Bearbeiten von „Fluch der Karibik“

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Zur Überraschung des Stuntteams begann man dort bereits mit den Aufnahmen des Überraschungsangriffes der verfluchten Piraten auf die Royal Navy. Diese Szenen mussten so früh gedreht werden, damit die Animationen rechtzeitig zum Kinostart fertig sind. Dies erforderte allerdings viel Improvisationstalent der Stuntcrew, da man noch nicht wusste, wie diese Szenen in den fertigen Film eingefügt werden.
Zur Überraschung des Stuntteams begann man dort bereits mit den Aufnahmen des Überraschungsangriffes der verfluchten Piraten auf die Royal Navy. Diese Szenen mussten so früh gedreht werden, damit die Animationen rechtzeitig zum Kinostart fertig sind. Dies erforderte allerdings viel Improvisationstalent der Stuntcrew, da man noch nicht wusste, wie diese Szenen in den fertigen Film eingefügt werden.


Die Dreharbeiten an dem Überraschungsangriff dauerten knapp zwei Wochen und wurden ausschließlich in den kühlen (-10°C) Karibiknächten gedreht.
Die Dreharbeiten an dem Überraschungsangriff dauerten knapp zwei Wochen und wurden ausschließlich in den kühlen (-10°C ) Karibiknächten gedreht.
Diese Szenen gehörten zu den brutalsten im gesamten Film, sowohl was die Produktion, als auch den Inhalt anging: Die Drehs dauerten regelmäßig bis Sonnenaufgang, da sämtliche Szenen in vielfacher Ausführung gedreht werden mussten. Zum einen aus verschiedenen Kamerawinkeln, zum anderen, weil jede Aufnahme sowohl mit den Piratendarstellern, als auch ohne sie gedreht werden musste, damit das Effekteteam von [[ILM]] die Szenen bearbeiten und die Zombiepiraten einfügen konnte.
Diese Szenen gehörten zu den brutalsten im gesamten Film. Sowohl was die Produktion, als auch den Inhalt anging: Die Drehs dauerten regelmäßig bis Sonnenaufgang, da sämtliche Szenen in vielfacher Ausführung gedreht werden mussten. Zum einen aus verschiedenen Kamerawinkeln, zum anderen weil jede Aufnahme sowohl mit den Piratendarstellern, als auch ohne sie gedreht werden musste, damit das Effekteteam von [[ILM]] die Szenen bearbeiten und die Zombiepiraten einfügen konnte.
Aufgrund der vielen Wiederholungen und der niedrigen Temperaturen waren diese Drehs für einige Stuntleute unangenehmer als die restliche Produktion.
Aufgrund der vielen Wiederholungen und der Temperaturen waren diese Drehs für einige Stuntleute unangenehmer als die restliche Produktion.
Die Brutalität des aufgenommenen Materials äußerte sich anderweitig: Während des Angriffes gibt es eine blutige Szene, in der ein Zombiepirat einen Vertreter der Royal Navy ersticht. Die Produzenten der [[The Walt Disney Company|Disney Company]] schreckten förmlich auf, als sie diese Szene sahen, da ihnen klar wurde, dass der Film tatsächlich neue Weiten für die Disneyfilme aufmachte.
Die Brutalität des aufgenommenen Materials äußerte sich anderweitig: Während des Angriffes gibt es eine blutige Szene, in der ein Zombiepirat einen Vertreter der Royal Navy ersticht. Die Produzenten der [[The Walt Disney Company|Disney Company]] schreckten förmlich auf, als sie diese Szene sahen, da ihnen klar wurde, dass der Film tatsächlich neue Weiten für die Disneyfilme aufmachte.


Ein Stunt, an den sich Johnny Depp und Keira Knightley besonders gut erinnern können, war der Sprung von der Planke. Drei Drehtage lang mussten die beiden auf der Planke stehen, bis es endlich hieß, man könne den Sprung filmen.
Ein Stunt, an den sich [[Johnny Depp]] und [[Keira Knightley]] besonders gut erinnern können, war der Sprung von der Planke. Drei Drehtage lang mussten die beiden auf der Planke stehen, bis es endlich hieß, man könne den Sprung filmen.


„''Als es so weit war, vom Brett zu springen, sagte mir Gore, dass ich es nicht tun müsse, sondern er dafür mein Stuntdouble Sonia einsetzen könne''“, erinnerte sich Knightley an den Dreh. „''Ich sagte: ,Ich habe seit zwei Tagen hier oben rumgestanden! Glaubst du wirklich, dass ich jetzt nicht von diesem Ding runterspringen werde?' Also bin ich in diesem langen Kleid reingesprungen. Ich war völlig verängstigt. Ich fragte Gore, ob ich schreien solle, und er meinte nur: ,Alles, was rauskommt.' Ich schrie wie am Spieß. Das einzig Interessante daran war, dass mein Kleid über meinen Kopf rutschte und meine Unterwäsche zu sehen war, als ich ins Wasser eintauchte. Ich war so mädchenhaft, aber ich war stolz auf mich. Ich weiß nicht, wie ich ausgesehen haben mag''“.
„''Als es so weit war, vom Brett zu springen, sagte mir Gore, dass ich es nicht tun müsse, sondern er dafür mein Stuntdouble Sonia einsetzen könne''“, erinnerte sich Knightley an den Dreh. „''Ich sagte: ,Ich habe seit zwei Tagen hier oben rumgestanden! Glaubst du wirklich, dass ich jetzt nicht von diesem Ding runterspringen werde?' Also bin ich in diesem langen Kleid reingesprungen. Ich war völlig verängstigt. Ich fragte Gore, ob ich schreien solle, und er meinte nur: ,Alles, was rauskommt.' Ich schrie wie am Spieß. Das einzig Interessante daran war, dass mein Kleid über meinen Kopf rutschte und meine Unterwäsche zu sehen war, als ich ins Wasser eintauchte. Ich war so mädchenhaft, aber ich war stolz auf mich. Ich weiß nicht, wie ich ausgesehen haben mag''“.
[[Bild:Piratesdepp6.jpg|thumb|left|Auf (fast) alles im Kampfe vorbereitet: Jack Sparrow (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]  
[[Bild:Piratesdepp6.jpg|thumb|left|Auf (fast) alles im Kampfe vorbereitet: Jack Sparrow (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]  
Johnny Depp aber ließ man nicht springen, da es der Versicherung zu teuer wurde. Depp nahm es eher gelassen und scherzte darüber, dass er nur dann für sein Stuntdouble einspringen musste, wenn er Grimassen schneiden musste.
[[Johnny Depp]] aber ließ man nicht springen, da es der Versicherung zu teuer wurde. Depp nahm es eher gelassen und scherzte darüber, dass er nur dann für sein Stuntdouble einspringen musste, wenn er Grimassen schneiden musste.


Die Schwertkämpfe dagegen wurden hauptsächlich von den Darstellern selber gemacht, die deshalb vor der Produktion mehrere Trainingswochen mit dem Stuntkoordinator [[George Marshall Ruge]] und seinen Schwertmeistern [[Robert Anderson]] und [[Mark Ivie]] verbringen mussten.
Die Schwertkämpfe dagegen wurden hauptsächlich von den Darstellern selber gemacht, die deshalb vor der Produktion mehrere Trainingswochen mit dem Stuntkoordinator [[George Marshall Ruge]] und seinen Schwertmeistern [[Robert Anderson]] und [[Mark Ivie]] verbringen mussten.
Anderson, der auch schon Errol Flynn unterrichtete, richtete sein Augenmerk darauf, dass es beim Schwertkampf nicht um die schnelle Schrittabfolge geht, sondern genauso auch um die Pausen beim Kampf. Diese geben dem Kampf etwas Besonderes und zudem den Figuren Zeit, ihre Dialogzeilen aufzusagen. Bei ''Fluch der Karibik'' war dies wichtiger als bei allen anderen Abenteuerfilmen. In den Pausen zwischen den Schritten fallen viele witzige Sprüche von Jack Sparrow, aber auch charakteristische Sätze von Will oder Barbossa.
Anderson, der auch schon Errol Flynn unterrichtete, richtete sein Augenmerk darauf, dass es beim Schwertkampf nicht um die schnelle Schrittabfolge geht, sondern genauso auch um die Pausen beim Kampf. Diese geben dem Kampf etwas besonderes und zudem den Figuren Zeit, ihre Dialogzeilen aufzusagen. Bei ''Fluch der Karibik'' war dies wichtiger als bei allen anderen Abenteuerfilmen. In den Pausen zwischen den Schritten fallen viele witzige Sprüche von [[Jack Sparrow]], aber auch charakteristische Sätze von Will oder Barbossa.
Doch neben den Dialogzeilen zwischen den einzelnen Kampfschritten sollte auch schon der Kampfstil die Figur beschreiben.
Doch neben den Dialogzeilen zwischen den einzelnen Kampfschritten sollte auch schon der Kampfstil die Figur beschreiben.
Anderson erläuterte diesen Aspekt:
Anderson erläuterte diesen Aspekt:
„''Schwertkunst ist eine Konversation. Die Gegner sprechen miteinander durch ihre Klinge. Der Kampfstil variiert für jede Rolle. Wenn es mir gelingt, das Schwert sagen zu lassen, was im Skript passiert, in derselben Art, wie der Dialog die Story vermittelt, dann habe ich das Gefühl, erfolgreich gewesen zu sein.''“
„''Schwertkunst ist eine Konversation. Die Gegner sprechen miteinander durch ihre Klinge. Der Kampfstil variiert für jede Rolle. Wenn es mir gelingt, das Schwert sagen zu lassen, was im Skript passiert, in derselben Art, wie der Dialog die Story vermittelt, dann habe ich das Gefühl, erfolgreich gewesen zu sein.''“
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====Kostüme und Make-Up für eine wilde Meute====
====Kostüme und Make-Up für eine wilde Meute====
[[Bild:Barbossa Crew Bild2.jpeg|thumb|left|Barbossa und seine Crew (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]   
[[Bild:Barbossa Crew Bild2.jpeg|thumb|left|Barbossa und seine Crew (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]   
Auch wenn ''Fluch der Karibik'' mit vielen Klischees über das durch [[Hollywood]] romantisierte Piratenbild spielt, so wollte Gore Verbinski seinen Piraten kein klischeehaftes Aussehen verpassten.
Auch wenn ''Fluch der Karibik'' mit vielen Klischees über das durch [[Hollywood]] romantisierte Piratenbild spielt, so wollte [[Gore Verbinski]] seinen Piraten kein klischeehaftes Aussehen verpassten.


