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Walt Disney

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Disney in einem Kino-Trailer zu Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937)

Walter Elias Disney ( besser bekannt als Walt Disney) (* 5. Dezember 1901, Chicago; † 15. Dezember 1966, Los Angeles, Kalifornien, USA ) war einer der erfolgreichsten Filmproduzenten des 20. Jahrhunderts. Sein 1922 gegründetes Studio gilt bis in die heutige Zeit als Inbegriff des Zeichentrickfilms und der Verwirklichung des "American Dream of Life".

Biographie

Frühe Kindheit

Walter Elias Disney wurde am 5. Dezember 1901 in Chicago, Illinois (USA) geboren. Seine Familie hat irische, englische und deutsche Wurzeln. Sein Vater Elias war Bauunternehmer, die Mutter arbeitete im Betrieb ihres Ehemanns mit und entwarf auch das Haus der Disneys, das der Vater selber erbaute und in dem Walt Disney geboren wurde. Er hatte vier Geschwister, drei ältere Brüder, Herbert Arthur Disney (*8. Dezember 1888), Raymond Arnold Disney (*30. Dezember 1890), und Roy Oliver Disney (*24. Juni 1893) und seine Schwester Ruth Flora Disney, die am 6. Dezember 1903 geboren wurde.

1906, als Walt Disney vier Jahre alt war, verließ die sechsköpfige Familie Chicago, aus Angst vor der immer weiter steigenden Kriminalitätsrate. Disneys Vater musste seine Arbeit aufgeben und begann auf einer Farm in Marceline, Missouri. Seine Schwester Ruth war noch zu jung um zu helfen, so spielte sie die meiste Zeit, Walt musste seinen Eltern helfen. Trotzallem bezeichnete er seine Zeit in Missouri als die schönste, dir er je hatte. Er liebte die Tiere und die Natur, in der Umgebung und auf der Farm.

Dort entdeckte er auch seine Liebe zum zeichnen. Bei allen Spekulationen, wieviel Walt Disney vom Ruhm, den er erntet, wirklich verdient hat, entspricht es nicht der Wahrheit, dass er nicht hätte zeichnen können. Später, bei seinem Dienst im 1. Weltkrieg bemalte er sogar die Wägen des roten Kreuzes. Sein Stil wird als 'einfältig' aber doch 'komplex' beschrieben. 1906 wurde er von einem Nachbarn der Disneys gebeten, sein Pferd Rupert abzuzeichnen. Für seine Arbeit bezahlte ihm Dr. "Doc" Sherwood auch, was ein zusätzlicher Anreiz gewesen sein mag. Dort lernte er auch seine Leidenschaft für die Eisenbahn kennen, die er später, inspiriert durch Ollie Johnston wieder entdeckte. Er lernte, die einfahrenden Lokomtoiven an den Geräuschen zu erkennen, die sie verursachten.

Namensgebung

Der Name Walter Elias Disney kommt nich von ungefähr. Der Zweitname soll an seinen Vater erinnern, "Walter" ist der Name eines engen Freundes der Familie Disney, dem Geistlichen Walter Parr. Auch seine Familie bekam zur Zeit der Geburt Nachwuchs, so dass die beiden Väter absprachen, ihre Söhne nach dem jeweils anderen zu benennen. Walter Perr (*2. Mai 1871, Liverpool (England) erlebte den Erfolg von Walt Disney allerdings nicht mehr, da er bereits am 24. März verstarb. Als letztes war der gebürtige Brite noch seiner Arbeit in Lewiston, Idaho nachgegangen.

