Ub Iwerks

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Ub Iwerks (rechts) mit Walt Disney (von [1])

Ubbe Ert Iwwerks (besser bekannt als Ub Iwerks) (* 24. März 1901; † 7. Juli 1971) war ein US-amerikanischer Trickfilmzeichner und Regisseur und Erfinder der Multiplane-Kamera, die es ermöglichte, dreidimensionale Hintergründe bei Zeichentrickfilmen zu produzieren. Berühmt wurde er durch seine Arbeit als erster Angestellter Walt Disneys, er gilt als der schnellste Trickfilmzeichner aller Zeiten.

Biographie[Bearbeiten]

Herkunft[Bearbeiten]

1869 wanderte Ubbe Iwwerks Vater aus Deutschland in die Vereinigten Staaten von Amerika aus, ursprünglich stammt die Familie Iwwerks aus Krummhörn (Aurich), Ostfriesland, nahe der niederländischen Grenze im heutigen Niedersachsen. Der Name Ubbe Ert Iwwerks leitet sich aus dem Namen seines Vaters, Eert Ubbe Iwwerks ab. Die Auswanderung 1869 ist natürlich nicht so zu verstehen, dass der sich damals in kindlichem Alter befundene Iwwerks alleine ausgewandert wäre, seinerseits begleitete er nur die eigene Familie. Auch stammt „Iwwerks“ nicht aus dem deutschen, wie häufig zu lesen ist, sondern eigentlich ein niederländischer Familienname, was aber durch die nahe Grenze nicht weiter verwunderlich ist.

Leben[Bearbeiten]

Ubbe Ert Iwwerks, besser bekannt als Ub Iwerks

Ubbe Ert Iwwerks wurde am 24. März 1901 in Kansas City, Missouri (USA) geboren. Er traf Walt Disney 1919 in seiner Geburtsstadt, wo er als Zeichner arbeitet. Nachdem Disney Anfang der Zwanziger-Jahre zusammen mit seinem Bruder ein Trickfilmstudios gegründet hatte, wurde Ubb Iwerks ihr erster Mitarbeiter. Im Laufe der Jahre erweiterte sich das Team von Disney zwar, hauptsächlich durch Familienangehörige, wie seine Frau Lillian (1899-1997), Ub Iwerks war jedoch unbestritten. Er verewigte sich unter Anderem in den Alice- und Oswald-Cartoons und später in den ersten Micky-Maus-Kurzfilmen Ende des Jahrzehnts. Seinen Ruf als schnellster Trickfilmzeichner aller Zeiten soll er sich mit dem ersten Micky-Maus-Auftritt in Plane Crazy erarbeitet haben. Den Cartoon soll er alleine in zwei Wochen gezeichnet haben, was rund 700 Bilder pro Tag bedeuten würde. Theoretisch möglich, vor allem müsste man zur genauen Überprüfung dieser Behauptung Iwerks Arbeitszeiten und Engagement in der Ausführung kennen. Für ein solches Szenario spricht, dass Iwerks die Zeichnungen nicht selber inkte, also mit Tusche nachzeichnete. Zudem wurden viele Zeichnungen auf dem immer gleichen Hintergrund verwendet, auch war die „alte“ Maus proportional so gestaltet, das ein schnelles, unkompliziertes zeichnen möglich war.

Das Verhältnis zwischen Disney und Iwerks soll im Laufe der Jahre immer angespannter geworden sein, immer öfters tauchten Differenzen der Beide zielstrebigen Männer auf. So zögerte Ub Iwerks nicht lange, als der Vertreiber der Disney-Cartoons, Pat Powers, ihm 1930 anbot, mit einem neuen Filmstudio der eigene Chef zu werden. Im neu gegründeten Iwerks-Studio entwickelte er mit seinen Mitarbeitern drei Cartoon-Reihen; Flip the Frog, Willie Whooper und ComiColor. Letztere war eine farbige Zeichentrickfilmreihe, die bekannte Märchen nacherzählte. Um einiges bekannter sind aber die Flip-the-Frog-Filme, deren erster am 16. August 1930 Premiere feierte. Fiddlesticks, so der amerikanische Originaltitel, war der erste Film des Iwerks-Studios, gleichzeitig stellt er eine heute in Vergessenheit geratene Pionierleistung da. In Fiddlesticks vereinten sich erstmals in der Geschichte Farbe und Ton in einem Zeichentrickfilm, trotzdem blieb der Erfolg weitgehend aus. Das ging so weit, das Iwerks sein Studio bereits sechs Jahre nach dessen Gründung, 1936 schließen musste. PatPowers und andere Geldgeber, die das Studios und damit Iwerks finanzierten hatten mangelnden Profits wegen den Geldhahn zu gedreht.