„''Ich wollte nicht, dass diese Piraten ähnlich aussahen, wie wir es alle schon zuvor gesehen hatten''“, erklärt Verbinski seinen Standpunkt. „''Keine Haken für fehlende Hände oder überall Augenklappen. Ich wollte keine Faschingsgürtel oder gestreiften Hemden sehen. Das Nachlesen über diese Zeitperiode verdeutlicht, dass die Leute damals nicht sehr lange lebten; im Wesentlichen faulten sie dahin. Die Schiffe waren leck, es gab keine medizinische Versorgung und nicht viel Körperhygiene. Die Dinge waren ziemlich ekelhaft. So seltsam es klingt, es hat Spaß gemacht, diese Ekel erregenden Qualitäten und Texturen zu finden, als wir begannen, die Statistenrollen zu besetzen und das Aussehen für alle Piraten zu entwerfen. Einige der Statisten waren so intensiv mit dabei, dass man es riechen konnte.''“
„''Ich wollte nicht, dass diese Piraten ähnlich aussahen, wie wir es alle schon zuvor gesehen hatten''“, erklärt Verbinski seinen Standpunkt. „''Keine Haken für fehlende Hände oder überall Augenklappen. Ich wollte keine Faschingsgürtel oder gestreiften Hemden sehen. Das Nachlesen über diese Zeitperiode verdeutlicht, dass die Leute damals nicht sehr lange lebten; im Wesentlichen faulten sie dahin. Die Schiffe waren leck, es gab keine medizinische Versorgung und nicht viel Körperhygiene. Die Dinge waren ziemlich ekelhaft. So seltsam es klingt, es hat Spaß gemacht, diese Ekel erregenden Qualitäten und Texturen zu finden, als wir begannen, die Statistenrollen zu besetzen und das Aussehen für alle Piraten zu entwerfen. Einige der Statisten waren so intensiv mit dabei, dass man es riechen konnte.''“


Um die Kostüme realistisch zu gestalten, besuchte die Kostümdesignerin [[Penny Rose]] zahlreiche Porträtgemäldegalerien und Schifffahrtsmuseen. So gewann sie das richtige Gefühl für den Kleidungsstil der damaligen Zeit. Zusätzliche Unterstützung fand Rose bei Historiker [[David Cordingly]], der sich mit der Piraterie bestens auskennt. Sie brachte schließlich sogar einen Spezialisten mit, der die Kleidung der Piraten dreckig und verbraucht aussehen ließ.
Um die Kostüme realistisch zu gestalten, besuchte die Kostümdesignerin [[Penny Rose]] zahlreiche Porträtgemäldegalerien und Schifffahrtsmuseen. So gewann sie das richtige Gefühl für den Kleidungsstil der damaligen Zeit. Zusätzliche Unterstützung fand Rose bei Historiker [[David Cordingly]], der sich mit der Piraterie bestens auskennt. Sie brachte schließlich sogar einen Spezialisten mit, der die Kleidung der Piraten dreckig und verbraucht aussehen lies.
Um den realistischen Look der Kleidung auch beim Makeup zu erreichen, brauchte man zu Spitzenzeiten bis zu 30 Haarstylisten und 50 Makeup-Künstler. Beim Dreh in den Höhlenszenen verpassten diese den Darstellern speziell dafür entworfenes Make-up, damit sie nicht verwaschen aussahen. Depps Charakter sah damit nochmals besser und cooler aus, weshalb man es für den Rest des Filmes weiter verwendete. Des Weiteren trugen einige der bösen Piraten gelbe Kontaktlinsen, um sie zugleich bedrohlicher, als auch kränklicher erscheinen zu lassen.
Um den realistischen Look der Kleidung auch beim Makeup zu erreichen brauchte man zu Spitzenzeiten bis zu 30 Haarstylisten und 50 Makeup Künstler. Beim Dreh in den Höhlenszenen verpassten diese den Darstellern speziell dafür entworfenes Make up, damit sie nicht verwaschen aussahen. Depps Charakter sah damit nochmals besser und cooler aus, weshalb man es für den Rest des Filmes weiter verwendete. Des weiteren trugen einige der bösen Piraten gelbe Kontaktlinsen, um sie zugleich bedrohlicher als auch kränklicher erscheinen zu lassen.


Bei der Requisite bemühte man sich um zahlreiche täuschend echte Replikate. Bis auf Jack Sparrows Pistole, die ein Original aus dem Jahr 1760 ist, sind sämtliche Pistolen Replikate. Bei den Schwertern dagegen konnte die Crew auf zahlreiche Originale zurückgreifen.
Bei der Requisite bemühte man sich um zahlreiche täuschend echte Replikate. Bis auf Jack Sparrows Pistole, die ein Original aus dem Jahr 1760 ist, sind sämtliche Pistolen Replikate. Bei den Schwertern dagegen konnte die Crew auf zahlreiche Originale zurückgreifen.
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====Johnny Depp als Captain Jack Sparrow====
====Johnny Depp als Captain Jack Sparrow====
[[Bild:CaptainJackSparrow.jpg|thumb|right|[[Captain Jack Sparrow]]. „''Klar soweit?!''“(© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]  
[[Bild:CaptainJackSparrow.jpg|thumb|right|[[Captain Jack Sparrow]]. „''Klar soweit?!''“(© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]  
[[Johnny Depp]] nahm aus den verschiedensten Gründen die Rolle als Jack Sparrow an. Zum einen, weil es ihn reizte, mit Gore Verbinski, Jerry Bruckheimer und Disney gleichzeitig zusammen zu arbeiten. Zudem konnte er mit dieser Rolle endlich einen Kindheitstraum in Erfüllung gehen lassen. Depp wollte schon seit seiner Kindheit einen Piraten verkörpern.
[[Johnny Depp]] nahm aus den verschiedensten Gründen die Rolle als Jack Sparrow an. Zum einen, weil es ihm reizte mit Gore Verbinski, Jerry Bruckheimer und Disney gleichzeitig zusammen zu arbeiten. Außerdem nahm er die Rolle an, weil er mit ihr endlich einen Kindheitstraum in Erfüllung gehen lassen konnte. Depp wollte schon seit seiner Kindheit einen Piraten verkörpern.


Doch Depp wollte nicht ins Blaue hinein die Rolle annehmen. Ihm war es wichtig, dass auch eine gute Geschichte vorhanden ist. Als er erfuhr, wer das Drehbuch schreibt, wusste er, dass dies der Fall sein würde:
Doch Depp wollte nicht ins Blaue hinein die Rolle annehmen. Ihm war es wichtig, dass auch eine gute Geschichte vorhanden ist. Als er erfuhr, wer das Drehbuch schreibt, wusste er, dass dies der Fall sein würde:
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„''Sobald ich hörte, dass Ted und Terry das Drehbuch schrieben, wusste ich: Uns kann nichts mehr passieren. Mit Jerrys Background und Gores intensivem Fokus war mir klar, dass der Film auf einem soliden Fundament stand. Ich war angenehm überrascht, als ich Teds und Terrys Drehbuch las, sie übertrafen meine Erwartungen. Sie brachten großartigen Humor in die Story ein und legten Grundsteine, auf die die Schauspieler aufbauen und die Figuren wirklich ausarbeiten konnten.''“
„''Sobald ich hörte, dass Ted und Terry das Drehbuch schrieben, wusste ich: Uns kann nichts mehr passieren. Mit Jerrys Background und Gores intensivem Fokus war mir klar, dass der Film auf einem soliden Fundament stand. Ich war angenehm überrascht, als ich Teds und Terrys Drehbuch las, sie übertrafen meine Erwartungen. Sie brachten großartigen Humor in die Story ein und legten Grundsteine, auf die die Schauspieler aufbauen und die Figuren wirklich ausarbeiten konnten.''“


Ausgehend von Rossios und Elliotts Skript entwickelte Johnny Depp seinen Charakter [[Captain Jack Sparrow]], während er laut eigenen Angaben „zu lange in der Sauna“ saß. Er entschied sich dazu, weil er das ständige Gefühl der Hitze, dem die Piraten ausgesetzt waren, nachempfinden wollte.  
Ausgehend von Rossios und Elliotts Skript entwickelte [[Johnny Depp]] seinen Charakter [[Captain Jack Sparrow]], während er laut eigenen Angaben „zu lange in der Sauna“ saß. Er entschied sich dazu, weil er das ständige Gefühl der Hitze, dem die Piraten ausgesetzt waren, nachempfinden wollte.  
In der Sauna kamen Depp schließlich einige Ideen, die er für Sparrow umsetzen wollte. So kam ihm der Gedanke, dass Sparrow das Laufen auf fahrenden Schiffen gewohnt ist, das Gehen auf Land dagegen ihm fremd sein müsste. So entwickelte er den schwankenden Gang Sparrows. Außerdem entwickelte Depp nach und nach die Sparrow eigene Sprechweise.
In der Sauna kamen Depp schließlich einige Ideen, die er für Sparrow umsetzen wollte. So kam ihm der Gedanke, dass Sparrow das Laufen auf fahrenden Schiffen gewohnt ist, das Gehen auf Land dagegen ihm fremd sein müsste. So entwickelte er den schwankenden Gang Sparrows. Außerdem entwickelte Depp nach und nach die Sparrow eigene Sprechweise.
[[Bild:Pirati.jpg|thumb|left|Sparrow und seine geistigen Vorfahren]]
[[Bild:Pirati.jpg|thumb|left|Sparrow und seine geistigen Vorfahren]]
Besonders entscheidend für die Gestaltung des Charakters war aber Depps Gedankengang, dass Piraten so etwas wie die Rockstars des 18 Jahrhunderts waren. So beschloss Depp, dass er sich durch seinen Freund [[Keith Richards]] inspirieren lassen sollte. Nach genauer Beobachtung Richards lehnte er Sparrow an ihn an (nach der Produktion verriet Depp Richards, dass dieser in seinen Charakter mit einfloss).
Besonders entscheidend für die Gestaltung des Charakters war aber Depps Gedankengang, dass Piraten so etwas wie die Rockstars des 18 Jahrhunderts waren. So beschloss Depp, dass er sich durch seinen Freund [[Keith Richards]] inspirieren lassen sollte. Nach genauer Beobachtung Richards lehnte er Sparrow an ihn an (nach der Produktion verriet Depp Richards, dass dieser in seinen Charakter mit einfloss).
Ein weiterer, wenn auch geringerer, Einfluss auf Sparrow war die „Warner Brothers“-Cartoonfigur Pepe LePew. Besonders wichtig waren Depp die zahlreichen Schmuckstücke in Sparrows Haar (etwas, das er ebenfalls von Richards übernahm). Alles in Sparrows Haar soll für ihn eine Bedeutung haben, da es für ihn eine wichtige Erinnerung darstellt. Eine Idee, die Depp allerdings nicht weiter ausführte, war die, dass er eine angenähte Nase haben sollte. Depp wollte ursprünglich, dass Sparrow früher (in der Zeit vor dem Film) bei einem Kampf die Nase abgeschnitten bekam und er diese nur provisorisch annähen ließ. Im Film selbst sollte dann Sparrows größte Angst nicht der Tod oder ein Kampf, sondern Pfeffer sein, von dem er niesen würde, was den Verlust seiner Nase bedeutete. Gore Verbinski riet von dieser Idee ab.
Ein weiterer, wenn auch geringerer, Einfluss auf Sparrow war die Warner Brothers Cartoon Figur Pepe LePew. Besonders wichtig waren Depp die zahlreichen Schmuckstücke in Sparrows Haar (etwas, dass er ebenfalls von Richards übernahm). Alles in Sparrows Haar soll für ihn eine Bedeutung haben, da es ihn für ihn eine wichtige Erinnerung darstellt. Eine Idee, die Depp allerdings nicht weiter ausführte war die, dass er eine angenähte Nase haben sollte. Depp wollte ursprünglich, dass Sparrow früher (in der Zeit vor dem Film) bei einem Kampf die Nase abgeschnitten bekam, und er diese nur provisorisch annähen lies. Im Film selbst sollte dann Sparrows größte Angst nicht der Tod oder ein Kampf, sondern Pfeffer sein, von dem er niesen würde, was den Verlust seiner Nase bedeutete. [[Gore Verbinski]] riet von dieser Idee ab.
Davon abgesehen ließ man Johnny Depp seine künstlerische Freiheit.  
Davon abgesehen, ließ man [[Johnny Depp]] seine künstlerische Freiheit.  


