Bearbeiten von „Zensur“

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Basierend auf dieser Liste begann Western, immer stärker die künstlerischen und thematischen Gestaltungsfreiheiten seiner [[Comicautor]]en und [[Comiczeichner|-zeichner]] einzuschränken. In besonders großem Maße betraf dies die Arbeit von [[Carl Barks]]. Barks war bereits in den 1940ern und Anfang der 50er öfters mit dem Verlag aneinandergeraten und hatte einige seiner Geschichten umzeichnen müssen, aus anderen wurden Teile gestrichen und ein paar Geschichten wurden komplett zensiert. Zensur wurde etwa an den Geschichten ''[[Der Feuerteufel]]'', ''[[Helden und Haie]]'', ''[[Eine stille Nacht]]'' oder ''[[Wiedersehn mit Klondike]]'' geübt. Dennoch hatte Barks lange Zeit verhältnismäßig freie Hand und brach auch in den veröffentlichten Geschichten eine Menge der Tabus, die Western auf seine Liste setzte. Barks beschäftigte sich mit Krieg und Zerstörung, mit dem [[Tod]], der Politik, stellte verführerische weibliche Bösewichte dar sowie krumme Anwälte. Besonders eklatant im Bruch von Tabus war ''[[Gefährliches Spiel]]'', das dennoch unzensiert veröffentlicht werden konnte. Dennoch nimmt Thomas Andrae an, dass ''Hints on Writing for Dell Comics'' von den zahllosen Tabubrüchen bei Barks inspiriert war.<ref name="Andrae 233"/> Da der Verlag auch einiges an negativer Post bekam, die sich an der einen oder anderen Barks-Geschichte entzündete, war Western bemüht, mögliche problematische Themen im Vorfeld auszusieben, bevor die Verkaufszahlen darunter zu leiden hatten (was sie aber trotzdem taten).<ref>Thomas Andrae (2006): Carl Barks and the Disney Comic Book. Jackson, MS: University Press of Mississippi. S. 231f., 235.</ref>
Basierend auf dieser Liste begann Western, immer stärker die künstlerischen und thematischen Gestaltungsfreiheiten seiner [[Comicautor]]en und [[Comiczeichner|-zeichner]] einzuschränken. In besonders großem Maße betraf dies die Arbeit von [[Carl Barks]]. Barks war bereits in den 1940ern und Anfang der 50er öfters mit dem Verlag aneinandergeraten und hatte einige seiner Geschichten umzeichnen müssen, aus anderen wurden Teile gestrichen und ein paar Geschichten wurden komplett zensiert. Zensur wurde etwa an den Geschichten ''[[Der Feuerteufel]]'', ''[[Helden und Haie]]'', ''[[Eine stille Nacht]]'' oder ''[[Wiedersehn mit Klondike]]'' geübt. Dennoch hatte Barks lange Zeit verhältnismäßig freie Hand und brach auch in den veröffentlichten Geschichten eine Menge der Tabus, die Western auf seine Liste setzte. Barks beschäftigte sich mit Krieg und Zerstörung, mit dem [[Tod]], der Politik, stellte verführerische weibliche Bösewichte dar sowie krumme Anwälte. Besonders eklatant im Bruch von Tabus war ''[[Gefährliches Spiel]]'', das dennoch unzensiert veröffentlicht werden konnte. Dennoch nimmt Thomas Andrae an, dass ''Hints on Writing for Dell Comics'' von den zahllosen Tabubrüchen bei Barks inspiriert war.<ref name="Andrae 233"/> Da der Verlag auch einiges an negativer Post bekam, die sich an der einen oder anderen Barks-Geschichte entzündete, war Western bemüht, mögliche problematische Themen im Vorfeld auszusieben, bevor die Verkaufszahlen darunter zu leiden hatten (was sie aber trotzdem taten).<ref>Thomas Andrae (2006): Carl Barks and the Disney Comic Book. Jackson, MS: University Press of Mississippi. S. 231f., 235.</ref>


