Walt Disney Animation Studios
Die Walt Disney Animation Studios sind ein US-amerikanisches Animations- und Zeichentrickstudio mit Sitz im kalifornischen Burbank.[1] Die Disney Animation Studios produzieren Animations- und Zeichentrickfilme sowie TV-Serien für die Walt Disney Company[1].
Die Leitung des Unternehmens übernehmen Ed Catmull (President), John Lasseter (Chief Customer Officer (CCO) = Geschäftsführer) und Andrew Millstein (President und Generaldirektorin)[1].
Eine Tochterfirma der Disney Animation Studios sind die DisneyToon Studios, die auf Direct-to-Video-Filme spezalisiert sind, d.h. Filme, die weder für das Kino noch für den Fernsehmarkt, sondern gleich für den Verkauf auf DVD bzw. Blue-Ray (früher noch: VHS) gedacht sind[1]. Sie werden ebenfalls von Catmull und Lasseter geleitet.
Geschichte
- 1923: Gründung durch Walt Disney in Hollywood-Burbank, nachdem das erste Filmstudio Disneys, Laugh-O-Gram, pleite gegangen war
- Entstehung von Filmreihen/Cartoons wie: Micky Maus, die Silly Symphonies-Filme, Donald Duck und viele weitere; diese legen den Grundstein für Disneys späteren Erfolg.
- erster abendfüllender Zeichentrickfilm „Schneewittchen und die sieben Zwerge“, Beginn der „Goldenen Jahre der Animation“[1], jahrzehntelange Prägung der Zeichentrickfilmlandschaft durch die Disney-Studios.[1]
- ab 1950: Trotz des Aufstrebens des Realfilms und Fernsehens: Erfolge Disneys durch 101 Dalmatiner, Winnie Puuh und Das Dschungelbuch[1]
- 1966: Tod Walt Disneys, danach: die Zeichner Gary Goldman und John Pomeroy und der Drehbuchautor Don Bluth verlassen Disney, gründen eigenes Studio, das Disney Konkurrenz macht[1].
- 1983: John Lasseter wird entlassen, da er die Verwendung von Computeranimation ins Gespräch brachte[1].
- Der Film Taran und der Zauberkessel floppt, Michael Eisner überlegt, die Animationssparte komplett zu schließen, was der damalige Aufsichtsratsvorsitzende gerade noch verhindern konnte[1].
- Eisner wird Leiter der Animationsabteilung und möchte diese erneuern.
- 1990er: „Disney-Renaissance“[1] durch die Filme Oliver & Co. und Arielle, die Meerjungfrau, ein Großteil der Szenen wird computeranimiert[1]
- 1991: Jeffrey Katzenberg, gemeinsamer Leiter (mit Roy Edward Disney) der Animationsstudios, macht einen Deal mit Pixar: Disney wird am Film Toy Story beteiligt und hält Rechte an den Figuren sowie Filmproduktionsrechte[1].
- 1994: Jeffrey Katzenberg verlässt die Disney-Studios aufgrund von Differenzen mit Roy Edward Disney; gründet stattdessen mit DreamWorks Animation ein Unternehmen, das Disney später einmal große Konkurrenz machen sollte.[1]
- ab ca. 1995: Krise für die Disney Animation Studios setzt ein; Filme wie Pocahontas (1995) oder Hercules (1997) floppen. Daher Dezimierung der Mitarbeiter von 2.200 auf 1.200[1]. Der handgezeichnete Zeichentrickfilm Ein Königreich für ein Lama (2000) ist im Vergleich zu den computeranimierten Dreamworks- bzw. Pixar-Filmen unerfolgreich, viele riefen daher ein Ende des klassischen Zeichentrickfilms herbei[1].
- 2002/2003: Mit Lilo & Stitch (2002) und Bärenbrüder (2003) letzte Erfolge der Disney-Studios vor deren vorläufiger Schließung[1]
- ab 2003: sukzessive Schließung der Disney Feature Animation-Studios. Eigene Filme wie Der Schatzplanet waren wirtschaftlich nicht erfolgreich[1].
- 2004: Umwandlung in ein CGI-Studio, d.h. in ein Computer Generated Imagery-Studio, also ein Studio, das Bilder nur auf Basis von Computeranimation erzeugt[1]
- 2005: Mit Himmel und Huhn erscheint erstmals ein vollständig computeranimierter Langfilm des Disney Animation-Studios.[1]
- Ende 2005: Michael Eisner tritt wegen Auseinandersetzungen mit Roy Edward Disney und Steve Jobs (damaliger Leiter der Pixar-Studios von der Konzernspitze zurück. Robert Iger ersetzt ihn. Dieser nimmt die Verhandlungen mit Pixar wieder auf.[1]
- Januar 2006: Die Walt Disney Company übernimmt Pixar vollständig.
- Januar 2006: Im Zuge der Übernahme werden John Lasseter und Edwin Catmull zum künstlerischen Leiter bzw. Direktor sowohl von Walt Disney Feature Animation, darunter die DisneyToon Studios, als auch Pixar Animation ernannt[1]. Jedoch bleiben die beiden Sparten strikt voneiander getrennt[1].
- 2007: Disneys Zeichentrickabteilungen werden nach vierjähriger Pause wiedereröffnet[1]
- 2009: Mit Küss den Frosch wird der erste handgezeichnete Animationsfilm seit Die Kühe sind los (2004) publiziert[1].
Bekannte Filme (Auswahl):
- 2008: Bolt – Ein Hund für alle Fälle
- 2009: Küss den Frosch
- 2010: Rapunzel – Neu verföhnt
- 2011: Winnie Puuh
- 2012: Ralph reichts
- 2013: Die Eiskönigin - Völlig unverfroren
- 2014: Baymax – Riesiges Robowabohu
- 2016: Zoomania
- 2016: Vaiana – Das Paradies hat einen Haken[1]