Zensur: Unterschied zwischen den Versionen

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Vielen Comics wurde vorgeworfen, die „richtige“ Erziehung der Kinder zu gefährden, indem verstörende Bilder wie Gewaltszenen, Sexualität oder Drogen gezeigt würden. Gleichzeitig sahen wachsende Teile der amerikanischen Öffentlichkeit Comics als potentiell subversiv – in der McCarthy-Ära ohnehin höchst problematisch. Besonders kirchliche Gruppierungen erstellten ab 1947 Listen unerwünschter Inhalte in Comics, die in den USA zirkulierten.<ref>Amy Kiste Nyberg (1998): Seal of Approval. The History of the Comics Code. Jackson, MS: University Press of Mississippi. S. 22–25.</ref> Weiterreichende Maßnahmen, die einige kirchliche Schulen ergriffen, waren Verbrennungen von Büchern und Comics ab 1948, die allerdings weitgehend kritisch gesehen wurden.<ref>Amy Kiste Nyberg (1998): Seal of Approval. The History of the Comics Code. Jackson, MS: University Press of Mississippi. S. 26f.</ref>
Vielen Comics wurde vorgeworfen, die „richtige“ Erziehung der Kinder zu gefährden, indem verstörende Bilder wie Gewaltszenen, Sexualität oder Drogen gezeigt würden. Gleichzeitig sahen wachsende Teile der amerikanischen Öffentlichkeit Comics als potentiell subversiv – in der McCarthy-Ära ohnehin höchst problematisch. Besonders kirchliche Gruppierungen erstellten ab 1947 Listen unerwünschter Inhalte in Comics, die in den USA zirkulierten.<ref>Amy Kiste Nyberg (1998): Seal of Approval. The History of the Comics Code. Jackson, MS: University Press of Mississippi. S. 22–25.</ref> Weiterreichende Maßnahmen, die einige kirchliche Schulen ergriffen, waren Verbrennungen von Büchern und Comics ab 1948, die allerdings weitgehend kritisch gesehen wurden.<ref>Amy Kiste Nyberg (1998): Seal of Approval. The History of the Comics Code. Jackson, MS: University Press of Mississippi. S. 26f.</ref>
Die Kritik an Comics erreichte mehr Breitenwirkung mit Fredric Werthams Buch ''Seduction of the Indocent'' (1954). Der Psychologe Wertham hatte sich bereits zuvor kritisch gegenüber Zeitungsberichten über Gerichtsprozesse und Kriminalität geäußert, denen er zuschrieb, verstörend auf die Leserschaft zu wirken. Er hatte bereits vor 1954 versucht, Verbote für den Verkauf von Comics zu erwirken. ''Seduction of the Innocent'' war damit weniger eine wissenschaftliche Publikation, als vielmehr ein Versuch, Stimmung zu machen. Dementsprechend illustrierte er sein Buch mit reißerischen Zeichnungen aus Superheldencomics, denen er pauschal Darstellung von Gewalt und Sexualität vorwarf.<ref>Amy Kiste Nyberg (1998): Seal of Approval. The History of the Comics Code. Jackson, MS: University Press of Mississippi. S. 93f.</ref> Die große Öffentlichkeit, die Wertham mit seinem Buch erlangte, führten zu einem Einbruch der Verkaufszahlen von Comics und machten es für die Comicverlage notwendig, ein Regulativ zu erarbeiten, um den Inhalt der Comics zu zensurieren. Im Oktober 1954 wurde der ''Comics Code'' veröffentlicht, über den eine neu gegründete ''Comics Code Authority'' wachte. Der Code verbot Darstellungen von großer Gewalt, von Horror, Sexualität oder Nacktheit und verfügte, dass Kriminelle stets bestraft werden müssten.<ref>Comics Magazine Association of America (1954): Comics Code.</ref> Bis in die 1980er-Jahre durften in den USA nur noch Comics veröffentlicht werden, die von der Comics Code Authority genehmigt worden waren.
Der [[Western]]-Verlag, der die Disney-Comics verlegte, war offiziell nicht an den Code gebunden, da die verlegten „funny animals“-Comics ohnehin nicht zu Gewaltdarstellungen neigten. Dennoch, und um sich vor potentiellen Angriffen zu schützen, erstellte der Verlag im April 1954 eine Liste mit unzulässigen Themen (''Hints on Writing for Dell Comics''). Die Liste ging sogar weiter als der Code und untersagte die Darstellung von „Minderheiten, Politik, Religion, Arbeit, Suizid, Tod, Einschränkungen (wie Blindheit), Folter, Entführungen, Erpressungen, Schlangen, Sex, Liebe, weibliche Bösewichte, Rechtsverdreher und Übergewichtige, die nicht Weiße sind“.<ref name="Andrae">Thomas Andrae (2006): Carl Barks and the Disney Comic Book. Jackson, MS: University Press of Mississippi. S. 133.</ref>


== Zensur im Film ==
== Zensur im Film ==

Version vom 27. September 2020, 17:23 Uhr

Der Begriff der Zensur bezeichnet einen Versuch, die in verschiedenen Medien transportierten Informationen zu beschränken. Dafür können politische Motive ausschlaggebend sein, aber auch moralische Prinzipien, die bestimmte Themen für bestimmte Alters- oder Bevölkerungsgruppen, oder auch für die Bevölkerung im Allgemeinen, als nicht angemessen erscheinen lassen. Dieser Artikel behandelt Zensur im Disney-Comic und -Film.

