LTB 171: Rezension

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© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB 171 rezensiert. Ob dieser Band tolles Top, ein fataler Flop oder einfach nur müdes Mittelmaß ist, erfährst du hier. Dranbleiben ;-) Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 171.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 171 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Der Schmutzgeier ist wieder da![Bearbeiten]

Gut Der Schmutzgeier, der bereits in Band 164 einen Auftritt hatte, ist aus dem Entenhausener Gefängnis ausgebrochen. Seine Attentate gelten allen besonders sauberen Orten, die er mit Farbe und Ruß verschandelt. Überall der in der Stadt herrschen Chaos und Verschmutzung. Phantomias nimmt die Verfolgung auf, doch der Ganove ist ihm immer einen Schritt voraus. Der Bürgermeister macht dem Superhelden Vorwürfe, denn er ahnt, dass der Schmutzgeier bald einen ganz besonderen Coup landen wird. Eine Spur führt Phantomias zur Villa von Gräfin Wilhelmina, die für ihre übertriebene Sauberkeit bekannt ist. Plant der Schmutzgeier etwa auf sie ihr nächstes Attentat ...?

Die Titelgeschichte besitzt natürlich das kleine Manko, dass Nichtkenner des Bandes Nr. 164 („Der Schmutzgeier schlägt zu!“) erstmal keine Ahnung haben, was es mit dieser Figur auf sich hat. Doch bereits im obligatorischen Vorwort vor dem Inhaltverzeichnis werden die Leser von Phantomias höchtpersönlich in zwei Sätzen über die Vorgeschichte informiert. Und selbst wer diesem Vorwort keine Beachtung schenkt, wird nach den ersten Seiten der Geschichte begriffen haben, welche Absichten der Schmutzgeier verfolgt. Insgesamt handelt es sich um eine typische Phantomias-Geschichte, in der der Held zunächst arge Schwierigkeiten mit seinem Widersacher bekommt, ehe er seine Identität erahnt und ihn in einem furiosen Finale stellt. Im Gegensatz zu seinem ersten Auftreten wird hier die Identität des Schmutzgeiers gelüftet, die allerdings im Laufe der Handlung äußerst vorhersehbar ist. Das Motiv wird jedoch im Gegenzug gut begründet und nebenher wird noch für Umwelt- und Naturschutz geworben, was insbesondere für junge Leser gut geeignet ist.

<Ginny, August 2006>


Die rätselhafte Pyramide[Bearbeiten]

Gut Micky und Goofy sollen im Auftrag von Prof. Zapotek und Prof. Marlin ins alte Ägypten reisen. Der Grund ist eine kleine Pyramide aus Zink, die bei Ausgrabungen gefunden wurde. Zink wurde erst ab dem 2. Jh. v. Chr. verwendet, die Pyramide ist aber laut einem Dokument älter als 5000 Jahre. Für zusätzliche Verwirrung sorgt die Auskunft im Dokument, dass sie von den Göttern innerhalb einer Sekunde erbaut worden sei. Die Professoren fliegen mit Micky und Goofy nach Alexandria, wo sich die Freunde als Ägypter verkleiden und in die Zeit zurückreisen, um dem Geheimnis der Pyramide auf den Grund zu gehen ...

Eine rundum gelungene Zeitreise-Geschichte mit Micky und Goofy. Allein die Streitereien zwischen Prof. Zapotek und Prof. Marlin sind stets ein Highlight. Obwohl die beiden Wissenschaftler so gut zusammenarbeiten, kommen sie sich ständig in die Quere, lassen keine Stichelei aus und wollen sich gegenseitig übertrumpfen. Auch sonst ist die Geschichte humorvoll gestaltet. Der mehrmalige Umtransport der Zeitmaschine, den vorsichtshalber Micky und Goofy überbnehmen müssen, ist ein netter Running Gag, der die Nerven der beiden Freunde arg strapaziert. Die Bewohner der Pyramide, denen sie in ihrem Zeitsprung begegnen, entpuppen sich als äußerst liebenswürdige Gestalten, denen man gerne noch ein weiteres Mal in einer anderen Geschichte begegnen würde. Die Bedeutung des Metalls Zink in der Handlung wird kindgerecht eingebunden, sodass einige der Informationen sicher hängenbleiben, was einen schönen Nebenffekt darstellt.

