Bearbeiten von „Das Schwarze Phantom“

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[[Datei:Schwarzes Phantom.png|thumb|250px|rechts|Das Schwarze Phantom (© Disney)]]
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'''Das Schwarze Phantom''' (englisch ''The Phantom Blot'' beziehungsweise einfach ''The Blot'', italienisch ''Macchia Nera'') ist ein gefürchteter Bösewicht und Erzfeind von [[Micky Maus]]. Diese mysteriöse, mit einem schwarzen Gespensterlaken verkleidete Figur macht sich Reichtum, die Eroberung [[Entenhausen]]s oder der Welt und die Vernichtung Micky Maus’ zum Ziel. Er taucht blitzschnell aus dem Nichts auf, ohne dass seine Opfer es bemerken und kann sich dank ihres schwarzen Umhangs leicht in dunklen Ecken unbemerkbar machen. Das Schwarze Phantom ist ein kriminelles Genie, das allerdings niemanden persönlich umbringen kann. Erfunden wurde die Figur von [[Floyd Gottfredson]] und trat erstmals 1939 in ''[[Die Jagd nach dem Phantom]]'' auf.
'''Das Schwarze Phantom''' (englisch ''The Phantom Blot'' beziehungsweise einfach ''The Blot'', italienisch ''Macchia Nera'') ist ein gefürchteter Bösewicht und Erzfeind von [[Micky Maus]]. Diese mysteriöse, mit einem schwarzen Gespensterlaken verkleidete Figur macht sich Reichtum, die Eroberung [[Entenhausen]]s oder der Welt und die Vernichtung Micky Maus’ zum Ziel. Sie taucht blitzschnell aus dem Nichts auf, ohne dass seine Opfer es bemerken und kann sich dank ihres schwarzen Umhangs leicht in dunklen Ecken unbemerkbar machen. Das Schwarze Phantom ist ein kriminelles Genie, das allerdings niemanden persönlich umbringen kann. Erfunden wurde die Figur von [[Floyd Gottfredson]] und trat erstmals 1939 in ''[[Die Jagd nach dem Phantom]]'' auf.


== Allgemein ==
== Allgemein ==
[[Bild:Jagd nach dem Phantom-2.jpg|mini|links|Das Phantom bei Gottfredson ist ein Krimineller der übelsten Sorte ... (© Egmont Ehapa)]]
Das Schwarze Phantom ist eine ruchlose Person ohne wirkliche Vorbilder. Seine wichtigsten Eigenschaften sind sein schwarzer Umhang, sein Genie, seine Unvorhersehbarkeit, seine handgeschriebenen und tintenverklecksten Warnhinweise am Tatort und tatsächlich auch sein zartes Gemüt, das es ihm zwar unmöglich macht, Micky Maus [[Tod|sterben]] zu sehen, ihn aber nicht daran hindern kann, ihm schreckliche Todesfallen zu stellen. Diese Eigenschaft wird unter anderem in ''[[Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms]]'' von [[Guido Martina]] und [[Romano Scarpa]] auf die Spitze getrieben, als das Phantom einen teuflischen Plan ausheckt, damit seine Gegner sich gegenseitig umbringen und er selber nicht Hand anlegen muss.  
Das Schwarze Phantom ist eine ruchlose Person ohne wirkliche Vorbilder. Seine wichtigsten Eigenschaften sind sein schwarzer Umhang, sein Genie, seine Unvorhersehbarkeit, seine handgeschriebenen und tintenverklecksten Warnhinweise am Tatort und tatsächlich auch sein zartes Gemüt, das es ihm zwar unmöglich macht, Micky Maus [[Tod|sterben]] zu sehen, ihn aber nicht daran hindern kann, ihm schreckliche Todesfallen zu stellen. Diese Eigenschaft wird unter anderem in ''[[Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms]]'' von [[Guido Martina]] und [[Romano Scarpa]] auf die Spitze getrieben, als das Phantom einen teuflischen Plan ausheckt, damit seine Gegner sich gegenseitig umbringen und er selber nicht Hand anlegen muss.  


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== Entstehungsgeschichte und erster Auftritt ==
== Entstehungsgeschichte und erster Auftritt ==
[[Datei:Jagd nach dem Phantom-1.jpg|mini|rechts|... sowie ein Meisterspion, der Micky auflauert, wo immer er geht (© Egmont Ehapa)]]
Erfunden wurde das Schwarze Phantom von [[Floyd Gottfredson]], der es erstmals 1939 in dem Zeitungsstrip ''[[Die Jagd nach dem Phantom]]'' auftauchen ließ. Gottfredson hatte die Idee eines ganz in Schwarz gekleideten Gegners von Micky, von dem man nur die Augen sehen sollte. Er schlug diese neue Figur seinem Skriptautor [[Merrill de Maris]] vor, der sogleich eine düstere Kriminalstory rund um gestohlene Kameras entwarf und das Phantom als Agenten eines totalitären europäischen Regimes definierte – der Zweite Weltkrieg stand unmittelbar bevor. Die Inspirationen für die Figur selbst waren mannigfaltig. Zunächst waren perfid-mörderische, in Schwarz gehüllte Gegner spätestens seit den Fantômas-Romanen und -Filmen populär und Gottfredson hatte bereits einige solcher Figuren eingesetzt: den noch von Walt Disney erfundenen „Fuchs“ in ''[[Micky Maus im Tal des Todes]]'', die schurkischen [[Professoren Ecks, Doublex und Triplex]] oder den Fledermausbanditen von Inferno Gulch. Weitere Vorläufer war der Doktor aus dem Cartoon ''[[The Mad Doctor]]'', der sich ebenfalls zeitweilig in Schwarz kleidete, sowie Skizzen für den Film ''[[Pinocchio]]'' mit schwarzen Figuren. Die stärkste Inspiration zog Gottfredson allerdings aus dem Comicstrip ''Jerry on the Job'' von Walter Hoban, wo komplett schwarze Zwillinge – nur Augen und Lippen sind weiß – auftauchen, die „The Blots“ genannt werden und alles synchron tun. Gottfredson nannte seine Figur schlicht ebenso „The Blot“ – die Kopplung „The Phantom Blot“ gab es erst in späteren US-Nachdrucken. Und er ließ sie, in Anlehnung an die Vorlage, in einem Strip synchron hinter Micky herlaufen.<ref>[[Thomas Andrae]]: Von Mäusen und Menschen – Leichtfüßigkeit und Schwermut. In: [[Floyd Gottfredson Library 5]], S. 10–11.</ref><ref name="Torcivia">Joe Torcivia: Die Darsteller – Das Schwarze Phantom. In: [[Floyd Gottfredson Library 5]], S. 267.</ref>
Erfunden wurde das Schwarze Phantom von [[Floyd Gottfredson]], der es erstmals 1939 in dem Zeitungsstrip ''[[Die Jagd nach dem Phantom]]'' auftauchen ließ. Gottfredson hatte die Idee eines ganz in Schwarz gekleideten Gegners von Micky, von dem man nur die Augen sehen sollte. Er schlug diese neue Figur seinem Skriptautor [[Merrill de Maris]] vor, der sogleich eine düstere Kriminalstory rund um gestohlene Kameras entwarf und das Phantom als Agenten eines totalitären europäischen Regimes definierte – der Zweite Weltkrieg stand unmittelbar bevor. Die Inspirationen für die Figur selbst waren mannigfaltig. Zunächst waren perfid-mörderische, in Schwarz gehüllte Gegner spätestens seit den Fantômas-Romanen und -Filmen populär und Gottfredson hatte bereits einige solcher Figuren eingesetzt: den noch von Walt Disney erfundenen „Fuchs“ in ''[[Micky Maus im Tal des Todes]]'', die schurkischen [[Professoren Ecks, Doublex und Triplex]] oder den Fledermausbanditen von Inferno Gulch. Weitere Vorläufer war der Doktor aus dem Cartoon ''[[The Mad Doctor]]'', der sich ebenfalls zeitweilig in Schwarz kleidete, sowie Skizzen für den Film ''[[Pinocchio]]'' mit schwarzen Figuren. Die stärkste Inspiration zog Gottfredson allerdings aus dem Comicstrip ''Jerry on the Job'' von Walter Hoban, wo komplett schwarze Zwillinge – nur Augen und Lippen sind weiß – auftauchen, die „The Blots“ genannt werden und alles synchron tun. Gottfredson nannte seine Figur schlicht ebenso „The Blot“ – die Kopplung „The Phantom Blot“ gab es erst in späteren US-Nachdrucken. Und er ließ sie, in Anlehnung an die Vorlage, in einem Strip synchron hinter Micky herlaufen.<ref>[[Thomas Andrae]]: Von Mäusen und Menschen – Leichtfüßigkeit und Schwermut. In: [[Floyd Gottfredson Library 5]], S. 10–11.</ref><ref name="Torcivia">Joe Torcivia: Die Darsteller – Das Schwarze Phantom. In: [[Floyd Gottfredson Library 5]], S. 267.</ref>


