Rosenmontags-Rummel

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Rosenmontags-Rummel
Jet Witch
Erstveröffentlichung: November 1961
Entstehungsdatum: 13. März 1961
Storycode: W WDC 254-01
Story: Carl Barks
Zeichnungen: Carl Barks
Seiten: 10
Deutsche Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: Micky Maus Magazin 8/1977
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Carl Barks

Ind.PNG Infos zu Rosenmontags-Rummel

beim I.N.D.U.C.K.S.

Rosenmontags-Rummel oder Halloween-Hektik bzw. Düsenhexe (engl. Jet Witch) ist eine von Carl Barks im Jahr 1961 gezeichnete und getextete Comicgeschichte. Daniel Düsentrieb hat seinem Namen alle Ehre gemacht und einen düsenbetriebenen Hexenbesen erfunden. Bei einem Testflug am Rosenmontag richtet Donald damit versehentlich ein riesiges Chaos an.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Das Splashpanel…
Panel aus Entenhausen-Edition 43 (© Egmont Ehapa)

Bei der Gemeindeversammlung wird das alljährliche Ärgernis des Rosenmontagsumzugs angesprochen. Es ist Brauch und Sitte, dass die Kinder maskiert durch die Straßen laufen, an den Haustüren klopfen und um Süßigkeiten bitten. Bekommen sie nichts, dann wird dem Hausbesitzer die Türe oder die Wand beschmiert – daher rufen die Kinder auf ihrer Tour auch den Spruch „Zahlen oder malen!“. Auch Donald nimmt an der Versammlung Teil und macht seinem Unmut über diese Tradition Luft. Aber noch bevor konkrete Vorschläge besprochen werden, verlässt er die Sitzung und geht zum Kegeln.

Da er sich in den folgenden Tagen auch wenig für die lokalen Nachrichten interessiert, weiß er am Rosenmontag auch nichts davon, dass die Stadt diesmal einen Umzug für Kinder organisiert hat, um die kleinen Racker mit einem geordneten Programm zu unterhalten und so von Streichen abzuhalten. Erst abends fällt Donald überhaupt auf, dass heute Rosenmontag ist, als Tick, Trick und Track verkleidet das Haus verlassen. Er hetzt sich ab um sich noch rechtzeitig mit Süßigkeiten einzudecken und bereit einen Schwung Geschenktütchen voll Bonbons vor. Die Zeit vergeht und im Laufe des Abends wundert Donald sich immer mehr, dass kein einziges Kind an seiner Türe läutet.

„Warum klingelt denn niemand? Sonst sind um diese Zeit schon Hunderte dagewesen.“
Donald Duck

Als er die Hoffnung schon fast aufgegeben hat, steht schließlich ein winziger, als Gnom verkleideter Bengel vor seiner Haustür. Donald beschenkt den Jungen großzügig. Der Junge ist genau wie Donald verwundert, dass niemand auf den Straßen unterwegs ist, und anscheinend auch keiner zu Hause zu sein scheint. Auch er hat offensichtlich nichts vom Rosenmontags-Umzug mitbekommen. Die Beiden stellen fest, dass sein ganzes Viertel menschleer zu sein scheint. Der Junge vermutet, dass alle Menschen vor der Hexe Angst haben würden, die er vorhin herumfliegen sah.

Donald hält das Gerede von einer Hexe für Kinderphantasie, doch dann macht er selbst Bekanntschaft mit einer Gestalt, die auf einem Besen durch die Lüfte reitet und dabei irre kichert. Er rennt ins Haus zurück und versteckt sich unter seinem Bett, doch dann läutet die Hexe ausgerechnet an seiner Türe. Er wirft ihr aus dem ersten Stock eine Vase auf den Kopf und setzt sie schachmatt – wie sich herausstellt, handelt es sich aber um Daniel Düsentrieb in Hexenverkleidung. Nachdem er sich erholt hat, erzählt er Donald, dass er einen Düsenflugstab erfunden hat. Getarnt als Hexe mit Besen wollte er diesen nun testen. Am Rosenmontag schien Düsentrieb das am unauffälligsten, da eine Hexe mehr oder weniger auf den Straßen kaum auffallen dürfte. Seine Erfindung soll noch geheim bleiben. Auch der Ingenieur wundert sich, dass ganz Entenhausen menschenleer zu sein scheint, auch er hat die Nachrichten verpasst. Donald macht sich Sorgen, weil seine Neffen draußen unterwegs sind. Da Düsentrieb zu angeschlagen ist, nimmt er sich Hexenverkleidung und Düsenbesen und fliegt los, um nach ihnen zu suchen.

