Sega Game Gear: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Game Gear.JPG|thumb|right|Der Sega Game Gear mit einigen Spielen und Zubehör]]
[[Bild:Game Gear.JPG|thumb|right|Der Sega Game Gear mit einigen Spielen und Zubehör]]
Am 6.Oktober 1990 brachte Sega in Japan mit dem Game Gear seine Antwort auf den [[Nintendo]] [[Gameboy]] heraus.
Am 6. Oktober 1990 brachte Sega in Japan mit dem '''Game Gear''' seine Antwort auf den [[Game Boy]] von [[Nintendo]] heraus.


1991 kam diese Handheldkonsole auch in Amerika auf den Markt. In Europa feierte man die Premiere des Game Gear erst 1992.
1991 kam diese Handheldkonsole auch in Nordamerika und Europa auf den Markt. In Australien feierte man die Premiere des Game Gear erst 1992.


== Fakten ==
Trotz seiner damals fortschrittlichen Technik konnte der Game Gear nicht an den Erfolg des Game Boy anknüpfen.


''Vorteile:''
== Geschichte ==
Der Sega Game Gear war mit einem Farbdisplay ausgerüstet und war im Prinzip ein tragbares [[Sega Master System]]. Der Gameboy war 1989 nur mit Schwarzdisplay ausgerüstet worden. Die eingebaute Soundkarte sorgte für damalige Verhältnisse für einen guten Klang. Er war schneller und besser als Segas Master System.
Nachdem Nintendo mit dem Game Boy große Erfolge feiern konnte, wollte Sega seinen Rivalen das Feld nicht alleine überlassen. 1989 begannen deshalb die Arbeiten an einer neuartigen Handheldkonsole, die den grauen Kasten in vielerlei Hinsicht übertrumpfen sollte. Unter dem Namen „Project Mercury“ entwickelte Sega ein Gerät, das technisch auf dem Niveau eines [[Sega Master System]]s war. So konnte der Game Gear mit einem beleuchteten Farbdisplay aufwarten, was gegenüber dem Schwarzweiß-Bildschirm mit vier Graustufen des Game Boy eine enorme Verbesserung darstellte. Dank der strukturellen Gemeinsamkeiten mit dem Master System wurden bereits existierende Titel der scheidenden 8-Bit-Konsole für den Game Gear portiert.<ref>[https://www.sega-portal.de/console/sega-game-gear/5/ Sega Game Gear Informationen], sega-portal.de</ref> Der Game Gear weist eine horizontale Ausrichtung auf – ähnlich wie der spätere [[Game Boy Advance]] – und steht damit im Kontrast zum hochkant aufgebauten Game Boy. Zum Launch lag dem System das Puzzlespiel Columns bei.  


Die technischen Errungenschaften von Sega hatten allerdings ihren Preis. In Deutschland lag der Startpreis bei 299,– DM und damit doppelt so hoch wie beim Game Boy. Neben den hohen Kosten hatte der Game Gear mit weiteren Problemen und Nachteilen zu kämpfen. Aufgrund des sperrigen Designs war er weniger mobil und transportabel, außerdem war der Prozessor mit 3,6 MHz langsamer getaktet als beim Konkurrenzprodukt Game Boy mit 4,2 MHz. Zudem benötigte der Game Gear für den Betrieb von etwa fünf Stunden Spielzeit sechs AA-Batterien. Beim Game Boy schafften vergleichsweise vier AA-Batterien bis zu 15 Stunden. Mit einer aggressiven Werbestrategie, die die Nutzer des Game Boy diffamierte, schreckte Sega obendrein potentielle Kunden ab. Trotz zahlreicher Portierungen wuchs die Spielebibliothek des Handhelds nur langsam an. Auch die geringe Anzahl an eigenständigen Titeln oder exklusiven Spielen schmälerte den Erfolg des Systems. Insgesamt erschienen für den Game Gear über 300 Titel, ein Bruchteil im Vergleich zu Nintendos Handheld. Die Verkaufszahlen blieben daher hinter den Erwartungen zurück.  Nach fast 11 Millionen verkauften Einheiten wurde 1997 die Produktion des Systems eingestellt.