<Ginny, August 2006>


Die wunderbare Ferienwelt[Bearbeiten]

Gut Die Sommerferien in Entenhausen haben begonnen und die Urlauber strömen alle ins Ausland. Onkel Dagobert ist frustriert, denn seine einheimischen Hotels stehen leer. Kein Wunder, da die Leute lieber außergewöhnlichen Urlaub am Palmenstrand oder in den Alpen verbringen. Da kommt Onkel Dagobert die Idee, alle bekannten und beliebten Urlaubsziele in einem Ferienpark künstlich nachzubauen. Die Leute sind begeistert und das Geschäft boomt. Dafür gibt es andere Probleme, denn nun bleiben die Orte im Ausland leer ...

Eine typische Dagobert-Duck-Geschichte, in der der alte Geizhals mal wieder einen neuen Weg erfindet, um sich Vermögen zu vergrößern. Allerdings läuft dabei einiges anders als gedacht, doch Dagobert wäre nicht Dagobert, wenn er nicht trotzdem am Ende eine für ihn rentable Lösung fände. Auch Donald und seine Neffen sind eifrig mit von der Partie und erfreulicherweise ist Donald hier mal nicht der große Pechvogel wie sonst, wenn er auch zum Schluss einen kleinen Seitenhieb einstecken muss. Die Geschichte prangert auf amüsante Weise das konsumorientierte Touristikverhalten vieler Urlauber an. Alle Entenhausener bemühen sich um möglichst ausgefallene Reiseziele, was in so absurden Plänen endet wie der Besichtigung Roms am Montag, die Besteigung des Matterhorns am Dienstag, die Reise nach Sizilien am Mittwoch und die Heimkehr am Donnerstag. Der Reisebus fasst 800 Plätze für seine verrückte Route „Entenhausen – Peking“ und das Flugzeug ist so überladen, dass es zum Start mit den Flügeln schlagen muss und die Passagiere zur Unterstützung auf und ab hüpfen. Wer einmal das Chaos zu Ferienbeginn auf Autobahnen erlebt hat, der wird seinen Spaß daran haben, wie dieses Verhalten hier gekonnt lächerlich gemacht wird.

<Ginny, August 2006>


Treffsichere Golfspieler[Bearbeiten]

Mittelmaß Gustav hat Donald zum Golfspielen herausgefordert. Donald möchte in seinem Garten in Ruhe üben – doch er hat die Rechnung ohne Ahörnchen und Behörnchen gemacht …

Die obligatorische Kurz-Geschichte des LTBs, die nur über fünf Seiten geht und dementsrechend belanglos ist. Trotzdem ist die Geschichte, in der die beiden niedlichen Streifenhörnchen Donald ungewollt in arge Schwierigkeiten bringen, nett gemacht und bietet sogar eine lustige Pointe.


<Ginny, August 2006>


Im Tal der Redensarten[Bearbeiten]

Highlight

Minni fliegt ein sprechender Papagei zu, der nur Unverscnhämtheiten von sich gibt. Um ihn loszuwerden, schenkt sie ihn an Micky weiter. Micky hat bald nur noch Probleme mit dem Vogel, denn dieser vergrault ihm mit seinen Frechheiten alle Freunde. Eines Nachts spricht der Papagei im Schlaf. Micky erfährt so, dass er von einem Professor aufgezogen und so gelehrt wurde, dass er heute als sein Assistent arbeitet. Seine letzte Mission für ihn war, dass er die Flamingos bei ihrem Flug begleiten sollte, der sie angeblich ins Tal des Regenbogens führt. Der Legende nach sprechen dort alle Tiere und Menschen die gleiche Sprache. Micky und der Papagei machen sich auf die Suche nach diesem geheimnisvollen Ort ...

