Bearbeiten von „Gefährliches Spiel“

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[[Datei:Gefährliches Spiel-5.jpg|thumb|250px|rechts|Sie haben nichts verstanden? Die Ducks auch nicht – und das ist wohl so gedacht!  (© Egmont Ehapa)]]
[[Datei:Gefährliches Spiel-5.jpg|thumb|250px|rechts|Sie haben nichts verstanden? Die Ducks auch nicht – und das ist wohl so gedacht!  (© Egmont Ehapa)]]
Gefährliches Spiel kann als Parodie der gesamten Agentenwelt gesehen werden. Agenten, Gegenagenten, Geheimdienste, geheime Geheimdienste, verführerische Spioninnen… Mit diesen ganzen Elementen macht Barks sich über dieses Universum lustig. Allerdings ist es nicht die erste Thematisierung der Agentenwelt. Bereits 1947 hat Barks zwei erste solche Geschichten geschrieben: ''[[Kommt zur Küstenwache!]]'', wo Donald von zahlreichen Spionen und Schmugglern ausgetrickst wird, und ''[[Donald Ducks kosmische Bombe]]'', wo Donald eine neuartige Bombe entwickelt und die Agenten verschiedener Länder sich drum reißen. Eine weitere Geschichte mit dem Thema ist ''[[Die falsche Flasche]]'' von 1950. Doch der wahre Ursprung der Geschichte ist der nie vollendete Zeichentrickfilm ''Madame XX'' aus dem Jahre 1942, an dem Barks mitgearbeitet hatte und in dem eine verführerische Entenspionin versucht, Donald daran zu hindern, Geheimpläne im Verteidigungsministerium abzuliefern.<ref>[[Carl Barks – Der Vater der Ducks]], [[Egmont Comic Collection]], Berlin 2002: S. 39.</ref> [[Datei:Gefährliches Spiel-1.jpg|thumb|x200px|links|Agenten, Gegenagenten und Gegengegenagenten! (© Egmont Ehapa)]]
Gefährliches Spiel kann als Parodie der gesamten Agentenwelt gesehen werden. Agenten, Gegenagenten, Geheimdienste, geheime Geheimdienste, verführerische Spioninnen… Mit diesen ganzen Elementen macht Barks sich über dieses Universum lustig. Allerdings ist es nicht die erste Thematisierung der Agentenwelt. Bereits 1947 hat Barks zwei erste solche Geschichten geschrieben: ''[[Kommt zur Küstenwache!]]'', wo Donald von zahlreichen Spionen und Schmugglern ausgetrickst wird, und ''[[Donald Ducks kosmische Bombe]]'', wo Donald eine neuartige Bombe entwickelt und die Agenten verschiedener Länder sich drum reißen. Eine weitere Geschichte mit dem Thema ist ''[[Die falsche Flasche]]'' von 1950. Doch der wahre Ursprung der Geschichte ist der nie vollendete Zeichentrickfilm ''Madame XX'' aus dem Jahre 1942, an dem Barks mitgearbeitet hatte und in dem eine verführerische Entenspionin versucht, Donald daran zu hindern, Geheimpläne im Verteidigungsministerium abzuliefern.<ref>[[Carl Barks – Der Vater der Ducks]], [[Egmont Comic Collection]], Berlin 2002: S. 39.</ref> [[Datei:Gefährliches Spiel-1.jpg|thumb|x200px|links|Agenten, Gegenagenten und Gegengegenagenten! (© Egmont Ehapa)]]
Barks schrieb die Geschichte im Juni 1950, ein halbes Jahr nachdem Joseph McCarthy seine Hatz gegen angebliche kommunistische Spione begonnen hatte. Spionage war damals das wichtigste Thema, da die amerikanische Öffentlichkeit die USA zunehmend in Bedrängnis durch die UdSSR sahen. Der Sieg von Mao Zedong und die Gründung der Volksrepublik China ein Jahr zuvor hatten den USA einen wichtigen Verbündeten in Ostasien genommen und die amerikanische Öffentlichkeit, angestachelt durch McCarthy, suchte Schuldige für das Fiasko. Im selben Jahr hatte die Sowjetunion ihre erste Atombombe gezündet; auch dies schürte die Angst vor Spionage und einer möglichen sowjetischen Unterwanderung. Die Geschichte selbst referenziert den Diebstahl von Bombenplänen. Einige dargestellte Spione sind zudem klar als Karikaturen von russischen und asiatischen Menschen zu erkennen. Die komplexe Gemengelage der Spione in dieser Geschichte zeigt auch die tiefe Verunsicherung der Bevölkerung, die Unsicherheit darüber, wer zur eigenen Seite und wer zu derjenigen des Feindes gehört. Die Doppelagentin Madam Triple-X zeigt diese Unsicherheiten.<ref>[[Thomas Andrae]] (2006): ''Carl Barks and the Disney Comic Book'' (Jackson, Mississippi: Univ. Press of Mississippi) S. 129f.</ref> Anders herum repräsentiert der Agent Donaldo el-Quacko klar einen sowjetischen Agenten, dem als Bestrafung für seine Enttarnung die Salzminen angedroht werden – eine Referenz auf die stalinistischen Gulags. Im Original wird zudem der Name des Landes, „Ironland“, und dessen Diktator „Brutus“ benannt, die ebenfalls auf die stalinistische Sowjetunion hinweisen.<ref>Andrae: ''Carl Barks and the Disney Comic Book'', S. 215.</ref>
Barks schrieb die Geschichte im Juni 1950, ein halbes Jahr nachdem Joseph McCarthy seine Hatz gegen angebliche kommunistische Spione begonnen hatte. Spionage war damals das wichtigste Thema, da die amerikanische Öffentlichkeit die USA zunehmend in Bedrängnis durch die UdSSR sahen. Der Sieg von Mao Zedong und die Gründung der Volksrepublik China ein Jahr zuvor hatten den USA einen wichtigen Verbündeten in Ostasien genommen und die amerikanische Öffentlichkeit, angestachelt durch McCarthy, suchte Schuldige für das Fiasko. Im selben Jahr hatte die Sowjetunion ihre erste Atombombe gezündet; auch dies schürte die Angst vor Spionage und einer möglichen sowjetischen Unterwanderung. Die Geschichte selbst referenziert den Diebstahl von Bombenplänen. Einige dargestellte Spione sind zudem klar als Karikaturen von russischen und asiatischen Menschen zu erkennen. Die komplexe Gemengelage der Spione in dieser Geschichte zeigt auch die tiefe Verunsicherung der Bevölkerung, die Unsicherheit darüber, wer zur eigenen Seite und wer zu derjenigen des Feindes gehört. Die Doppelagentin Madam Triple-X zeigt diese Unsicherheiten.<ref>[[Thomas Andrae]] (2006): ''Carl Barks and the Disney Comic Book'' (Jackson, Mississippi: Univ. Press of Mississippi) S. 129f.</ref> Anders herum repräsentiert der Agent Donaldo el-Quacko klar einen sowjetischen Agenten, dem als Bestrafung für seine Enttarnung die Salzminen angedroht werden – eine Referenz auf die stalinistischen Gulags.