Er nahm mit 14 Jahren das erste Mal Kunstunterricht in Kansas City. Nachdem er im Ersten Weltkrieg Ambulanzfahrer bei der Armee in Frankreich gewesen war, begann er kurze Werbefilme zu zeichnen, zusammen mit Zeichenkünstler Ub Iwerks, der Walt später auch das Modell für die Mickey Mouse zeichnete. Gleichzeitig schuf er Trickfilm-Versionen von "Cinderella" (Aschenputtel) und Robin Hood. Zusammen mit seinem Bruder Roy Disney produzierte er eine Reihe von Kurzfilmen mit dem Titel Alice in Cartoonland. Schon dabei mischte er wie später bei Mary Poppins Trickfilm mit realen Schauspielern. Nach Erfolgen mit den Alice-Filmen ging Disney 1923 nach Los Angeles. Zusammen mit Ub Iwerks als Art Director und seinem Bruder Roy, der sich um die finanziellen Aspekte der Produktionen kümmerte, begann er seine Ideen in Trickfilme umzusetzen. 1925 heiratete er Lillian Disney, mit der er bis zu seinem Tod verheiratet war, 1926 gab Disney die Zeichnerei auf und überließ Iwerks die Konzeption seiner Figuren. 1927 wurde Micky Maus (engl. Mickey Mouse) von Iwerks geschaffen, der Titel des ersten Micky-Filmes lautete Plane Crazy. Parallel dazu erschien „The Jazz Singer“, der erste Tonfilm der Filmgeschichte, produziert von den Gebrüder Warner. Dies ermutigte Walt dem Zeichentrickgenre neues Leben einzuhauchen und seine neuste Kreation mit einem Mal zur Weltsensation zu machen. Er fügte als Erster gezeichneten Bildern Toneffekte hinzu. So feierte im November 1928 in New York Steamboat Willie, bei dem auch Minnie Maus und Kater Karlo ihre erste Rolle spielten. Nach dem Riesenerfolg von „Steamboat Willie“ schuf Disney 1934 Donald Duck. Er sollte ein kratzbürstiger Gegenpart zu der niedlichen und erfolgreichen Maus sein. Ein Großwerk gelang Disney 1937 mit der Zeichentrick-Verfilmung von Schneewittchen und die sieben Zwerge, der von der Filmakademie einen regulären Oscar sowie sieben Miniaturausgaben erhielt. Insgesamt waren 750 Künstler an der Erschaffung dieses Klassikers beteiligt. Im Anschluss an den großen Erfolg von Schneewittchen schuf Disney 1940 eine Zeichentrick-Version von Pinocchio. Ein absolutes Novum war der ebenfalls 1940 erschienene Musikfilm Fantasia, der zu Werken Bachs, Beethovens, Tschaikowskis und Strawinskys kleine Kurzgeschichten präsentiert. Er gilt als erster abendfüllender vertonter Trickfilm, wobei nicht eine Geschichte vertont, sondern, quasi umgekehrt, die Musik in Bilder zeichnerisch übersetzt wird. Neben den netten und niedlichen Geschichten (z.B. auch ein urkomisches Ballett von Nilpferden und Krokodilen) erscheinen auch düstere oder sogar abstrakte Episoden. Sehr bekannt ist dabei diejenige, in der Micky den "Zauberlehrling" - vertont nach der bekannten Goethe-Ballade - spielt. 1941 folge Dumbo als vierter abendfüllender Zeichentrickfilm und 1942 schließlich Bambi nach Felix Salten, den Walt Disney selbst immer als seinen Lieblingsfilm bezeichnete. Diese fünf Werke gelten bis heute als die größten Klassiker aus dem Hause Disney. Nach dem Zweiten Weltkrieg produzierte Disney zahlreiche Abenteuerfilme wie "Die Schatzinsel" nach Robert Louis Stevenson und 20.000 Meilen unter dem Meer nach Jules Verne. In den 1950er Jahren entstanden Cinderella, Alice im Wunderland, Peter Pan und Dornröschen und der Prinz, aber auch, zusammen mit dem deutschen Physiker und Populärwissenschaftler Heinz Haber, die Fernsehserie Unser Freund das Atom, mit der im Auftrag der Regierung Eisenhower das Image der Kernenergie verbessert werden sollte. Am 17. Juli 1955 eröffnete Walt Disney seinen ersten Vergnügungspark Disneyland in Anaheim, wenige Kilometer südlich von Los Angeles. 1964 kaufte er das Gelände für den zweiten Park in Orlando, Florida, der noch besser als das erste Disneyland werden sollte. 1964 kam der erfolgreichste Disney-Spielfilm, das Musical Mary Poppins, heraus, das mit fünf Oscars ausgezeichnet wurde. Der letzte Film, an dem Disney persönlich mitwirkte war Das Dschungelbuch (The Jungle Book). Am 15. Dezember 1966 starb Walt Disney unerwartet nach einer Operation an Lungenkrebs, und sein jüngerer Bruder Roy übernahm die Walt Disney Productions und die Weiterentwicklung des Parks, der 1971 zu Ehren seines "Erfinders" als Walt Disney World eröffnet wurde. Es war nicht, wie oft angenommen, Walt Disney, der Dagobert Duck und andere Mitglieder der Disney-Familie erfunden hat, sondern der „gute Zeichner“ Carl Barks. Aus seiner Zeichenfeder stammen auch viele weitere Einwohner Entenhausens. Um Trickfilme realistischer wirken zu lassen, entwickelten Disneys Techniker den Multiplan-Kamera-Tisch, bei dem Zeichnungen von Hintergrund, Figur und Vordergrund auf getrennte, übereinanderliegende Ebenen gelegt und dann von oben fotografiert werden. Durch veränderte Abstände zwischen den Ebenen lassen sich so realistischere, räumlich wirkende Effekte realisieren.

