LTB 513: Rezension

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© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB 513 rezensiert. Ob dieser Band tolles Top, ein fataler Flop oder einfach nur müdes Mittelmaß ist, erfährst du hier. Dranbleiben ;-) Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 513.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 513 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Cover[Bearbeiten]

Micky wird 90! Zeit für ein Lustiges Taschenbuch, das diesen Geburtstag auch wirklich würdigt. Und erstaunlicherweise hat die Redaktion diesmal wirklich einiges unternommen, um dem Mäuserich gerecht zu werden. Dass es nicht 100% Maus wie noch in LTB 131 sein würden, war natürlich auch klar, aber gemessen an den Bänden 252, 318 und 383 (von 448 ganz zu schweigen) ist 513 eindeutig eine Steigerung in puncto Mausanteil. Das Cover stammt von Casty und gehört zu der Geschichte Was gestern geschah…, passt aber auch generell als schönes Symbol dafür, wie sich Micky Maus seit seinen Anfängen weiterentwickelt hat. --Spectaculus (Diskussion)

Highlight Ein Cover, das sich mal so was von vom Einheitsbrei der letzten Jahre abhebt – und das lohnt sich! Für mich ein eindeutiger Beweis, dass die LTB-Cover mal mehr Abwechslung brauchen, sowohl bei den Figuren, als auch bei den Zeichnern. Zu schade, dass sich Maus-Cover anscheinend so schlecht verkaufen… D.U.C.K. (Diskussion) 15:55, 18. Jan. 2023 (CET)

Geburtstagsparty mit Hindernissen[Bearbeiten]

D 2018-014

Hübscher Schluss (© Egmont Ehapa)

In einer stürmischen Nacht klopft es an Donalds Tür. Das Schicksal? Nein. Aber fast… Tatsächlich handelt es sich um den Wächter eines Tempels in Porto Gordo, der eine gewisse Statue von Donald haben will, die Donald einst nach einem Abenteuer mit Micky aus einem Tempel in Porto Gordo mitnahm. Doch anscheinend herrscht in dem Land seitdem Dürre, weshalb die Statue unbedingt zurück muss! Natürlich will Donald kein Unmensch sein und so geht er zu Micky, um mit sie mit dem zurückzubringen. Der kommt tatsächlich mit, wenn auch mit dem Gedanken, dass es sich wohl um eine Überraschung Minnies für seinen morgigen Geburtstag handelt. Doch die Wahrheit ist viel unschöner, tatsächlich handelt es sich nämlich um einen Plan des Schwarzen Phantoms, der mit der magischen Statue die Weltherrschaft an sich reißen will…

Gut Los geht es jedoch nicht mit Casty, sondern mit einer Egmont-Geschichte. Dass Micky in einer dänischen Geschichte voll bekleidet ist, ist nichts Neues mehr (siehe Marsch durch Mittelwelt und Das vergessene Weihnachtsfest), wirkt aber dennoch vielleicht überraschend, weil die D-Maus ja seit ihrer (nicht unverdienten) „Abschaffung“ im LTB nur noch in seltenen Crossovers auftaucht. Wenn diese von Byron Erickson stammen, sind sie gut, dieses stammt allerdings von den McGreals. Die haben fürs LTB mit den Phantomann-Abenteuern, Zu Besuch in Winzelhausen oder Das goldene Vlies durchaus ordentliche Maus-Plots, daneben aber auch völlig Inakzeptables wie Verfolgung im Schrumpfgang, Die Reise zum Mond oder Unsichtbare Freunde fabriziert. Und bei ihren Crossover-Geschichten gingen sich Donald und Micky schon mal an die Gurgel. Hier geht es recht merkwürdig los, denn eine seltsame Gestalt taucht bei Donald auf und verlangt, dass er und Micky ein Zepter zurück in einen Tempel in Porto Gordo bringen sollen (dasselbe Porto Gordo wie in LTB 462? Sieht nicht unbedingt danach aus…). Dort angekommen, entpuppt sich der Wächter als Schwarzes Phantom, der Fluch als Erfindung und das Zepter als enorm mächtig. Donald ist allerdings auch nicht ganz auf den Kopf gefallen und haut seinen Kumpel aus der Sache raus…