Carl Barks fand den Kalten Krieg sinnlos. Dies wird klar im langen Panel mit Agenten und Gegenagenten (siehe Bild), die sich alle gegenseitig auslöschen. Die Unterschiede zwischen beiden Seiten sind nicht mehr zu erkennen, der Kalte Krieg führt letztlich zur Zerstörung beider Antagonisten.<ref>Andrae: ''Carl Barks and the Disney Comic Book'', S. 131.</ref> Auch wenn Barks es nicht zeigt, deutet er doch den [[Tod]] dieser zahlreichen Spione an und brach damit eine der Vorschriften, die [[Western Publishing]] an seine Autoren stellte. In der Tat sterben in der Geschichte mehr Menschen als in allen anderen Barks-Comics. Zudem war der offensichtlich politische Hintergrund in den Augen der Redakteure den Disney-Comics unangemessen.
Carl Barks fand den Kalten Krieg sinnlos. Dies wird klar im langen Panel mit Agenten und Gegenagenten (siehe Bild), die sich alle gegenseitig auslöschen. Die Unterschiede zwischen beiden Seiten sind nicht mehr zu erkennen, der Kalte Krieg führt letztlich zur Zerstörung beider Antagonisten.<ref>Andrae: ''Carl Barks and the Disney Comic Book'', S. 131.</ref> Auch wenn Barks es nicht zeigt, deutet er doch den [[Tod]] dieser zahlreichen Spione an und brach damit eine der Vorschriften, die [[Western Publishing]] an seine Autoren stellte. In der Tat sterben in der Geschichte mehr Menschen als in allen anderen Barks-Comics. Zudem war der offensichtlich politische Hintergrund in den Augen der Redakteure den Disney-Comics unangemessen.

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