„''Johnny ist dafür bekannt, seine eigenen Charaktere zu erschaffen''“, berichtet Bruckheimer. „''Er hatte eine definitive Vision für Jack Sparrow, die völlig einzigartig ist. Wir ließen ihm freie Hand dabei, und er erdachte diesen ungewöhnlichen, schrägen, zugleich aber sehr gewitzten Piraten. Er kann nicht so recht seine Balance halten, seine Sprechweise ist leicht unartikuliert, woraufhin man annimmt, dass er entweder betrunken, seekrank oder zu lange auf einem Schiff gewesen ist. Doch das ist alles nur eine Show, die er voll auskostet. Und so seltsam es auch scheint, das macht zum Teil den Charme von Captain Jack aus.''“  
„''Johnny ist dafür bekannt, seine eigenen Charaktere zu erschaffen''“, berichtet Bruckheimer. „''Er hatte eine definitive Vision für Jack Sparrow, die völlig einzigartig ist. Wir ließen ihm freie Hand dabei, und er erdachte diesen ungewöhnlichen, schrägen, zugleich aber sehr gewitzten Piraten. Er kann nicht so recht seine Balance halten, seine Sprechweise ist leicht unartikuliert, woraufhin man annimmt, dass er entweder betrunken, seekrank oder zu lange auf einem Schiff gewesen ist. Doch das ist alles nur eine Show, die er voll auskostet. Und so seltsam es auch scheint, das macht zum Teil den Charme von Captain Jack aus.''“  
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Kennzeichnend für Sparrow ist, so führt Bruckheimer weiter aus, zu guter Letzt sein Wissen darüber, was gut und was böse ist, auch wenn er sich nicht immer daran hält.
Kennzeichnend für Sparrow ist, so führt Bruckheimer weiter aus, zu guter Letzt sein Wissen darüber, was gut und was böse ist, auch wenn er sich nicht immer daran hält.


Generell waren es die schmalen Gratwanderungen zwischen Antiheld und Idol (viele schwärmten nach dem Film von einem Leben wie Jack) sowie zwischen unrealistischer Cartoonfigur und realistisch gezeichneter Seele, die Depps Darstellung so beliebt machten. Der einzigartige Humor vervollständigte die Figur. Für Verbinski war es gerade der Spaß, den er hatte, wenn er dem Gauner bei seinen Gaunereien zusehen konnte, der ihm am meisten gefiel:
Generell waren es die schmalen Gratwanderungen zwischen Antiheld und Idol (viele schwärmten nach dem Film von einem Leben wie Jack) sowie zwischen unrealistischer Cartoonfigur und realistisch gezeichneter Seele, die Depps Darstellung so beliebt machte. Der einzigartige Humor vervollständigte die Figur. Für Verbinski war es gerade der Spaß, den er hatte, wenn er dem Gauner bei seinen Gaunereien zusehen konnte, was ihm am meisten gefiel:


„''Jack Sparrow ist die Art von Figur, bei der es Spaß macht, zuzusehen, wie er einer alten Dame Geld stiehlt. Im Wesentlichen ist er ein Schwindler – er ist faul, er ist ein großartiger Pirat, aber er kämpft nicht, wenn es nicht sein muss. Er wählt immer den einfachsten Weg. Ich glaube, das Wichtigste für Captain Sparrow ist sein Mythos. Er ist sein eigener und bester Agent – er vermarktet sich selbst ausgezeichnet.''“  
„''Jack Sparrow ist die Art von Figur, bei der es Spaß macht, zuzusehen, wie er einer alten Dame Geld stiehlt. Im Wesentlichen ist er ein Schwindler – er ist faul, er ist ein großartiger Pirat, aber er kämpft nicht, wenn es nicht sein muss. Er wählt immer den einfachsten Weg. Ich glaube, das Wichtigste für Captain Sparrow ist sein Mythos. Er ist sein eigener und bester Agent – er vermarktet sich selbst ausgezeichnet.''“  
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Johnny Depp vertiefte sich, wie man an seinen ausführlichen Aussagen sehen kann, sehr stark in seinen Charakter, weshalb sein jüngster Sohn in der Schule einmal sogar angab, sein Vater wäre von Beruf Pirat. Außerdem brachte er ein persönliches Schmuckstück, einen Ring, mit aufs Set. Die Ausstatter fanden, dass der Ring zur Figur passt, weshalb er ihn beim Drehen anbehielt.
Johnny Depp vertiefte sich, wie man an seinen ausführlichen Aussagen sehen kann, sehr stark in seinen Charakter, weshalb sein jüngster Sohn in der Schule einmal sogar angab, sein Vater wäre von Beruf Pirat. Außerdem brachte er ein persönliches Schmuckstück, einen Ring, mit aufs Set. Die Ausstatter fanden, dass der Ring zur Figur passt, weshalb er ihn beim Drehen anbehielt.
Depp wurde für seine originelle und komplexe Darstellung der ungewöhnlichen Figur des Captain Jack Sparrow zum ersten Mal mit einer [[Oscar]]-Nominierung belohnt. Und auch wenn er nicht gewonnen habe, so sei es eine große Ehre für ihn gewesen, meinte Depp.
Depp wurde für seine originelle und komplexe Darstellung der ungewöhnlichen Figur des [[Captain Jack Sparrow]] zum ersten Mal mit einer [[Oscar]]-Nominierung belohnt. Und auch wenn er nicht gewonnen habe, so sei es eine große Ehre für ihn gewesen, meinte Depp.
 
Doch nicht von Anfang an erhielt Johnny Depp Lob für seine eigenwillige Performance. Die Produzenten und Verantwortlichen von ''[[Walt Disney Pictures]]'', darunter auch [[Michael Eisner]], nahmen Depp eines Tages während der Dreharbeiten bei Seite und fragten ihn, was das alles sollte.


Doch nicht von Anfang an erhielt [[Johnny Depp]] Lob für seine eigenwillige Performance. Die Produzenten und Verantwortlichen von ''[[Walt Disney Pictures]]'', darunter auch [[Michael Eisner]], nahmen Depp eines Tages während der Dreharbeiten bei Seite und fragten ihn, was das alles sollte.
„''Was soll das bedeuten? Ist er [Jack Sparrow] schwul, oder betrunken? Wir verstehen nichts von dem, was du sagst! Es klingt, als würdest du die Worte nur so dahin nuscheln. Das macht alles keinen Sinn!''“, zitierte Depp Disneys Vertreter in einem Interview. Daraufhin drohten sie damit, ihn zu feuern, wenn er seine Darstellung nicht ändern würde. Depp hatte zwar Verständnis für die Produzenten, doch er änderte seine Darstellung nicht, worin ihn die restlichen Beteiligten am Film auch bestärkten.
„''Was soll das bedeuten? Ist er [Jack Sparrow] schwul, oder betrunken? Wir verstehen nichts von dem, was du sagst! Es klingt, als würdest du die Worte nur so dahin nuscheln. Das macht alles keinen Sinn!''“, zitierte Depp Disneys Vertreter in einem Interview. Daraufhin drohten sie damit, ihn zu feuern, wenn er seine Darstellung nicht ändern würde. Depp hatte zwar Verständnis für die Produzenten, doch er änderte seine Darstellung nicht, worin ihn die restlichen Beteiligten am Film auch bestärkten.


Die Ausmaße von ''Fluch der Karibik'' waren für Johnny Depp übrigens eine echte Überraschung. Obwohl er das Drehbuch gelesen hatte, es auch sehr liebte und sich über alle Kleinigkeiten und Kniffe seiner Figur Gedanken gemacht hatte, war ihm nie klar gewesen, wie groß die Produktion selbst und die Reaktion der Öffentlichkeit darauf sein würden.
Die Ausmaße von ''Fluch der Karibik'' waren für Johnny Depp übrigens eine echte Überraschung. Obwohl er das Drehbuch gelesen hatte und es auch sehr liebte und sich über alle Kleinigkeiten und Kniffe seiner Figur Gedanken gemacht hatte, war ihm nie klar gewesen, wie groß die Produktion selbst und die Reaktion der Öffentlichkeit darauf sein würden.  
 
