Lloyd Alexander

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After all, how can we afford to be less than our dreams?
Lloyd Alexander
Lloyd Alexander

Lloyd Chudley Alexander (* 30. Januar 1924 in Philadelphia, Pennsylvania; † 17. Mai 2007 in Drexel Hill, Pennsylvania[1]) war ein US-amerikanischer Schriftsteller, der zu den bekannten Phantastik-Autoren des 20. Jahrhunderts gehört. Seine bekannteste Buchreihe sind Die Chroniken von Prydian, welche sich an die walisische Mythologie anlehnen. 1971 kaufte die Walt Disney Company die Rechte an allen bis dahin erschienen Werken um sie bis 1985 im Walt Disney MeisterwerkTaran und der Zauberkessel“ umzusetzen, dass sich auf die ersten beiden Bücher stützt. Später bezeichnete Alexander den Film zwar als unterhaltsam, schrieb ihm aber jeden näheren Zusammenhang zu seinen Werken ab. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, die wichtigste Ehrung, die Lloyd Alexander erhielt, ist aber zweifelsohne die Newbery Medal 1969 für den fünften Band der Prydian-Pentalogie.

Inspiriert für seine Arbeit wurde Alexander, der schon mit 15 Jahren das Ziel des schriftstellerischen Berufes im Auge hatte, durch seinen Einsatz bei der US-Army, dessen Großteil er in Wales absolvierte. Später war er auch im französischen Ruhrgebiet und Süddeutschland stationiert. Nur zwei Wochen vor seinem eigenen Tod am 17. Mai 2007 war seine französische Frau, Janine, die er beim Studium in Paris kennen gelernt hatte, verschieden, mit der er über 60 Jahren lang verheiratet gewesen war.

Biographie[Bearbeiten]

Frühe Jahre[Bearbeiten]

Alexander in Öl
No risk, no art
Lloyd Alexander


Lloyd Chudley Alexander wurde am 30. Januar 1924 in Philadelphia, Pennsylvania, geboren. Schon mit drei Jahren konnte er lesen und nur wenige Jahre darauf sammelte er erste literarische Eindrücke. Zu seinen ersten Büchern gehörten Werke über die Sagenwelt der Kelten, Walisen und allgemein die Geschehnisse im frühen Großbritannien. Besonders faszinierten ihn die Geschichten um den sagenhaften König Arthus. Kurz nach seiner Geburt waren seine Eltern in die Umgebung von Drexel Hill umgezogen, wo er auch später Jahre wieder lebte. Dort arbeitete sein Vater als Börsenmakler, was die Familie nach dem Großen Börsensturz von 1929 in den Ruin trieb. Die Familie konnte sich daraufhin nicht mehr viel leisten; abgesehen von der örtlichen Zeitung. Zum Glück des jungen Lloyd versorgte die Heilsarmee die Familie mit günstigen Büchern. Laut Alexander waren seine Eltern so oder so nie große Leser gewesen, so dass die Armut in dieser Hinsicht fast ein Segen für Alexander war, da sie die Bücher nur kauften, um „leere Regale zu füllen“[2]

Shakespeare, Dickens, Mark Twain and so many others were my dearest friends and greatest teachers
Lloyd Alexander

Als im Alter von 15 Jahren in Lloyd Alexander der Wunsch wuchs, Schriftsteller zu werden, stieß er bei seinen Eltern auf Widerstand, da diese um die Unsicherheit dieses Berufes wussten und selbst unter den Folgen, die eine solche haben kann, lange Zeit gelitten hatten. Zu dieser Zeit, man schrieb das Jahr 1940, hatte er gerade die „Upper Darby High School“ abgeschlossen, wollte aber nicht in ein Büro sitzen, so dass er bei einer örtlichen Bank den Job eines Laufburschens annahm, den seine Eltern für ihn gefunden hatten, um sich das Geld für das College zu verdienen. 15 Jahre später wurde die Bank in einem satirischen Rückblick mit zu Thema seines ersten veröffentlichten Buches, „And let the Credit go“ (1955). Das College besuchte er dann auch, allerdings nur ein Trimester lang.