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Das Schwarze Phantom verschwand für zehn Jahre vollständig aus allen Comics. Lediglich in einigen Nachdrucken der ursprünglichen Gottfredson-Geschichte bekam die amerikanische Leserschaft die Figur zu sehen. Seinen nächsten Auftritt hatte das Phantom daher erst zehn Jahre später, als [[Dick Moores]] ''Die Jagd nach dem Phantom'' für das Heftformat neu zeichnete. Für den Abdruck in der Heftreihe ''[[Walt Disney's Comics and Stories]]'' erhielt das Phantom seinen endgültigen englischen Namen, „The Phantom Blot“, da Gottfredson es wie gesagt immer nur als „The Blot“ bezeichnet hatte.<ref name="Torcivia"/> 1955 erfolgte ein weiterer Nachdruck der Gottfredson-Geschichte in der Heftreihe ''Mickey Mouse Club Parade Giant'', für die [[Paul Murry]] allerdings etliche Panels neu zeichnete, um die Todesfallen zu entschärfen.
Das Schwarze Phantom verschwand für zehn Jahre vollständig aus allen Comics. Lediglich in einigen Nachdrucken der ursprünglichen Gottfredson-Geschichte bekam die amerikanische Leserschaft die Figur zu sehen. Seinen nächsten Auftritt hatte das Phantom daher erst zehn Jahre später, als [[Dick Moores]] ''Die Jagd nach dem Phantom'' für das Heftformat neu zeichnete. Für den Abdruck in der Heftreihe ''[[Walt Disney's Comics and Stories]]'' erhielt das Phantom seinen endgültigen englischen Namen, „The Phantom Blot“, da Gottfredson es wie gesagt immer nur als „The Blot“ bezeichnet hatte.<ref name="Torcivia"/> 1955 erfolgte ein weiterer Nachdruck der Gottfredson-Geschichte in der Heftreihe ''Mickey Mouse Club Parade Giant'', für die [[Paul Murry]] allerdings etliche Panels neu zeichnete, um die Todesfallen zu entschärfen.


Paul Murry war es auch, der schließlich die ersten neuen amerikanischen Geschichten mit der Figur zeichnete. Den Auftakt bildete ''Das falsche Phantom'' ([[MM]] 30/1965 & [[MM]] 17/1983) aus dem Jahre 1964. Im selben Jahr startete dann die wahre Wiederbelebung der Figur in den Vereinigten Staaten: In diesem Jahr ging die Heftreihe ''The Phantom Blot'' an den Start. Die Hefte dieser Reihe enthielten immer eine 32-seitige Geschichte mit einem neuen Fall rund um das Schwarze Phantom. Sie wurden hauptsächlich von Murry gestaltet, der sich auch immer um die Zeichnung der Geschichten kümmerte. In diesen Jahren bekam das Phantom neues Leben eingehaucht: In einem ungewöhnlichen Mischuniversum aus Mäusen und Enten verbündete es sich beispielsweise mit den Panzerknackern und kämpfte nicht nur gegen Micky Maus, sondern auch gegen dessen Freunde und Helfer wie [[Supergoof]] oder auch [[Dagobert]] und [[Donald]]. Zudem verliebte sich auch noch [[Madam Mim]] in ihn (eine Konstellation, die in Brasilien später sehr ausgewalzt wurde). Somit verlor es allerdings auch etwas von seiner früheren Bedrohlichkeit. Sein Gesicht zeigte das Phantom in dieser Zeit nie, was aber auch der unangenehmen Ähnlichkeit mit [[Walt Disney]] geschuldet sein könnte… Diese Versuche hatten allerdings nicht besonders lange Bestand, da die Heftreihe 1966 nach zwei Jahren und sieben Ausgaben wieder eingestellt wurde.
Doch Paul Murry war es auch, der schließlich doch die ersten neuen amerikanischen Geschichten mit der Figur zeichnete. Den Auftakt bildete ''Das falsche Phantom'' ([[MM]] 30/1965 & [[MM]] 17/1983) aus dem Jahre 1964. Im selben Jahr startete dann die wahre Wiederbelebung der Figur in den Vereinigten Staaten: In diesem Jahr ging die Heftreihe ''The Phantom Blot'' an den Start. Die Hefte dieser Reihe enthielten immer eine 32-seitige Geschichte mit einem neuen Fall rund um das Schwarze Phantom. Sie wurden hauptsächlich von Murry gestaltet, der sich auch immer um die Zeichnung der Geschichten kümmerte. In diesen Jahren bekam das Phantom neues Leben eingehaucht: In einem ungewöhnlichen Mischuniversum aus Mäusen und Enten verbündete es sich beispielsweise mit den Panzerknackern und kämpfte nicht nur gegen Micky Maus, sondern auch gegen dessen Freunde und Helfer wie [[Supergoof]] oder auch [[Dagobert]] und [[Donald]]. Somit verlor es allerdings auch etwas von seiner früheren Bedrohlichkeit. Sein Gesicht zeigte das Phantom in dieser Zeit nie, was aber auch der unangenehmen Ähnlichkeit mit [[Walt Disney]] geschuldet sein könnte… Diese Versuche hatten allerdings nicht besonders lange Bestand, da die Heftreihe 1966 nach zwei Jahren und sieben Ausgaben wieder eingestellt wurde.


In den folgenden Jahren zeichnete Murry noch einige eher kürzere Geschichten mit der Figur, in denen das Phantom wieder zu einem gefährlicheren Schurken wurde. Auch wurde das Phantom in einigen Supergoof-Geschichten als dessen Gegner weiterverwendet, bevor es ab den 1980ern mit der Einstellung der Comicproduktion in den USA endgültig aus neuen amerikanischen Geschichten verschwand.
In den folgenden Jahren zeichnete Murry noch einige eher kürzere Geschichten mit der Figur, in denen das Phantom wieder zu einem gefährlicheren Schurken wurde. Auch wurde das Phantom in einigen Supergoof-Geschichten als dessen Gegner weiterverwendet, bevor es ab den 1980ern mit der Einstellung der Comicproduktion in den USA endgültig aus neuen amerikanischen Geschichten verschwand.


== Das Phantom in Italien ==
== Das Phantom in Italien ==
[[Datei:Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms-6.jpeg|mini|links|Bei Martina und Scarpa schwört das Phantom seinen Widersachern ewige Rache (© Egmont Ehapa)]]
Vor der Wiederbelebung in den USA hatten sich allerdings schon die Italiener mit der Figur beschäftigt. Schon 1955 erschien mit ''[[Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms]]'' das erste große Werk mit der Figur in Italien. In dieser Geschichte greifen die Schöpfer [[Guido Martina]] und [[Romano Scarpa]] die wichtigsten Eigenschaften der Figur auf: ihre Unberechenbarkeit, ihre Intelligenz, ihre Skrupellosigkeit und dennoch ihre Unfähigkeit, ihre Feinde selber umzubringen. In ''Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms'' ist der Schurke also aus dem Gefängnis ausgebrochen und ersinnt nun einen ebenso teuflischen wie genialen Plan, damit seine größten Feinde, die ihn in ''Jagd nach dem Phantom'' hinter Gitter gebracht hatten, sich gegenseitig umbringen. Somit steht diese Geschichte in der perfekten Tradition des Werkes Gottfredson und ebnete den Weg für eine lange Reihe neuer Geschichten aus italienischer Produktion.
Vor der Wiederbelebung in den USA hatten sich allerdings schon die Italiener mit der Figur beschäftigt. Schon 1955 erschien mit ''[[Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms]]'' das erste große Werk mit der Figur in Italien. In dieser Geschichte greifen die Schöpfer [[Guido Martina]] und [[Romano Scarpa]] die wichtigsten Eigenschaften der Figur auf: ihre Unberechenbarkeit, ihre Intelligenz, ihre Skrupellosigkeit und dennoch ihre Unfähigkeit, ihre Feinde selber umzubringen. In ''Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms'' ist der Schurke also aus dem Gefängnis ausgebrochen und ersinnt nun einen ebenso teuflischen wie genialen Plan, damit seine größten Feinde, die ihn in ''Jagd nach dem Phantom'' hinter Gitter gebracht hatten, sich gegenseitig umbringen. Somit steht diese Geschichte in der perfekten Tradition des Werkes Gottfredson und ebnete den Weg für eine lange Reihe neuer Geschichten aus italienischer Produktion.