„''Ich habe das Projekt nie in irgendeiner Form als besonders gigantisch angesehen''“, gesteht er. „''Merkwürdigerweise dauerte es, bis ich den ersten Trailer gesehen hatte, dass mir klar wurde: ,Oh, mein Gott, das ist ja riesig!' Es fühlte sich beim Dreh so an, als würden wir einen kleinen Piratenfilm drehen. Es war ein freundlicher, entspannter Set, alle zogen an einem Strang. Da hatte ich nie den Eindruck, dass es sich um eine solch enorme Produktion handeln würde.''“
„''Ich habe das Projekt nie in irgendeiner Form als besonders gigantisch angesehen''“, gesteht er. „''Merkwürdigerweise dauerte es, bis ich den ersten Trailer gesehen hatte, dass mir klar wurde: ,Oh, mein Gott, das ist ja riesig!' Es fühlte sich beim Dreh so an, als würden wir einen kleinen Piratenfilm drehen. Es war ein freundlicher, entspannter Set, alle zogen an einem Strang. Da hatte ich nie den Eindruck, dass es sich um eine solch enorme Produktion handeln würde.''“


====Geoffrey Rush als Barbossa====
====Geoffrey Rush als Barbossa====
[[Bild:Pirates pair-thumb.jpg|thumb|left|Diese Szene war entscheidend für Barbossas Darstellung. (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]  
[[Bild:Pirates pair-thumb.jpg|thumb|left|Diese Szene war entscheidend für Barbossas Darstellung. (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]  
Gore Verbinski, der immer wieder betonte, dass er stolz darauf sei, nur die erste Wahl für ''Fluch Der Karibik'' verpflichten zu können, scherzte in einem Interview, dass er die verstorbenen Alec Guiness und Peter Sellers nicht nehmen konnte und deshalb auf [[Geoffrey Rush]] zurückgreifen musste. Man wählte gerade ihn, da man den Bösewicht des Films auf ähnlich hohem Niveau und ungefähr gleich stark haben wollte wie die Hauptfigur. Dazu benötigte es eines Schauspielers von Rushs Kaliber.
[[Gore Verbinski]], der immer wieder betonte, dass er stolz darauf sei, nur die erste Wahl für ''Fluch Der Karibik'' verpflichten zu können, scherzte in einem Interview, dass er die verstorbenen [[Alec Guiness]] und [[Peter Sellers]] nicht nehmen konnte und deshalb auf [[Geoffrey Rush]] zurückgreifen musste. Man wählte gerade ihn, da man den Bösewicht des Films auf ähnlich hohem Niveau und ungefähr gleich stark haben wollte, wie die Hauptfigur. Dazu benötigte es eines Schauspielers von Rushs Kaliber.


„''Wir benötigten einen ebenbürtig fähigen Schauspieler als Johnnys Widersacher''“, erklärte Bruckheimer die Wahl. „''Geoffrey Rush ist enorm talentiert und bekannt dafür, eine große Bandbreite von Figuren spielen zu können. Glücklicherweise hatte er eine Lücke in seinem Terminkalender und wollte Teil dieser Produktion sein. Geoffreys Barbossa ist der quintessenzielle Schurke; es ist ein Vergnügen, ihn in die Rolle schlüpfen zu sehen.''“
„''Wir benötigten einen ebenbürtig fähigen Schauspieler als Johnnys Widersacher''“, erklärte Bruckheimer die Wahl. „''Geoffrey Rush ist enorm talentiert und bekannt dafür, eine große Bandbreite von Figuren spielen zu können. Glücklicherweise hatte er eine Lücke in seinem Terminkalender und wollte Teil dieser Produktion sein. Geoffreys Barbossa ist der quintessenzielle Schurke; es ist ein Vergnügen, ihn in die Rolle schlüpfen zu sehen.''“


Geoffrey Rush, der ähnlich wie Depp für anspruchsvollere Charaktere bekannt ist, wollte seine Figur nicht zu märchenhaft oder romantisiert darstellen, sondern auch einen gewissen Grad an Realismus und Tiefe in den Charakter [[Barbossa]]s einbringen. So entschied sich Rush dazu, Barbossa zwar an einigen Stellen als den typischen, zweidimensionalen Bösewicht aus einem Abenteuerfilm oder Fantasycomic zu spielen, aber dafür an anderen Stellen wieder Bedeutung in Barbossas Darstellung zu legen und ihm eine gewisse shakespearesche Würde zu verleihen.
[[Geoffrey Rush]], der ähnlich wie Depp für anspruchsvollere Charaktere bekannt ist, wollte seine Figur nicht zu märchenhaft oder romantisiert darstellen, sondern auch einen gewissen Grad an Realismus und Tiefe in den Charakter [[Barbossa]]s einbringen. So entschied sich Rush dazu, Barbossa zwar an einigen Stellen als den typischen, zweidimensionalen Bösewicht aus einem Abenteuerfilm oder Fantasycomic zu spielen, aber dafür an anderen Stellen wieder Bedeutung in Barbossas Darstellung zu legen und ihm eine gewisse shakespearesche Würde zu verleihen.
[[Bild:Pirates-of-the-caribbean-geoffrey-rush.jpg|thumb|right|Barbossas Kinoposter (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]  
[[Bild:Pirates-of-the-caribbean-geoffrey-rush.jpg|thumb|right|Barbossas Kinoposter (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]  
Ein wichtiger Aspekt und Handlungsmoment, der Barbossas tiefsinnigere Seite betont, ist zum Beispiel seine Rede an Elizabeth, in der er den Fluch und seine Absichten erklärt. Dieser Monolog beginnt in seiner Kabine beim Abendessen und führt Elizabeth aufs Deck zu den verfluchten Piraten, wo sie dann wieder auf Barbossa trifft, der ihr erklärt, dass er nichts fühlt und dass er weder tot noch lebendig ist.
Ein wichtiger Aspekt und Handlungsmoment, der Barbossas tiefsinnigere Seite betonte, war zum Beispiel seine Rede an Elizabeth, in der er den Fluch und seine Absichten erklärt. Dieser Monolog beginnt in seiner Kabine beim Abendessen und führt Elizabeth aufs Deck zu den verfluchten Piraten, wo sie dann wieder auf Barbossa trifft, der ihr erklärt, dass er nichts fühlt und dass er weder tot noch lebendig ist.
An dieser ausführlichen und für die Handlung unerlässlichen Textstelle hat Geoffrey Rush sehr lange gearbeitet und war dabei so enthusiastisch, dass er seine Vorschläge zu jeder Uhrzeit entweder den Autoren, Ted Elliott und Terry Rossio, oder dem Regisseur Gore Verbinski mitteilte. Rush lag viel daran, das ''was'' und vor allem auch das ''wie'' dieser Textstelle auszureifen.
An dieser ausführlichen und für die Handlung unerlässlichen Textstelle hat [[Geoffrey Rush]] sehr lange gearbeitet, und war dabei so enthusiastisch, dass er seine Vorschläge zu jeder Uhrzeit entweder den Autoren, [[Ted Elliott]] und [[Terry Rossio]], oder dem Regisseur [[Gore Verbinski]] mitteilte. Rush lag viel daran, das ''was'' und vor allem auch das ''wie'' dieser Textstelle auszureifen.


Außerdem überlegte sich Rush für sich selbst eine Hintergrundgeschichte für Barbossa, die erklären sollte, warum Barbossa zum Pirat wurde und weshalb er trotz seines Alters weiterhin als Captain geduldet wird:
Außerdem überlegte sich Rush für sich selbst eine Hintergrundgeschichte für Barbossa, die erklären sollte, warum Barbossa zum Pirat wurde und weshalb er trotz seines Alters weiterhin als Captain geduldet wird:
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====Orlando Bloom als Will Turner====
====Orlando Bloom als Will Turner====
[[Bild:Poster5.jpeg|thumb|right|Orlando Bloom war für Bruckheimer die Idealbesetzung. Aber nicht für Disney (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]   
[[Bild:Poster5.jpeg|thumb|right|Orlando Bloom war für Bruckheimer die Idealbesetzung. Aber nicht für Disney (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]   
Während der Dreharbeiten von ''Black Hawk Down'' traf sich Produzent Jerry Bruckheimer mit [[Orlando Bloom]], um mit ihm über sein nächstes Projekt zu sprechen. Es sollte ein großes und verrücktes Piratenspektakel werden, das auf der berühmten Disney-Attraktion ''Pirates of the Caribbean'' basiert. Bloom war, obwohl das Drehbuch noch längst nicht fertig war, begeistert. Der große Piratenfan wollte an diesem Film mitwirken und erhielt von Bruckheimer die Rolle des [[Will Turner]].
Während den Dreharbeiten von ''Black Hawk Down'' traf sich Produzent [[Jerry Bruckheimer]] mit [[Orlando Bloom]], um mit ihm über sein nächstes Projekt zu sprechen. Es sollte ein großes und verrücktes Piratenspektakel werden, das auf der berühmten Disney-Attraktion ''[[Pirates of the Caribbean (Attraktion)|Pirates of the Caribbean]]'' basiert. Bloom war, obwohl das Drehbuch noch längst nicht fertig war, begeistert. Der große Piratenfan wollte an diesem Film mitwirken und erhielt von Bruckheimer die Rolle des [[Will Turner]].


Während Bloom für Bruckheimer die Wunsch- und Idealbesetzung für diese Rolle war, zeigte sich Disneys Studioleitung eher skeptisch. Bloom, der bisher nur als einer von vielen aus der ''Herr der Ringe''-Crew bekannt war, hätte nicht genug Zugkraft und Ruhm, um Leute ins Kino zu ziehen, meinte sie.
Während Bloom für Bruckheimer die Wunsch- und Idealbesetzung für diese Rolle war, zeigte sich Disneys Studioleitung eher skeptisch. Bloom, der bisher nur als einer von vielen aus der ''Herr der Ringe''-Crew bekannt war, hätte nicht genug Zugkraft und Ruhm, um Leute ins Kino zu ziehen, meinte sie.
Während den Dreharbeiten ebbte diese Kritik nicht ab. Zugleich freundete sich Orlando Bloom mit Johnny Depp an. Sie scherzten am Set und an einem freien Tag reisten sie mit einem Freund Depps durch die Karibik. Dabei floss viel Alkohol und sorgte somit für einige Schlagzeilen in der Klatschpresse.
Während den Dreharbeiten ebbte diese Kritik nicht ab. Zugleich freundete sich Orlando Bloom mit [[Johnny Depp]] an. Sie scherzten am Set und an einem freien Tag reisten sie mit einem Freund Depps durch die Karibik. Dabei floss viel Alkohol und sorgte somit für einige Schlagzeilen in der Klatschpresse.