Vor und nach dem 2. Weltkrieg[Bearbeiten]

Es gibt verschiedene Angaben, wann Lloyd Alexander in die US-Army eintrat. Die eine spricht von 1942, also in seinem 18. Lebensjahr, wenige Monate nach Eintritt der USA in den Krieg, die andere sagt, er hätte diese Entscheidung kurz nach seinem 19. Geburtstag, also 1943, gefällt. Einig sind sich alle Quellen, dass es ihm um ein Abenteuer ging und er sich nach Wales schicken ließ, auch in Erinnerung an seine literarischen Favoriten aus der dortigen Sagenwelt. Sein Aufenthalt in Wales bestand aus einem Training, das das Ziel hatte, ihn als Spion auszubilden. Zum Einsatz kam er als Gegenspionage-Einheit in Paris, später war er auch im Ruhrgebiet und Süddeutschland stationiert. Nach dem Krieg blieb er weiter in seiner Tätigkeit in der französischen Hauptstadt, was dann aber nach einiger Zeit in ein Studium überging. In Paris gehörte er zum Freundeskreis der literarischen Kultfigur Gertrude Stein (1874-1946)

An der Universität von Paris lernte er Janine Denni kennen, die er am 8. Januar 1946 heiratete. Die Ehe sollte 61 Jahren dauern. Janine brachte eine Tochter mit in die Ehe, Madeline, welche Alexander später adoptierte. Ende der Vierzigerjahre ging die kleine Familie zurück nach Drexel Hill, wo sie ein eigenes Haus bewohnten, nur unweit von dem, in dem Alexander seine Kindertage verbracht hatte. Er verdiente sich sein Geld in den folgenden Jahren mit Lektorats- und Layoutarbeiten, dazu übersetzte er Werke aus dem französischen, vor allem von Jean-Paul Sartre. Ihm blieb er lange treu, 1999 erschien die letzte dieser Translationen unter dem Titel „Nausea: The Wall and Other Stories“. Damit näherte er sich immer mehr seinem Wunschberuf an; das Ziel, Schriftsteller zu werden hatte er nicht verloren, ab Anfang der Fünfzigerjahre schrieb er daher Bücher, die aber alle von den Verlagen abgelehnt wurden. Seine erste Veröffentlichung wurde 1955 „And let the Credit go“, ein Roman, der sich an Erwachsene richtete. Tatsächlich schrieb er bis 1963 ausschließlich für Erwachsene, in diesem Jahr erschien mit "Die Zeitkatze" sein erster Jugendroman, der sich um einen Jungen drehte, der mit einer Katze in die Vergangenheit reist und verschiedene Abenteuer erlebt. Bei der Recherche seines zweiten Jugendromans kam er erstmals auf das Thema der walisischen und keltischen Sagenwelt. Lloyd Alexander meinte in einem Interview, dass ihm während seiner Nachforschungen klar geworden sei, dass das Thema mehr hergebe als nur ein Buch, worauf er sich entschloss, seine Ideen in einer Pentalogie niederzuschreiben – „Die Chroniken von Prydian“ (mehr siehe im gleichnamigen Abschnitt).

Von 1964 bis 1968 schrieb er die fünf Werke, schon der zweite Teil, „Taran und der Zauberkessel“, erhielt den „Newbery Honor“. Der Preis ist an sich keiner, sondern stellt eine Art „Lob“ der Kommission dar, die die „Newbery Medal“ vergibt. Diese konnte er 1969, mit dem fünften und letzten Band, „Taran und das Zauberschwert“, tatsächlich gewinnen. Mit seiner Pentalogie hatte er die zu dieser Zeit boomende Phantasie-Welle direkt getroffen. Indem er sich an jüngere Leser wand, konnte er sich neben dem, vor allem bei Studenten beliebten, „Der Herr der Ringe“-Zyklus auf dem Verkaufsmarkt behaupten. Das hatte zur Folge, dass Alexander für die Zukunft ausgesorgt hatte – was nicht nur positive Aspekte für den Autor hatte, dessen spätere Werke zwar durchaus Erfolge waren, aber stets im Schatten der „Chroniken“ standen. Von Ende der Sechziger bis zu seinem Tod schrieb Alexander dutzende weitere Bücher für Jugendliche, darunter die ab 1981 erscheinende Westmark-Trilogie.