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Dies änderte sich auch nicht in den folgenden Jahrzehnten. Das Phantom tauchte regelmäßig in Micky-Maus-Comics auf, allerdings nicht mehr im ursprünglichen Verwendungskontext, sodass es sich in seinen Plänen und Methoden nicht sonderlich von Kater Karlo unterschied. Nur in wenigen Geschichten, bspw. in ''Der gefährliche Abfallzerkleinerer'' ([[LTB 98]]), wurde klar, dass das Phantom immer noch als Spion arbeitete und versuchte, an Pläne für Waffen zu kommen. In ''Die Pilz-Bande'' ([[LTB 145]]) war es mit dem Abbau von Uran beschäftigt. Solche Geschichten zeigten immerhin, wofür das Phantom noch benötigt wurde, denn für die Ausbeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse war es prädestiniert, während Kater Karlo fehl am Platz wirkte.
Dies änderte sich auch nicht in den folgenden Jahrzehnten. Das Phantom tauchte regelmäßig in Micky-Maus-Comics auf, allerdings nicht mehr im ursprünglichen Verwendungskontext, sodass es sich in seinen Plänen und Methoden nicht sonderlich von Kater Karlo unterschied. Nur in wenigen Geschichten, bspw. in ''Der gefährliche Abfallzerkleinerer'' ([[LTB 98]]), wurde klar, dass das Phantom immer noch als Spion arbeitete und versuchte, an Pläne für Waffen zu kommen. In ''Die Pilz-Bande'' ([[LTB 145]]) war es mit dem Abbau von Uran beschäftigt. Solche Geschichten zeigten immerhin, wofür das Phantom noch benötigt wurde, denn für die Ausbeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse war es prädestiniert, während Kater Karlo fehl am Platz wirkte.


Ende der 1980er sowie in den frühen 1990ern trat das Phantom seltener auf und wenn dann hauptsächlich in Geschichten, in denen ohnedies sehr viele [[The Walt Disney Company|Disney]]-Charaktere auftauchten – ''Der goldene Eisenkamm'' ([[LTB Spezial 21]]) oder ''[[Der Tierkreisstein]]'' – oder in [[Adaption]]en, das heißt, nicht im ursprünglichen Kontext und auch nicht verhüllt.  
Ende der 1980er sowie in den frühen 1990ern trat das Phantom seltener auf und wenn dann hauptsächlich in Geschichten, in denen ohnedies sehr viele Disney-Charaktere auftauchten – ''Der goldene Eisenkamm'' ([[LTB Spezial 21]]) oder ''[[Der Tierkreisstein]]'' – oder in [[Adaption]]en, das heißt, nicht im ursprünglichen Kontext und auch nicht verhüllt. Vereinzelt waren allerdings Geschichten möglich, in denen das Phantom wieder zum gerissenen, hemmungslosen Gegner Mickys wurde und Pläne mit hochtechnologischen Waffen verfolgte. Erwähnenswert ist die Geschichte ''Eine tödliche Falle'' ([[LTB 188]]) von [[Carlo Panaro]] und [[Giorgio Di Vita]], weil hier das Phantom Micky einen Mikrochip implantiert, der ihn zunächst zum Befehlsempfänger bei einem Raubzug macht und ihn schließlich zum vermeintlichen [[Tod|Selbstmord]] zwingt.


Vereinzelt waren allerdings Geschichten möglich, in denen das Phantom wieder zum gerissenen, hemmungslosen Gegner Mickys wurde und Pläne mit hochtechnologischen Waffen verfolgte. Erwähnenswert ist die Geschichte ''Eine tödliche Falle'' ([[LTB 188]]) von [[Carlo Panaro]] und [[Giorgio Di Vita]], weil hier das Phantom Micky einen Mikrochip implantiert, der ihn zunächst zum Befehlsempfänger bei einem Raubzug macht und ihn schließlich zum vermeintlichen [[Tod|Selbstmord]] zwingt.
[[Datei:Zu Gast im Orbit.jpg|mini|rechts|Castys Phantom verfolgt große Pläne (© Egmont Ehapa)]]
Allmählich entstanden wieder mehr Geschichten, die das Schwarze Phantom als schier unhaltbares Genie des Verbrechens darstellten, das technisch hochgerüstet war und mit immer neuen Erfindungen Entenhausen erpressen konnte. Todesfallen, wie in der Gottfredson-Geschichte sowie in der Fortsetzung von Martina und Scarpa, kamen allerdings nur sehr selten zum Einsatz, da sie wohl der Leserschaft nicht zugemutet werden konnten. Für diese neueren Geschichten stehen ''Herr über das Wasser'' ([[LTB 487]]) oder ''Stromausfall in Entenhausen'' ([[LTB 334]]), aber besonders die Geschichten von [[Casty]].
Allmählich entstanden wieder mehr Geschichten, die das Schwarze Phantom als schier unhaltbares Genie des Verbrechens darstellten, das technisch hochgerüstet war und mit immer neuen Erfindungen Entenhausen erpressen konnte. Todesfallen, wie in der Gottfredson-Geschichte sowie in der Fortsetzung von Martina und Scarpa, kamen allerdings nur sehr selten zum Einsatz, da sie wohl der Leserschaft nicht zugemutet werden konnten. Für diese neueren Geschichten stehen ''Herr über das Wasser'' ([[LTB 487]]) oder ''Stromausfall in Entenhausen'' ([[LTB 334]]), aber besonders die Geschichten von [[Casty]].


Mit ''Der König des Vergessens'' ([[LTB Maus-Edition 12]]) gab im Jahre 2003 Casty sein Debüt mit dem Phantom. In den folgenden Jahren entwickelte er sich zu dem unbestritten besten Autor von neuen Geschichten rund um die Figur, die zudem eine Art Revival erlebte. In Geschichten wie ''Spiel auf Zeit'' ([[LTB 360]] & [[LTB Sonderedition 1/2016]]), ''Aktion dünnes Phantom'' ([[LTB 367]] & [[LTB Sonderband 90 Jahre Micky Maus]]), ''Zu Gast im Orbit'' ([[LTB 409]]) oder ''Der Herr der Wolken'' ([[LTB Maus-Edition 3]]) kehrt das Phantom zu seinen Wurzeln zurück und entwirft die teuflischsten und genialsten Pläne, um sich zu bereichern, die Weltherrschaft zu erlangen und sich an seinen Erzfeinden zu rächen. Zusätzlich zu diesen eher „klassischen“ Geschichten schrieb Casty schließlich noch das Mammutwerk ''[[Darkenblot]]''. In dieser in einer futuristischen und durchtechnisierten Welt spielenden Serie baut sich das Phantom ein riesiges Exoskelett, mit dessen Hilfe es zuerst die avantgardistischen Roboterstädte und dann die ganze Welt erobern will.
Mit ''Der König des Vergessens'' ([[LTB Maus-Edition 12]]) gab im Jahre 2003 Casty sein Debüt mit dem Phantom. In den folgenden Jahren entwickelte er sich zu dem unbestritten besten Autor von neuen Geschichten rund um die Figur, die zudem eine Art Revival erlebte. In Geschichten wie ''Spiel auf Zeit'' ([[LTB 360]] & [[LTB Sonderedition 2016-1]]), ''Aktion dünnes Phantom'' ([[LTB 367]] & [[LTB Sonderband 90 Jahre Micky Maus]]), ''Zu Gast im Orbit'' ([[LTB 409]]) oder ''Der Herr der Wolken'' ([[LTB Maus-Edition 3]]) kehrt das Phantom zu seinen Wurzeln zurück und entwirft die teuflischsten und genialsten Pläne, um sich zu bereichern, die Weltherrschaft zu erlangen und sich an seinen Erzfeinden zu rächen. Zusätzlich zu diesen eher „klassischen“ Geschichten schrieb Casty schließlich noch das Mammutwerk ''[[Darkenblot]]''. In dieser in einer futuristischen und durchtechnisierten Welt spielenden Serie baut sich das Phantom ein riesiges Exoskelett, mit dessen Hilfe es zuerst die avantgardistischen Roboterstädte und dann die ganze Welt erobern will.
[[Datei:Mächtiges Phantom.jpg|thumb|200px|links|Das Mächtige Phantom (© Egmont Ehapa)]]
[[Datei:Mächtiges Phantom.jpg|thumb|200px|links|Das Mächtige Phantom (© Egmont Ehapa)]]
Doch auch in anderen eher alleinstehenden Serien spielt das Phantom eine wichtige Rolle. Bei ''[[Ultrahelden]]'' etwa tritt es als Superschurke mit rotem Umhang und gleichfarbigem „M“ auf der Brust auf. Es kann sich verflüssigen und wird in der deutschen Übersetzung „Mächtiges Phantom“ genannt, was an dem Buchstaben „M“ auf der Brust liegt, der eigentlich vom richtigen italienischen Namen „Macchia Nera“ abgeleitet ist. Auch in ''[[Kampf der Zauberer]]'' spielt er eine wichtige Rolle. Hier tritt die Figur als Zauberer „Phantomagus“ auf und ist der wichtigste Bösewicht, der auf der Suche nach mehr Macht sich mit Mickymagos Mannen anlegt. Während er in der ersten Geschichte der Saga noch in menschlicher Gestalt auftritt, wird er am Ende ins Reich der Schatten verbannt und tritt in mehreren Geschichten in schwarzer Gestalt auf. Damit greift [[Stefano Ambrosio]] die beiden Erscheinungsformen des klassischen Schwarzen Phantoms auf, verhüllt und unverhüllt. In ''Kampf der Zauberer'' hat er viele weitere Beinamen, wie „Herr der Lügen“, „Hüter der Krone“ oder „Herr der Finsternis“.