Die beste Geschichte im ganzen Band. Sie vereint Spannung, sympathische Charaktere, literarische Anspielungen, Wortwitz und Humor und offenbart auf der anderen Seite nur geringe Schwächen, die allesamt nicht weiter von Bedeutung sind. Unter Disney-Fans wird gelegentlich kritisiert, dass die Micky-Geschichten im Gegensatz zu den Donald-Stories vorhersehbarer sind. Kein Wunder, denn während man bei Donald nie weiß, ob er am Ende als Sieger oder Verlierer dasteht, ist Micky gewöhnlich der strahlende Held, immer charmant und hilfsbereit und als Detektiv so gut wie unfehlbar. In dieser Geschichte tritt er jedoch mal nicht als Detektiv, sondern als Privatperson auf. Ungewöhnlich, aber durchaus nicht unangenehm ist auch, dass er ohne Goofy agiert. Dafür ist der Papagei Heinerich eine umso bemerkenswertere Figur. Mit frechem Schnabel beleidigt er jeden, der ihm in die Quere kommt. Am lustigsten ist seine telefonische Abfuhr an Kommissar Hunter, er solle seine Fälle zur Abwechslung mal ohne Mickys Hilfe lösen, die auch ein kleines Körnchen Wahrheit enthält, wenn man bedenkt, wie oft Micky der Polizei unter die Arme greift. Notgedrungen bilden die beiden ein Team und freunden sich nach einer Weile sogar an, obwohl Heinerich seine vorlaute Art beibehält. Immer wieder ergeben sich witzige Stellen, etwa wenn der Vogel trotz seiner Flugfähigkeiten bei einer Bergtour auf ein Sicherungsseil besteht. Für Spannung ist in mehrfacher Hinsicht gesorgt. Zum einen ahnt man nocht nicht, wie die Expedition der beiden endet, zum anderen sieht man ein paarmal undeutlich im Hintergrund eine schwarze Gestalt, die die beiden verfolgt – allerdings so versteckt, dass man sie beim ersten Lesen sogar womöglich übersieht. Das „Tal der Redensarten“ besticht dann durch die nette Idee, alle Tiere so wie in Sprichwörtern handeln zu lassen. Für Erwachsene ist das ein hintergründiger Spaß, für Kinder eine lehrreiche Angelegenheit. Nicht nur geflügelte Worte werden hier aufgezählt und verbildlicht, auch auf „Alice im Wunderland“ wird angespielt, als ein Hase vor Micky und Heinerich flüchtet und der Papagei sich an das berühmte Kaninchen erinnert fühlt. Ein kleines Manko ist der Zufall, der am Ende in die glückliche Lösung hineinspielt, den man aber auch hätte umgehen können, ohne den Storyverlauf zu ändern, sodass er nicht weiter störend auffällt.

<Ginny, August 2006>


Der gute alte 313[Bearbeiten]

Gut Zwei Außerirdische vom Planeten Katalys machen sich zur Erde, um den Technikstand der Menschen zu erforschen. Ihr Interesse gilt vor allem den Motoren. Als sie sehen, wie liebevoll Donald mit seinem alten Auto 313 umgeht, helfen sie ihm etwas auf die Sprünge. Zunächst ahnt Donald nicht, warum sein treues Auto plötzlich jeden Turboschlitten abhängt …

Die letzte Geschichte „Der gute alte 313“ bildet einen gelungenen Abschluss, der besonders alle Donald-Fans erfreuen dürfte. Überhaupt kommt Donald in diesem Band in allen Geschichten recht gut weg, was eine schöne Abwechslung zu seinen ewigen Pechsträhnen darstellt. In dieser netten Story wird er für seine Hingabe an sein kleines, altes Auto belohnt, das seit langem eines seiner Markenzeichen ist. Zwei Außerirdische, die alle Motoren als ihre irdischen Brüder betrachten, verwandeln das Autochen kurzzeitig in eine Turbomaschine und sorgen für allerleih Verwirrung. Mit ihrer Hilfe sticht Donald nicht nur seinen habgierigen Onkel, sondern vor allem auch seinen Konkurrenten bei Herzdame Daisy, den Glückspilz Gustav Gans, aus. Die Geschichte setzt sich auf liebevolle Weise für die sorgsame Pflege von Nutzgegenständen ein. Donald besitzt zu seinem Auto eine herzliche Verbindung und es kann nicht schaden, wenn man selber auch pfleglich mit seinen Alltagsbegleitern umgeht.

<Ginny, August 2006>