Onkel Gerald

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Onkel Gerald
Uncle Gudger
Erstveröffentlichung: 20.09.1954–31.12.1954
Entstehungsdatum: 1954
Storycode: YM 136
Story: Bill Walsh
Zeichnungen: Floyd Gottfredson
Seiten: 89 Tagesstrips, 29 ⅔ Seiten in der FGL
Format: Zeitungsstrip
Deutsche Übersetzung: Manuela Buchholz
Deutsche Erstveröffentlichung: Floyd Gottfredson Library 12
Weiterführendes
Liste der Fortsetzungsgeschichten von Floyd Gottfredson

Ind.PNG Infos zu Onkel Gerald

beim I.N.D.U.C.K.S.
Die Kinderbande
Dr. X

Onkel Gerald (engl. Uncle Gudger) ist eine von Bill Walsh getextete und Floyd Gottfredson gezeichnete sowie getuschte Comicgeschichte aus dem Jahr 1954, die unmittelbar an die Geschichte Die Kinderbande anschließt.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Micky kehrt aus dem Kino nach Hause zurück und wird von Pistolenkugeln empfangen. Mickys Onkel Gerald hat sich zuhause einquartiert und begrüßt seinen Neffen, den er kurz davor noch zu erschießen versucht hat. Doch Onkel Gerald ist nicht alleine bei Micky eingezogen. Auch seine Tiere: die Ziege Evangeline und der Adler Amadeus sind nun unter Mickys Dach. Nun muss sich Micky erst an seine Gäste gewöhnen und erlebt viele unangenehme Situationen. Ein Richter verurteilt Evangeline sogar zum Tode, widerruft aber sein Urteil als Gerald ihm die vielen militärischen Auszeichnungen von Evangeline zeigt, die vielen Kameraden das Leben gerettet hat. Zur illustren Gesellschaft gesellt sich Ge-Sund-Heit, ein Indianer, der von Gerald wie ein Haustier gehalten wird. Auch er sorgt für viele weitere seltsame Momente. Anschließend ziehen auch noch Geralds Alligatoren bei Micky ein.

Micky will seinen Onkel und dessen Bagage aus dem Haus werfen. Da er aber mit einer Geburtstagsfeier überrascht wurde, bringt er es nicht übers Herz. Micky telefoniert mit Minnie und erzählt ihr, dass er es nicht übers Herz bringe, da Gerald und seinen Anhang niemand haben wolle. Das Telefonat wird von Gerald belauscht und so beschließt der betagte Mann, der eine Belastung für seinen Neffen wurde, das Haus zu verlassen. Er hinterlässt ihm eine Nachricht, dass er und die Tiere bei einem Zirkus untergekommen wären.

Micky wird vom schlechten Gewissen geplagt und sucht seinen Onkel und die Tiere. In einem Klub für einsame Menschen findet Micky die Sippe schließlich wieder. Er bittet sie mitzukommen und bringt sie zu einem Grundstück außerhalb der Stadt. Hier soll „Geralds Country Club“ entstehen. Micky trommelt seine Familie und Freunde zusammen und gemeinsam bauen sie in Rekordzeit die Gebäude auf. Auch der Bürgermeister beteiligt sich und TV Sender berichten über die Vorgänge, sogar der Hundefänger hilft bei den Arbeiten. Nach der Fertigstellung wird das Klubhaus für streunende Tiere und einsame Menschen geöffnet.

Ganz am Ende der Geschichte offenbart Gerald, dass er gar nicht Mickys Onkel ist, sondern nur ein Schwindler. Während der Indianerkriege war der echte Gerald dessen Partner und als ihn die Indianer erwischten, nahm er Geralds Platz ein. Das war lange vor Mickys Geburt und deshalb ist der falsche Onkel Gerald für Micky noch immer der Lieblingsonkel.

Hintergrund und Bedeutung[Bearbeiten]

Gray nennt einige Fehler in der Geschichte. So machte Micky schon des Öfteren Bekanntschaft mit schlecht erzogenen Hausgästen oder Haustieren. In dieser Geschichte eine Kombination aus beidem, dazu noch einen menschlichen Begleiter in Form eines amerikanischen Ureinwohners, das nicht nur aus heutiger Sicht unangemessen ist. Die Geschichte ist eine Ansammlung der abgedroschensten Elemente der Micky-Comicstrips. Das Ende mag man für seine aufrichtige Sentimentalität würdigen, doch auch hier gibt es einige willkürliche Wendungen.[1]

Walsh erschuf hier ein weiteres Mikrodrama über Verantwortung. Die vorhergehende Geschichte handelte über Kindheit, hier sind ältere Menschen das Thema, sowie Menschen, die am Rande der Leistungsgesellschaft leben. Es wird ein starker Anstoß benötigt, damit Angehörige ihren Vorfahren einen würdigen Ruhestand gönnen. Walsh belebte mit Gerald einen Charakter wieder, der in den ersten Jahrzehnten des Jahrhunderts in Mode, z. B. Major Hoople war. Gerald und Ge-Sund-Heit sind Beispiele für lebendige Überreste des wilden Amerikas und der Pioniere. Einer Zeit, als Gebiete noch erkundet und erobert wurden, ganz im Gegensatz zum modernen und regulierten Amerika in dem Micky lebt. Auch der Adler, als das Symbol der USA schlechthin und die Ziege als Darstellung des ländlichen Amerikas, sind bewusst gewählt. Die Stimmung wechselt von herbstlich auf winterlich dazu eine Mischung aus Mitleid, Melancholie, Ironie und Satire.[2]

Obwohl die Geschichte eine außerordentlich gute Bewertung auf Inducks hat (Platz 1450, November 2023), wurde sie erst mit der Floyd Gottfredson Library das erste Mal auf Deutsch veröffentlicht.[3]

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Fortsetzungen[Bearbeiten]

  • Es gibt eine Fortsetzung zur Geschichte von Guido Martina aus dem Jahr 1955.[4] 1961 erschien eine weitere Geschichte mit Onkel Gerald.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Gray J. (2022). Zwei Kinder, zwei Banden und eine ganze rotte Ratten. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 12, S. 114). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.
  2. https://disneycomicguide.wordpress.com/topolino-e-lo-zio-in-ozio-1954-55/
  3. https://inducks.org/recommend.php?top100=1&page=14
  4. https://disneycomicguide.wordpress.com/topolino-e-il-topazio-dello-zio-in-ozio-1955/