Blooms Rolle sollte ursprünglich ''Will Bear'' heißen, in Analogie zu den Tiernamen Sparrow (= Spatz) und Swann (= Schwan).
Blooms Rolle sollte ursprünglich ''Will Bear'' heißen, in Analogie zu den Tiernamen Sparrow ( = Spatz) und Swann ( = Schwan).
Während Jack Sparrow frei wie ein Vogel sein möchte und sollte, war Elizabeth schön wie ein Schwan. Der Name „Will Bear“ sollte Wills (bären-)starken Willen unterstreichen. Dies wurde aber nicht durchgesetzt, weil es den Autoren zu offensichtlich und albern wurde, gleich drei Tiernamen zu nutzen.
Während Jack Sparrow frei wie ein Vogel sein möchte und sollte, war Elizabeth schön wie ein Schwan. Der Name „Will Bear“ sollte Wills (bären-)starken Willen unterstreichen. Dies wurde aber nicht durchgesetzt, weil es den Autoren zu offensichtlich und albern wurde gleich drei Tiernamen zu nutzen.


Während des Piratenangriffs auf Port Royal fällt Will dadurch auf, dass er hinterrücks eine Axt in den Rücken eines Piraten schleudert. Zwar stirbt der Pirat nicht, da er verflucht ist, aber da Will das nicht wusste, begeht er einen brutalen Angriff und ist aus seiner eigenen Sicht der Erste im Film, der jemanden tötet.
Während des Piratenangriffs auf Port Royal fällt Will dadurch auf, dass er hinterrücks eine Axt in den Rücken eines Piraten schleudert. Zwar stirbt der Pirat nicht, da er verflucht ist, aber da Will das nicht wusste, begeht er einen brutalen Angriff und ist aus seiner eigenen Sicht der erste im Film, der jemanden tötet.
Abseits von seinem anfänglichen Hass auf Piraten und damit verbundener Kampfeslust ist Will jedoch ein konservativer junger Mann, der die Standesgrenzen als Pflicht ansieht. Er besteht darauf, Elizabeth zu siezen und zugleich wünscht er den „niedrigen“ Piraten den Tod.
Abseits von seinem anfänglichen Hass auf Piraten und damit verbundener Kampfeslust ist Will jedoch ein konservativer junger Mann, der die Standesgrenzen als Pflicht ansieht. Er besteht darauf Elizabeth zu siezen und zugleich wünscht er den „niedrigen“ Piraten den Tod.


Diese Seite von Will hat Bloom weniger gefallen. Ähnlich wie Johnny Depp wollte Orlando Bloom nämlich unbedingt einen Piraten spielen. Dementsprechend sieht er Wills Wandlung als zentralen Aspekt des Films an:  
Diese Seite von Will hat Bloom weniger gefallen. Ähnlich wie [[Johnny Depp]] wollte [[Orlando Bloom]] nämlich unbedingt einen Piraten spielen. Dem entsprechend sieht er Wills Wandlung als zentralen Aspekt des Films an:  


„''Zunächst ist Will noch recht spießig, doch dann entwickelt er sich beträchtlich. Er ist ausgesprochen ernsthaft, voller Standhaftigkeit – plötzlich findet er sich ohne Vorwarnung inmitten eines aufregenden sowie gefährlichen Abenteuers wieder. Dies ist die Coming-of-Age-Geschichte von Will. (Denn) Will ist ohne eine Vaterfigur aufgewachsen, daher sieht er sich nach Vorbildern in seiner Umgebung um. In Port Royal sind dies Marineoffiziere. Als Will und Jack zusammentreffen, öffnet Jack Will die Augen, was es bedeutet, ein Mann zu sein. Er bringt ihm bei, dass er nicht blind unsinnigen Regeln folgen kann; ein Mann muss seine eigenen Entscheidungen treffen, richtig oder falsch, und sich nehmen, was er sich im Leben wünscht.''“
„''Zunächst ist Will noch recht spießig, doch dann entwickelt er sich beträchtlich. Er ist ausgesprochen ernsthaft, voller Standhaftigkeit – plötzlich findet er sich ohne Vorwarnung inmitten eines aufregenden sowie gefährlichen Abenteuers wieder. Dies ist die Coming-of-Age-Geschichte von Will. (Denn) Will ist ohne eine Vaterfigur aufgewachsen, daher sieht er sich nach Vorbildern in seiner Umgebung um. In Port Royal sind dies Marineoffiziere. Als Will und Jack zusammentreffen, öffnet Jack Will die Augen, was es bedeutet, ein Mann zu sein. Er bringt ihm bei, dass er nicht blind unsinnigen Regeln folgen kann; ein Mann muss seine eigenen Entscheidungen treffen, richtig oder falsch, und sich nehmen, was er sich im Leben wünscht.''“


Auch Jerry Bruckheimer betont, dass Will im Film lernt, mit einem Piraten zu leben, und dass manche Regel gebrochen werden müssen. Johnny Depp sieht die Beziehung zwischen Jack und Will schlicht als die von „''zwei Figuren, die zusammen eine vollständige ergeben''“.
Auch Jerry Bruckheimer betont, dass Will im Film lernt, mit einem Piraten zu leben und das manche Regel gebrochen werden müssen. Johnny Depp sieht die Beziehung zwischen Jack und Will schlicht als die von „''zwei Figuren, die zusammen eine vollständige ergeben''“.


====Keira Knightley als Elizabeth Swann====
====Keira Knightley als Elizabeth Swann====
[[Bild:Pirateskeira.jpg|thumb|left|Knightley als starke Gouverneurstochter (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]  
[[Bild:Pirateskeira.jpg|thumb|left|Knightley als starke Gouverneurstochter (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]  
[[Keira Knightley]] ist eine der wenigen Darsteller/innen des Hauptcasts, die ''nicht'' zu den ersten Besetzungswünschen gehört, sondern durch das Rollencasting zum Film stieß. Das umfangreiche Casting wurde abgehalten, da weder Gore Verbinski noch Jerry Bruckheimer persönliche Wunschkandidatinnen für diese Rolle hatten, und man deshalb vorsprechen lassen musste. Es sprachen Newcomerinnen und Stars vor.
[[Keira Knightley]] ist eine der wenigen Darsteller/innen des Hauptcasts, die ''nicht'' zu den ersten Besetzungswünschen gehört, sondern durch das Rollencasting zum Film stieß. Das umfangreiche Casting wurde abgehalten, da weder [[Gore Verbinski]] noch [[Jerry Bruckheimer]] persönliche Wunschkandidatinnen für diese Rolle hatten, und man deshalb vorsprechen lassen musste. Es sprachen Newcomerinnen und Stars vor.
Knightleys Vorstellungsgespräch lief allerdings besonders hervorragend, weshalb sie die Rolle auch ohne jedes Zögern des Regisseurs bekam. Gore Verbinski kannte Knightley zu diesem Zeitpunkt übrigens gar nicht, er hatte keinen ihrer vorherigen Filme gesehen.
Knightleys Vorstellungsgespräch lief allerdings besonders hervorragend, weshalb sie die Rolle auch ohne jedes zögern des Regisseurs bekam. [[Gore Verbinski]] kannte Knightley zu diesem Zeitpunkt übrigens gar nicht, er hatte keinen ihrer vorherigen Filme gesehen.


Der Grund dafür, dass man ein so großes Casting veranstaltete, war, dass man hohe Ansprüche an die Figur der Elizabeth und somit auch an ihre Darstellerin hatte:
Der Grund dafür, dass man ein so großes Casting veranstaltete, war, dass man hohe Ansprüche an die Figur der Elizabeth und somit auch an ihre Darstellerin hatte:


„''Natürlich waren wir auf der Suche nach einer schönen jungen Frau''“, bekennt Bruckheimer. „''Aber Schönheit allein war nicht genug. Wie viele der anderen Figuren im Film ist Elizabeth komplex, und was man an der Oberfläche sieht, ist nicht alles. Es war unerlässlich für die Schauspielerin, die zahlreichen Facetten ihrer Figur zu verstehen und nicht nur die Liebesgeschichte zwischen ihr und Will: Elizabeth hat zu jeder der männlichen Hauptfiguren eine Verbindung, und sie findet sich in ziemlich gefährlichen Situationen mit ein paar von Barbossas Schurken wieder. Sie ist es gewohnt, ihren Willen durchzusetzen. Doch sie erkennt schnell, dass ihre übliche direkte und freimütige Art in diesem Fall nicht funktioniert. Daher ist sie nicht abgeneigt, ihre weiblichen Listen einzusetzen, wenn es sein muss. Wenn nötig kann Elizabeth eine raffinierte kleine Schauspielerin sein. Es war großartig, Keira zuzusehen, bei ihr wirkt alles so einfach. Sie ist wahrlich begabt.''“
„''Natürlich waren wir auf der Suche nach einer schönen jungen Frau''“, bekennt Bruckheimer. „''Aber Schönheit allein war nicht genug. Wie viele der anderen Figuren im Film ist Elizabeth komplex, und was man an der Oberfläche sieht, ist nicht alles. Es war unerlässlich für die Schauspielerin, die zahlreichen Facetten ihrer Figur zu verstehen und nicht nur die Liebesgeschichte zwischen ihr und Will: Elizabeth hat zu jeder der männlichen Hauptfiguren eine Verbindung, und sie findet sich in ziemlich gefährlichen Situationen mit ein paar von Barbossas Schurken wieder. Sie ist es gewohnt, ihren Willen durchzusetzen. Doch sie erkennt schnell, dass ihre übliche direkte und freimütige Art in diesem Fall nicht funktioniert. Daher ist sie nicht abgeneigt, ihre weiblichen Listen einzusetzen, wenn es sein muss. Wenn nötig kann Elizabeth eine raffinierte kleine Schauspielerin sein. Es war großartig, Keira zuzusehen, bei ihr wirkt alles so einfach. Sie ist wahrlich begabt.''“  