''Nachteile:''
[[The Walt Disney Company|Disney]] zeigt früh Interesse an dem System. Einige Monate nach Launch veröffentlichte Sega eine Portierung der Master-System-Version von ''[[Castle of Illusion Starring: Mickey Mouse]]'', wenig später folgte ''[[The Lucky Dime Caper Starring: Donald Duck]]''. Aufgrund der geringen Verkaufszahlen des Handhelds reduzierte Disney das Engagement deutlich, sodass in der Folgezeit nur noch wenige Spiele des Konzerns erschienen. Die letzten Spiele mit Disney-Charakteren kamen 1995 auf den Markt.
Der Startpreis lag mit 299,– DM doppelt so hoch wie der Gameboy. Außerdem war sein sperriges Design viel zu groß, um damit in der Gegend herumzulaufen und zu spielen. Der Game Gear erinnert schwer an den ersten Gameboy Advance, der quer aufgebaut war. Der Gameboy hatte eine Geschwindigkeit von 4,2 MHz und der Game Gear nur 3,6 MHz. Außerdem benötigte der Game Gear für den Betrieb von etwa zwei Stunden Spielzeit sechs normale Batterien. Beim Gameboy schafften dies vergleichsweise vier Batterien für bis zu 17 Stunden. Für den Game Gear wurden sehr wenige eigenständige Titel produziert. Das heißt, es wurden alte Master System Titel einfach auf den Game Gear neu veröffentlicht.
==Zubehör und Nachfolger==
Für den Game Gear brachte Sega einen TV-Tuner mit Antenne heraus. Damit konnten bis zur Analogabschaltung Fernsehprogramme empfangen werden. Weiterhin erschienen mit dem „Wide Gear“ und „Super Wide Gear“ Aufsätze, die den Bildschirm vergrößern.


''Zubehör:''
Trotz des bescheidenen Erfolgs versuchte Sega, einen Nachfolger zu etablieren. Unter dem Projektnamen „Venus“ arbeitete der Hersteller an einem Handheld, welcher Spiele des [[Sega Mega Drive|Sega Genesis]] abspielen konnte. Das Gerät wurde im Oktober 1995 in den Vereinigten Staaten unter dem Namen [[Nomad]] veröffentlicht. Aufgrund schlechter Verkaufszahlen sah man von einer Markteinführung in Japan und Europa ab.
* Analoger TV-Tuner mit Antenne. Mit ihm ''konnte'' man die ARD, das ZDF und ein 3. Programm sehen. Die Betonung liegt auf ''konnte'', heute funktioniert dies nicht mehr weil die Programme auf DVB-T umgestiegen sind.


== Das Sammlerstück eines Konsolensammlers ==
Zum 60. jährigen Firmenjubiläum präsentierte Sega 2020 eine Mini-Variante der Konsole in Japan. Die Neuauflage kostete 4980 ¥ und war in vier Farben mit jeweils vier Titeln erhältlich.<ref>[https://www.gamepro.de/artikel/sega-game-gear-micro-klein,3358429.html Sega enthüllt Game Gear Micro & er ist wirklich sehr, sehr klein], gamepro.de</ref>


Der Game Gear wurde für Sega mit immerhin 9 Mio. verkaufter Einheiten ein gewaltiger Flop. Sehr viele Werbemillionen wurden umsonst ausgegeben. Niemand kaufte dieses Handheldgerät, weil der Gameboy einfacher und günstiger war. Dieser Tatsache folgend wurde die Produktion weiterer Handhelds bereits nach kurzer Zeit wieder eingestellt. Heute suchen viele Sammler fast vergeblich in diversen Tauschbörsen nach einem dieser Geräte. Der ungefähre Kaufpreis liegt heute zwischen 20 bis 100 Euro. Für ein Spiel bezahlt man ungefähr den gleichen Preis wie für die Konsole.
Einige Spiele des Game Gears wurden bis 2023 digital über den eShop des [[Nintendo 3DS]] vertrieben.