Ich kann nicht umhinkommen, Geburtstagsparty mit Hindernissen als das beste McGreal’sche Crossover seit Spione wie wir einzusortieren. Die Spannungen zwischen Micky und Donald werden nur verbal ausgefochten, und vor allem ist Mickys Charakterisierung recht gelungen: Er wirkt längst nicht so unausstehlich wie z.B. bei Der Ruf des Abenteuers und bleibt auch unter dem Einfluss des Zepters lieber er selbst (womit er dann auch Donalds Vorurteile Lügen straft). Über das große, bereits im Comicforum erwähnte Logikloch (wieso mussten Donald und Micky das Zepter zurückbringen? Hätte das Phantom es einfach bei Donald geklaut, hätte es Sprit sparen können!) kann ich einigermaßen hinwegsehen, auch wenn es der Geschichte natürlich schadet.

Der größte Pluspunkt neben dem wirklich hübschen Schluss sind klar die Zeichnungen. Auch wenn ich mich wahrscheinlich über eine Geburtstagsgeschichte von Erickson und Cavazzano mehr gefreut hätte: Massimo Fecchi beweist mal wieder seine Klasse. Es stellt sich erneut die Frage, wieso Fecchi Micky so selten im LTB zeichnen durfte. Verglichen mit Xavi, Gonzalez, Maximino oder Miguel spielt er in einer ganz anderen Liga. Aufmerksame Leser werden bemerken, dass er diesmal sogar Goofy auf die „herkömmliche“ Weise zeichnen durfte. Überhaupt macht die letzte Seite richtig Lust auf eine schön klassische Mausgeschichte mit Fecchi-Zeichnungen. Wird Zeit, dass der Mann zu Panini wechselt und mit italienischen Autoren zusammenarbeitet! Für sich gesehen ist die Geschichte nicht schlecht, aber sie verblasst natürlich verglichen mit dem, was da als Nächstes kommt. gut- --Spectaculus (Diskussion)

Highlight Eine beeindruckend gute Geschichte und tolle Zeichnungen! Vor allem der Schluss hat mir gefallen, als alle auf Micky warteten, um ihn zu überraschen. - Donald Duck 123

Gut Eine schöne Einstiegsgeschichte, die aufgrund einiger kleinerer Logiklöcher nicht vollends überzeugen kann, aber dennoch einige wirklich gelungene Szenen und tolle Zeichnungen bietet. Auch die Charakterisierung der Figuren hat mir gut gefallen, vor allem die Ironie rund um Mickys Charakterzüge ist meiner Meinung nach gut gelungen und macht die Figur tatsächlich menschlicher, ohne sie völlig zu zerstören (was man von anderen Egmont-Projekten mit dem der Maus leider nicht behaupten kann…) Wer an Micky-Geschichten von Egmont grundsätzlich mit niedriger Erwartungshaltung herangeht, wird hier mit Sicherheit positiv überrascht! Gut D.U.C.K. (Diskussion) 15:55, 18. Jan. 2023 (CET)

Was gestern geschah…[Bearbeiten]

I TL 3130-1P

Micky trifft Micky (© Egmont Ehapa)

Seltsame Spannung liegt über Entenhausen… Das merkt auch eine zwielichtige Gestalt, die daher zu einem Traumexperten geht, um etwas gegen ihre nervenden Träume zu unternehmen. Doch etwas läuft schief und statt der Träume sieht der Experte die Vergangenheit. Und was er da sieht, ist ganz und gar nicht witzig: Sein Patient versucht, die Welt zu erobern – und um ein Haar hätte er es geschafft. Doch der Patient lacht nur – endlich kann er sich wieder daran erinnern! Und dieses Mal soll es nicht misslingen…

Highlight Eine lange Geburtstagsgeschichte von Casty, steigt da die Vorfreude? Oh ja! Die Fortsetzung ist übrigens gerade in Italien erschienen, und soll wohl ein Meisterwerk sein! Ich bin schon jetzt gespannt!