Letzte Jahre[Bearbeiten]

In books for young people, I was able to express my own deepest feelings far more than I could ever do in writing for adults.
Lloyd Alexander

In den letzten Jahren seines Lebens lebte Lloyd Alexander zusammen mit seiner Pariser Frau Janine Denni in seiner Heimatstadt Drexel Hill. Dort beschäftigte er sich weiter mit schreiben, vorzüglich am sehr frühen Morgen, bis seine Frau das Frühstück bereitet hatte. Eine weitere Beschäftigung, die beiden teilten, waren Katzen, von denen sie einige hielten. 1995 wurde Lloyd Alexander eine späte Ehre Teil, als er auf seiner ehemaligen Highschool, der „Upper Darby High School“, auf die Wall of Fame aufgenommen wurde. Im Jahr 2006 erkrankte Lloyd Alexander an Krebs, Anfang Mai 2007 starb starb seine Frau nach 61 Jahren Ehe. Zu diesem Zeitpunkt hatte der schwerkranke Alexander sein letztes Werk, The Golden Dream of Carlo Chuchio, das im August 2007 erscheinen soll, bereits vollendet. Laut schoollibraryjournal.com soll er gemeint haben, damit sei sein „Lebenswerk vollendet“ („I have finished my life work“). Zuletzt lebte Lloyd Alexander weiter bei sich zu Hause und wurde von einer Hospitz-Vereinigung betreut, die sicher stellen sollte, dass er seinen letzten Lebensabschnitt in Würde vollenden könnte. Lloyd Alexander starb am 17. Mai 2007 im Alter von 83 Jahren in Drexel Hill, Pennsylvania. Die einzige und verheiratete Tochter des Paares, Madeline Khalil, verstarb bereits 1990.

Lloyd Alexander war der letzte lebende Schriftsteller gewesen, dessen Werk in einem klassisch animierten Walt Disney Meisterwerk verarbeitet wurde.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • ~1965: Child's Study Association for America's Children's Books of the Year für „Taran und der Zauberkessel“ (1965)
  • 1966: Newbery Honor für „Taran und der Zauberkessel“ (1965)
  • ~1967: School Library Journal's Best Book of the Year für „Taran und der Zauberspiegel“ (1967, Gewinner)
  • ~1968: Child's Study Association for America's Children's Books of the Year für „Taran und das Zauberschwert“ (1968)
  • ~1968: Nominiert für den National Book Award für „Taran und das Zauberschwert“ (1968)
  • ~1968: Nominiert für den American Book Award in der Kategorie „Fiction“ für „Taran und das Zauberschwert“ (1968)
  • 1969: Newbery Medal für „Taran und das Zauberschwert (1968)
  • ~1992: Boston Globe-Horn Book Award für „The Fortune-Tellers“ (1992)

Bibliographie[Bearbeiten]

Die Chroniken von Prydian[Bearbeiten]

Cover des ersten Buches (© Henry Holt and Company)

1964 erschien der erste Band der Chroniken von Prydian, „Taran und das Zauberschwein“. Durch den Titel des Disney-Zeichentrickfilms von 1985 herrscht allgemein der Glaube, „Taran und der Zauberkessel“, also „The Black Cauldron“ bilde den ersten Teil der Pentalogie, was darauf zurückzuführen ist, dass der Inhalt des Disney-Filmes aus den ersten beiden Büchern gewoben wurde. Tatsächlich gibt es nur zwei Pentalogien, an denen die Walt Disney Company die Rechte besitzt; das Hauptwerk Lloyd Alexanders und Douglas AdamsPer Anhalter durch die Galaxis“. Zwei der Bücher, „Taran und der Zauberkessel“ und „Taran und das Zauberschwert“ wurden mit international bekannten Preisen bedacht. Ersteres mit dem „Newbery Honor“ und der fünfte Teil der Reihe mit der höher gestellten "Newbery Medal".

Laut Lloyd Alexander stammen alle vorkommendenen Namen aus der keltischen und walisischen Mythologie. Auch sonst ist die Geschichte an die dortige Sagenwelt angelehnt, Prydian hört sich nicht von ungefähr an wie Britain. Grundsätzlich findet man viele Parallelen zur Geschichtensammlung „Mabinogion“, die sich aus den Erzählungen walisischer Barden zusammensetzt.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Schweinehirt Taran, der auf dem Hof des Zauberers Dallben lebt und das Orakelschwein Hen Wen hütet. Eines Tages muss es vor dem bösen König Annuvin und dessen Diener, dem Gehörnten König fliehen. Dadurch landet Taran in der Zauberwelt von Prydian, die sich in einem Kampf zwischen Gut und Böse windet. Zusammen mit wechselnden Freunden, Feinden und seinen Gefährten Gwydion, der junge Zauberin Eilonwy, dem Barden Fflewddur Fflam und Gurgi bestreitet Taran in allen Büchern Abenteuer, mit dem Ziel, wieder Frieden nach Prydian zu bringen.

