Blume.png Die Duckipedia wünscht allen Besuchern schöne Feiertage! Osterei.png

Casty

Aus Duckipedia
(Weitergeleitet von Andrea Castellan)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Casty (Quelle: movieforkids.it)

Andrea Castellan (* 23. April 1967), besser bekannt unter dem Pseudonym Casty, ist ein italienischer Comiczeichner und Comicautor, der vor allem Micky-Maus-Geschichten schreibt und illustriert. Er gilt als einer der besten Autoren von Disneycomics der Neuzeit, vor allem bei Fans sind seine Geschichten außerordentlich beliebt.

Listen-Icon.png Liste aller Comicgeschichten von Casty

Lebenslauf[Bearbeiten]

Andrea Castellan wurde am 23. April 1967 in Görz (Gorizia) geboren und lebt in Gradisch (Gradisca d’Isonzo). Bereits in seiner Kindheit war er großer Comicfan, vor allem des italienischen Topolino, und so schrieb und zeichnete er auch sehr früh erste Geschichten mit Mäusen und Enten.[1] Diese waren bei seinen Mitschülern so populär, dass sie jede Woche weitere forderten. Seinen Spitznamen Casty hat er ebenfalls während seiner Schulzeit erhalten, so signierte er auch seine ersten Comics.[2] 1993 startete er als Autor für das monatlich erscheinende Cattivik, ein italienisches Comicmagazin, für das er über 200 Geschichten geschrieben hat. Seit 2007 erscheint auch die gleichnamige TV Serie, zu der er einige Folgen beigetragen hat. 1999 bis 2006 blieb er der Kultcomicserie Lupo Alberto treu.[3] In Lupo Alberto geht es um einen Wolf, der eine Henne liebt und dadurch von einer Schwierigkeit in die nächste kommt. Dies wird durch Nebenfiguren wie den Hofhund Waldo nur noch verstärkt. Die Comicserie bekam sogar eine Fernsehserie, die auch in Deutschland ausgestrahlt wird. Doch nach und nach bekam er Lust, mal etwas komplizierteres, epischeres zu schreiben.[4] Erst im Jahre 2003 kam er dann zum Topolino. In diesem Jahr schrieb er seine erste Geschichte, Topolino e i mostri idrofili (Zeichnungen von Andrea Ferraris, auf Deutsch noch unveröffentlicht). Bis zum Dezember 2005 zeichnete er jedoch hauptsächlich an den Covers der Comics, außerdem schrieb er in diesem Zeitraum zwei Storys unter dem Pseudonym Dante Nascarella. Doch seit 2005 schreibt er regelmäßig Disney-Comics, ab diesem Zeitpunkt feierte er sein Debüt als Comicautor mit der Geschichte Topolino e le macchine ribelli (dt. Das Geheimnis des grünen Lichts, LTB Weihnachten 12). Innerhalb kürzester Zeit wurde Casty zu einem der populärsten Zeichner für längere Micky-Maus-Geschichten, die er bis heute regelmäßig schreibt und auch hin und wieder zeichnet. Zu seinen sonstigen Hobbys zählen Comics, Kino, Internetrecherche und Radfahren.

Disney-Comics[Bearbeiten]

Heute ist Casty vor allem für seine Micky-Maus-Abenteuer bekannt.

Themen[Bearbeiten]

In seinen Geschichten finden sich häufig Elemente aus Videospielen, fantasiereicher Literatur wie der Der-Herr-der-Ringe-Reihe und vor allem Mythologie, wie etwa im Atlantis-Zyklus, in dem er seine Figuren auf die Suche nach der legendären untergegangenen Stadt suchen lässt. Wie die Mythologie spielt aber auch die Wissenschaft eine große Rolle, so probieren die Schurken in vielen Geschichten von Casty, mithilfe von modernen Erfindungen und technischen Mitteln die Weltherrschaft an sich zu reißen. Seine Geschichten reichen von Horror über Komödien bis hin zu Abenteuern. Nach eigenen Angaben lässt er sich durch ungewöhnliche Nachrichten, alte Filme und dem Internet zu Geschichten inspirieren. Er notiert seine Ideen in einem Notizbuch, die dort Jahre schlummern können, bis daraus eine Geschichte wird. Er beobachtet auch Tiere und baut ihre Reaktion ein. Ebenso bekommt er von der Redaktion Vorschläge und Wünsche geäußert, die er dann adaptiert und seinen Wünschen entsprechend anpasst. Er experimentiert auch gerne. Für das Schreiben einer 30 Seiten lange Geschichte benötigt Casty ca. vier bis zehn Tage und lässt das Skript von Familie und Freunden lesen und sich ein Feedback geben. Persönlich favorisiert er mysteriöse und Science-Fiktion Geschichten, für das Fantasy-Genre sieht er sich selbst eher als ungeeignet.[2] Genauso widerstrebt es ihm, Kostümgeschichten zu schreiben, erst will er sich anderen Projekten widmen. [5]