Wie auf dem Cover bereits angedeutet, trifft hier der heutige Micky per Zeitreise auf sein kurzbehostes früheres Ich. Moment, gab es das nicht schon? In der Tat, siehe hier. Aber keine Angst, die beiden Geschichten unterscheiden sich in so vielen wesentlichen Punkten, dass man kaum von einem Abklatsch sprechen kann. Hier steht zudem viel stärker die Hommage an Floyd Gottfredson im Vordergrund, denn ein Großteil der Geschichte spielt in der Ära der Zeitungsstrips und ist auch, inklusive der typischen Nebenfiguren, zeichnerisch in dem Stil gehalten. Gezeichnet hat Casty die Geschichte zusammen mit Massimo Bonfatti. Einige Fans werden sich erinnern, dass Bonfatti in einem alten Casty-Interview als eine Art Mentor erwähnt wurde.

Für den Inhalt zeichnet der beliebteste aktuelle italienische Disney-Künstler jedoch alleine verantwortlich: Los geht das Drama an Mickys Geburtstag, denn Kater Karlo hat Minnie gekidnappt und will Micky dadurch davon abhalten, in die Vergangenheit zurückzureisen. Doch genau das geschieht durch einige Zufälle, und so trifft der erwachsene Micky auf sein jugendliches Selbst und versucht dieses davon zu überzeugen, dass Karlo etwas Übles vorhat… schwierig, wenn man offenbar unter Gedächtnislücken leidet! Die Zusammenhänge klären sich langsam auf, und trotz der etwas andersartigen (nicht unbedingt schlechteren – eher detaillierteren) Zeichnungen ist der Erzählstil ganz typisch Casty: Hektisch, teilweise schon fast überhastet, und mit ordentlich gepfefferten Kampfszenen. Wem Casty bislang nicht zugesagt hat, der wird auch mit Was gestern geschah… nicht viel anfangen können, die anderen können sich über eine sehr gelungene Geschichte freuen, die in meinen Augen nur knapp unterhalb der selbst gesteckten Bestmarke (die da wäre: Das ewige Imperium) angesiedelt ist. Wie Vergangenheit und Gegenwart hier miteinander wechselwirken, ist schon bemerkenswert, und schrammt auch an den meisten Problemen vorbei, die bei solchen Zeitreise-Storys gerne schnell auftauchen (siehe Castys ältere Wunderbrause) – auch wenn es ohne Paradox natürlich nicht geht. Interessant finde ich, dass Casty erneut eine Idee aufgreift, die es bereits schon mal in einer alten Egmont-Geschichte gab (siehe LTB 231), und diese wie gewohnt viel besser und inspirierter verwendet. Zum positiven Eindruck trägt auch die messerscharfe Charakterisierung bei: Micky ist sowohl als Jüngling als auch als „Herr Maus“ sympathisch, wenn auch beide Varianten ihre jeweiligen Vorzüge haben. Alles in allem ganz klar Top!

(Weniger top ist die Übersetzung, welche eine ganze Reihe von Dingen ohne Not geändert bzw. verfälscht hat, wie von NRW-Radler hier festgestellt. Offenbar wollte man es so hinbiegen, als ob Micky 90 Jahre zurückreisen müsste, was aber aus vielerlei Gründen keinen Sinn macht. Was auch nicht sein musste: Das „90 Jahre Micky“-Logo mitten auf der strahlenden Sonne im Splashpanel. Also echt!) --Spectaculus (Diskussion)

Kater Karlo hat düstere Pläne(© Egmont Ehapa)

Highlight Ich halte diese Geschichte für DAS HIGHLIGT DIESES LTB's oder womöglich eine meiner Lieblingsgeschichten. Ich bin ein totaler Fan des älteren Mickys von Floyd Gottfredson und habe mich über ein Comeback gefreut. Außerdem war das hier die erste Casty-Geschichte, die ich bis jetzt gelesen habe. Auch die Handlung hat mir sehr gut gefallen! Ein tolles Abenteuer mit einem guten Zeichner und insgesammt einer würdigen Geburtstags-Geschichte! - Donald Duck 123

