkt nichts, weil er seelenruhig schläft. Bald findet er sich mutterseelenallein auf weiter Strecke mitten in der Wüste wieder - und landet in der nächsten Ortschaft, einem kleinen Kaff an der Route 66. Früher blühte hier das Leben, aber seit die Route 66 erweitert wurde und das Dorf nicht mehr direkt dran liegt, ist tote Hose. Lightning ist überrascht, dass ihn in dem Örtchen niemand kennt - und entdeckt bald den Sinn und die Eigenschaften wahrer Freundschaft.

  • Was mir gefallen hat: Hier ist die Grafik als erstes zu nennen. Die atemberaubend animierten Landschaftsbilder hauen den geneigten Zuschauer komplett aus den Pantinen. Außerdem kann man die Musik, die Country-, Rock- und Oldieeinflüsse zuhauf hat, als gelungen bezeichnen. Besonders überzeugt, neben einer Neuaufnahme des Klassikers "Route 66", der Song "Real gone" von Sheryl Crow - zur Filmkulisse eines Autorennens könnte er passender und mitreißender nicht sein. Zu bewundern ist der Song unter anderem bei "You Tube" [1], wobei klar sein muss, dass richtige Stimmung erst im Kino mit den passenden Bildern und entsprechemdem Sound aufkommen kann. Inhaltlich kann der Anfang und das Ende des Films überzeugen. Die Mitte gestaltet sich eher mau. Womit wir auch schon beim nächsten Punkt angekommen sind:
  • Was mir nicht gefallen hat: Der wichtigste Kritikpunkt ist, dass alle (halbwegs guten) Gags in der TV- / Kinowerbung bereits vorweg genommen werden, sodass man im Film selbst dann wenig überraschendes und lustiges findet. Außerdem ist die Mitte des Films, wie oben bereits angesprochen, nicht besonders überzeugend. Zu viel Kitsch und ein absolut in die Länge gezogener Handlungsverlauf sorgen für zu wenig andauernde Unterhaltung.

Bis auf wenige Lichtblicke am Anfang und Ende bleibt dieser Film also (bei mir) deutlich hinter den Erwartungen zurück. Doch die Werbemaschinerie hat offensichtlich funktioniert und die meisten Kritiker sind vor lauter Lobhudelei nicht mehr zu bremsen. Vielleicht sollte man Pixar empfehlen, sich mehr Zeit für die Filme zu lassen und nicht sämtliche Gags bereits im Vorfeld preiszugeben. Aber was rede ich? Wer in der heutigen Gesellschaft einmal an die Zufriedenheit der Kunden anstatt an den Profit denkt, fällt nun mal durch. Mit quietschenden Reifen verabschiedet sich, euer Zichefan


Folge 7 vom 28.09.2006: Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? - ZicheFans aktuelle Aktualitäten[Bearbeiten]

Das ist expressionistische Kunst: DIE WELT WIRD UNTERGEHEN! TOD UND VERDERBEN! Und das ist umstrittene Kunst: "Erbarmen! Götter, Erbarmen! Einem grausamen Tod in die Arme treibt uns das bösartige Schicksal..." Na, erraten, von wem diese beiden Zitate sind? Richtig, das erste ist von mir, das zweite könnte in seiner literatischen Qualität sicherlich von mir sein, ist es aber nicht. Vielmehr handelt es sich beim zweiten Zitat um einen Ausschnitt aus der Mozartoper "Idomeneo". Na, klingelts? Ja, genau, das ist die Oper, die nicht stattfindet - die aber durchaus stattfinden sollte, finden viele, doch diese vielen haben nichts zu sagen, findet die Intendantin der Deutschen Oper Berlin, weil doch diese Menschen sie ganz böse im Stich gelassen haben und sie nun ganz alleine dasteht gegen Horden von Terroristen, die auf diese Oper scharf sind, weil diese doch ganz schlimm islamfeindlich ist. Die ganze Diskussion hat allein die Folge, dass die Mitglieder der derzeit stattfindenden Islamkonferenz die Ohren gespitzt haben und mit geiferndem Maul auf die Aufführung der Oper warten, damit sie endlich mal was zu meckern haben, wo doch in Deutschland sonst nix los ist. Jedenfalls bekommt die Muslimenvertretung jede Menge Friede, Freude, Eierkuchen brühwarm vom personifizierten Innenministerium Wolfang "volvo" schäuble serviert. Da sind angeblicher Ausländerhass und -vermöbelung an Schulen und bedenkliche Wohnsituationen in Asylghettos vergessen.


Bleiben wir doch mal im Nahen Osten. Dort gibt es ein sehr aufmerksamkeitserregendes Land. Nein, nicht den Irak, das Dauergemetzel ist doch langweilig geworden, das haben die Nachrichtensendungen auf die Ignorierliste (deren Idee übrigens auf das seit der Steinzeit existente Disney-Comics-Forum zurückgeht, wo man allerdings eher Schwafelköppe auf den Listen findet) gesetzt. Ich meine den Iran. Die Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi hat in einem Interview betont, Präsident Ahmadinedschad (oder so ähnlich) genieße nur wenig Rückendeckung im Volk. Man dürfe aber den Iran auf keinen Fall wie den Irak angreifen, da man damit nur den Hass auf den Westen schüren würde und so für den notwendigen Rückhalt der Afghanen für den Präsidenten sorgen würde. Eine nicht ganz unkomplizierte Situation. Denn bis alle diplomatischen Wege gegangen wurden, dauert es nicht mehr allzu lange. Steht die Welt vor einem dritten Weltkrieg? Meine Hoffnung sagt nein, mein Realitätssinn sagt ja. Hoffentlich können wir auf die Hoffnung hoffen.


Aus dem schönsten Staat der Welt (mit der schönsten Bundeskanzlerin weit und breitmaulfrosch) kommen endlich mal wieder gute Nachrichten. Wir sind Papst, arbeitslos sowieso und eigentlich auch pleite, aber haben jetzt durch erhöhte Steuereinnahmen das erste Mal seit vier Jahren das EU-Maastricht-Kriterium nicht überschritten. Dieses Kriterium sorgt dafür, dass Staaten, die ein zu großes Haushaltsloch haben, sozusagen die ärmsten der Armen in Europa, eine entsprechend hohe Strafe an die EU zahlen müssen - was ja totaal Sinn macht, da diese Länder ja sowieso schon pleite sind. Jedenfalls hat der Herr Brockenfurt ähem... Steinbrück dafür gesorgt, dass wir nicht mehr so ganz pleite sind. Jetzt sind wir immerhin nur noch Papst und arbeitslos. Das ist doch schon mal was.


Zum Schluss noch ein besonderer Aufreger. Der Landkreis Grafschaft Bentheim / das Land Niedersachsen hat beschlossen, einer großen Bücherei in Nordhorn die jährlichen Zuschüsse in Höhe von ca. 200000 Euro zu streichen. Und das, obwohl die betroffene Bücherei in der Wirtschaftlichkeit auf Platz 1 in Niedersachsen und auf Platz 14 bundesweit liegt. FRECHHEIT! ABER SICH TEURE VERGNÜGUNGSREISEN NACH CHINA LEISTEN! UND SICH DANN ÜBER SCHLECHTE BILDUNG UND LESESCHWÄCHE AUFREGEN!


Schulden, Terror, was weiß ich,

über alles wächst mal Gras

irgendwann auch über mich.

Das war's.