Barks selbst passte bereits im Vorfeld Geschichten darauf an, ob sie dem Verlag zusagen würden, was sich, nebst seiner zunehmenden Desillusionierung, negativ auf die Qualität der Geschichten der späten 50er- und 60er-Jahre auswirkte. Der Verlag zwang Barks auch zu immer stärkeren Kürzungen, um mehr Werbeeinschaltungen zu ermöglichen.<ref>[[Geoffrey Blum]]: Ausgebrannt. In: [[Barks Library Special Onkel Dagobert]] 17, S. 54.</ref> Mehrmals wurden wesentliche Elemente von Geschichten – sehr zum Ärger des Künstlers – herausgestrichen, um Werbung zu platzieren, besonders eklatant in der Geschichte ''[[Der magische Hammer von Walhalla]]''. Barks verzichtete daher auf [[Splash-Panel]]s oder andere gestalterische Möglichkeiten, welche seine Geschichten interessanter gemacht hätten. Aber auch anderweitig griff Western in seine gestalterischen Möglichkeiten ein: Da die US Post für Comicmagazine billigere Tarife verrechnete, wenn auch Geschichten mit anderen Titelfiguren als der Figur des Hefts abgedruckt wurden, zwang Western Barks, für jedes ''Uncle Scrooge''-Heft auch eine kurze [[Daniel Düsentrieb|Daniel-Düsentrieb]]-Geschichte zu schreiben, die keinen der Charaktere der vorangehenden langen Dagobert-Geschichte beinhalten durfte. Zwei Geschichten redigierte Western deshalb und strich die Ducks heraus. Eine weitere Regelung der Post verursachte Textgeschichten in den Heftreihen, damit diese den Vorschriften von Magazinen gerecht wurden.<ref>„Black Hood appeared in four stories in each issue of Black Hood Comics to begin with, and most issues also carried a Black Hood text story, something all comic books did through the early 1960s, to satisfy U.S. Postal Service requirements for magazine rates.“<br />
Barks selbst passte bereits im Vorfeld Geschichten darauf an, ob sie dem Verlag zusagen würden, was sich, nebst seiner zunehmenden Desillusionierung, negativ auf die Qualität der Geschichten der späten 50er- und 60er-Jahre auswirkte. Der Verlag zwang Barks auch zu immer stärkeren Kürzungen, um mehr Werbeeinschaltungen zu ermöglichen.<ref>[[Geoffrey Blum]]: Ausgebrannt. In: [[Barks Library Special Onkel Dagobert]] 17, S. 54.</ref> Mehrmals wurden wesentliche Elemente von Geschichten – sehr zum Ärger des Künstlers – herausgestrichen, um Werbung zu platzieren, besonders eklatant in der Geschichte ''[[Der magische Hammer von Walhalla]]''. Barks verzichtete daher auf [[Splash-Panel]]s oder andere gestalterische Möglichkeiten, welche seine Geschichten interessanter gemacht hätten. Aber auch anderweitig griff Western in seine gestalterischen Möglichkeiten ein: Da die US Post für Comicmagazine billigere Tarife verrechnete, wenn auch Geschichten mit anderen Titelfiguren als der Figur des Hefts abgedruckt wurden, zwang Western Barks, für jedes ''Uncle Scrooge''-Heft auch eine kurze [[Daniel Düsentrieb|Daniel-Düsentrieb]]-Geschichte zu schreiben, die keinen der Charaktere der vorangehenden langen Dagobert-Geschichte beinhalten durfte. Zwei Geschichten redigierte Western deshalb und strich die Ducks heraus. Durch diese Regelung reduzierte sich auch die Gesamtlänge der Seiten, die Barks für seine langen Geschichten zur Verfügung standen; längere Erzählungen konnten so nicht mehr aufrechterhalten werden.
„Black Hood Comics“. [https://en.wikipedia.org/wiki/Black_Hood_Comics wikipedia.org]</ref> Durch diese Regelungen reduzierte sich auch die Gesamtlänge der Seiten, die Barks für seine langen Geschichten zur Verfügung standen; längere Erzählungen konnten so nicht mehr aufrechterhalten werden.


Von diesen Fällen der Zensur müssen allerdings jene Geschichten unterschieden werden, in denen Barks selbst einige Panels herausstrich oder umänderte, bspw. die Geschichten ''[[Die Kohldampfinsel]]'', ''[[Der güldene Wasserfall]]'' oder ''[[Die Macht des Geldes]]''.<ref>[[Geoffrey Blum]]: Schade drum! Beispiele unveröffentlichter Zeichnungen. In: [[Barks Library Special Onkel Dagobert]] 4.</ref>
Von diesen Fällen der Zensur müssen allerdings jene Geschichten unterschieden werden, in denen Barks selbst einige Panels herausstrich oder umänderte, bspw. die Geschichten ''[[Die Kohldampfinsel]]'', ''[[Der güldene Wasserfall]]'' oder ''[[Die Macht des Geldes]]''.<ref>[[Geoffrey Blum]]: Schade drum! Beispiele unveröffentlichter Zeichnungen. In: [[Barks Library Special Onkel Dagobert]] 4.</ref>

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