Donald wundert sich über die leeren Straßen, doch dann sieht er einen „riesigen Glühwurm“ der langsam über den Golfplatz schleicht. Dabei handelt es sich in Wahrheit um einen Laternenumzug der Kinder. Als Donald sich nähert, bricht helle Panik aus. Die Kinder schreien und rennen durch die Gegend, Erwachsene flüchten, die Polizisten wissen nicht was sie tun sollen und die Pferde gehen ihnen durch. Donald versucht sie wieder einzufangen, löst dabei aber auch noch ein Chaos im Entenhausener Zoo aus. Die Tiere brechen aus und sind außer Rand und Band. Ein Elefant rammt das Denkmal von Senator Sägebiel, Autos bauen Unfälle, Lastwäge kippen um, fahren in Schaufensterscheiben und zerstören Hydranten. Schließlich steht die Stadt unter Wasser und am Ende laufen selbst die Feuerwehrmänner wie hysterische, hilflose Wichtel durch die Gegend.

Entenhausen versinkt im Chaos…
Panel aus Entenhausen-Edition 43 (© Egmont Ehapa)

Donald zieht es vor sich davonzumachen, bevor er in die Sache hineingezogen wird. Er rät Düsentrieb, alle Beweismittel zu vernichten oder zu verstecken. Als seine Neffen nach Hause kommen, liegt Donald im Sessel und schläft.

„Und Onkel Donald pennt!“
„Der hat vom Rosenmontag nichts mitgekriegt.“
„Muß sich schön gelangweilt haben mit all seinen Bonbontüten!“
Tick, Trick und Track

Hintergrund[Bearbeiten]

Ein schmerzhaftes Missverständnis…
Panel aus Entenhausen-Edition 43 (© Egmont Ehapa)

Die tragenden Elemente in dieser Geschichte sind zum einen Donalds Desinteresse zu Beginn der Geschichte, welches ihn als nahezu Einzigen im Ahnungslosen über das Rosenmontagsprogramm lässt. Derartiges kennt man von ihm z.B. aus der Geschichte April, April! oder aus den Handlungsverlauf von Aufruhr im Wachsfigurenkabinett. Den zweiten wichtige Bestandteil der Geschichte bildet wie so oft eine der genialen Erfindungen von Daniel Düsentrieb, der hier ausnahmsweise mal ohne sein Helferlein auftritt. Kein Wunder stellt es dar, dass die Kombination aus beidem, gepaart mit Donalds Pech und seinem Talent ein Chaos anzurichten, zu größeren Schwierigkeiten führt. Als Donald versucht den Schaden zu begrenzen, gipfelt die Katastrophe erst recht in absoluter Zerstörung und sogar der bildliche Elefant im Porzellanladen bekommt wörtliche Bedeutung.

Da Donald als Verursacher dieser Verwüstung unerkannt blieb, müssen er und der Ingenieur diesmal zwar nicht die Flucht in ein fernes Land antreten – es ist aber davon auszugehen, dass die beiden nun ein Geheimnis haben, das sie mit ins Grab nehmen werden.

Im Hintergrund der Bürgerversammlung zeigt Barks das Entenhausener Wappen, angelehnt an den US-Adler, und persifliert im Original auch noch den amerikanischen Wahlspruch: Aus „e pluribus unum“ wird „e pluribus duckus“ (also „aus vielem eine Ente“).[1]

Versionen[Bearbeiten]

Bei Erstveröffentlichung im Jahr 1977 war das amerikanische Halloween-Fest in Europa noch weitgehend unbekannt. Daher änderte Dr. Erika Fuchs wieder einmal den Hintergrund geringfügig ab, um die Geschichte für das deutsche Publikum verständlicher zu machen. Laut Einleitung ist das Sammeln von Süßigkeiten ein lokaler Entenhausener Brauch, der alljährlich am Rosenmontag stattfindet. In der Rubrik „Entenhausener Geschichte(n)“ ging Wolfgang J. Fuchs im DDSH 134 näher auf diese Übersetzungsproblematik ein.[2] Auch andere europäische Länder verlegten die Handlung in die Karnevalszeit. In späteren Publikationen wurde der Text wieder auf das – mittlerweile bekannte – Halloweenfest umgeschrieben. Naheliegenderweise wurde der Titel Rosenmontag-Rummel dann auch in Halloween-Hektik, oder, angelehnt an den Originaltitel Jet Witch, in Düsenhexe geändert.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]