Auf die Frage, was Casty mit dem Schwarzen Phantom verbinde, antwortete er im Kundenmagazin [[LTB Abo+]] 4/2018:
Während Casty und einige andere Autoren für das Phantom Geschichten schrieben, in denen es seine kriminelle Energie voll ausschöpfen konnte, bildete sich parallel eine Charakterisierung als sehr gewöhnlicher, bisweilen sogar dummer Verbrecher heraus, der mit anderen wie Kater Karlo und [[Schnauz]] kooperiert. Es machte damit eine ähnliche Entwicklung durch, die auch Kater Karlo zuteilwurde, und die zu Geschichten führte, in denen Micky gar nicht mehr auftaucht.
{{Zitat
| ZIT = Ich mag die Tatsache, dass er ein raffinierter, schlauer und intelligenter Bösewicht ist. Im Gegensatz zu Kater Karlo, der böse ist, aber oft versagt, da seine Pläne schwach sind. Für einen Autor ist es eine spannende Herausforderung, sich ins Schwarze Phantom hineinzuversetzen und sich einen diabolischen Plan auszudenken. Vor allem deswegen, da man danach eine gute Idee finden muss, um den Plan wieder über den Haufen zu werfen. Ich mag ihn, weil ein großer Bösewicht auch seinen Gegner, in diesem Fall Micky, großartig macht.
| PER = [[Casty]]
}}


Doch auch in anderen eher alleinstehenden Serien spielt das Phantom eine wichtige Rolle. Bei ''[[Ultrahelden]]'' etwa tritt es als Superschurke mit rotem Umhang und gleichfarbigem „M“ auf der Brust auf. Es kann sich verflüssigen und wird in der deutschen Übersetzung „Mächtiges Phantom“ genannt, was an dem Buchstaben „M“ auf der Brust liegt, der eigentlich vom richtigen italienischen Namen „Macchia Nera“ abgeleitet ist. Auch in ''[[Kampf der Zauberer]]'' spielt er eine wichtige Rolle. Hier tritt die Figur als Zauberer „Phantomagus“ auf und ist der wichtigste Bösewicht, der sich auf der Suche nach mehr Macht mit Mickymagos Mannen anlegt. Während er in der ersten Geschichte der Saga noch in menschlicher Gestalt auftritt, wird er am Ende ins Reich der Schatten verbannt und tritt in mehreren Geschichten in schwarzer Gestalt auf. Damit greift [[Stefano Ambrosio]] die beiden Erscheinungsformen des klassischen Schwarzen Phantoms auf, verhüllt und unverhüllt. In ''Kampf der Zauberer'' hat er viele weitere Beinamen, wie „Herr der Lügen“, „Hüter der Krone“ oder „Herr der Finsternis“.
In den meisten „klassischen“ Geschichten der letzten Jahre blieb das Phantom jedoch meistens ein zwar genialer, aber meist doch recht ungefährlicher Bösewicht. Im Jahre 2021 wurde jedoch ein redaktionelles Projekt gestartet, bei dem das Phantom, so angekündigt, wieder zur bedrohlichen und unberechenbaren Gestalt seiner Ursprünge werden soll. Bisher erschien hiervon die auf Deutsch noch unveröffentlichte Einleitungsgeschichte ''Io sono Macchia Nera'' („Ich bin das Schwarze Phantom“) von [[Marco Nucci]] (Story) und [[Casty]] (Zeichnungen).  
 
Während Casty und einige andere Autoren für das Phantom Geschichten schrieben, in denen es seine kriminelle Energie voll ausschöpfen konnte, bildete sich parallel eine Charakterisierung als sehr gewöhnlicher, bisweilen sogar dummer Verbrecher heraus, der mit anderen wie Kater Karlo und [[Schnauz]] kooperiert. Es machte damit eine ähnliche Entwicklung durch, die auch Kater Karlo zuteilwurde, und die zu Geschichten führte, in denen Micky gar nicht mehr auftaucht. So hat Micky in der Geschichte ''Gute Nachbarschaft'' von [[Alberto Savini]] und [[Giorgio Cavazzano]] ([[Die besten Geschichten von Giorgio Cavazzano]]) nur einen kurzen Auftritt am Ende, dagegen lernt das Phantom seine [[Tante Linda]] kennen und bereitet sich in einem ländlich gelegenen Miethaus auf einen Überfall auf einen Geldtransporter vor.
 
In den meisten „klassischen“ Geschichten der letzten Jahre blieb das Phantom jedoch meistens ein zwar genialer, aber meist doch recht ungefährlicher Bösewicht. Im Jahre 2021 wurde jedoch mit der [[Phantom-Saga]] ein redaktionelles Projekt gestartet, bei dem das Phantom, so angekündigt, wieder zur bedrohlichen und unberechenbaren Gestalt seiner Ursprünge werden soll. Bisher erschienen drei Geschichten, ''Das Weiße Phantopedilum'' ([[LTB 563]]), ''Der Glaziomator'' ([[LTB Weihnachten 28]]) und ''Albtraum auf der Koralleninsel'' ([[LTB 575]]), alle geschrieben von [[Marco Nucci]] und gezeichnet von [[Casty]].