Auffällig ist auch die Komplexität seiner Storys. Beispielsweise geht es oft um Zeitreisen und Zeitverschiebungen, was bekanntlich aufgrund von Zeitparadoxen eine komplexe Angelegenheit ist. Bekannte Beispiele sind hier Was gestern geschah… oder Die Zeitenwelle. In solch komplexe Geschichten investiert er nach eigenen Angaben allerdings deutlich mehr, als er zurückbekommt, daher schreibt er auch oft simplere Geschichten zwischendurch.[5] Nach eigener Angabe stehen seine Geschichten in der Tradition von Floyd Gottfredson und Romano Scarpa, die zwei wohl wichtigsten Maus-Zeichner, für die er großen Respekt empfindet.[4] Auch vor sehr ernsten und teilweise tabuisierten Themen schreckt er nicht zurück, so ist in Das ewige Imperium eine explizite Darstellung des Todes zu sehen.

Figuren[Bearbeiten]

Referenzen

Casty beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Maus-Universum. Hier ist die Hauptfigur meist Micky, ihm stellt Casty sowohl alte Helfer (z. B. Minnie Maus oder Kommissar Hunter) zur Seite, als auch neue, von ihm erfundene Figuren, wie Superjux, die Biologin Bibbi Beluga, die Zeitreisende Uma und die Archäologin Tabea Trifftig, wobei auffällt, dass er vor allem weibliche Charaktere erfindet. Außerdem lässt er alte, aber seltene Figuren wiederaufleben, wie beispielsweise Gamma, der bei ihm anfänglich nicht sehr beliebt war, bis er die Originale von Bill Walsh und Floyd Gottfredson, dem großen Micky-Maus-Zeichner, las und so das ursprüngliche Wesen von Gamma entdeckte und anschließend wiederbelebte. Auch Figuren von Romano Scarpa, wandte er sich zu, wie Atömchen oder Maxi Smart und dessen Sohn Bruno.[2] Als Schurken verwendet er besonders häufig Kater Karlo und dessen Komplizen, außerdem verhalf er mit seiner Arbeit dem Schwarzen Phantom zu einem Comeback[5] und verwendet auch hier alte Figuren von Gottfredson und Scarpa.

Casty schreibt gerne Geschichten, in denen er Micky zwischen Alltagsproblemen und der Rettung der Welt pendeln lässt. Insgesamt versucht er häufig, die Figuren menschlicher zu gestalten. So will er Geschichten schreiben, in denen die Figuren Freunde sind, sich helfen und Probleme und Rätsel gemeinsam lösen. Liebe und Freundschaft sollen in seinen Geschichten nicht erklärt werden, sondern sich aus der Handlung der Figuren ergeben, außerdem halte er diese bei den Figuren für wichtiger als andere Charakterzüge wie Sarkasmus, auch wenn sie nicht so lustig sind. Am Anfang seiner Kariere hatte er sogar den Anspruch, die Figuren so zu gestalten, dass sie wieder so beliebt wie die Ducks werden, doch als er scheiterte, beschloss er, nur noch Geschichten für sich und die Leute, die die Figur lieben, zu schreiben. Er will Micky nicht publikumsgerechter machen, denn er mag die Figur, wie sie ist.[5] Sogar Bösewichten wie Kater Karlo gibt er zuweilen ein besseres Gesicht.

Obwohl er bereits einige wenige Geschichten mit den Ducks geschrieben hatte, zeichnete Casty lange Zeit ausschließlich Mäuse, da er die Enten nach eigener Aussage noch nicht gut genug kennengelernt habe, um sie zeichnen zu können.[5] Erst 2022 erschien mit Minaccia dallo spazio ein von Casty gezeichnetes Abenteuer (Story von Francesco Vacca), in dem neben den Mäusen auch eine ganze Reihe Figuren aus dem Universum der Ducks auftaucht. In diesem ersten und bisher einzigen Versuch orientiert sich Casty sehr stark an den Figuren Romano Scarpas.

Zeichner[Bearbeiten]