== Der Nachfolger ==
== Disney-Spiele ==


Trotz diesen Fehlschlags produzierte Sega 1995 den [[Nomad]] (Projektname Venus) der „[[Sega Mega Drive]]“-Spiele abspielen konnte. Sie floppte noch schneller als ihr Vorgänger.
* [[Castle of Illusion Starring: Mickey Mouse]] (1991)
 
* [[The Lucky Dime Caper Starring: Donald Duck]] (1991)
== Einige Disney-Spiele für den Game Gear ==
* [[Ariel the Little Mermaid]] (1992)
 
* [[Land of Illusion]] (1993)
* [[Aladdin (Disney)]]
* [[TaleSpin (Sega)|TaleSpin]] (1993)
* [[Ariell the little Mermaid]]
* [[Deep Duck Trouble Starring Donald Duck]] (1993)
* [[Castle Of Illusion starring: Mickey Mouse ]]
* [[Aladdin (Disney)|Aladdin]] (1994)
* [[Lucky Dime Caper]]: Donalds muss nach den verschwundenen Münzen seiner Jungs suchen.
* [[Mickey's Ultimate Challenge]] (1994)
* The [[Lion King]]
* [[Das Dschungelbuch (Videospiel)|Das Dschungelbuch]] (1994)
* [[Bonkers Wax Up!]]
* [[Der König der Löwen (Videospiel)|Der König der Löwen]] (1994)
* [[Deep Duck Trouble Starring Donald Duck]]
* [[Bonkers Wax Up!]] (1995)
* [[Legend of Illusion]]
* [[Legend of Illusion]] (1995)
* [[Mickey's Ultimate Challenge]]
* [[Land of Illusion]]


== Wichtige Spiele außerhalb des Disney-Universums ==
== Wichtige Spiele außerhalb des Disney-Universums ==


* Street of Rage 1 + 2
* Street of Rage  
* Street of Rage 2
* Sonic the Hegdedog
* Sonic the Hegdedog
* Columns: ähnlich wie Tetris wurde dieses Schieberästel oftmals mit dem Sega Game Gear ausgeliefert.
* Columns
* Out Run Europa
* Shinobi II: The Silent Fury
* Dragon: The Bruce Lee Story
* Tails Adventure
* Ecco The Dolphin
* Shining Force: The Sword of Hajya
* Earthworm Jim
* Wonder Boy III: The Dragon's Trap
 
==Einzelnachweise==
<references/>


[[Kategorie:Spielkonsole]]
[[Kategorie:Spielkonsole]]

Aktuelle Version vom 25. Mai 2024, 17:52 Uhr

Der Sega Game Gear mit einigen Spielen und Zubehör

Am 6. Oktober 1990 brachte Sega in Japan mit dem Game Gear seine Antwort auf den Game Boy von Nintendo heraus.

1991 kam diese Handheldkonsole auch in Nordamerika und Europa auf den Markt. In Australien feierte man die Premiere des Game Gear erst 1992.

Trotz seiner damals fortschrittlichen Technik konnte der Game Gear nicht an den Erfolg des Game Boy anknüpfen.

Geschichte[Bearbeiten]

Nachdem Nintendo mit dem Game Boy große Erfolge feiern konnte, wollte Sega seinen Rivalen das Feld nicht alleine überlassen. 1989 begannen deshalb die Arbeiten an einer neuartigen Handheldkonsole, die den grauen Kasten in vielerlei Hinsicht übertrumpfen sollte. Unter dem Namen „Project Mercury“ entwickelte Sega ein Gerät, das technisch auf dem Niveau eines Sega Master Systems war. So konnte der Game Gear mit einem beleuchteten Farbdisplay aufwarten, was gegenüber dem Schwarzweiß-Bildschirm mit vier Graustufen des Game Boy eine enorme Verbesserung darstellte. Dank der strukturellen Gemeinsamkeiten mit dem Master System wurden bereits existierende Titel der scheidenden 8-Bit-Konsole für den Game Gear portiert.[1] Der Game Gear weist eine horizontale Ausrichtung auf – ähnlich wie der spätere Game Boy Advance – und steht damit im Kontrast zum hochkant aufgebauten Game Boy. Zum Launch lag dem System das Puzzlespiel Columns bei.