Highlight Was soll man hierzu sagen? Ein Meisterwerk. Casty zeigt sein gesamtes Können und flicht aus komplexen Zeitreisen, einer spannenden Kriminalgeschichte und interessanten Charakterentwicklungen ein Abenteuer, das sich gewaschen hat. Beunruhigend von der ersten Seite an, schafft Was gestern geschah… es, den Leser bis zur letzten Seite zu fesseln, mit einem dramatischen Höhepunkt von selten gesehener Ernsthaftigkeit und einem Kater Karlo in alter Grausamkeit. Im Kontrast dazu werden die Helden und ihre Beziehungen zueinander von Casty mit einer außergewöhnlichen Sensibilität behandelt. Auch an witzigen Szenen mangelt es nicht, was die Geschichte entschieden auflockert. Die Zeichnungen sind ebenfalls spektakulär in ihrer Detailverliebtheit und ihren verschiedenen Atmosphären, von den düsteren und spannungsgeladenen Panels am Anfang und am Ende der Geschichte bis zur Leichtigkeit und Geschäftigkeit des gerade aufblühenden Entenhausens der Vergangenheit. Ohne Zweifel eine der besten Geschichten der letzten Jahre! Highlight D.U.C.K. (Diskussion) 15:55, 18. Jan. 2023 (CET)

→ Für eine vollständige Inhaltsangabe und viele Hintergrundinformationen, siehe auch Hauptartikel Was gestern geschah…

100 % Dagobert: Wenn zwei sich streiten …[Bearbeiten]

I TL 3125-01

Donald und Dussel streiten sich um einen Zehn-Taler-Schein.

Einseiter verdienen nur dann eine Wertung, wenn sie besonders schlecht (was leider öfters vorkommt) oder besonders gut (leider seltener der Fall) sind. Der hier ist weder das Eine noch das Andere, er setzt aber auch nur das bereits im Titel gespoilerte Sprichwort um. Anstelle von 100% Dagobert wäre mir 100% Maus (es gibt ja auch viele schöne Einseiter mit Micky) vielleicht lieber gewesen… --Spectaculus (Diskussion)

Mittelmaß Durchschnittlicher Einseiter. D.U.C.K. (Diskussion) 15:55, 18. Jan. 2023 (CET)

Die schlechtere Hälfte[Bearbeiten]

I TL 3218-5

© Egmont Ehapa

Donald ist genervt. Ihn mag niemand. Er ist unzuverlässig, faul, nervig. Aber Phantomias – den mögen alle! Er ist der Held! Das kann Donald nicht länger ertragen. Und so beschließt er: Donald muss weg. Ab sofort will er nur noch als Phantomias leben…

Gut Gleich noch mal Pietro Zemelo, diesmal eine etwas längere und ambitioniertere Geschichte des jungen Autorentalents: Donald fühlt sich gegenüber seiner Phantomias-Geheimidentität zunehmend geringgeschätzt. Um den Identitätskonflikt ein für alle Mal zu beenden, behauptet er nun, Donald sei am Südpol, und lässt den Superhelden seine bisherige Rolle übernehmen.

Die Moral von der Geschicht’ ist so offensichtlich, dass es hier weniger um das „was“ geht, sondern um das „wie“. Und da überzeugt die Inszenierung einfach. Auch die quirligen, modernen (aber nicht übertrieben verzerrten) Zeichnungen von Renata Castellani passen dazu. Was mir hier besonders gut gefällt, ist das Stilmittel, eine Szene beinahe identisch zu wiederholen (die schockierten Neffen) – nur jeweils leicht variiert. Sehr hübsch gemacht! Insgesamt ein verdientes gut+ --Spectaculus (Diskussion)