Zensur im Comic

USA

Ende der 1940er und Anfang der 1950er-Jahre veränderte sich das grundlegende gesellschaftliche Klima in den USA, denn die Furcht vor möglichen kommunistischen Agenten griff um sich. Senator Joseph McCarthy behauptete, eine Liste von Namen von KGB-Agenten zu besitzen. Im „Komitee für unamerikanische Umtriebe“ wurden zahlreiche Intellektuelle und Künstler, darunter diverse Filmschaffende, vorgeladen und sie mit angeblichen Spionagebeweisen konfrontiert. In der gleichen Zeit nahmen Attacken auf die Comicbranche zu.

Vielen Comics wurde vorgeworfen, die „richtige“ Erziehung der Kinder zu gefährden, indem verstörende Bilder wie Gewaltszenen, Sexualität oder Drogen gezeigt würden. Gleichzeitig sahen wachsende Teile der amerikanischen Öffentlichkeit Comics als potentiell subversiv – in der McCarthy-Ära ohnehin höchst problematisch. Besonders kirchliche Gruppierungen erstellten ab 1947 Listen unerwünschter Inhalte in Comics, die in den USA zirkulierten.[1] Weiterreichende Maßnahmen, die einige kirchliche Schulen ergriffen, waren Verbrennungen von Büchern und Comics ab 1948, die allerdings weitgehend kritisch gesehen wurden.[2]

Die Kritik an Comics erreichte mehr Breitenwirkung mit Fredric Werthams Buch Seduction of the Indocent (1954). Der Psychologe Wertham hatte sich bereits zuvor kritisch gegenüber Zeitungsberichten über Gerichtsprozesse und Kriminalität geäußert, denen er zuschrieb, verstörend auf die Leserschaft zu wirken. Er hatte bereits vor 1954 versucht, Verbote für den Verkauf von Comics zu erwirken. Seduction of the Innocent war damit weniger eine wissenschaftliche Publikation, als vielmehr ein Versuch, Stimmung zu machen. Dementsprechend illustrierte er sein Buch mit reißerischen Zeichnungen aus Superheldencomics, denen er pauschal Darstellung von Gewalt und Sexualität vorwarf.[3] Die große Öffentlichkeit, die Wertham mit seinem Buch erlangte, führten zu einem Einbruch der Verkaufszahlen von Comics und machten es für die Comicverlage notwendig, ein Regulativ zu erarbeiten, um den Inhalt der Comics zu zensurieren. Im Oktober 1954 wurde der Comics Code veröffentlicht, über den eine neu gegründete Comics Code Authority wachte. Der Code verbot Darstellungen von großer Gewalt, von Horror, Sexualität oder Nacktheit und verfügte, dass Kriminelle stets bestraft werden müssten.[4] Bis in die 1980er-Jahre durften in den USA nur noch Comics veröffentlicht werden, die von der Comics Code Authority genehmigt worden waren.

Der Western-Verlag, der die Disney-Comics verlegte, war offiziell nicht an den Code gebunden, da die verlegten „funny animals“-Comics ohnehin nicht zu Gewaltdarstellungen neigten. Dennoch, und um sich vor potentiellen Angriffen zu schützen, erstellte der Verlag im April 1954 eine Liste mit unzulässigen Themen (Hints on Writing for Dell Comics). Die Liste ging sogar weiter als der Code und untersagte die Darstellung von „Minderheiten, Politik, Religion, Arbeit, Suizid, Tod, Einschränkungen (wie Blindheit), Folter, Entführungen, Erpressungen, Schlangen, Sex, Liebe, weibliche Bösewichte, Rechtsverdreher und Übergewichtige, die nicht Weiße sind“.[5]

Zensur im Film

Klaas-Klever-und-Dagobert-Duck.jpg
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Einzelnachweise

  1. Amy Kiste Nyberg (1998): Seal of Approval. The History of the Comics Code. Jackson, MS: University Press of Mississippi. S. 22–25.
  2. Amy Kiste Nyberg (1998): Seal of Approval. The History of the Comics Code. Jackson, MS: University Press of Mississippi. S. 26f.
  3. Amy Kiste Nyberg (1998): Seal of Approval. The History of the Comics Code. Jackson, MS: University Press of Mississippi. S. 93f.
  4. Comics Magazine Association of America (1954): Comics Code.
  5. Thomas Andrae (2006): Carl Barks and the Disney Comic Book. Jackson, MS: University Press of Mississippi. S. 133.