=== Das Phantom in Adaptionen und Kostümgeschichten ===
=== Das Phantom in Adaptionen und Kostümgeschichten ===
Das Schwarze Phantom hat bisher in verhältnismäßig wenigen italienischen [[Adaption]]en eine Rolle übernommen. Das erste Mal tauchte es 1966 in der Geschichte ''Micky als Kurier des Zaren'' ([[LTB 17]]) von [[Gian Giacomo Dalmasso]] und [[Giovan Battista Carpi]] auf. In der Comicversion der Romanvorlage von Jules Verne übernimmt das Phantom die Rolle des Verräters und Intriganten Iwan Ogareff, der sich mit dem von Kater Karlo verkörperten Khan gegen den russischen Zaren verbündet hat. 1973 folgte mit ''Galante Duelle'' ([[LTB 70]]/[[LTB Spezial 24]]) eine weitere Geschichte in Kostümen, jedoch keine Adaption, wo das Phantom gemeinsam mit weiteren Gegenspielern Mickys in einem Mantel-und-Degen-Setting auftrat. Die beiden Geschichten sollten jahrelang die einzigen bleiben, in denen man das Phantom auch jenseits des aktuellen [[Entenhausen]]s zu Gesicht bekam.
Das Schwarze Phantom hat bisher in verhältnismäßig wenigen italienischen [[Adaption]]en eine Rolle übernommen. Das erste Mal tauchte es 1966 in der Geschichte ''Micky als Kurier des Zaren'' ([[LTB 17]]) von [[Gian Giacomo Dalmasso]] und [[Giovan Battista Carpi]] auf. In der Comicversion der Romanvorlage von Jules Verne übernimmt das Phantom die Rolle des Verräters und Intriganten Iwan Ogareff, der sich mit dem von Kater Karlo verkörperten Khan gegen den russischen Zaren verbündet hat. 1973 folgte mit ''Galante Duelle'' ([[LTB 70]]/[[LTB Spezial 24]]) eine weitere Geschichte in Kostümen, jedoch keine Adaption, wo das Phantom gemeinsam mit weiteren Gegenspielern Mickys in einem Mantel-und-Degen-Setting auftrat. Die beiden Geschichten sollten jahrelang die einzigen bleiben, in denen man das Phantom auch jenseits des aktuellen [[Entenhausen]]s zu Gesicht bekam.
[[Bild:Graf Phantula.jpg|mini|rechts|Das Phantom als Dracula (© Egmont Ehapa)]]
 
Dies änderte sich erst 1989, als das Phantom in einer [[Zeitmaschinen-Geschichte]] auftauchte und den französischen Kardinal Richelieu verkörperte (''Ein romantisches Abenteuer'', [[LTB 147]]/[[LTB Spezial 48]]) und im selben Jahr in ''Die Verlobten'' ([[LTB 151]]) in einer echten Adaption, wo das Phantom als „der Ungenannte“ auftritt, dessen Name („Graf Nasopiatto“ in der deutschen Version) nicht ausgesprochen werden kann, ohne dass es zu einem Unglück kommt. Das Phantom nimmt in dieser Geschichte letztlich eine positive Rolle ein, die für die Figur selten ist, da es für die Freilassung Goofys und Minnies sorgt und Kater Karlos Intrige aufdeckt. Das Schwarze Phantom findet auch  seinen Auftritt in ''[[Drachenland|Der Ritter ohne Furcht und Adel]]'' ([[LTB 203]]/[[LTB Fantasy 6]]), in [[Es war einmal in Amerika#Tausend Rinder, Tausend Meilen|einer Geschichte]] der Serie ''[[Es war einmal in Amerika]]'', in ''Der Schatten des Drachen'' ([[LTB Spezial 94]]) und in ''Wem die Glocke klingelt'', einer Adaption von Ernest Hemingway. Wie an dieser Auflistung erkennbar, nahm in den 1990ern die Verwendung des Phantoms in Adaptionen und Kostümgeschichten stark zu.
Dies änderte sich erst 1989, als das Phantom in einer [[Zeitmaschinen-Geschichte]] auftauchte und den französischen Kardinal Richelieu verkörperte (''Ein romantisches Abenteuer'', [[LTB 147]]/[[LTB Spezial 48]]) und im selben Jahr in ''Die Verlobten'' ([[LTB 151]]) in einer echten Adaption, wo das Phantom als „der Ungenannte“ auftritt, dessen Name („Graf Nasopiatto“ in der deutschen Version) nicht ausgesprochen werden kann, ohne dass es zu einem Unglück kommt. Das Phantom nimmt in dieser Geschichte letztlich eine positive Rolle ein, die für die Figur selten ist, da es für die Freilassung Goofys und Minnies sorgt und Kater Karlos Intrige aufdeckt. Das Schwarze Phantom findet auch  seinen Auftritt in ''[[Drachenland|Der Ritter ohne Furcht und Adel]]'' ([[LTB 203]]/[[LTB Fantasy 6]]), in [[Es war einmal in Amerika#Tausend Rinder, Tausend Meilen|einer Geschichte]] der Serie ''[[Es war einmal in Amerika]]'', in ''Der Schatten des Drachen'' ([[LTB 94]]) und in ''Wem die Glocke klingelt'', einer Adaption von Ernest Hemingway. Wie an dieser Auflistung erkennbar, nahm in den 1990ern die Verwendung des Phantoms in Adaptionen und Kostümgeschichten stark zu.


2008 folgte schließlich ''Die Legende von Neunzehnhundert'' ([[LTB Maus-Edition 2]]), wo das Phantom als Rolly Morton Phantom auftritt (Parodie von Jelly Roll Morton) und Goofy zu einem Duell unter Pianisten auffordert. Weitere Auftritte finden sich in den Adaptionen ''Eine Hommage an das süße Leben'' und ''Graf Phantula'', wo das Phantom als Dracula sein Unwesen treibt, was der düsteren Grundstimmung der Figur zupass kommt. Auch in ''Die fantastischen Abenteuer des Don Quigoof de la Bilanca'', ''Mausopolis'', ''[[Micky Maltese]]'' und ''Die Duckyssee'' spielt das Phantom mit. In einigen dieser Geschichten übernimmt das Phantom die Rolle des bösesten aller Gegenspieler Mickys und wird von einer unheimlichen Aura umgeben. In den seltensten Fällen ist in den Adaptionen die Figur maskiert.
2008 folgte schließlich ''Die Legende von Neunzehnhundert'' ([[LTB Maus-Edition 2]]), wo das Phantom als Rolly Morton Phantom auftritt (Parodie von Jelly Roll Morton) und Goofy zu einem Duell unter Pianisten auffordert. Weitere Auftritte finden sich in den Adaptionen ''Eine Hommage an das süße Leben'' und ''Graf Phantula'', wo das Phantom als Dracula sein Unwesen treibt, was der düsteren Grundstimmung der Figur zupass kommt. Auch in ''Die fantastischen Abenteuer des Don Quigoof de la Bilanca'', ''Mausopolis'', ''[[Micky Maltese]]'' und ''Die Duckyssee'' spielt das Phantom mit. In einigen dieser Geschichten übernimmt das Phantom die Rolle des bösesten aller Gegenspieler Mickys und wird von einer unheimlichen Aura umgeben. In den seltensten Fällen ist in den Adaptionen die Figur maskiert.


== Das Phantom bei Egmont ==
== Das Phantom bei Egmont ==
Die ersten Egmont-Geschichten mit dem Phantom, die seit den 1970ern erschienen, folgten der Darstellung und Charakterisierung des Phantoms durch Paul Murry als stets verhüllter, aber nicht mehr besonders gefährlicher Ganove. Dies änderte sich in den 1990ern zunächst durch die Serie ''[[Ein Fall für Micky]]'', wo das Phantom wieder zum absolut ruchlosen Gegner Mickys wurde, der über Leichen geht, perfide Fallen für seine Gegner vorbereitet und technologisch meist hochgerüstet ist. Beispielhaft dafür sei die Geschichte ''Der Untergang von Entenhausen'' ([[LTB Spezial 28]]) genannt, wo das Phantom mit einem Plan die gesamte Entenhausener Polizei ertränken will, oder die Geschichte ''Micky unter Verdacht!'' ([[LTB Spezial 25]]), wo das Phantom mittels spezieller Bakterien Pigmente zum Verschwinden bringt und dies für einen Coup benutzt, der in der Entwertung gewaltiger Geldmengen münden soll. In der nicht der Serie zugeordneten Geschichte ''Turm der tausend Schrecken'' ([[LTB Spezial 11]]) entwickelt das Phantom ein System diverser Fallen, die Micky letztendlich qualvoll umbringen sollen.
Die ersten Egmont-Geschikchten mit dem Phantom, die seit den 1970ern erschienen, folgten der Darstellung und Charakterisierung des Phantoms durch Paul Murry als stets verhüllter, aber nicht mehr besonders gefährlicher Ganove. Dies änderte sich in den 1990ern zunächst durch die Serie ''[[Ein Fall für Micky]]'', wo das Phantom wieder zum absolut ruchlosen Gegner Mickys wurde, der über Leichen geht, perfide Fallen für seine Gegner vorbereitet und technologisch meist hochgerüstet ist. Beispielhaft dafür sei die Geschichte ''Der Untergang von Entenhausen'' ([[LTB Spezial 28]]) genannt, wo das Phantom mit einem Plan die gesamte Entenhausener Polizei ertrfänken will, oder die Geschichte ''Micky unter Verdacht!'' ([[LTB Spezial 25]]), wo das Phantom mittels spezieller Bakterien Pigmente zum Verschwinden bringt und dies für einen Coup benutzt, der in der Entwertung gewaltiger Geldmengen münden soll. In der nicht der Serie zugeordneten Geschichte ''Turm der tausend Schrecken'' ([[LTB Spezial 11]]) entwickelt das Phantom ein System diverser Fallen, die Micky letztendlich qualvoll umbringen sollen.
[[Bild:Auf dem Pfad der Tugend.jpg|mini|links|Das Phantom bei Ferioli (© Egmont Ehapa)]]
 