Gut Schöne und rührende Charakteranalyse, die auf 20 Seiten überraschend intensiv daherkommt. Dennoch bleibt das Gefühl, dass man aus der Idee rund um Donalds Identitätsprobleme und seinen „Minderwertigkeitskomplex“ gegenüber dem großen Phantomias mehr hätte machen können. Für eine Kurzgeschichte aber auf jeden Fall sehr gelungen. Gut+ D.U.C.K. (Diskussion) 15:55, 18. Jan. 2023 (CET)

Das Schachspiel des Lebens[Bearbeiten]

I TL 3233-2

Entenhausen 1837. Emil Erpel eröffnet den neuen Stadtpark. Dort soll es unter anderem ein öffentliches Schachspiel geben, in Erinnerung an Winfried Windbruch, einen alten Hassgefährten aus Emils Zeiten als Goldgräber. Anfangs ist das Spiel äußerst beliebt, doch nach und nach gerät es in Vergessenheit... 120 Jahre später geht Dagobert durch den Park. Um seinen Speicher nicht aus den Augen zu verlieren, geht er mal einen anderen Weg als sonst. Und dabei entdeckt er das Schachspiel – bei dem seltsamerweise irgendjemand bereits den ersten Zug gemacht hat. Dagobert kann der Versuchung nicht widerstehen und zieht ebenfalls. So entwickelt sich über die Jahre eine spannende und lehrreiche Schachpartie…

Highlight Eine ganz neue Idee in einem Disney-Comic? Geht! Gabriele Panini beweist es hier. Die Geschichte beginnt zu Gründerzeiten mit Emil Erpel, der die Idee hat, ein öffentliches Schachbrett aufzubauen, an dem jeder mal einen Zug machen kann. Dagobert kommt im Laufe der Jahre immer wieder vorbei und spielt gegen einen Gegner, den er nicht kennt. Dann lässt ein Kollege ein paar Bemerkungen fallen, die ihn stutzig machen…

Man kann die Geschichte nur dann ernst nehmen, wenn man nicht Don Rosa für die einzig wahre Wahrheit hält. Denn die Jahreszahlen hier passen natürlich überhaupt nicht zu einem Dagobert, der in den 1800ern geboren wurde. Ebenso sollte Emil Erpel eigentlich deutlich früher gelebt haben. Lässt man dieses Problem außer Acht, hat man tatsächlich eine tolle Story, die wirklich viel aus ihrer Idee macht. Sowohl Rahmenhandlung als auch die einzelnen Episoden sind überzeugend inszeniert. Die Zeichnungen sind eher zweckmäßig, gehen aber in Ordnung. Ich schwanke, aber bin heute mal großzügig und vergebe ein top- --Spectaculus (Diskussion)

Highlight Für mich die große Überraschung des Bandes. Gabriele Panini würde ich nicht unbedingt zu den großen Namen des aktuellen Disney-Comics zählen, doch mit Das Schachspiel des Lebens liefert er hier eine Geschichte, die sowohl durch ihre Frische, als auch durch ihre Philosophie und Poesie überzeugt. Ein wahres Kleinod! Highlight D.U.C.K. (Diskussion) 15:55, 18. Jan. 2023 (CET)

Die Lokomotive des Kaukasus[Bearbeiten]

I TL 3175-3

Donald und Dussel sollen mal wieder einen tollen Artikel für den Entenhausener Kurier verfassen. Über die „Lokomotive des Kaukasus“, wie Dagobert meint. Sofort machen die beiden sich auf in den Kaukasus, um die Recherchen zu beginnen. Sie lernen, dass die Lokomotive der Legende nach von Igor dem Schrecklichen verwendet wurde, um massenweise geklautes Gold aus dem Land zu schmuggeln... Doch sie soll mitten im Gebirge verschwunden sein! Natürlich geben die beiden sich damit nicht zufrieden, und so finden sie eine Spur, die sie nach Dalekobirsk führt. Doch sie werden verfolgt. Tatsächlich suchen zwei verschiedene Gruppen seit Ewigkeiten nach der Lokomotive und heften sich nun an Donalds und Dussels Fersen…

Die Lokomotive des Kaukasus (© Egmont Ehapa)