Während der Produktion zeigte sich, dass Keira Knightley neben der angesprochenen Komplexität ihrer Figur auch gerne ihr Frauenbild in den Film mit einbrachte. Sie wollte keine schwache Frau, sondern eine Figur, die in der Handlung aktiv und tough ist:
Während der Produktion zeigte sich, dass [[Keira Knightley]] neben der angesprochenen Komplexität ihrer Figur auch gerne ihr Frauenbild in den Film mit einbrachte. Sie wollte keine schwache Frau, sondern eine Figur, die in der Handlung aktiv und tough ist:
[[Bild:MissSwan.jpg|thumb|right|Sie ist jung, aus einem hohen Stand und ein moderner Piratenfan: Elizabeth Swann (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]  
[[Bild:MissSwan.jpg|thumb|right|Sie ist jung, aus einem hohen Stand und ein moderner Piratenfan: Elizabeth Swann (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]  
„''Elizabeth ist ein Mädchen des 21. Jahrhunderts, das in der Welt des 18. Jahrhunderts feststeckt. Sie ist bemerkenswert! Elizabeth hat moderne Ansichten. Sie ist stark und sehr unabhängig. Als sie mit einigen Grauen erregenden Schwierigkeiten und entmutigenden Entscheidungen konfrontiert wird, geht sie in die Offensive!''“  
„''Elizabeth ist ein Mädchen des 21. Jahrhunderts, das in der Welt des 18. Jahrhunderts feststeckt. Sie ist bemerkesnwert! Elizabeth hat moderne Ansichten. Sie ist stark und sehr unabhängig. Als sie mit einigen Grauen erregenden Schwierigkeiten und entmutigenden Entscheidungen konfrontiert wird, geht sie in die Offensive!''“  


Entscheidend dafür (und zugleich ein unerlässlicher Teil der Figur), war die Piratenmanie Elizabeths.  
Entscheidend dafür (und zugleich ein unerlässlicher Teil der Figur), war die Piratenmanie Elizabeths.  
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Dem entsprechend zeigte Knightley sich beim Kampftraining sehr engagiert und bestand stets darauf, ihre Stunts selber machen zu dürfen.
Dem entsprechend zeigte Knightley sich beim Kampftraining sehr engagiert und bestand stets darauf, ihre Stunts selber machen zu dürfen.
Allerdings wünschte sie sich noch mehr Actionszenen, da sie in ''Fluch der Karibik'' nur mit Messern, Stangen und Bettpfannen kämpfen durfte. Knightley aber bestand auf Schwertern, die sie von Jerry Bruckheimer in ihrem nächsten gemeinsamen Film, ''[[King Arthur]]'', auch angeboten bekam.  
Allerdings wünschte sie sich noch mehr Actionszenen, da sie in ''Fluch der Karibik'' nur mit Messern, Stangen und Bettpfannen kämpfen durfte. Knightley aber bestand auf Schwertern, die sie von [[Jerry Bruckheimer]] in ihrem nächsten gemeinsamen Film, [[King Arthur]], auch angeboten bekam.  
Des Weiteren erfüllten Ted Elliott und Terry Rossio viele von Knightleys Wünschen für ''[[Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2]]''. Dies basierte darauf, dass Keira Bruckheimer und Verbinski das Versprechen abnahm, bei einem eventuellen zweiten Teil endlich als Piratenbraut mit Schwertern kämpfen zu dürfen.
Des weiteren erfüllten [[Ted Elliott]] und [[Terry Rossio]] viele von Knightleys Wünschen für ''[[Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2]]''. Dies basierte darauf, dass Keira Bruckheimer und Verbinski das Versprechen abnahm, bei einem eventuellen zweiten Teil endlich als Piratenbraut mit Schwertern kämpfen zu dürfen.


====Die Royal Navy und eine Horde Piraten====
====Die Royal Navy und eine Horde Piraten====
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Unter ihnen ist [[Jonathan Pryce]], der zu den Wunschdarstellern Verbinskis und Bruckheimers gehört. Sie wollten ihn für die Rolle des Gouverneur Swann, Elizabeths Vater. Pryce schien geeignet für seine Rolle, die „''nicht nur der arrogante britische Gouverneur (ist), sondern darüber hinaus auch der besorgte Vater, der nur das Beste für seine Tochter will''“, so Verbinski.
Unter ihnen ist [[Jonathan Pryce]], der zu den Wunschdarstellern Verbinskis und Bruckheimers gehört. Sie wollten ihn für die Rolle des Gouverneur Swann, Elizabeths Vater. Pryce schien geeignet für seine Rolle, die „''nicht nur der arrogante britische Gouverneur (ist), sondern darüber hinaus auch der besorgte Vater, der nur das Beste für seine Tochter will''“, so Verbinski.
[[Bild:Pirates16.jpeg|thumb|left|Pintel, einer von Barbossas Mannen (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]  
[[Bild:Pirates16.jpeg|thumb|left|Pintel, einer von Barbossas Mannen (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]  
Einen Aspekt der Figur musste man jedoch opfern. Zwar erscheint er aufgrund seiner teils abwertenden Einstellung gegenüber Will, der aus einem niederen Stand kommt, weiterhin eingebildet, doch ursprünglich sollte er noch ignoranter gegenüber seinen Mitbürgern sein. Nachdem sich der Gouverneur und Elizabeth von Will verabschieden, um mit der Kutsche zur Feier für Norrington zu fahren, erzählte Swann seiner Tochter, wie gut es seinem Volk doch ginge und dass es dies nicht zu schätzen wisse. Kurz darauf sieht man einen hungernden Bettler. Die Szene musste geopfert werden, da sie das Tempo aus dem Film nahm und der direkt darauf folgende Auftritt Jack Sparrows nicht so kraftvoll wirkte, wie es ohne die Szene der Fall ist.
Einen Aspekt der Figur musste man jedoch opfern. Zwar erscheint er aufgrund seiner teils abwertenden Einstellung gegenüber Will, der aus einem niederen Stand kommt, weiterhin eingebildet, doch ursprünglich sollte er noch ignoranter gegenüber seinen Mitbürgern sein. Nachdem sich der Gouverneur und Elizabeth von Will verabschieden, um mit der Kutsche zur Feier für Norrington zu fahren, erzählte Swann seiner Tochter, wie gut es seinem Volk doch ginge und dass es dies nicht zu schätzen wisse. Kurz darauf sieht man einen hungernden Bettler. Die Szene musste geopfert werden, da sie das Tempo aus dem Film nahm und der direkt darauf folgende Auftritt Jack Sparrows nicht so kraftvoll wirkte wie es ohne die Szene der Fall ist.
Pryce nahm die ihm angebotene Rolle dankend an, da er das Drehbuch großartig fand. Es verband in seinen Augen Witz und Intelligenz, weshalb er unbedingt mitmachen wollte. Aber auch die Drehorte waren mit ausschlaggebend. Als nämlich klar wurde, dass man den Film auch in der Karibik drehen wird, war Pryce nicht mehr zu halten, da er dort regelmäßig seinen Urlaub verbringt.
Pryce nahm die ihm angebotene Rolle dankend an, da er das Drehbuch großartig fand. Es verband in seinen Augen Witz und Intelligenz, weshalb er unbedingt mitmachen wollte. Aber auch die Drehorte waren mit ausschlaggebend. Als nämlich klar wurde, dass man den Film auch in der Karibik drehen wird, war Pryce nicht mehr zu halten, da er dort regelmäßig seinen Urlaub verbringt.


Auch [[Jack Davenport]] gehörte zur Wunschbesetzung des Filmes. Er sollte Norrington verkörpern, den Kommandanten der Royal Navy, Schrecken der Piraten und Wills Nebenbuhler um die Gunst von Elizabeth.  Neben diesen drei Funktionen in der Handlung erfüllte Norrington zudem eine komische Funktion, da er die Zielscheibe einigen Spotts wird. Davenport war davon begeistert, dass Rossio und Elliott Norrington komplexer beschrieben hatten, als es zu erwarten war. Laut ihm hätte die Figur auch eindimensionaler ausfallen können.
Auch [[Jack Davenport]] gehörte zur Wunschbesetzung des Filmes. Er sollte Norrington verkörpern, den Kommandanten der Royal Navy, Schrecken der Piraten und Wills Nebenbuhler um die Gunst von Elizabeth.  Neben diesen drei Funktionen in der Handlung erfüllte Norrington zudem eine komische Funktion, da er die Zielscheibe einigen Spotts wird. Davenport war davon begeistert, dass Rossio und Elliott Norrington komplexer beschrieben hatten, als es zu erwarten war. Laut ihm hätte die Figur auch eindimensionaler ausfallen können.
 
„''Norrington ist im Wesentlichen die Geißel der Piraterie in der Ostkaribik. Wenn mich ein Pirat kommen sieht, dann darf er Angst haben''“, erklärt Davenport. „''Mir gefiel an meiner Rolle, dass er nicht nur ein schnarrender englischer Bösewicht ist. Hinter ihm steckt mehr als bloß ein grimmiges Aussehen. Es ist auch gar nicht so einfach, Brokat grimmig aussehen zu lassen. Ich sah ein Foto von Johnny mit seinem Stirnband und Dreadlocks. Die Piraten sahen einfach so cool aus''“, lacht er. „''Ich habe diese lächerliche Kluft an und sehe wie Eiskrem aus. ''“ Ähnlich wie [[Keira Knightley]] wünschte er sich eine wildere Rolle, falls man eine Fortsetzung drehen sollte.
„''Norrington ist im Wesentlichen die Geißel der Piraterie in der Ostkaribik. Wenn mich ein Pirat kommen sieht, dann darf er Angst haben''“, erklärt Davenport. „''Mir gefiel an meiner Rolle, dass er nicht nur ein schnarrender englischer Bösewicht ist. Hinter ihm steckt mehr als bloß ein grimmiges Aussehen. Es ist auch gar nicht so einfach, Brokat grimmig aussehen zu lassen. Ich sah ein Foto von Johnny mit seinem Stirnband und Dreadlocks. Die Piraten sahen einfach so cool aus''“, lacht er. „''Ich habe diese lächerliche Kluft an und sehe wie Eiskrem aus. ''“ Ähnlich wie Keira Knightley wünschte er sich eine wildere Rolle, falls man eine Fortsetzung drehen sollte.