Mit dem Start des von [[Byron Erickson]] angestoßenen Projekts, Micky wieder in kurzen roten Hosen darzustellen (siehe [[Kaschperlmicky]]), fand auch das Phantom etliche Auftritte. Da dies zunächst hauptsächlich dreireihige Geschichten waren, die im deutschen Sprachraum im LTB veröffentlicht wurden, waren lange Zeit nur Egmont-Phantom-Geschichten im LTB zu sehen, was der Bewertung des Phantoms durch etliche Lesende nicht gut tat. Aus diesen Geschichten stechen allerdings die Geschichten von [[Pat McGreal|Pat]] und [[Carol McGreal]] hervor, die das Phantom in der dreireihigen Phantomann-Comicserie und der vierreihigen Serie ''[[Kampf der Jahrtausende]]'' einsetzten. Für Byron Erickson war das Phantom eine fast unmenschliche Figur, die seiner Meinung nach in der originalen Gottfredson-Geschichte durch seine Enttarnung massiv an Charisma verlor. Dies macht verständlich, warum die Egmont-Geschichten das Phantom immer nur verhüllt zeigten und bisweilen sogar Micky mutmaßen ließen, das Phantom sei gar kein Mensch (''Terror in Entenhausen'', [[LTB 231]]).
Mit dem Start des von [[Byron Erickson]] angestoßenen Projekts, Micky wieder in kurzen roten Hosen darzustellen (siehe [[Kaschperlmicky]]), fand auch das Phantom etliche Auftritte. Da dies zunächst hauptsächlich dreireihige Geschichten waren, die im deutschen Sprachraum im LTB veröffentlicht wurden, waren lange Zeit nur Egmont-Phantom-Geschichten im LTB zu sehen, was der Bewertung des Phantoms durch etliche Lesende nicht gut tat. Aus diesen Geschichten stechen allerdings die Geschichten von [[Pat McGreal|Pat]] und [[Carol McGreal]] hervor, die das Phantom in der dreireihigen Phantomann-Comicserie und der vierreihigen Serie ''[[Kampf der Jahrtausende]]'' einsetzten. Für Byron Erickson war das Phantom eine fast unmenschliche Figur, die seiner Meinung nach in der originalen Gottfredson-Geschichte durch seine Enttarnung massiv an Charisma verlor. Dies macht verständlich, warum die Egmont-Geschichten das Phantom immer nur verhüllt zeigten und bisweilen sogar Micky mutmaßen ließen, das Phantom sei gar kein Mensch (''Terror in Entenhausen'', [[LTB 231]]).


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== Das Phantom in Brasilien und Frankreich ==
== Das Phantom in Brasilien und Frankreich ==
[[Bild:Phantom Brasilien.jpeg|mini|rechts|Viele brasilianische Comics zeigen am Ende das Phantom hinter Gittern (© Abril)]]
282 Geschichten wurden in Brasilien zwischen 1972 bis 2001 mit dem Schwarzen Phantom veröffentlicht. Seither gab es noch keine neuen. Die meisten brasilianischen Phantom-Geschichten wurden von [[Ivan Saidenberg]] geschrieben und von [[Carlos Edgard Herrero]] oder [[Moacir Rodrigues Soares]] gezeichnet.
Das Schwarze Phantom ist in den meisten dieser Geschichten kein gefährlicher Gegner, wobei es manchmal doch ziemlich bedrohlich und unvorhersehbar sein kann, wie beispielsweise in der auf Deutsch noch unveröffentlichten Geschichte ''Carnaval em Patópolis'' („Karneval in Entenhausen“).
Das Phantom arbeitet hier auch ziemlich oft mit anderen Schurken zusammen. In der Geschichte ''Patetoque, O Detetive'' („Goofy Holmes, der Detektiv“) zum Beispiel mit [[Professor Klau|Professor Klau/Doktor Grubler]]. Als Running Gag enden viele der Geschichten mit dem Phantom sitzend auf der Bank seiner Gefängniszelle.
Eine weitere brasilianische Besonderheit ist, dass die Figur teilweise zwischen den Universen wechselt: Handelt es sich in Italien oder bei Egmont um eine reine Maus-Figur, die höchstens in [[Crossover]]n mit den Ducks interagiert, tritt sie in Brasilien häufig in Kombination mit Figuren aus dem Universum der Ducks auf.
In Frankreich, im Gegenteil zu Brasilien, schmiedet das Schwarze Phantom wieder Pläne die bedrohender und ausgeklügelter sind. In ''Fluch der Trommel'' (MM-M 17/2017) droht es schreckliche Katastrophen heraufzubeschwören, wenn er nicht das gesamte Vermögen der Zentralbank ausgehändigt bekäme. Sein Plan gelingt nicht, aber es kann der Polizei entwischen.
Seit 1982 werden in Frankreich mehr oder weniger regelmäßig Geschichten mit dem Phantom erschaffen. 2021 erschien das Schwarze Phantom auch in einem realistischeren Zeichenstil in der Geschichte ''Micky in der alten Welt'' ([[Disney Hommage 12]]).


== Plattnase ==
== Plattnase ==
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In Deutschland wird das Phantom als zwei verschiedene Figuren eingeführt: Einmal maskiert als „Das Schwarze Phantom“ in den Geschichten von Paul Murry (wo es nur maskiert gezeigt wird) und einmal unmaskiert als „Plattnase“ in ''Das fidele Gefängnis'' (wo es nur unmaskiert zu sehen ist und so von der Übersetzerin [[Dr. Erika Fuchs]] nicht erkannt wurde, dass es sich eigentlich um das Phantom handelt, weshalb sie ihm einen neuen Namen gab).  
In Deutschland wird das Phantom als zwei verschiedene Figuren eingeführt: Einmal maskiert als „Das Schwarze Phantom“ in den Geschichten von Paul Murry (wo es nur maskiert gezeigt wird) und einmal unmaskiert als „Plattnase“ in ''Das fidele Gefängnis'' (wo es nur unmaskiert zu sehen ist und so von der Übersetzerin [[Dr. Erika Fuchs]] nicht erkannt wurde, dass es sich eigentlich um das Phantom handelt, weshalb sie ihm einen neuen Namen gab).  


Anstatt das Missverständnis zu klären, ging die deutsche Übersetzung jedoch jahrelang einen weiteren Sonderweg und ließt dabei Unklarheit ankommen, ob es sich bei Plattnase nun um das echte Phantom handelt oder nicht. So bleiben in ''Gefährlicher Magnetismus'' ([[DD 440]]) etwa das Phantom und Plattnase in der deutschen Übersetzung zwei verschiedene Personen, obwohl es sich im Original eindeutig um ein und dieselbe Figur handelt: Als das Phantom seine Maske abzieht und „Plattnases“ Gesicht zum Vorschein kommt heißt es, es sei eigentlich gar nicht das Phantom, sondern nur Plattnase, der sich als das Phantom ausgebe. So sagt Micky: „Er hat sich nämlich mal wieder für das Schwarze Phantom ausgegeben!“ Und Plattnase bestätigt: „Es war alles nur ein Bluff! Und das ‚Schwarze Phantom‘ sollte euch natürlich von mir ablenken!“ So wurden die verschiedenen Namen lange beibehalten, auch wenn die Besetzer längst wussten, dass es sich um die gleichen Figuren handelt.
Anstatt das Missverständnis zu klären, ging die deutsche Übersetzung jedoch jahrelang einen weiteren Sonderweg und ließt dabei Unklarheit ankommen, ob es sich bei Plattnase nun um das echte Phantom handelt oder nicht. So bleiben in ''Gefährlicher Magnetismus'' ([[DD 440]]) etwa das Phantom und Plattnase in der deutsche Übersetzung zwei verschiedene Personen, obwohl es sich im Original eindeutig um ein und dieselbe Figur handelt: Als das Phantom seine Maske abzieht und „Plattnases“ Gesicht zum Vorschein kommt heißt es, es sei eigentlich gar nicht das Phantom, sondern nur Plattnase, der sich als das Phantom ausgebe. So sagt Micky: „Er hat sich nämlich mal wieder für das Schwarze Phantom ausgegeben!“ Und Plattnase bestätigt: „Es war alles nur ein Bluff! Und das ‚Schwarze Phantom‘ sollte euch natürlich von mir ablenken!“ So wurden die verschiedenen Namen lange beibehalten, auch wenn die Besetzer längst wussten, dass es sich um die gleichen Figuren handelt.