  • 1964: Taran und das Zauberschwein (The Book of Three)
  • 1965: Taran und der Zauberkessel (The Black Cauldron)
  • 1966: Taran und die Zauberkatze (The Castle of Llyr)
  • 1967: Taran und der Zauberspiegel (Taran Wanderer)
  • 1968: Taran und das Zauberschwert (The High King)

In neueren deutschsprachigen Ausgaben wurden die Titel teilweise auch direkt ins Deutsche übersetzt. Es gibt noch eine Ergänzung der Bücher, die allerdings nicht zur Chronik gehört und auch im Abstand mehrere Jahre nach den ersten fünf Büchern erschien. Enthalten sind Kurzgeschichten, die in der Welt von Taran spielen, aber zeitlich vor seinen Abenteuern anzusiedeln sind.

  • 1973: Der Findling und andere Geschichten aus Prydain (The Foundling)

Andere Buchreihen[Bearbeiten]

  • Die Westmark-Trilogie
    • Aufruhr in Westmark ( engl.Westmark) (1981)
    • Der Turmfalke (engl. The Kestrel) (1982)
    • Die Bettlerkönigin (engl. The Beggar Queen) (1984)
  • The Vesper Holly series
    • Abenteuer in Illyrien (engl. The Illyrian Adventure, 1986) (1988)
    • Das El Dorado-Abenteuer (engl. The El Dorado Adventure, 1987) (???)
    • Das Drachenberg-Abenteuer (engl. The Drakenberg Adventure, 1988) (1990)
    • The Jedara Adventure (1989)
    • The Philadelphia Adventure (1990)
    • The Xanadu Adventure (2005)

Sonstige Werke[Bearbeiten]

Neben der Chronik von Prydian und seinen zwei weiteren Reihen schrieb Lloyd Alexander viele weitere Bücher. Folgend ist eine Auswahl aufgelistet, insgesamt schrieb Lloyd Alexander in seinem langen Leben knapp 40 derselben alleine im Kinder- und Jugendliteraturbereich. Laut einem Interview tat er das an allen sieben Tage einer Woche, vorzüglich von 2 Uhr morgens bis zum Frühstück. Er betätigte sich nicht nur selbst als Schriftsteller, sondern übersetzt auch bis ins hohe Alter die Werke anderer aus dem französischen, dass er nach dem Zweiten Weltkrieg auch durch seine Frau lernte. Nach seinem Tod erscheint mindestens noch ein Buch, womöglich werden unvollendete Werke später ebenfalls publiziert, was bei bekannten Autoren nicht unüblich ist. Erschien ein Buch Alexanders auch in Deutsch, ist der übersetzte Titel angegeben, sonst das Original.

  • And Let the Credit Go (1955)
  • My Five Tigers (1956)
  • August Bondi: Border Hawk (1958)
  • Aaron Lopez: The Flagship Hope (1960)
  • Fifty Years in the Doghouse (1963)
  • Die Zeitkatze (1963)
  • Coll and His White Pig (1965)
  • The Truthful Harp (1967)
  • The Marvelous Misadventures of Sebastian (1970)
  • The King's Fountain (1971)
  • The Four Donkeys (1972)
  • The Cat Who Wished to Be a Man (1973)
  • Mallory und der Zauberer im Baum (1974)
  • Lukas Kasha oder der Trick des Gauklers (1978)
  • The Remarkable Journey of Prince Jen (1991)
  • The Fortune-Tellers (1992)
  • The Arkadians (1995)
  • The House Gobbaleen (1995)
  • The Iron Ring (1997)
  • Gypsy Rizka (1999)
  • Nausea: The Wall and Other Stories, Übersetzung (1999), Autor: Jean-Paul Sartre
  • How the Cat Swallowed Thunder (2000)
  • The Gawgon and the Boy (2001)
  • The Rope Trick (2002)
  • The real Finn Hass (2006)
  • The Golden Dream of Carlo Chuchio (August 2007)

Das Walt Disney Meisterwerk[Bearbeiten]

Originalposter zu Taran und der Zauberkessel (© Disney)