Disney und das FBI

Statue in Disneyland Paris

Walt Disney sah sich als Patriot und Antikommunist, ihm wurde eine enge Verbindung zum FBI vorgeworfen. Dabei soll er als Informant Berichte über kommunistisch aktive Mitarbeiter seines Konzerns an das FBI geliefert haben. Zu Zeiten McCarthys bedeutete dies für die in den Berichten genannten Personen, dass sie inhaftiert oder auf eine schwarze Liste gesetzt wurden. Inwieweit Disney bei seinen Berichten dabei unter Druck gesetzt wurde, ist umstritten. Sicher ist, dass er sich der Konsequenzen seiner Aussagen bewusst war. Eine Gruppe von Filmemachern in Hollywood (The Hollywood Ten) verweigerte dem FBI Berichte dieser Art - und wurde inhaftiert.

Triviales

  • Walt Disney bewältigte seinen Dienst im 1. Weltkrieg zusammen mit dem späteren Besitzer von McDonalds, Ray Kroc. Als der seinem Kameraden 1954 den Vorschlag machte, die zweite Filialle des Fast-Food-Restaurants in Disneyland Anaheim zu eröffnen, lehnte er allerdings ab.
  • Walt Disney ist der einzige, dem innerhalb von 10 Jahren drei mal der Ehren-Oscar verliehen wurde. 1931/32, 1938 und 1941. Er ist die zweite Person überhaupt, der ein Ehrenoscar verliehen wurde, nur Charles Chaplin wurde früher geehrt.

Literatur

  • Bob Thomas: Walt Disney. Die Original-Biographie (Walt Disney - An American Original), 384 S., Stuttgart: 1986 (Ehapa), ISBN 3-7704-0705-9
  • Christopher Finch: The Art of Walt Disney. From Mickey Mouse to the Magic Kingdoms, 458 s., New York: 1993 (Abrams), ISBN 0-8109-8052-5
  • Leonard Maltin: The Disney Films, 3. Auflage, 384 S., New York: 1995 (Hyperion), ISBN 0-7868-8137-2
  • Frank Thomas und Ollie Johnston: Disney Animation. The Illusion of Life, 575 S., New York: 1981 (Abbeville Press); ISBN 0-89659-698-2
  • Richard Schickel: Disneys Welt. Zeit, Leben, Kunst & Kommerz des Walt Disney (The Disney Version. The Life, Times, Art and Commerce of Walt Disney), 301 S., Berlin: 1997 (Kadmos), ISBN 3-931659-10-0
  • Dave Smith: Disney A to Z. The Official Encyclopedia, 564 S., New York: 1996 (Hyperion), ISBN 0-7868-6223-8