Ein Grund für diese weitere Unterscheidung zwischen Plattnase und dem Phantom könnte auch der Wunsch gewesen sein, die eigenen Geschichten von [[Egmont]] in dasselbe Comicuniversum zu integrieren. Tatsächlich kennt Micky hier explizit nicht die Identität des Phantoms und weiß etwa in ''Terror in Entenhausen'' ([[LTB 231]]) von [[Kurt Behnke]] und [[Antoni Bancells Pujadas|Bancells]] nicht einmal, ob es sich um einen Menschen handelt. Daher wäre es unlogisch, wenn der ihm bekannte Plattnase hinter dem Umhang steckt.
Ein Grund für diese weitere Unterscheidung zwischen Plattnase und dem Phantom könnte auch der Wunsch gewesen sein, die eigenen Geschichten von [[Egmont]] in dasselbe Comicuniversum zu integrieren. Tatsächlich kennt Micky hier explizit nicht die Identität des Phantoms und weiß etwa in ''Terror in Entenhausen'' ([[LTB 231]]) von [[Kurt Behnke]] und [[Antoni Bancells Pujadas|Bancells]] nicht einmal, ob es sich um einen Menschen handelt. Daher wäre es unlogisch, wenn der ihm bekannte Plattnase hinter dem Umhang steckt.
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Hin und wieder kommt es durch die Plattnase-Phantom-Problematik zu einem Übersetzerchaos: So gibt es etwa Storys mit Plattnase, in denen dieser als „Schwarzes Phantom“ tituliert wird ([[OD 24]], S.63) und umgekehrt ist in [[LTB 145]], S.252ff im Text dauernd von „Plattnase“ die Rede, obgleich nur das Schwarze Phantom zu sehen ist. In einzelnen Episoden haben sich die Übersetzer auch völlig vertan: in DDT 69, S.47ff heißt er „Schwarze Nase“ und in [[LTB 46]] ist zeitweise von „Platznase“ die Rede.
Hin und wieder kommt es durch die Plattnase-Phantom-Problematik zu einem Übersetzerchaos: So gibt es etwa Storys mit Plattnase, in denen dieser als „Schwarzes Phantom“ tituliert wird ([[OD 24]], S.63) und umgekehrt ist in [[LTB 145]], S.252ff im Text dauernd von „Plattnase“ die Rede, obgleich nur das Schwarze Phantom zu sehen ist. In einzelnen Episoden haben sich die Übersetzer auch völlig vertan: in DDT 69, S.47ff heißt er „Schwarze Nase“ und in [[LTB 46]] ist zeitweise von „Platznase“ die Rede.


Schließlich wurde das Beharren auf zwei verschiedenen Figuren jedoch aufgegeben; heute ist das Phantom auch wieder unmaskiert zu sehen und wird dann auch explizit als das Schwarze Phantom bezeichnet.
Schließlich wurde das Beharren auf zwei verschiedenen Figuren jedoch aufgegeben; heute ist das Phantom auch wieder unmaskiert zu sehen und wird dann auch explizit als das Schwarze Phantom bezeichnet.  


== Vorgeschichte ==
== Vorgeschichte ==
* Laut ''Terror in Entenhausen'' ([[LTB 231]]) wuchs das Schwarze Phantom gemeinsam mit seinem Bruder Philotheos Phantom, dem Weißen Phantom, auf, wobei das Schwarze das freundliche Gemüt des Weißen Phantoms auszunutzen wusste.
* Laut ''Terror in Entenhausen'' ([[LTB 231]]) wuchs das Schwarze Phantom gemeinsam mit seinem Bruder Philotheos Phantom, dem Weißen Phantom, auf, wobei das Schwarze das freundliche Gemüt des Weißen Phantoms auszunutzen wusste.
* Laut ''Superpokalspiel in aller Stille'' ([[LTB 455]]) entstammt das Phantom der Nobelfamilie Weiß, die stets auf Sauberkeit bedacht ist.
* Laut ''Superpokalspiel in aller Stille'' ([[LTB 455]]) entstammt das Phantom der Nobelfamilie Weiß, die stets auf Sauberkeit bedacht ist.
== Das Schwarze Phantom im Zeichentrick ==
[[Bild:SchwarzesPhantom9.jpg|thumb|right|Das Schwarze Phantom in animierter Form in den DuckTales (© Disney)]]
Obwohl das Schwarze Phantom schon eine lange Zeit fester Bestandteil des Disney-Comicuniversums ist, tauchte er – wie viele ursprünglich für den Comic geschaffene Figuren – lange Zeit überhaupt nicht im Zeichentrick auf. Hier hatte das Phantom erstmals 1988 in der [[DuckTales]]-Episode „''Operation Heldenonkel''“, im Original gesprochen von Peter Cullen, einen Auftritt. Hier wurde es allerdings in der deutschen [[Synchronisation]] wörtlich übersetzt ''„Phantom Klecks“'' genannt. Außerdem wurde für diesen Auftritt das Aussehen des Phantoms verändert: Statt Schwarz ist seine Kutte eher dunkelgrau, außerdem erhält es rote Augen. Wie in vielen Comics strebt das Phantom auch hier nach der Weltherrschaft. Da Micky Maus im DuckTales-Universum nicht auftaucht, absolvierte es seinen ersten Auftritt ohne Beteiligung seines Erzfeindes, stattdessen legten [[Donald]] und [[Tick, Trick und Track]] ihm das Handwerk.
1999 tauchte es ein weiteres Mal animiert in der Episode „''Ein übler Schmierfink''“ der Reihe [[Neue Micky Maus Geschichten]] auf. Diesmal trat es gegen seinen Erzfeind Micky sowie dessen beiden Freunde Goofy und Donald an. In dem Cartoon stiehlt das Phantom eine von [[Primus von Quack]] erfundene Kreditkarte, die unbegrenzten Zugang zu Geld verschafft und landet durch das Eingreifen von Micky und seinen Freunden am Ende im Gefängnis.
Auch in der Serie ''[[Mickys Clubhaus]]'' hatte das Phantom zwei Auftritte: Einmal im bisher unveröffentlichten <!-- wie ist das gemeint?--> Kurzfilm ''„Die gestohlenen Farben“'' in der Folge ''„Wo ist Minnie?“'', in dem das Phantom alle Farben der Welt stiehlt, um sich in das „Regenbogen-Phantom“ zu verwandeln, da ihn seine schwarze Kutte nach eigenen Angaben zu öde ist. Erneut kann er hier vom Trio Micky, Donald und Goofy aufgehalten werden. Zudem taucht er auch in einer Clubhaus-Sequenz auf: In der Folge ''„Club des Verbrechens“'' überflutet er Mickys Clubhaus mit einer Flut an Verbrechen und bringt dabei sogar Micky in Misskredit. Nach eigenen Angaben will er sich an Micky rächen. Hier wird das Phantom in der deutschen Synchronisation als „Tintenphantom“ bezeichnet.
[[Datei:SchwarzesPhantomDuckTales2017.jpeg|thumb|right|Das Schwarze Phantom im DuckTales-Reboot (© Disney)]]
Das Schwarze Phantom taucht auch in der Serie [[DuckTales (2017)]] auf. Zuerst taucht das Phantom in der letzten Szene von ''„Moonvasion“'', dem Finale der zweiten Staffel auf und wird dort als Mitglied der Verbrecherorganisation F.O.W.L. vorgestellt. Seinen ersten großen Auftritt hat das Schwarze Phantom - welches in der deutschen Synchronisation zum ersten Mal seinen in den Comics etablierten Namen erhält - in der Folge ''„Das Phantom und die Hexe“'' der dritten Staffel. Hier erfährt der Zuschauer mehr über diese Version des Schwarzen Phantoms: Die Hexe [[Gundel Gaukeley]] zerstörte einst sein Heimatdorf, woraufhin der namenlos bleibende Mann Rache schwor. Als Schwarzes Phantom hat er es sich zur Aufgabe gemacht, alle Magie zu vernichten. Das bringt ihn in Konflikt mit den Ducks. Das Phantom taucht erneut in der Folge ''„Kampf um Schloss Duck“'' sowie im Serienfinale ''„Das letzte Abenteuer“'' als Gegenspieler auf. Das Aussehen orientiert sich hier weitestgehend am klassischen Look, jedoch erhielt es grün leuchtende Augen.
In der Folge ''„Der Socken-Klau“'' von [[Micky Maus (2013)]] hat es einen [[Cameo-Auftritt]] als einer der von Minnie verdächtigten Kriminellen, Socken geklaut zu haben.