Nachdem man diese wichtigen Nebenrollen besetzt hatte, bemühte man sich, vielfältige und auffällige Darsteller zu finden, die Mitglieder von [[Barbossa]]s Mannschaft verkörpern können.
Nachdem man diese wichtigen Nebenrollen besetzt hatte, bemühte man sich, vielfältige und auffällige Darsteller zu finden, die Mitglieder von [[Barbossa]]s Mannschaft verkörpern können.
Zuständig dafür war die Besetzungsleiterin [[Ronna Kress]], die von Produzent Jerry Bruckheimer für ihr Engagement ausgiebig gelobt wurde:
Zuständig dafür war die Besetzungsleiterin [[Ronna Kress]], die von Produzent [[Jerry Bruckheimer]] für ihr Engagement ausgiebig gelobt wurde:


„''Ronna hat nicht nur ein Geschick, interessante Gesichter aufzuspüren, sondern auch, ungeschliffenes Talent zu entdecken. Sie ist beim Casting jeder einzelnen Figur peinlich genau und investiert äußerste Sorgfalt und größten Aufwand selbst in die kleinsten Rollen. Ronna war bei vielen unserer Projekte ein unschätzbarer Gewinn. Und sie macht uns auch weiterhin auf vielversprechende neue Schauspieler aufmerksam.''“
„''Ronna hat nicht nur ein Geschick, interessante Gesichter aufzuspüren, sondern auch, ungeschliffenes Talent zu entdecken. Sie ist beim Casting jeder einzelnen Figur peinlich genau und investiert äußerste Sorgfalt und größten Aufwand selbst in die kleinsten Rollen. Ronna war bei vielen unserer Projekte ein unschätzbarer Gewinn. Und sie macht uns auch weiterhin auf vielversprechende neue Schauspieler aufmerksam.''“
Während Kress an verschiedensten Orten der Welt Castings machte, um Darsteller für die Piratencrew zu finden, liefen im Studio bei Los Angeles die Telefone heiß.
Während Kress an verschiedensten Orten der Welt Castings machte, um Darsteller für die Piratencrew zu finden, liefen im Studio bei Los Angeles die Telefone heiß.
Zahlreiche Agenten und Manager versuchten, ihren Klienten eine Rolle zu beschaffen. Dies ist in Hollywood zwar gang und gäbe, doch das Interesse an den Piratenrollen in ''Fluch der Karibik'' war außergewöhnlich groß.
Zahlreiche Agenten und Manager versuchten ihren Klienten eine Rolle zu beschaffen. Dies ist in Hollywood zwar gang und gäbe, doch das Interesse an den Piratenrollen in ''Fluch der Karibik'' war außergewöhnlich groß.
Aus dieser riesigen Auswahl wählte man ausschließlich unverbrauchte und neue Darsteller, die schon beim Vorsprechen in ihrer Rolle aufgingen.
Aus dieser riesigen Auswahl wählte man ausschließlich unverbrauchte und neue Darsteller, die schon beim Vorsprechen in ihrer Rolle aufgingen.
Davon begeistert schuf man auch eine Hintergrundgeschichte für die Crew, deren Mitglieder (ähnlich wie die Darsteller) aus den verschiedensten Teilen der Welt stammen. Laut dieser findet Barbossa seine Männer in den gefährlichen Häfen, die er besucht, und auf den mysteriösen Inseln, die er überfällt. Sie kommen von überall her: Eine Figur ist aus dem Orient, eine andere aus der Karibik, einer ist aus Dover und eine weitere stammt aus Afrika – und damit ist die Liste noch lange nicht vollständig.
Davon begeistert schuf man auch eine Hintergrundgeschichte für die Crew, deren Mitglieder (ähnlich wie die Darsteller) aus den verschiedensten Teilen der Welt stammen. Laut dieser findet Barbossa seine Männer in den gefährlichen Häfen, die er besucht, und auf den mysteriösen Inseln, die er überfällt. Sie kommen von überall her: Eine Figur ist aus dem Orient, eine andere aus der Karibik, einer ist aus Dover und eine weitere stammt aus Afrika – und damit ist die Liste noch lange nicht vollständig.
Barbossas Mannschaft umfasst unter anderem [[Isaac C. Singleton Jr]]. als Bo'sun, [[Lee Arenberg]] als Pintel und [[Mackenzie Crook]] als Pintels holzäugigen Kumpan Ragetti. [[Treva Etienne]] ist Koehler an der Seite seines mörderischen Partners Twigg, der von [[Michael Berry Jr.]] gespielt wird. [[Trevor Goddard]] mimt Grapple und sein Sidekick Mallot wird von [[Brye Cooper]] darstellt.
Barbossas Mannschaft umfasst unter anderem [[Isaac C. Singleton Jr]]. als Bo'sun, [[Lee Arenberg]] als Pintel und [[Mackenzie Crook]] als Pintels holzäugigen Kumpan Ragetti. [[Treva Etienne]] ist Koehler an der Seite seines mörderischen Partners Twigg, der von [[Michael Berry Jr.]] gespielt wird. [[Trevor Goddard]] mimt Grapple und sein Sidekick Mallot wird von [[Brye Cooper]] darstellt.
[[Bild:Pirates28.jpeg|thumb|right|Ragetti, der holzäugige Pirat von der ''Black Pearl'' (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]  
[[Bild:Pirates28.jpeg|thumb|right|Ragetti, der holzäugige Pirat von der ''Black Pearl'' (© [[The Walt Disney Company|Disney]]/[[Jerry Bruckheimer Films|Bruckheimer]])]]  
Diese „Stammgruppe“ von Barbossas Crew lebte während der Dreharbeiten zusammen in einem Wohnblock in der Karibik und scherzte viel herum. Sie spielten der Filmcrew einige Streiche und filmten auch ein humoristisches Drehtagebuch.  Außerdem bildeten sich Freundschaften und ein Mitglied des Drehteams verriet, dass sich einige der Darsteller so sehr in ihre Rolle einfühlten, dass sie, wie echte Piraten, aufhörten sich zu waschen.
Diese „Stammgruppe“ von Barbossas Crew lebte während der Dreharbeiten zusammen in einem Wohnblock in der Karibik und scherzte viel herum. Sie spielten der Filmcrew einige Streiche und filmte auch ein humoristisches Drehtagebuch.  Außerdem bildeten sich Freundschaften und ein Mitglied des Drehteams verriet, dass sich einige der Darsteller so sehr in ihre Rolle einfühlten, dass sie, wie echte Piraten, aufhörten sich zu waschen.
„''Eine Gruppe wie diese zu besetzen, ist mit dem Kochen einer Suppe vergleichbar''“, erklärt Verbinski abschließend. „''Jeder Charakter ist unverkennbar und trägt zur Gesamtgeschmacksrichtung bei. Der Fluch, mit dem sie geschlagen sind, bringt ihre Frustration in einer Fußball-Hooligan-klebstoffschnüffelnden Art von Wahnsinn zu Tage.''“
„''Eine Gruppe wie diese zu besetzen, ist mit dem Kochen einer Suppe vergleichbar''“, erklärt Verbinski abschließend. „''Jeder Charakter ist unverkennbar und trägt zur Gesamtgeschmacksrichtung bei. Der Fluch, mit dem sie geschlagen sind, bringt ihre Frustration in einer Fußball-Hooligan-klebstoffschnüffelnden Art von Wahnsinn zu Tage.''“


Die verrücktesten in dieser wahnsinnigen Truppe sind Pintel und Ragetti, die später auch beim Publikum zu den beliebtesten Piraten in Barbossas Crew wurden.
Die verrücktesten in dieser wahnsinnigen Truppe sind Pintel und Ragetti, die später auch beim Publikum zu beliebtesten Piraten in Barbossas Crew wurden.
Crook ist übrigens dank Johnny Depp im Film. Beide hatten Rollen in ''[[Wenn Träume fliegen lernen]]''. Depp, der damals schon für ''Fluch der Karibik'' zugesagt hatte, freundete sich mit Crook an und wollte deshalb einen weiteren Film mit ihm drehen. Er empfahl ihn für eine noch unbesetzte Rolle in ''Fluch der Karibik''. Gemäß seiner Komikernatur bekam er die Rolle des kuriosen Pintels.
Crook ist übrigens dank [[Johnny Depp]] im Film. Beide hatten Rollen in ''[[Wenn Träume fliegen lernen]]''. Depp, der damals schon für ''Fluch der Karibik'' zugesagt hatte, freundete sich mit Crook an und wollte deshalb einen weiteren Film mit ihm drehen. Er empfahl ihn für eine noch unbesetzte Rolle in ''Fluch der Karibik''. Gemäß seiner Komikernatur bekam er die Rolle des kuriosen Pintels.
 
Das Duo Pintel und Ragetti ist für zahlreiche Gags zuständig und ist in Barbossas Mannschaft eindeutig am wenigsten kampffähig. Für Verbinski stellen sie Dick und Doof auf LSD dar.
Das Duo Pintel und Ragetti ist für zahlreiche Gags zuständig und ist in Barbossas Mannschaft eindeutig am wenigsten kampffähig. Für Verbinski stellen sie Dick und Doof auf LSD dar.
Den „normalen“ Gegenpol bilden [[Angus Barnett]] und [[Giles New]] als Mullroy und Murtogg, die tollpatschigen Untergebenen von Norrington. Sie lernten sich erst während des Drehs kennen, freundeten sich aber sofort an und arbeiteten ihre Rollen weiter aus. So brachten sie einen von alten 30er-Jahre-Komödien inspirierten Humor mit in den Film hinein, indem sie unfähige Mitglieder der Navy spielen.
Den „normalen“ Gegenpol bilden [[Angus Barnett]] und [[Giles New]] als Mullroy und Murtogg, die tollpatschigen Untergebenen von Norrington. Sie lernten sich erst während des Drehs kennen, freundeten sich aber sofort an und arbeiteten ihre Rollen weiter aus. So brachten sie einen von alten 30er-Jahre-Komödien inspirierten Humor mit in den Film hinein, indem sie unfähige Mitglieder der Navy spielen.