Das Walt Disney Meisterwerk Taran und der Zauberkessel sollte eine Trendwende einläuten, wie kaum eine der Filme vor ihm. Allerdings nicht in die von Ron Miller und Co. geplante Richtung des Erfolges, vielmehr steuerte Taran und der Zauberkessel die Studios nach Cap und Capper erneut in einen Flop, der weder künstlerisch noch inhaltlich den Ansprüchen der Kritiker genügte, so dass der Streifen nur 21 Millionen US-Dollar einspielte und damit sogar unter seinen Produktionskosten blieb. Alles in allem wurde der Film von vier personellen Revolutionen in den Disney-Studios begleitet. Er war seit Jahrzehnten das erste Meisterwerk, das nicht mehr von den Nine Old Men betreut wurde, markierte den Abgang des kreativen Kopfes Don Bluth, eröffnete einer Reihe junger Zeichner, wie Andreas Deja oder Mark Henn erstmals die Möglichkeit, sich zu entfalten und fiel in die Zeit, als Michael Eisner damit begann, Disney vor dem Bankrott zu retten.

Begonnen hatte das Engagement Disneys an den Büchern von Lloyd Alexander 1971 mit dem Kauf sämtlicher Rechte an allen fünf Büchern, vorgenommen durch Ron Miller. Tatsächlich gab er 1980 das endgültige „Okay“ für die Produktion des Filmes. Der Ansporn vieler Trickfilmzeichner, die in Taran und der Zauberkessel eine neue Chance sahen, älteres Publikum zu erreichen, wurde aber immer wieder gedämpft. Zuerst entsprachen die düsteren und detailreichen Entwürfe von Mel Shaw nicht den Vorstellungen von Miller, in dessen Augen es kaum möglich war, diese im Trickfilm umzusetzen. Daraufhin verließ Don Bluth mit einem Viertel der Belegschaft, die damals für das Zeichentrickstuido arbeitete, das Projekt und ging zur Konkurrenz von Aurora. Als die Produktion kurz vor dem Aus stand, bot der erfahrene Animator Joe Hale seine Hilfe an. Er konnte Ron Miller mit einem umgeschriebenen Skript und einem epochaleren Touch davon überzeugen, weiter zu machen.

Der Film wurde in dieser Version fertig gestellt. Er basierte nun auf dem bearbeiteten Inhalt der ersten beiden Bücher, Taran und das Zauberschwein und Taran und er Zauberkessel. Im Gegensatz zu vorhergegangenen Meisterwerken war er sowohl an Musik als auch an Humor arm, ausgeprägter waren dafür gruselige Szenen und Gewalt. Nach dem die neue Spitze um Eisner begonnen hatte, die Walt Disney Pictures „aufzuräumen“ und vieles umzuwerfen, wurde auch „Taran und der Zauberkessel“ nicht von ihnen verschont – Jeffrey Katzenberg schnitt mit der Zustimmung von Roy E. Disney über zwei Minuten Material heraus, etwas, das in dieser Form bei Disney noch nie geschehen war. Man war der Meinung, retten zu müssen, was man aus diesem ungeeigneten Meisterwerk, noch ausschlachten könnte. So wurden kaum Merchandising-Produkte produziert und der Film erst 1998 auf Video veröffentlicht. Überraschen kam daher die Entscheidung, eine Attraktion, die auf dem Film basiert, in Tokyo Disneyland zu eröffnen.

Lloyd Alexander äußerte sich zu der Verfilmung seiner Romane in der Hinsicht, dass er meinte, sie wären zwar amüsant, hätte aber mit seiner Vorlage nur noch wenig zu tun. Eine ähnliche Meinung teilten und teilen viele, so dass Taran und der Zauberkessel heute als Meisterwerk mit der kuriosesten Hintergrundgeschichte und als „vergessenes Juwel“ angesehen wird.

Mehr siehe im Hauptartikel Taran und der Zauberkessel.

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Diese Angabe geht von der Tatsache aus, dass Alexander dort bis zuletzt gelebt hat und auch seine Frau, die zwei Wochen vor ihm entschied, nach einer Quelle dort verstarb.
  2. Übersetzte Passage aus einem Interview im Christian Science Monitor: „Oh, my parents never cracked a book, just newspapers. But they had lots of books. They bought them at the Salvation Army to fill up empty shelves.“

Weblinks/ Adressen[Bearbeiten]