Highlight Donald und Dussel sollen einen Artikel für die Zeitung über die „Lokomotive des Kaukasus“ schreiben. Also ab nach Russland! Denn dort hat vor langer Zeit ein spektakulärer Goldraub stattgefunden, aber das Gold ist mitsamt der Lokomotive verschwunden. Donald und Dussel beweisen erstaunliches detektivisches Gespür, merken allerdings lange nicht, dass ein paar merkwürdige Gestalten auf ihrer Spur sind…

Diese Geschichte hat etwas beruhigend Altmodisches an sich: Alleine die Zeichnungen vom langjährigen Scarpa-Tuscher Sandro Del Conte, mittlerweile ein seltener Gast im LTB, sorgen dafür. Aber auch die Konstellation mit Donald und Dussel als Reporter in Diensten ihres Onkels ist altbekannt. Was der Geschichte ein wenig schadet, ist ihr (ebenfalls altbekanntes) Muster, wie die Reise überhaupt zustande kommt, und man erwartet eigentlich schon das Ende mit einen wutentbrannten Dagobert, der seine Neffen in die Wüste jagt. Aber Bruno Sarda hat der Versuchung widerstanden und ein recht versöhnliches Ende gezimmert, sodass ich dank des insgesamt positiven Gesamteindruck auf top- plädiere. --Spectaculus (Diskussion)

Gut Die Lokomotive des Kaukasus ist keine sensationelle Geschichte, aber auf jeden Fall eine stabile Mischung aus Kriminalgeschichte und Schatzsuche, die vor allem durch ihre Klassizität und ihre flüssige und schlüssige Handlung besticht. Sehr angenehm zu lesen! Grundsätzlich bin ich kein großer Fan von Del Contes Zeichnungen, aber hier bietet sich sein „altmodischer“ Stil natürlich an. Die Story reiht sich in die Serie der guten Werke in diesem Band ein! Gut D.U.C.K. (Diskussion) 15:55, 18. Jan. 2023 (CET)

Mausopolis[Bearbeiten]

Mausopolis (© Egmont Ehapa)

I TL 3189-1P

Mausopolis. Eine riesige, leuchtende und pulsierende Metropole. Betrieben wird sie von einer Maschine, dessen Chef der junge Mick ist. Doch als der entdeckt, wie viele Menschen ausgebeutet werden, um die Maschine am Laufen zu halten, kommen ihm Zweifel am System und er schließt sich der jungen Lehrerin Minny an, die die Arbeiter zum friedlichen Aufstand bewegen will.

Highlight Es ist die fünfte moderne Adaption eines berühmten Werks im modernen Stil (diesmal kein Buch, sondern ein legendärer Stummfilm – stumm ist der Comic jedoch zum Glück nicht!), die es zu uns schafft. Und weiterhin werde ich mit dem Konzept nicht richtig warm. Trotzdem würde ich Mausopolis als den bislang besten Versuch bezeichnen, einfach weil man nie das Gefühl hat, dass die Figuren entgegen ihrem bekannten Naturell eingesetzt werden und die Handlung klar nachvollziehbar bleibt. Dabei wirkt das Szenario aus heutiger Sicht seltsam fremdartig, weil es eben die Zukunft aus Sicht des frühen 20. Jahrhunderts zeigt – heutzutage nennt man so etwas gerne „Steampunk“; anachronistischer Futurismus gewissermaßen (dazu gehört in diesem Fall auch schon wieder eine Anlehnung an den bei uns so oft übersehenen Gottfredson, wenn man sich das Design der Nebenfiguren mal so ansieht). In der Stadt Mausopolis gibt es Ober- und Unterschicht. Mick Maus gehört zur Oberschicht und ist (als Nachfolger seines Vaters und Großvaters) der Chef des großen Werks, welches die Stadt mit Energie versorgt, doch erst als er das Werk besichtigt, merkt er, wie schlecht es den Arbeitern dort geht.