Erst 1938 kam er wieder beim Film unter, als er von Columbia Pictures angestellt wurde. Die Zusammenarbeit währte nur 2 Jahre, nachdem Ub Iwerks wieder zu seinem alten Freund, Walt Disney, zurückkehrte. Zwanzig Jahre nach ihrem ersten Treffen arbeitete er jetzt in der Technikschmiede des mittlerweile weltbekannten Disney-Studios, zum Zeichenbrett kehrte er nie wieder zurück. Schon 1933 hatte Iwerks für Disney aus einem alten Chevrolets für Disney die erste Multiplane-Kamera entwickelt, die auch eingesetzt wurde, aber Disney nicht zufrieden stellte. Von ihm stammt auch das Xerox-Verfahren, ein Kopierverfahren, das erstmals bei 101 Dalmatiner verwendet wurde. Neben der Arbeit bei Disney war er auch im Bereich der Spezialeffekte tätig, so zum Beispiel für Alfred Hitchcocks Die Vögel.

Am 7. Juli 1971 starb Ubbe Ert Iwwerks mit 70 Jahren in Burbank, Kalifornien an einer Herzattacke. Er war 44 Jahre mit Mildred Sarah Henderson verheiratet (vom 5. Januar 1927 bis zu seinem Tod am 7. Juli 1971), die Beiden hatten zwei Kinder. Seine Ehefrau starb mehr als zwei Jahrzehnte nach ihm, 1992. Die beiden Söhne, Don und Dave Iwerks arbeiteten ebenfalls beim Film, der 1929 geborene Don sogar mehrmals. Dessen Tochter Leslie Iwerks, Jahrgang 1970, versuchte sich ebenfalls in diesem Genre, unter Anderem als Drehbuchautorin.

Micky Maus[Bearbeiten]

Ub Iwerks an seinem Zeichenbrett (Micky Maus-Skizze)

Entgegen der mittlerweile weitläufigen Meinung kann man Ub Iwerks nicht die Erfindung von Micky Maus zuschreiben. Diese Behauptung wurde vor allem dadurch geprägt, dass Walt Disney immer wieder vorgeworfen wurde und wird, seine Mitarbeiter unterdrückt zu haben. In wie weit das stimmt, kann nicht mehr beurteilt werden. Jedoch stammen die ersten Ideen und Entwürfe der Maus von Disney, er fertigte sie an, nachdem ihm seine Figur Oswald, ein Hase, vom Vertreiber „weggenommen“ worden war. Das Ub Iwerks ein großer Teil des Erfolges zuzuschreiben ist, wurde nie bestritten. Auch das endgültige Aussehen von Micky Maus und anderen Figuren stammt aus seiner Feder. Nach seinem Tod wurde er unter Anderem dafür zur offiziellen Disney-Legende ernannt.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Ub Iwerks wurde im Laufe seines Lebens mehrfach ausgezeichnet, besonders oft wurde ihm dieser Ehre in seinen letzten Jahren zu Teil. Unter Anderem die Academy of Motion Picture Arts and Sciences zeichnete ihn mit zwei Oscars und einer weiteren Nominierung aus.

  • 1960, Oscar für technische Errungenschaften
  • 1964, Oscarnominierung für die Besten Spezialeffekte (Die Vögel)
  • 1965, Oscar zusammen mit Wadsworth Pohl und Petro Vlahos
  • 1978, Winsor McCay Award, Ehrenpreis der Annie Awards
  • 1989, Ernennung zur Disney-Legende (posthum)

Literatur und Dokumentationen[Bearbeiten]

1999 kam der Dokumentarfilm The Hand Behind the Mouse: The Ub Iwerks Story heraus, der eine Biographie des Zeichners beinhaltet. Zudem wurde 2001 eine Biographie in Buchform veröffentlich, verfasst von Leslie Iwerks und John Kenworthy (englischer Titel: „The Hand Behind the Mouse: An Intimate Biography of Ub Iwerks, the Man Walt Disney Called "The Greatest Animator in the World“).

Weblinks[Bearbeiten]