Die technischen Errungenschaften von Sega hatten allerdings ihren Preis. In Deutschland lag der Startpreis bei 299,– DM und damit doppelt so hoch wie beim Game Boy. Neben den hohen Kosten hatte der Game Gear mit weiteren Problemen und Nachteilen zu kämpfen. Aufgrund des sperrigen Designs war er weniger mobil und transportabel, außerdem war der Prozessor mit 3,6 MHz langsamer getaktet als beim Konkurrenzprodukt Game Boy mit 4,2 MHz. Zudem benötigte der Game Gear für den Betrieb von etwa fünf Stunden Spielzeit sechs AA-Batterien. Beim Game Boy schafften vergleichsweise vier AA-Batterien bis zu 15 Stunden. Mit einer aggressiven Werbestrategie, die die Nutzer des Game Boy diffamierte, schreckte Sega obendrein potentielle Kunden ab. Trotz zahlreicher Portierungen wuchs die Spielebibliothek des Handhelds nur langsam an. Auch die geringe Anzahl an eigenständigen Titeln oder exklusiven Spielen schmälerte den Erfolg des Systems. Insgesamt erschienen für den Game Gear über 300 Titel, ein Bruchteil im Vergleich zu Nintendos Handheld. Die Verkaufszahlen blieben daher hinter den Erwartungen zurück. Nach fast 11 Millionen verkauften Einheiten wurde 1997 die Produktion des Systems eingestellt.

Disney zeigt früh Interesse an dem System. Einige Monate nach Launch veröffentlichte Sega eine Portierung der Master-System-Version von Castle of Illusion Starring: Mickey Mouse, wenig später folgte The Lucky Dime Caper Starring: Donald Duck. Aufgrund der geringen Verkaufszahlen des Handhelds reduzierte Disney das Engagement deutlich, sodass in der Folgezeit nur noch wenige Spiele des Konzerns erschienen. Die letzten Spiele mit Disney-Charakteren kamen 1995 auf den Markt.

Zubehör und Nachfolger[Bearbeiten]

Für den Game Gear brachte Sega einen TV-Tuner mit Antenne heraus. Damit konnten bis zur Analogabschaltung Fernsehprogramme empfangen werden. Weiterhin erschienen mit dem „Wide Gear“ und „Super Wide Gear“ Aufsätze, die den Bildschirm vergrößern.

Trotz des bescheidenen Erfolgs versuchte Sega, einen Nachfolger zu etablieren. Unter dem Projektnamen „Venus“ arbeitete der Hersteller an einem Handheld, welcher Spiele des Sega Genesis abspielen konnte. Das Gerät wurde im Oktober 1995 in den Vereinigten Staaten unter dem Namen Nomad veröffentlicht. Aufgrund schlechter Verkaufszahlen sah man von einer Markteinführung in Japan und Europa ab.

Zum 60. jährigen Firmenjubiläum präsentierte Sega 2020 eine Mini-Variante der Konsole in Japan. Die Neuauflage kostete 4980 ¥ und war in vier Farben mit jeweils vier Titeln erhältlich.[2]

Einige Spiele des Game Gears wurden bis 2023 digital über den eShop des Nintendo 3DS vertrieben.

Disney-Spiele[Bearbeiten]

Wichtige Spiele außerhalb des Disney-Universums[Bearbeiten]

  • Street of Rage
  • Street of Rage 2
  • Sonic the Hegdedog
  • Columns
  • Shinobi II: The Silent Fury
  • Tails Adventure
  • Shining Force: The Sword of Hajya
  • Wonder Boy III: The Dragon's Trap

Einzelnachweise[Bearbeiten]