== Trivia ==
== Trivia ==
* In dem in Deutschland bisher unveröffentlichten [[Zweiteiler]] „''The Big Fall''“ / „''A Phantom Blot Bedtime Story''“ hat das (maskierte) Schwarze Phantom eine (ebenfalls maskierte) Tochter.
[[Bild:SchwarzesPhantom9.jpg|thumb|right|Das Schwarze Phantom in animierter Form in den DuckTales]]
* Im Fernsehen tauchte das Phantom erstmals 1988 in der [[DuckTales]]-Episode „''Operation Heldenonkel''“, im Original gesprochen von Peter Cullen, auf. Hier wurde es allerdings in der deutschen [[Synchronisation]] wörtlich übersetzt Phantom Klecks genannt.
* 1999 tauchte es ein weiters mal animiert in der Episode „''Ein übler Schmierfink''“ der Reihe [[Neue Micky-Maus-Geschichten]] auf.
* In dem in Deutschland bisher unveröffentlichten Zweiteiler „''The Big Fall''“ / „''A Bedtime Story''“ hat das (maskierte) Schwarze Phantom eine (ebenfalls maskierte) Tochter.
* Laut internen Regelungen der ECN (Egmont Comic creatioN) darf das Schwarze Phantom in aktuellen Egmont-Publikationen eigentlich nicht ohne Verkleidung auftauchen. Ausnahmen wie in [[LTB 360]] sind deutsche Alleingänge. (Diese Regel dürfte allerdings nach dem Ende der dänischen LTB-Mausgeschichten hinfällig geworden sein.)
* Laut internen Regelungen der ECN (Egmont Comic creatioN) darf das Schwarze Phantom in aktuellen Egmont-Publikationen eigentlich nicht ohne Verkleidung auftauchen. Ausnahmen wie in [[LTB 360]] sind deutsche Alleingänge. (Diese Regel dürfte allerdings nach dem Ende der dänischen LTB-Mausgeschichten hinfällig geworden sein.)
* Das Schwarze Phantom trat in Brasilien 58 Male mit Micky und erstaunliche 48 Male mit [[Madam Mim]] auf.
* Der brasilianische Autor [[Ivan Saidenberg]] hat insgesamt am meisten Geschichten mit dem Schwarzen Phantom produziert, 83 um genau zu sein.
* In der Geschichte ''Gute Nachbarschaft'' von [[Alberto Savini]] und [[Giorgio Cavazzano]] ([[Die besten Geschichten von Giorgio Cavazzano]]) gibt sich das Phantom unter dem Nachnmen „Hantop"“ aus, einem Anagramm seines Schurkennamens. Außerdem verrät er, dass sein italienischer Künstlername „Amarena Chic“ sein Lieblingsanagramm sei. Ein Anagramm spielt auch in der Geschichte ''Unter fremdem Willen'' ([[LTB 417]]) von [[Corrado Mastantuono]] eine Rolle. Ist es im italienischen Original der Schriftzug „Crema Achian“, steht da auf Deutsch „Pharma Zentschows“.
* Im [[MMM]] 21/2009, das dem schwarzen Phantom gewidmet ist, wird zu seiner Identität geschrieben: „Die wirkliche Identität des Phantoms ist unsicher. Lange Zeit verdächtigte man Plattnase. Aber wie sich herausstellte: eine falsche Fährte!", was im direkten Widerspruch zu den meisten, auf Deutsch erschienenen, italienischen Geschichten steht.
* Im Gegensatz zu allen anderen Charakteren wird in allen Beschreibungen des Phantoms im [[Micky Maus Magazin]] niemals von "ihm", "dem schwarzen Phantom" oder "dem Phantom" geredet; In der 3. Person wird das Phantom stets als "Der Typ" beschrieben.<ref>„So ein Typ ist meist mit finsteren Plänen beschäftigt.“ „Kein sichtbarer Mund, weil alles geheim ist, was der Typ sagt.“<br />Steckbrief vom Schwarzen Phantom der Reihe [[Entenhausen von A–Z]], lag MM 38/96 bei.</ref>


== Literatur (Auswahl) ==
== Literatur ==
*''[[Die Jagd nach dem Phantom]]'', [[Floyd Gottfredson]], [[Merrill de Maris]], [[Ted Thwaites]] & [[Bill Wright]]
*''[[Die Jagd nach dem Phantom]]'', [[Floyd Gottfredson]], [[Merrill de Maris]], [[Ted Thwaites]] & [[Bill Wright]]
*''[[Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms]]'', [[Guido Martina]] & [[Romano Scarpa]]
*''[[Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms]]'', [[Guido Martina]] & [[Romano Scarpa]]
*''Das fidele Gefängnis'', [[Ennio Missaglia]] & [[Giulio Chierchini]], [[LTB 2]]
*''Das falsche Phantom'', [[Paul Murry]], [[MM]] 30/1965 & [[MM]] 17/1983
*''Die Krone von Masbah'', [[Paul Murry]], [[MM]] 7/1969
*''Micky, Kurier des Zaren'', [[Gian Giacomo Dalmasso]] & [[Giovan Battista Carpi]], unter anderem [[LTB 17]] & [[Mit 80 Talern um die Welt]]
*''Eine tödliche Falle'', [[Carlo Panaro]] & [[Massimo De Vita]], [[LTB 188]] & [[Entenhausens Most Wanted]]
*''Auf dem Pfad der Tugend'', [[Pat & Carol McGreal]] & [[Cèsar Ferioli]], [[MM]] 28/2004 & [[MM]] 39/2012
*''Gute Nachbarschaft'', [[Alberto Savini]], [[Giorgio Cavazzano]] & [[Sandro Zemolin]], [[Die besten Geschichten von Giorgio Cavazzano]]
*''Spiel auf Zeit'', [[Casty]] & [[Massimo De Vita]], unter anderem [[LTB 360]] & [[LTB Sonderedition 1/2016]]
*''Aktion dünnes Phantom'', [[Casty]] & [[Lorenzo Pastrovicchio]], [[LTB 367]] & [[90 Jahre Micky Sonderband]]
*''Der Herr der Wolken'', [[Casty]], [[LTB Maus-Edition 3]]
*''Zu Gast im Orbit'', [[Casty]] & [[Michele Mazzon]], [[LTB 409]]
*''Das Geheimnis der Schachfiguren'', [[Teresa Radice]] & [[Stefano Turconi]], [[LTB 456]] & [[LTB Weltreise 1]]
*''Graf Phantula'', [[Bruno Enna]] & [[Fabio Celoni]], [[LTB 434]] & [[LTB Sonderedition 2/2020]]
*''[[Darkenblot]]'', [[Casty]] & [[Lorenzo Pastrovicchio]]
*''[[Reporter Goofy]]'', [[Teresa Radice]] & [[Stefano Turconi]]
*''[[Phantom-Saga]]'', [[Marco Nucci]], [[Casty]] & [[Michela Frare]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[https://www.lustiges-taschenbuch.de/entenhausen/charaktere/micky-co/das-schwarze-phantom Das Schwarze Phantom] auf Lustiges-Taschenbuch.de


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Figur (Duck-Universum)]]
[[Kategorie:Figur (Duck-Universum)]]
[[Kategorie:Figur (Maus-Universum)]]
[[Kategorie:Figur (Maus-Universum)]]
[[Kategorie:Ultrahelden]]
[[Kategorie:Bewohner Entenhausens]]

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