Casty ist nicht unbedingt der Zeichner seiner eigenen Geschichten. Er hat keinen direkten Einfluss auf die Zuteilung der Zeichner, da diese von der Redaktion vorgenommen wird. Jedoch besteht die Vereinbarung, dass er einige seiner Geschichten selbst zeichnet. Bei der Wahl nimmt er nicht unbedingt die besten Geschichten, sondern jene, die am besten zu seinem Zeichenstil passen. Mit den zugeteilten Zeichner setzt er sich dann häufig telefonisch in Verbindung und bespricht in langen Telefonaten die Details über die Zeichnungen und Platzierungen. Dass er nicht mehr mit Massimo De Vita zusammenarbeiten wollte, da der angeblich seine Skripte abänderte, ist laut Aussage von Casty ein Gerücht und wird dementiert. Die von Casty verfassten Geschichten wurden von De Vita so umgesetzt, wie es sich Casty vorgestellt hatte. Er bezeichnet De Vita als „einen der letzten wenigen Großmeister“.[2] Casty arbeitet auch oft sehr eng mit verschiedenen Künstlern zusammen, bisher mit Enrico Faccini, Massimo Bonfatti oder Lorenzo Pastrovicchio, das macht er sehr gern und will es auch in Zukunft wieder tun.[5] Ihm wird oft vorgeworfen, den von ihm gezeichneten Figuren, vor allem Micky, immer denselben Ausdruck zu verleihen. Dem stimmt er zu und vergleicht Micky mit einer Katze, die ja auch keine besonders starken Gesichtsausdrücke hat und manchmal stoisch wirkt. Andererseits verleihe er anderen Charakteren umso mehr Gesichtsausdruck. Dennoch hofft er, bei seinem Stil weiterhn Fortschritte erzielen zu können, wenngleich es bei seinem aktuellen Status schwerer werde zu experimentieren und die Leser seinen aktuellen Stil größtenteils sehr schätzen.[5]

2021 arbeitete Casty in lediglich einer Geschichte sowohl als Autor als auch als Zeichner, ansonsten war er erstmals mehrmals hintereinander nur als Zeichner tätig und setzte unter anderem einige lange Geschichten von Marco Nucci aus dessen Phantom-Saga (davon eine als Spin-off mit Minnie) oder mit Minaccia dallo spazio ein großes Abenteuer von Francesco Vacca um. Die genauen Gründe hierfür sind unbekannt, laut Topolino-Chefredakteur Alex Bertani hätte vor allem Nucci Zyklus mit dem Schwarzen Phantom Casty einfach nur so gut gefallen, dass er sie unbedingt allesamt zeichnen wollte.[6] In einem Kurzinterview bestätigte Casty im März 2022, dass er nun zumindest eine Zeit lang vor allem die Rolle des Zeichners und nicht die des Autors einnehmen wird.[7]

Rezeption[Bearbeiten]

Casty wird von seinen Zeichnerkollegen hoch geschätzt und als Jungtalent gehandelt. Zu diesen „Fans“ von Casty gehören Giorgio Cavazzano und Massimo De Vita. Auch oder vor allem bei Comicfans kommen seine Geschichten meistens sehr gut an. Veröffentlichungen werden mit Spannung erwartet. Bei den Bewertungen in der Inducks-Datenbank schneiden einigen Geschichten sehr gut ab, hier sind Castys Platzierungen vergleichbar mit denen von Don Rosa.[8] Beim jährlich vergebenen TopoOscar ist Casty so gut wie immer Sieger in der Kategorie „Beste Mausgeschichte“.[9] 2020 hat er den ANAFI Preis als bester Autor erhalten, der von den Amici del fumetto e dell’illustrazione vergeben wird.[10] Besonders seine langen Geschichten wie Was gestern geschah… oder Das ewige Imperium sind äußerst beliebt. Dennoch ist es Casty wichtig zu betonen, dass auch die kürzeren Geschichten oft sehr gut seien, so hat beispielsweise auch die kürzere Geschichte Wer kommt mit nach Guazzabu? eine sehr gute Inducks-Bewertung.[5] Casty selbst ist der Kontakt mit seinen Fans sehr wichtig. Er bezeichnet Veranstaltungen, auf denen er diese treffen kann, sogar als das schönste an seinem Beruf. Da wärend der Corona-Pandemie ein solcher Kontakt nicht möglich ist, hat er sich einen eigenen Instagram-Account angelegt, um weiterhin Kontakt mit seinen Fans haben zu können.[5] Dieser wurde allerdings Ende 2021 eingestellt.

Im Kundenmagazin LTB Abo+ 4/2018 wurde ein Interview mit Casty veröffentlicht. Es ist das längste bisher im LTB Abo+ veröffentlichte Interview und mit vier Seiten doppelt so umfangreich als bei anderen Künstlern. Casty schildert u.a. seine Arbeitsweise, erläutert seine Leidenschaft für Micky und beschreibt sein Verhältnis zu weiteren Figuren wie Minnie, dem Schwarzen Phantom, Tabea Trifftig oder Atömchen.

Pseudonym[Bearbeiten]

In einem Interview hat der Zeichner Alessio Coppola angegeben, dass Casty schon zuvor Geschichten unter dem Pseudonym Dante Nascarella geschrieben haben soll, was wiederum ein Anagram seines Namens wäre.[11] Das hat Casty per Instagram (Castygram) am 23. Juni 2020 bestätigt.

Diesem Pseudonym sind im Inducks zwei Geschichten zugeordnet:

  • Paperoga, Pico e il programma R.E.T.I., 6 Seiten (2005)
  • Minni e la partita in diretta... differita, 12 Seiten (2005)

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]