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Nachdem [[Alan Silvestri]] aufgrund terminlicher Schwierigkeiten das Projekt ''Fluch der Karibik'' verlassen musste, wurde mit [[Klaus Badelt]] ein Schüler des Disney- und Bruckheimer-Lieblings [[Hans Zimmer]] engagiert.
Nachdem [[Alan Silvestri]] aufgrund terminlicher Schwierigkeiten das Projekt ''Fluch der Karibik'' verlassen musste, wurde mit [[Klaus Badelt]] ein Schüler des Disney- und Bruckheimer-Lieblings [[Hans Zimmer]] engagiert.
Dieser hat sich vornehmlich an zwei verschiedenen Seiten von Vorbildern orientiert: Den klassischen, geigenlastigen Piratenhymnen der 1930er bis 1950er Jahre auf der einen Seite, an den modernen Komponisten Harry Gregson-Williams und vornehmlich [[Hans Zimmer]] auf der anderen Seite.
Dieser hat sich vornehmlich an zwei verschiedenen Seiten von Vorbildern orientiert: Den klassischen, geigenlastigen Piratenhymnen der 30er bis 50er Jahre auf der einen Seite, an den modernen Komponisten Harry Gregson-Williams und vornehmlich [[Hans Zimmer]] auf der anderen Seite.
Doch diese Mischung erfüllte ihre Aufgabe vollends und zeigte Wirkung: Die hauptsächlich in ruhigeren Szenen spürbare Annäherung an klassische Motive fügte sich auch in die inhaltlich „romantisierten“ und somit an Klassiker angelehnten Szenen ein, während die opulenten Actionszenen mit Synthesizern und treibenden Posaunen unterlegt perfekt den Ansprüchen an einen Jerry-Bruckheimer-Film genügten.
Doch diese Mischung erfüllte ihre Aufgabe vollends und zeigte Wirkung: Die hauptsächlich in ruhigeren Szenen spürbare Annäherung an klassische Motive fügte sich auch zu den inhaltlich „romantisierten“ und somit an Klassiker angelehnte Szenen ein, während die opulenten Actionszenen mit Synthesizern und treibenden Posaunen unterlegt perfekt den Ansprüchen an einen [[Jerry Bruckheimer]]-Film genügten.
[[Bild:Klaus badelt.jpg|thumb|left|Der Deutsche [[Klaus Badelt]] kombinierte Piratenromantik mit Actionfilmscore.]]
[[Bild:Klaus badelt.jpg|thumb|left|Der Deutsche [[Klaus Badelt]] kombinierte Piratenromantik mit Actionfilmscore.]]
Das Publikum nahm den Score sofort wohlwollend an. Das Album verkaufte sich für ein komplett gesangloses Album überraschend gut und viele Szenen des Films wurden direkt mit der Musik assoziiert. Vor allem die Mischung aus [[The Rock]]-ähnlichen Melodien mit klassischer Abenteuerfilmfärbung fand Gefallen. Das Jack Sparrow Theme, ''Barbossa is hungry'', ''He's a Pirate'' und die Melodie zur ''Mondlicht Serenade'' wurden schließlich auch außerhalb des Films immer wieder verwendet.
Das Publikum nahm den Score sofort wohlwollend an. Das Album verkaufte sich für ein komplett gesangloses Album überraschend gut und viele Szenen des Films wurden direkt mit der Musik assoziiert. Vor allem die Mischung aus [[The Rock]]-ähnlichen Melodien mit klassischer Abenteuerfilmfärbung fand Gefallen. Das Jack Sparrow Theme, ''Barbossa is hungry'', ''He's a Pirate'' und die Melodie zur ''Mondlicht Serenade'' wurden schließlich auch außerhalb des Films immer wieder verwendet.
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==Parallelen zwischen Film und Attraktion==
==Parallelen zwischen Film und Attraktion==


Die Autoren versteckten als Hommage an die Disneyland-Attraktion ''[[Pirates of the Caribbean (Attraktion)|Pirates of the Caribbean]]'' mehrere Anspielungen an diese im Film. Dazu gehören:
Die Autoren versteckten als Hommage an die Disneyland Attraktion ''[[Pirates of the Caribbean (Attraktion)|Pirates of the Caribbean]]'' mehrere Anspielungen an diese im Film. Dazu gehören:


*Das Lied „Yo Ho (A Pirate's Life for Me)‏‎“ von [[Xavier Atencio|X. Atencio]] und [[George Bruns]] aus der Attraktion wird im Film dreimal verwendet: Zu Beginn singt es Elizabeth, im Mittelteil des Films singen es Jack und Elizabeth gemeinsam in betrunkenem Zustand und ganz zum Schluss singt es [[Jack Sparrow]] auf der Black Pearl.
*Das Lied „Yo Ho (A Pirate's Life for Me)‏‎“ von [[Xavier Atencio|X. Atencio]] und [[George Bruns]] aus der Attraktion wird im Film dreimal verwendet: Zu Beginn singt es Elizabeth, im Mittelteil des Films singen es die betrunkenen Jack und Elizabeth, und ganz zum Schluss singt es [[Jack Sparrow]] auf der Black Pearl.


*Sämtliche Gefängnisszenen, in denen die Gefangenen versuchen, den Hund mit den Schlüsseln anzulocken. Jack Sparrrow versucht später den Hund mit einem Knochen anzulocken, genauso wie eine Figur aus der Attraktion.
*Sämtliche Gefängnisszenen, in denen die Gefangenen versuchen den Hund mit den Schlüsseln anzulocken. Jack Sparrrow versucht später den Hund mit einem Knochen anzulocken, genauso wie eine Figur aus der Attraktion.
[[Bild:Tour cursedtreas.jpeg|thumb|right|Auch manche Einstellungen in den Schatzhöhlenszenen sind von der Bahn inspiriert. (© Disney)]]
[[Bild:Tour cursedtreas.jpeg|thumb|right|Auch manche Einstellungen in den Schatzhöhlenszenen sind von der Bahn inspiriert. (© Disney)]]
*Jacks Zeile „Der Hund wird sich nie von der Stelle wegbewegen“ ist eine klare Anspielung darauf, dass die [[Audio-Animatronic]]s aus der Attraktion stets an derselben Stelle sind.
*Jacks Zeile „Der Hund wird sich nie von der Stelle wegbewegen“ ist eine klare Anspielung darauf, dass die [[Audio-Animatronic]]s aus der Attraktion stets an derselben Stelle sind.
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*Die Zeile „Dead men tell no tales“ stammt aus der Attraktion. Er wird zu Beginn der Fahrt von einem Totenkopf gesagt.
*Die Zeile „Dead men tell no tales“ stammt aus der Attraktion. Er wird zu Beginn der Fahrt von einem Totenkopf gesagt.


*Auf der Isla de Muerta sieht man ein von hinten erstochenes Skelett neben einer Krabbe. Dies ist eins zu eins aus der Fahrt übernommen.
*Auf der Isla de Muerta sieht man ein von hinten erstochenes Skelett neben einer Krabbe. Dies ist 1:1 aus der Fahrt übernommen.


*Barbossa trinkt nach seinem „Ich fühle nichts...“-Monolog zu Elizabeth als Zombie eine Flasche Wein und der Wein tröpfelt aus seinen Eingeweiden wieder heraus. Auch dies stammt aus der Attraktion.
*Barbossa trinkt nach seinem „Ich fühle nichts...“-Monolog zu Elizabeth als Zombie eine Flasche Wein, und der Wein tröpfelt aus seinen Eingeweiden wieder heraus. Auch dies stammt aus der Attraktion.


*Während der Seeschlacht zwischen der Black Pearl und der Interceptor spricht Barbossa von seiner Crew als „bloomin' cockroaches“. Der Captain aus der Attraktion macht dies während des Angriffs auf das Fort.
*Während der Seeschlacht zwischen der Black Pearl und der Interceptor spricht Barbossa von seiner Crew als „bloomin cockroaches“. Der Captain aus der Attraktion macht dies während des Angriffs auf das Fort.


*Gibbs schläft bei den Schweinen und sieht so aus wie ein Audio-Animatronic aus dem Park.
*Gibbs schläft bei den Schweinen und sieht so aus, wie ein Audio-Animatronic aus dem Park.


==Parallelen zu Monkey Island==
==Parallelen zu Monkey Island==


Die Adventure/Comedy Computerspielreihe ''Monkey Island'' hat eine große Fangemeinde, darunter auch Ted Elliott und Terry Rossio. So verwundert es kaum, dass in ''Fluch der Karibik'' zahlreiche Anspielungen an diese Reihe eingebaut wurden.
Die Adventure/Comedy Computerspielreihe ''Monkey Island'' hat eine große Fangemeinde, darunter auch [[Ted Elliott]] und [[Terry Rossio]]. So verwundert es kaum, dass in ''Fluch der Karibik'' zahlreiche Anspielungen an diese Reihe eingebaut wurden.
Dass diese aber nicht negativ auffallen, hat man einem interessanten Umstand zu verdanken: ''Monkey Island'' wurde von Fans der Disneyland-Attraktion ''Pirates of the Caribbean'' entwickelt, die wiederum zahlreiche Anspielungen an Stimmung, Handlung und Details der Attraktion eingebaut haben.
Dass diese aber nicht negativ auffallen, hat man einem interessanten Umstand zu verdanken: ''Monkey Island'' wurde von Fans der Disneyland Attraktion ''[[Pirates of the Caribbean (Attraktion)|Pirates of the Caribbean]]'' entwickelt, die wiederum zahlreiche Anspielungen an Stimmung, Handlung und Details der Attraktion eingebaut haben.
Somit sind die ''Monkeys Island''-Anspielungen in ''Fluch der Karibik'' am richtigen Platz und ein schöner Insidergag. Auch wenn manche die Parallelen als Zufall sehen (als Ergebnis der Tatsache, dass sie beide im selben Genre angesiedelt sind), so sind zumindest einige von ihnen Absicht.
Somit sind die ''Monkeys Island''-Anspielungen in ''Fluch der Karibik'' am richtigen Platz und ein schöner Insidergag. Auch wenn manche die Parallelen als Zufall sehen (als Ergebnis der Tatsache, dass sie beide im selben Genre angesiedelt sind), so sind zumindest einige von ihnen Absicht.


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*In beiden Plots muss der Held (der „gute“ Pirat) eine Crew und ein Schiff finden, um auf einer Insel, an deren Existenz niemand glaubt, den Bösewichtern gegenübertreten zu können.
*In beiden Plots muss der Held (der „gute“ Pirat) eine Crew und ein Schiff finden, um auf einer Insel, an deren Existenz niemand glaubt, den Bösewichtern gegenübertreten zu können.


*Sowohl Will Turner als auch Threepwood aus Monkey Island wollen eine Frau (die Governeurin bzw. die Tochter des Gouverneurs) aus den Fängen eines untoten Piraten retten. Dabei wird ausführlich geschildert, wie sie ein Schiff stehlen und langsam zu Piraten werden. Zugleich wird klar, dass der einzig wahre Schatz Liebe ist.
*Sowohl [[Will Turner]] als auch Threepwood aus Monkey Island wollen eine Frau (die Governeurin bzw. die Tochter des Gouverneurs) aus den Fängen eines untoten Piraten retten. Dabei wird ausführlich geschildert, wie sie ein Schiff stehlen und langsam zu Piraten werden. Zugleich wird klar, dass der einzig wahre Schatz Liebe ist.


*Beide verbinden Abenteuer mit sehr eigenwilligem Humor und Fantasyelementen.
*Beide verbinden Abenteuer mit sehr eigenwilligem Humor und Fantasyelementen.

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