Gleichzeitig ist er zwischen allen Stühlen gefangen, denn einerseits wird die Ausnutzung von seinem „Vormund“ Karlo Karlersen vorangetrieben (was Mick aber nicht weiß), und er lernt die hübsche Lehrerin Minny kennen, die eine Untergrundbewegung anführt. Immerhin ruft sie die Arbeiter nicht zur Revolution auf. Aber was nicht ist, das kann ja noch kommen. Und dann ist da ja noch der verrückte Erfinder Schwarzwang (aufgrund dieser Parallele vielleicht nicht ganz glücklich, Duckenstein und Mausopolis direkt aufeinander folgen zu lassen), der für Karlersen arbeitet…

Eine Geschichte ist dann gut gelungen, wenn sie den Leser mitreißt. Und das ist hier zumindest bei mir deutlich mehr der Fall als ich das über die anderen Adaptionen (Schatzinsel, Graf Phantula etc.) sagen könnte. Wenn man sieht, wie sich das Unglück entwickelt, will man als Leser geradezu in die Handlung eingreifen und die Katastrophe abwenden. Was mir aber trotz allem nicht so recht gefallen will, sind die Zeichnungen. Zwar sind sie nicht mehr ganz so überladen und augenunfreundlich wie noch bei Moby Duck, aber gerade zu Beginn wirken sie auf mich teilweise sehr konfus, über die Maßen verzerrt und auch irgendwie „leer“ (es gibt in einigen Szenen überhaupt keine Hintergrundstrukturen, was von der Kolorierung mehr schlecht als recht ausgeglichen wird). Und die Seite 232 (die auch irgendwie unpassend wirkt) erinnert mich fatal an den praktisch unlesbaren Celoni-Wust aus LTB Premium 14. Schade, in LTB Premium 19 konnte man gerade noch mal sehen, wie gut Mottura früher (trotz seiner sehr limitierten Palette an Gesichtsausdrücken) gezeichnet hat. Aber gut, ist wohl auch ein Stück weit Geschmackssache, sorgt aber mit dafür, dass Mausopolis so weit aus dem Rahmen des LTBs fällt, dass es wie ein Fremdkörper/Anhängsel wirkt. Trotzdem noch top- --Spectaculus (Diskussion)

Highlight Und das zweite lange Maus-Abenteuer in einem Band! Eigentlich sollte man damit schon glücklich sein, wann gab es das schließlich das letzte Mal? Hinzu kommt, dass die Geschichte es gleich auch noch so ziemlich in sich hat! Artibani und Mottura zaubern hier eine atmosphärisch dichte Adaption des Filmklassikers Metropolis hervor, die sowohl storytechnisch durch die Finesse der Erzählung, als auch von den bombastischen Zeichnungen her überzeugt. Dennoch würde ich hier nicht, wie bei Was gestern geschah…, von einem Meisterwerk sprechen. Tatsächlich gibt es in der Handlung manchmal etwas sprunghafte Stellen und auch die von Mottura gewählten graphischen Lösungen überzeugen mich nicht immer, sondern stören manchmal den Lesefluss. Dennoch ein mehr als ordentlicher Abschluss dieses Bandes! Highlight- D.U.C.K. (Diskussion) 15:55, 18. Jan. 2023 (CET)

Fazit[Bearbeiten]

Ein hervorragendes LTB, das zeigt, welche Qualität die Reihe eigentlich viel öfter haben könnte, wenn man bei der Redaktion etwas mutiger wäre (und vielleicht nicht so viele Highlights in Nebenreihen abschieben würde). Absolute Kaufempfehlung. --Spectaculus (Diskussion)

Highlight Für mich ohne Zweifel das beste LTB der letzten Zeit. LTB 513 überzeugt vor allem durch die zwei langen Maus-Geschichten, von denen Was gestern geschah… sogar zu den besten der letzten Jahre gezählt werden kann. Doch auch die kürzeren Storys halten das Niveau hoch. Hervorzuheben ist hier vor allem das Kleinod Das Schachspiel des Lebens, wobei auch die anderen nicht enttäuschen. Untern Strich also ein Band auf durchgehend hohem Niveau mit einigen richtigen Highlights! D.U.C.K. (Diskussion) 15:55, 18. Jan. 2023 (CET)